Die Rocher-Dosen scheinen ja ganz gut geeignet zu sein. Und wenn die Mini-Kolonie so lange da drin bleiben kann, dann hab ich ja noch genug Zeit mir Gedanken zum zukünftigen Formicarium zu machen.

Bei der Dosen-Arena, was brauche ich da alles für? Bodengrund, nehme ich an. Was ist sonst noch nötig? RGs, wenn der Wasservorrat im alten aufgebraucht ist. Sonst sind die Ameisen ja wohl recht genügsam. Futter wäre auch vorhanden, da ich Wellensittiche und einen Zwerghamster habe. Da kann man gut was abzwacken. Vor allem das Hamsterfutter besteht aus eher kleinen Sämereien. Und Proteine. Also Fruchtfliegen und vielleicht Mehlwürmer.
Sorry für die Auflistung, aber so merk ich's mir besser.
Habe ich irgendwas vergessen?

Und reicht das dann erst mal? Oder sollte ich mir vorher schon überlegen, wohin die Kolonie dann später umziehen wird?

Danke übrigens für eure Hilfe und vor allem Geduld. ^^

Bei diesen Dosen würde ich von einer kürzeren Nutzungsdauer ausgehen. Bodengrund ist eigentlich optional verbessert aber mMn die Lauffähigkeit für die Tiere, wenn dann empfehle ich eine dünne Schicht Sandlehmgemisch oder Gips, damit sie nicht dort einziehen. (als Richtwert so ca 5mm Höhe)

Eine zusätzliche Wasserquelle wäre auch nicht schlecht, allerdings gesichert, denn Messor sollen da etwas tollpatschig sein und gerne mal ertrinken.
Nebenbei bemerkt ist nicht jede ertrunkene Ameise gleich tot, auf einem Küchentuch trocknen kann sie manchmal wiederbeleben.

Ein Ausbruchsschutz wäre schon ratsam, am Anfang genügt da Paraffinöl am oberen Rand der Dose (ca 1,5-2cm Breit). Später in der Glasarena ist ein Rahmen mit dem Öl oder PTFE beschichtet durchaus sinnvoll. Ich würde mit den Vorbereitungen zur neuen Anlage aber nicht bis auf den letzten Drücker warten, du wirst merken wann es langsam unhandlich wird mit der kleinen Box und spätestens dann den Ausbau in angriff nehmen.

Eine Pinzette zum hantieren in der Box und kleine Näpfchen wären auch je nach Geschmack sinnvoll. Kronkorken oder einfach aus Alufolie genügt, auch da kann man natürlich mehr ausgeben wenn man es schicker haben möchte.

Wann du anfängst zu planen ist im groben natürlich auch abhängig davon wie schnell du diese Pläne dann auch umsetzen kannst. Nest Marke Eigenbau benötigt Zeit zum Trocknen (egal ob Gips oder Porenbeton) und auch ein Arenagrund aus Sand-Lehmgemisch kann in einer großen Arena einige Tage zum Trocknen benötigen auch wenn die Schicht recht dünn ist. Dann kann es natürlich auch noch zu Bruchschäden kommen wenn du was bestellst. Plane dafür also lieber mehr Zeit als zu wenig ein. Und wenn die Ameisen früher eine große Anlage bekommen schadet das ja auch nicht. So eine kleine Box ist eine gute Zwischenlösung um die Anfangszeit zu überbrücken aber nur in den seltensten Fällen als langfristige Lösung geeignet.

Dennoch kein dummer Ansatz erstmal klein zu starten, so kann man am Anfang besser beobachten und man hätte beispielsweise wie im kürzlich hier behandelten Fall von drastischem Milbenbefall vielleicht noch Spielraum zum Handeln durch frühzeitigeres Erkennen gehabt.

Gruß Kalinova

Aaaaalso, das wäre meine Einkaufsliste:

- ein Sammelbehälter (ein bisschen größer)
- ein Deckel für den Sammelbehälter
- ein Trinknapf mit Watte (soll ja niemand ertrinken)
- Pipette
- Pinzette für Futter
- Thermometer (um später einen guten Platz für den Winter zu finden)
- Bodengrund (Sand/Lehm) *
- RGs
- Ausbruchsschutz (Öl und Puder zum Probieren, was besser funktioniert)
- und natürlich die Ameisen

Habe ich was Wichtiges vergessen?

* Mal eine ganz blöde Frage. (Allerdings, wer nicht fragt macht eventuell blöde Fehler.) Ist die Farbe vom Bodengrund egal? Oder haben Ameisen da irgendwelche Präferenzen?

Das müsste alles wichtige sein. Farbe ist eigentlich egal. Sollte aber nicht giftig sein.

Soweit sieht deine Einkaufsliste gut aus. Bedenke, dass du Watte ebenfalls für die RGs brauchst (ich verwende hier Watte, die es zu kosmetischen Zwecken im Supermarkt gibt, die ist im Normalfall unbehandelt, natürlich sollte man trotzdem nochmal überprüfen, ob die Watte, die man dann kauft, tatsächlich unbehandelt ist). Die Farbe des Bodengrundes ist letzten Endes wohl nur für den Halter von Bedeutung.
Also keinen sehr dunklen Boden für schwarze Ameisen, keinen roten Boden für rote Ameisen, damit du als Halter deine Ameisen auch richtig siehst. Ich persönlich benutze immer eine beige Sand-Lehm-Mischung, wo ich bisher auch alle Ameisen drauf erkennen konnte (bei z.B. Lasius flavus wäre es vermutlich wieder nicht so optimal).

Wie Kalinova bereits gesagt hat, für die Ameisen ist vor allem von Bedeutung, dass die gut darauf laufen können.

Liebe Grüße

An die Watte denke ich natürlich, aber die kann ich ja dann in der Drogerie besorgen. DM hat Biowatte, die sollte gehen.

Das ist so aufregend. Ich freu mich jetzt schon auf die Krabbler und darauf sie zu beobachten.

Noch eine blöde Frage: Sollte ich nur Insekten verfüttern, die ich lebend gefangen habe? Bei mir im Treppenhaus sind öfter mal tote Exemplare zu finden, was natürlich einfacher wäre. Andererseits weiß man dann ja nie woran sie gestorben sind. Wie handhabt ihr das?

Ich würde die besser nicht nehmen. Du könntest lebende Insekten fangen aber die gemütlichste Methode ist wohl eine Zucht. Mehlwürmer oder Schokoschaben sind super einfach. Du kannst auch im Fressnapf oder so Lebende Insekten kaufen. Aber überbrüh die Insekten oder tu sie ins Tiefkühlfach. Lebend sind sie für eine Kolonie zu gefährlich außerdem könnten sie dann noch Milben an sich haben.

Ich persönlich habe durch meine Mantiden immer Fliegen da, genauso wie Fliegenmaden. Die Maden kaufe ich als Angelköder uns lasse sie einfach verpuppen. Meine Kolonien bekommen dann entweder angeknackte Puppen oder frisch geschlüpfte Fliegen. Damit hatte ich bisher keine Probleme.
Vorher habe ich kleine Heimchen gefüttert, doch würde ich diese nicht empfehlen, da die großen Heimchen durchaus laut sein können und außerdem, sollte eines fliehen, auch sehr hartnäckig sind.

Ich persönlich würde dir jedoch eine Mehlwurm (genauer gesagt Mehlkäferzucht, die Mehlwürmer sind ja die Larven des Mehlkäfers) raten. Sie sind nicht laut, können nicht einfach entkommen und sind äußert unkompliziert.

Sollten die Mehlwürmer dich überzeugen, kann ich dir empfehlen, dieses Thema von Sir Joe durchzulesen.

Liebe Grüße