Hey Leute,
ich habe heute eine weiter Gyne gefunden.
Ich habe allerdings gesehen, dass die arme leider am Hinterteil verletzt ist. Nun habe ich 3 Fragen:
Welcher Art gehört die Gyne an?
Was kann ich für die Ärmste tun?
Wie stehen die Ãœberlebenschancen?

Hey.
die Gyne ist auf jeden Fall eine Lasius, aber ob nun niger oder brunneus kann ich nicht sagen..

Zur Gründung: kann gut gehen, muss nicht. Da sie bei dir sicherer als in der freien Natur ist, versuch doch dein Glück.

Solange das Gewebe darunter nicht beschädigt ist sollte der Königin das eigentlich nicht wirklich was ausmachen. Prinzipiell braucht sie ihren Panzer ja nicht mehr, sie ist ja jetzt keiner Gefahr mehr ausgesetzt.

Prinzipiell braucht sie ihren Panzer ja nicht mehr, sie ist ja jetzt keiner Gefahr mehr ausgesetzt.

Das hast Du sicherlich anders gemeint?

Prinzipiell ist ein Exoskelett (Panzer,) das was eine Ameise nach Außen abschirmt.
Innere Organe vor der Außenwelt schützt.
Ohne „Panzer“ ist eine Ameise nicht lebensfähig.

Meine auf den Bildern eine größere Ausstülpung, Blase zu sehen.
Wenn dem so ist, wäre das eine deutliche Verletzung.

Das sieht schon nach einer Lasius niger Königin aus, in welcher Gegend wohnst Du?

Grüße Wolfgang

Ja, ich weiß dass Ameisen ein Außenskelett haben, aber unter den Chitinplatten ist ja auch noch eine Schicht Gewebe - sonst würde die Ameisen bei einer abstehenden Platte sofort auslaufen. Sofern die Außemskelettplatte nur vom unterliegenden Gewebe abgetrennt wurde ist es zumindest möglich dass die Königin überlebt.
Ist natürlich schwer zu sagen, was passiert wenn der Hinterleib durch Nahrungsaufnahme oder Aktivität der Eierstöcke anschwillt - im schlimmesten Fall bildet sich dann eine Ausstülpung oder das Gewebe reißt komplett, aber das muss man sehen. Ameisen sind ja erstaunlich hart im nehmen und können teilweise mit ziemlich ordentlichen Narben leben.

Tatsächlich habe ich eine Serviformica sp. Gyne mit einer Verletzung, die sehr ähnlich aussieht. Ein ein Teil der Chitinhülle steht nach außen ab. Die Gyne lebt nun schon einige Tage und hat bereits Eier gelegt. Es ist also möglich, dass deine Königin die Verletzung überlebt.

Viel Glück und Liebe Grüße

Ich kann mich Wolfgang nur anschließen. Sieht wie eine Lasius cf. niger aus, bzw. eine der Schwesternarten. Nach Lasius brunneus sieht diese Königin nicht aus.

Da Lasius niger und die Schwesternarten erst deutlich später schwärmen, habe ich zwei vlt gar nicht so abwegige Theorien, die auch die Verletzung erklären könnten:

1. Die Königin hat letztes Jahr in Pleometrose gegründet und wurde nun gewaltsam aus der Kolonie "entfernt".

2. Die Königin wurde bei einer intraspezifischen Auseinandersetzung aus ihrem Nest vertrieben.

Ok ich habe noch eine dritte Theorie:

3. Die Königin ist keine Jungkönigin mehr sondern war schon lange das Oberhaupt einer Kolonie. Durch einen menschlichen Eingriff ist ihr Nest zerstört worden, z.B. Straßenarbeiten oder Gartenarbeiten. Bei sowas habe ich schonmal eine Königin eines großen Nests alleine fliehen sehen.

Ich würde zumindest überlegen, ob du der Königin nicht etwas zufütterst, da sie vlt keine Reserven mehr hat. Oder sogar pushen (ihr ein paar Puppenkokons von Lasius s. str. unterschieben).

Bin gespannt wie es weitergeht. Die Verletzung ist nicht ohne, muss aber nicht zwingend lebensverkürzend sein.

Ja in der Tat ich habe sie bei Gartenarbeiten entdeckt, bei welchen auch die Verletzung entstanden hätte sein können. Ich kann ihr ja mal einen Tropfen Honig reinmachen. Außerdem hat sie bereits Eier gelegt, also bis jetzt schonmal nicht schlecht.
Update: ich habe sie nun etwas beobachtet und sie scheint sich am Honig zu bedienen.