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Unsere Ameisen sterben "Lasius niger" oder "Messor barbarus"

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ReliAnt

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#9 Re: Unsere Ameisen sterben "Lasius niger" oder "Messor barba

Beitrag von ReliAnt » 5. August 2018, 19:06

Also aus meiner Sicht hast Du ganz klar ein Problem mit einem Exoparasiten.
Ich hatte das auf den ersten Bildern, die du gepostet hast schon vermutet aber die jüngsten zeigen das für mich eineindeutig. (siehe das mit dem grünen Dingsbums drauf).
Ob nun Milbe oder Laus oder weiß der guckuck was, ist schwer zu sagen.
Ich tippe auf Milbe.
Der Befall scheint so dramatisch zu sein, dass Deine Ameisen an der Bewegung gehindert werden.

Meine Empfehlung:
- Nest komplett austrocknen lassen, RG mit Wassertank anbieten (wurde auch bereits vorgeschlagen)
- Futter wie gesagt nur überbrüht (Insekten)
- Nest komplett neu aufbauen wenn die Königin und ca. 10-20 wenig bis nicht befallene (das wird wohl schwer) Arbeiterinnen im RG sind, am besten kein Sand-Nest mehr.
- Persönlich würde ich die übrigen schwer befallenen Arbeiterinnen (also alle außer der selektierten 10-20) überbrühen und sie nicht weiter ihrem Schicksal überlassen (das musst Du selbst wissen).
- Du hast eine Messor spec. mit hoher Wahrscheinlichkeit. Da diese Körner sammeln wäre mir persönlich die Gefahr des Sprießens im Sand/Lehm-Nest zu hoch.
Selbst dann wenn du die Feuchte manuell optimal geregelt bekommst und auch trockene Bereiche anbietest...

Viel Erfolg - ich würde aber alles versuchen und die Tiere nicht aufgeben.
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#10 Re: Unsere Ameisen sterben "Lasius niger" oder "Messor barba

Beitrag von Unkerich » 5. August 2018, 19:09

Ich befürchte, du hast da ein ziemlich arges Milbenproblem.

Um ehrlich zu sein stehen die Chancen da eher schlecht, befürchte ich.

Kalinovas Tip finde ich gut, denn in der Farm hast du noch weniger Kontrolle über die Tiere.
Würde also auch vorschlagen; Ameisen raus (in RG o. Ä.) und die Anlage komplett reinigen (z. B. abkochen). Besonders befallene Tiere würde ich vernichten, um weitere Ausbreitung zu verhindern, auch wenn es schwerfällt.
Woher die Milben kommen ist schwer zu sagen, könnten durch die nicht abgebrühten Futtertiere, das Vogelfutter oder aber noch vom Händler kommen.

Wenn du die Tiere als L. niger gekauft hast, solltest du evtl. auch mal den Verkäufer kontaktieren, immerhin handelt es sich um die falsche Art.
Da du die Tiere bereits im April erhalten hast, ist es schwer zu sagen ob du die Milben mitgekauft hast, und du somit evtl. Anspruch auf eine neue Kolonie hättest. Dies beim Verkäufer anzusprechen, würde aber sicherlich nicht schaden.

Ich wünsche viel Erfolg!


Meine Haltungsberichte: Camponotus substitutus, Camponotus socius, Solenopsis fugax

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Serafine

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#11 Re: Unsere Ameisen sterben "Lasius niger" oder "Messor barba

Beitrag von Serafine » 5. August 2018, 19:14

Anthouse verschickt fast immer Messor barbarus, da der Shop in Spanien sitzt.

Kannst du mal eine Nahaufnahme einer lebenden Arbeiterin machen? Nach genauerem betrachten der Fotos sith das nach extrem krassem Milbenbefall aus.

In dem Fall würde ich empfehlen die Kolonie aus der Anlage zu holen (sofern irgendwie möglich) und die Milben zu entfernen. Du kannst mal versuchen eine stark befallene Arbeitein mit einer Federstahlpinzette einzufangen und in eine große Schüssel mit Wasser zu werfen. Mit etwas Glück verlassen die Milben nach ein paar Minuten die Ameise und du kannst sie in ein frischens Becken setzen - für's erste tuts da auch eine billige Plastikbox mit ein paar Löchern drin (wichtig ist nur dass sie nicht raus kommen) - der Ameise selbst sollte das nichts ausmachen (die hält 10 Minuten im Wasser locker aus), selbst wenn sie tot aussieht dürfte sie nach ein paar Minuten im trockenen wieder aufstehen (am besten auf ein Stück Küchenrolle ablegen).
Die neue Anlage sollte möglichst trocken sein, um es den Milben so schwer wie möglich zu machen.



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Formicarius
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#12 Re: Unsere Ameisen sterben "Lasius niger" oder "Messor barba

Beitrag von Formicarius » 5. August 2018, 19:17

Hey,
sieht nach sehr starken Milbenbefall aus. Wenn es so schlimm ist dann ist die Kolonie in 99% der Fälle verloren.
Die Milben wurden sicher durch das nicht abgebrühte Futter eingeschleppt und konnten sich dann vermehren weil die Anlage ziemlich feucht aussieht.

Das einzige was hier noch helfen kann ist eine komplett trockene Haltung aber mit Wasser RG.
Die Chancen das die Kolonie überlebt stehen aber schlecht.

Grüße



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Serafine

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#13 Re: Unsere Ameisen sterben "Lasius niger" oder "Messor barba

Beitrag von Serafine » 5. August 2018, 19:36

Formicarius hat geschrieben:Hey,
sieht nach sehr starken Milbenbefall aus. Wenn es so schlimm ist dann ist die Kolonie in 99% der Fälle verloren.

Nicht zwangsläufig. Wenn er es schafft die Kolonie aus der Anlage zu bekommen und der Großteil der Milben zu entfernen bestehen durchaus noch Chancen, zumal ja auch nicht ersichtlich ist wie stark Königin und Brutpfleger befallen sind.

Formicarius hat geschrieben:Die Milben wurden sicher durch das nicht abgebrühte Futter eingeschleppt und konnten sich dann vermehren weil die Anlage ziemlich feucht aussieht.

Das halte ich für Quatsch. Sehr viel wahrscheinlich ist dass die Milben a) schon mit der Kolonie kamen, b) das Substrat mit Milbeneiern kontaminiert war (die sich entwickelten sobald es feucht wurde) oder c) die Milben vom Vogelfutter kommen - gerade Vogelfutter ist bekannt dafür Probleme mit Getreidemilben zu entwickeln sobald es in feuchte Umgebung kommt, aber Vogelfutter kann man nicht abbrühen (höchstens im Ofen rösten).

Ich füttere schon seit längerer Zeit Quasi-Lebenfutter (hauptsächlich Grillen, Heuschrecken und Fliegen) und hatte noch nie Probleme mit Milben. Milbenbefall bei Futtertieren ist meiner Erfahrung nach extrem selten und wenn dann ist das Substrat betroffen, nicht die Futtertiere (hatte bisher ein einzige eine Packung Terflies mit Milben in der Erde, die wurde präventiv entsorgt).

Formicarius hat geschrieben:Die Chancen das die Kolonie überlebt stehen aber schlecht.

Wenn Brutpflegerinnen und Königin auch stark befallen sind und sich die Milben nicht durch Wasserbad oder abbürsten mit einem feinen Pinsel entfernen lassen stehen die Chance tatsächlich schlecht. Würde die Hoffnung aber noch nicht komplett aufgeben.

Aber selbst wenn sie eingehen, die Ameisen dürften gratis im Paket dabei gewesen sein und beim nächsten Mal weiß man dann worauf man achten muss. Dass man sich informiert bevor man sich ein Haustier anschafft sollte eigenlich selbstverständlich sein, aber naja, wenn man die Tierchen praktisch hinterhergeworfen bekommt dann ist die Motivation sich mit im Vorfeld mit den Details der Haltung zu beschäftigen wohl auch nicht sonderlich groß.



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Erne
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#14 Re: Unsere Ameisen sterben "Lasius niger" oder "Messor barba

Beitrag von Erne » 5. August 2018, 21:28

Da sich die Diskussion hier mittlerweile in Richtung Milben, Milbenbefall entwickelt hat, kann ich ein paar Anmerkungen beitragen.
Aus gemachten Beobachtungen, neue erhaltene Ameisen in einer annähernd sterilen Umgebung gehalten (Gips als Substrat, Nest ebenfalls Gips), nur abgebrühtes Futter und trotzdem ab und an Milbenbefall, muss ich ableiten, das Milben durchaus schon mit den Ameisen kommen.
Das Milben über nicht behandelte Futtertierversorgung in Ameisenvölker kommen, kann ich ebenfalls nicht ausschließen.
Dieses Bild, von einem befallenen Käfer, ist vor ein paar Tagen in der Natur abgelichtet.

Milben.jpg

Gut einen derartig befallenen Käfer würde Keiner mehr seinen Ameisen füttern.
Ist zudem vollkommen offen, ob derartige Milben sich überhaupt an Ameisen vergreifen würden.
Milben sind spezialisiert, halte es deshalb für mehr als fraglich, das Milben die von Körnern leben, Ameisen befallen und nachhaltig schädigen können.
Zudem habe ich noch nie einen Milbenbefall in meinen Messor barbarus Völkern gehabt.
(Messor barbarus Haltung betreibe ich schon seit mehr als 20 Jahren)

Habe es auch nie hinbekommen, bei anderen Arten, die von Milben befallen wurden, die sich speziell auf Ameisen spezialisiert haben, durch irgendwelche Maßnahmen, wie z. B. trockene Haltung, Milben auszurotten.
Milben können anfangs derart klein sein, das sie nur mit dem Auge so gut wie nicht zu erkennen sind.
Da eine mechanische Säuberung der Tiere hinzubekommen, nah gut nichts ist unmöglich.
Zudem werden nicht nur adulte Tiere befallen, sondern auch die Ameisenbrut.
So lange Milben nicht restlos entfernt werden, ist keinesfalls sicher gestellt, das sich das Milbenproblem nicht wieder einstellt.

Milben sind nicht gleich Milben, entscheidend ist um welche Art es sich handelt.
So lange die Art nicht bekannt ist und deren Lebensweisen, lässt nur unzureichend bis gar nicht beantworten, ob irgendwelche Bekämpfungsmaßnahmen helfen, geholfen haben oder ob diese Tiere von selber wieder verschwunden sind.

Grüße Wolfgang
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#15 Re: Unsere Ameisen sterben "Lasius niger" oder "Messor barba

Beitrag von herrybo » 6. August 2018, 19:20

Oh man, wir werden nun versuchen die Ameisen zu säubern, das sind wir Ihnen schuldig. Allerdings sterben immer mehr und man kann sehen das die ganze Farm voller schwarze Punkte ist. Wir gehen nach weiterer Recherche auch von Milben aus.

Ich bin der Meinung das unsere Farm durch die wärme in unserer Wohnung, eventuell zu feucht geworden ist.
Das ganze ist zu schnell gekippt, den wir sehen gerade das einige gelagerte Körner spriessen. Diese haben sie schon seit sehr langem gelagert, und nun spriessen sie.

Ich hoffe wir können Sie retten, das wird unser Projekt für heute, einfach zu überkochen bringen wir nicht übers Herz.

Sind die Milben auch für uns gefährlich oder soll ich lieber mit Handschuhen arbeiten?

Wir fühlen uns schon schlecht.



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trailandstreet
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#16 Re: Unsere Ameisen sterben "Lasius niger" oder "Messor barba

Beitrag von trailandstreet » 6. August 2018, 19:35

Für Menschen sind diese Milben, wenn es denn welche sind, nicht gefährlich.
Eine naheliegende Möglichkeit wäre natürlich erst mal das ganze "trockenzulegen".
Messor kommen damit Sich gut zurecht, so lange sie eine Tränke haben.


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