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Ameisenhaltung im Keller

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antsnise
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#1 Ameisenhaltung im Keller

Beitrag von antsnise » 29. August 2018, 12:10

Hallo zusammen,

nachdem ich ja schon längere Zeit hier mitlese, mir nun im Keller einen Bereich für Ameisen angelegt habe und in den kommenden Monaten mit einer ersten Kolonie starten werde, hat sich nun doch noch eine Frage ergeben. Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen?

Ich habe in meinem Kellerraum, je nach Jahreszeit, so 12-18 Grad, ggf. auch mal 20 Grad und etwas mehr im Sommer. Die Arena und das Nest kann ich ohne Probleme mit Hilfe von Heizmatte und/oder Lampe auf die benötigte Temperatur für die Ameisen anheben. Nun Frage ich mich jedoch wie das ist, wenn ich im weiteren Verlauf irgendwann ein längeres Schlauchsystem anschließe, um den Tieren mehr Auslauf zu geben. Die Schläuche würden dann ja über weite Strecken im Kellerraum verlaufen. Hier habe ich ja aber nicht die Möglichkeit zu heizen. Wäre das für Arten die wärmere Temperaturen bevorzugen dann ein Problem? Je nach länge der Schläuche wird die Lufttemperatur im Inneren mit Entfernung zur Arena bzw. dem Nest ja absinken.

Vielleicht hat hier jemand Erfahrung, der seine Tiere auch im Keller bei niedrigerer Raumtemperatur hält.

Viele Grüße,
Sebastian



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Oleg
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#2 Re: Ameisenhaltung im Keller

Beitrag von Oleg » 29. August 2018, 12:37

Hallo antsnise,

Oh, hast du es gut! Wenn dein Keller feucht genug ist, könnte man da prima Myrmica rubra und diverse Lasius-Arten halten - aber welche Ameisen möchtest du denn überhaupt halten? Australische Ameisen (ohne Winterruhe, mit höheren Dauer-Wunschtemperaturen und geringen Feuchtigkeitsansprüchen) werden eher Aufwand als ein Problem werden - dagegen Ameisenarten, die bei uns und auch in Finnland und Sibirien vorkommen und unbedingt eine Winterruhe halten wollen, eher nicht. Für die Nordlichter wird ein Gang durch kühle Schläuche nichts besonderes sein :-)

Aber noch ist es ja nicht soweit. Zuerst bekommst du ja ein kleines Volk das die meiste Zeit noch im Reagenzglas sitzt und sich pflegt. Da reicht eine Lampe und eine Lüftung, Thermometer und Hygrometer. Schläuche musst du noch lange nicht verlegen.

Oleg
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#3 Re: Ameisenhaltung im Keller

Beitrag von antsnise » 29. August 2018, 12:58

Oleg hat geschrieben:Hallo antsnise,

Oh, hast du es gut! Wenn dein Keller feucht genug ist, könnte man da prima Myrmica rubra und diverse Lasius-Arten halten - aber welche Ameisen möchtest du denn überhaupt halten? Australische Ameisen (ohne Winterruhe, mit höheren Dauer-Wunschtemperaturen und geringen Feuchtigkeitsansprüchen) werden eher Aufwand als ein Problem werden - dagegen Ameisenarten, die bei uns und auch in Finnland und Sibirien vorkommen und unbedingt eine Winterruhe halten wollen, eher nicht. Für die Nordlichter wird ein Gang durch kühle Schläuche nichts besonderes sein :-)

Aber noch ist es ja nicht soweit. Zuerst bekommst du ja ein kleines Volk das die meiste Zeit noch im Reagenzglas sitzt und sich pflegt. Da reicht eine Lampe und eine Lüftung, Thermometer und Hygrometer. Schläuche musst du noch lange nicht verlegen.

Oleg


Hallo Oleg,

danke für deine Antwort. Ich habe mich jetzt für den Start für Camponotus rufoglaucus feae entschieden. Auch die Messorarten haben mich gereizt, wollte aber jetzt erst einmal mit einer Art starten, die kleinere Kolonien bildet.

Ja, zu Anfang ist das alles sehr unproblematisch. Ich habe ein 30x20 Arenabecken, in das ich das Reagenzglas dann erst einmal reinlege. Ein Nest werde ich dann erst anschließen, wenn die Kolonie mehr Platz benötigt. Und eine weitere Arena mit größerem Schlauchsystem noch viel später. Aber dennoch hat sich mir diese Frage, nachdem ich das Arenabecken nun fertig eingerichtet habe, gestellt. Auch im Hinblick auf die Zukunft, wenn ich dann zusätzlich noch eine Messorart oder halt auch andere Arten halten möchte. Platz wäre aufjedenfall vorhanden. Nur bin ich mir jetzt halt wegen den Temperaturen nicht mehr sicher, ob ich da überhaupt die südlicheren Arten halten kann, wenn es an längere Schläuche geht.

Viele Grüße,
Sebastian



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Oleg
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#4 Re: Ameisenhaltung im Keller

Beitrag von Oleg » 29. August 2018, 13:23

Hallo Sebastian,

hmmm... diese Art bildet kleine Kolonien, also Schläuche wirst du kaum verlegen müssen! Die Art ist (nach Antstore) ausgeprägt xerotherm, lebt in Steppen und offenem Grasland. Nicht gerade die optimale Kellerameise für Mitteleuropa :-)

Lt. Antstore benötigt sie die folgenden Bedingungen:

Luftfeuchtigkeit: Arena: 30 - 50% Nestbereich: 50 - 60%
Temperatur: Arena: 21 - 30°C Nestbereich: 21- 28°C

Eine monatelange Winterruhe kennt diese Art nicht, aber du wirst es ihnen kuschelig warm machen müssen. Das ist machbar, aber mit etwas Aufwand verbunden.

Oleg



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Serafine

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#5 Re: Ameisenhaltung im Keller

Beitrag von Serafine » 29. August 2018, 13:44

Wird auf jeden Fall eine Heizmatte benötigen, die Art stammt aus Afrika und braucht es warm.

Nur dass eine Ameisenart kleine Kolonien hat bedeutet übrigens nicht, dass sie lauffaul ist. Gerade Camponotus raufoglaucus feae benötigt durchaus etwas Laufraum, wie man auch dem HB von Saskia entnehmen kann (am besten möglichst früh eine zweite Box mit nem halben bis Meter Schlauch anschließen, um totlaufen zu vermeiden).
Auf die Spitze treiben das die Cataglyphis-Wüstenameisen, deren Kolonien bei recht geringer Größe enorme Areale nach Futter absuchen. Als Gegenbeispiel könnte man Tetramorium anführen, die auch mit riesigen Kolonien oft nur ein paar Quadratmeter in Besitz nehmen (diese aber absolut, Konkurrenz wird nicht toleriert).
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#6 Re: Ameisenhaltung im Keller

Beitrag von Oleg » 29. August 2018, 14:07

Hallo

Die Heizmatte kannst du aber nicht einfach so anschließen, ein Thermoelement als Übertemperatursicherung und ein zweites zur Regelung wäre schon optimal. Die andere Frage ist die Feuchtigkeit - ist der Keller normalerweise feucht oder ist es ein moderner, eher staubtrockener Keller? Die Feuchtigkeit ist schwerer zu regeln als die Temperatur :-)

Oleg



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#7 Re: Ameisenhaltung im Keller

Beitrag von antsnise » 29. August 2018, 14:13

Oleg hat geschrieben:Hallo Sebastian,

hmmm... diese Art bildet kleine Kolonien, also Schläuche wirst du kaum verlegen müssen! Die Art ist (nach Antstore) ausgeprägt xerotherm, lebt in Steppen und offenem Grasland. Nicht gerade die optimale Kellerameise für Mitteleuropa :-)

Lt. Antstore benötigt sie die folgenden Bedingungen:

Luftfeuchtigkeit: Arena: 30 - 50% Nestbereich: 50 - 60%
Temperatur: Arena: 21 - 30°C Nestbereich: 21- 28°C

Eine monatelange Winterruhe kennt diese Art nicht, aber du wirst es ihnen kuschelig warm machen müssen. Das ist machbar, aber mit etwas Aufwand verbunden.

Oleg


Hallo Oleg,

ja, das mit den benötigten Temperaturen ist auch kein Problem, mit Hilfe von Heizmatte und/oder Lampen. Bei meinem Keller handelt es sich jetzt auch nicht um einen Gewölbekeller mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit. Generell sollte es da kein Problem sein auch warme Arten halten zu können. Zumindest habe ich keine Probleme wenn es um die Temperaturen in Arena und Nest geht. Das bekomme ich hin. Bzgl. der Camponotus rufoglaucus feae hast du sicher recht, bzgl. der Schläuche. Da werde ich wahrscheinlich selbst am Ende kaum bzw. keine benötigen, außer die bei den kürzeren Verbindungen von Arena/Arenen und Nest.

Mir stellt sich aber dennoch die Frage, wie sich das mit anderen Arten verhält, wo ich größeren Auslauf brauche. Wenn ich da künftig noch andere Arten halten wollte. Da ich den Kellerraum nicht im gesamten beheizen kann, dann eher schlecht oder man müsste wohl entsprechend ein Schlauchsystem basteln, welches z.B. spiralförmig um eine Wärmequelle läuft. Lösungen gibt es da denke ich sicher. Mir ging es eher um die Frage, ob man mit den beheizten Arenen/Nest auch bei längerem Schlauchsystem auskommt bzw. ob jemand Erfahrungen hat, weil er beispielsweise seine Tiere auch im Keller hält.

Viele Grüße,
Sebastian



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#8 Re: Ameisenhaltung im Keller

Beitrag von Oleg » 29. August 2018, 14:26

Sebastian,

Erst einmal Danke - und dann muss ich dich doch fragen, warum du nicht eine Ameisenart halten möchtest, die sich in deinem Keller wohl fühlen würde? Lasius niger, Myrmica rubra, Temnothorax nylanderi fallen mir sofort ein, aber die Experten hier werden dir mit Sicherheit zig andere Arten sagen, die attraktiv sind, kleine Völker bilden und als erste Art... nun, sagen wir einmal, einfacher zu halten sind als eine Wüstenameise im Keller? Nimm es mir bitte nicht übel, aber das klingt wie eine Ananasfarm in Alaska zu errichten...

:fettgrins:

Oleg



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