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Honig - wie frisch muss er sein?

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Gary
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#1 Honig - wie frisch muss er sein?

Beitrag von Gary » 22. Januar 2019, 21:44

Hi Leute.

Ich habe mal wieder eine einsteiger Frage, nämlich wie frisch muss der Honig sein das er noch angenommen wird? Ich habe meiner kleinen Kolonie (Nicobarensis) vor 4 Tagen einen kleinen tropfen Honig gegeben. Der wurde anfangs auch gut angenommen, aber mittlerweile nicht mehr. Jetzt weiß ich nicht ob Kolonie einfach nicht so viel braucht oder ob er einfach zu lange liegt, habt ihr Erfahrungswerte?

Ich weiß das viele Leute Zuckerwasser verfüttern, ich möchte meinen Ameisen aber keines verfüttern.



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Sir Joe

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#2 Re: Honig wie frisch muss er sein?

Beitrag von Sir Joe » 22. Januar 2019, 22:20

Hallo Gary,

vorab die Frage, wieso mochtest du kein Zuckerwasser verfüttern?

Meine Camponotus nicobarensis ignorieren Honig unverdünnt auch recht schnell. Bei deiner kleinen Kolonie kann es aber auch genau so gut sein, dass der Bedarf einfach wieder gedeckt ist. Bietest du Honig denn nur pur an oder auch mal mit Wasser verdünnt?

Gruß,
Sir Joe



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Maddio

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#3 Re: Honig wie frisch muss er sein?

Beitrag von Maddio » 22. Januar 2019, 22:34

Eine kleine Kolonie braucht nicht viel an Honig. Gerade Camponotus haben wegen ihrer Größe auch einen entsprechend großen Sozialmagen und bleiben dann nach der Nahrungsaufnahme lange im Nest, bevor sie wieder Nachschub benötigen. Wenn du ihnen alle 3-4 Tage einen Tropfen Honig anbietest, kannst du nichts falsch machen.

Im Wissensteil findest du unter folgendem Link umfangreiche Infos, z.B. warum es in den meisten Fällen unsinnig ist Honig zu verdünnen und warum Honig gegenüber Zucker zu bevorzugen ist:
https://www.ameisenforum.de/zuckerwasser-contra-honig-t36330.html

LG Maddio
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Sir Joe

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#4 Re: Honig wie frisch muss er sein?

Beitrag von Sir Joe » 22. Januar 2019, 23:20

Maddio hat geschrieben:z.B. warum es in den meisten Fällen unsinnig ist Honig zu verdünnen

(stand das "in den meisten Fällen" da gerade schon :rolleyes:, naja egal ich lasse meinen Text jetzt mal so stehen ;) )

Hallo Maddio,

unsinnig finde ich leicht übertrieben, neben den Vorteil, dass so z.B. Tränken gefüllt und mit Watte gesichert werden können habe ich bei meinen Lasius niger schon öfters gemerkt, dass wenn ich zu viel Honig reichte, dieser manchmal soweit austrocknete, dass die Ameisen den ignorierten. Ein zwei Tropfen Wasser um den Honig wieder dünnflüssiger zu bekommen brachte dann wieder leben in die Bude und der Honig fand weitere Begeisterung. Mittlerweile (also in der letzten Saison) kam das allerdings nicht mehr vor, die Kolonie ist so groß, da bleibt nichts mehr vom Honig übrig.

Es sollte von meiner Seite auch nicht so rüber kommen als wäre Honig was schlechtes, den Beitrag von chrizzy kannte ich bereits (auch wenn er sehr tief im Hinterkopf gerutscht war), und ich füttere auch meistens Honig (btw ausschließlich vom Imker), aber ich würde Zuckerwasser trotzdem nicht komplett verteufeln.

Schöne Grüße,
Sir Joe
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Harry4ANT

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#5 Re: Honig wie frisch muss er sein?

Beitrag von Harry4ANT » 22. Januar 2019, 23:26

Kann nur immer wieder von der Invertzuckerlösung schwärmen, gerade bei größeren Kolonien.

Das Zeug in eine Tränke oder ein RG mit Watte und man hat wochenlang seine Ruhe. Das Zeug verdirbt nicht, es trocknet nicht ein und es wurde bei mir, mit Ausnahme der Blattschneider, von allen Kolonien gegenüber Zuckerwasser, Honig, Ahornsirup, ... bevorzugt bei gleichzeitigem anbieten.


A.octospinosus_ 4) _C.cosmicus_ 4) _T.nylanderi_ 4) _C.nicobarensis_ 4) _P.megacephala_ 4) _A.gracilipes_ 4) _M. barbarus_ 4) _C.japonicus_ 4) _C.fellah

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Sir Joe

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#6 Re: Honig wie frisch muss er sein?

Beitrag von Sir Joe » 22. Januar 2019, 23:30

Harry4ANT,

auch Invertzucker ist in diesem Sinne Zuckerwasser was die besagten Nachteile der Nährstoffversorgung mit sich zieht ;)
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Serafine

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#7 Re: Honig wie frisch muss er sein?

Beitrag von Serafine » 22. Januar 2019, 23:44

Im Zweifelsfall versuch mal verdünnten Ahornsirup (oder Agavensirup oder Kolibrinektar).
Meine Camponotus barbaricus beispielsweise mögen keinen Honig, generell mögen sie überhaupt nichts was zu zähflüssig oder fest ist, selbst der Ahornsirup wird unverdünnt nur sehr mäßig angenommen.
Nicht jede Ameise ist gleich, folglich findet auch nicht jede Ameisenart Honig toll.

Generell brauchen kleine Kolonien aber recht wenig Nahrung, gerade bei so hochkonzentierten Zuckerlösungen wie Honig.

Sir Joe hat geschrieben:Harry4ANT,

auch Invertzucker ist in diesem Sinne Zuckerwasser was die besagten Nachteile der Nährstoffversorgung mit sich zieht ;)

Wenn man seine Ameisen nur mit Zuckerwasser und Mehlwürmern ernährt mag das vielleicht zutreffen. Bei einer halbwegs abwechslungsreichen Nahrungspalette sollte es da aber nicht zu Problemen kommen.
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Maddio

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#8 Re: Honig wie frisch muss er sein?

Beitrag von Maddio » 22. Januar 2019, 23:54

Sir Joe hat geschrieben:(stand das "in den meisten Fällen" da gerade schon :rolleyes:, naja egal ich lasse meinen Text jetzt mal so stehen ;) )


Ja, das stand schon vorher da, habe meinen Beitrag nicht editiert ;) in welchen Ausnahmefällen es tatsächlich Sinn macht Honig zu verdünnen, wird ja im verlinkten Thread weiter erläutert.

Es gibt unter meinem Link ebenfalls noch mehrere Diskussionsfäden zum Thema, dort kann wahrscheinlich besser weiterdiskutiert werden als hier, zumal der TE ja ohnehin keinen Zucker verfüttern will.

Nur ganz kurz angemerkt, wissenschaftliche Studien gibt es nicht dazu und von daher wird es eine Glaubensfrage bleiben (EDIT: Gibt doch einige, siehe: https://www.ameisenforum.de/zuckerwasser-contra-honig-t59255-8.html#p420085). Ich finde die Erklärung, dass Honig, insbesondere Waldhonig der zum großen Teil Honigtau enthält, der natürlichen Ernährung von Ameisen am nächsten kommt. Ich füttere alle meine Kolonien nur mit puren unverdünnten Honig als Kohlenhydratquelle und mir ist bisher noch keine Ameisenart untergekommen, die diesen abgelehnt hat.

Im konkreten Fall von Gary hier liegt kein Problem mit dem dargereichten Futter (in diesem Fall Honig) vor, die Ameisen sind einfach nur gut gesättigt.

LG Maddio



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