Guten Abend liebe Ameisencommunity,

ich habe mir letzten Jahres ca. im Sommer eine Neoponera apicalis Kolonie (Königin +3 Arbeiterinnen) zugelegt.
Diese habe ich (zur allgemeinen Info/ kommen ja oft Fragen) bei Raumtemperatur gehalten. Sprich im Sommer gerne mal bis 28Grad und aktuell bei ca 17 - 23Grad. Im Nest ist allerdings eine sehr kleine Heizmatte an der auch die Brut platziert wird.
Die Kolonie hat sich (dafür dass sie relativ kalt gehalten werden) meiner Meinung nach extrem gut entwickelt und es sind mittlerweile ca. 50 Arbeiterinnen/ ca. 20 Puppen/ 15 Larven und auch viele Eier.
Als Nahrung gibt es Schokoschaben (welche ich selbst züchte) und ab und zu Mehlwürmer (wurden Anfangs nicht angenommen aber die Kolonie scheint aktuell zu nehmen was sie kriegt/ weil Hunger!).
Aktuell gibt es Haufenweise Mehlkäfer aber Mehlwürmer lassen auf sich warten. Ich glaube denen ist es aktuell zu kalt. Die Mehlkäfer werden allerdings komplett ignoriert von den Ameisen, da diese vermutlich zu sehr gepanzert sind.
Sie kriegen also regelmäßig 4 -5 lebende Schaben in ihr Becken und jagen diese auch fleißig und man kann klar sehen, dass wenn die Ameisen Hunger haben sie das halbe Terrarium umgraben und nach Nahrung suchen.
Es sind immer zu jeder Zeit Ameisen im Terrarium unterwegs und wenn Nahrung gefüttert wird dann schwärmen bis zu 15 Ameisen zur Jagd heraus.
So wie es momentan ist werden sie mir über kurz oder lang meine Schabenzucht komplett auffressen.
Ich überlege nun, ob ich eine zweite Schabenzucht "eröffne" oder ob es vielleicht noch etwas anderes zur Abwechselung gibt.
Heimchen wären vielleicht eine Überlegung aber ich bin mir nicht sicher, ob diese nicht zu flink für die Ameisen sind.
Gibt es sonst noch Insekten oder vielleicht andere Dinge die ich verfüttern könnte?
Habe mal überlegt, ob Wurst oder Eier oder ähnliches funktionieren könnte, allerdings tragen die Ameisen ja alles ins Nest zur Brut und denke das dies nicht funktionieren würde.

PS: Was ich vergessen habe zu sagen ist, dass die Ameisen nur die Gliedmaßen und den Kopf der Schokoschaben nutzen und ziemlich verschwenderisch mit dem "Bauch" sind.
Die Frage ist, ob sie einfach zu faul sind oder ob sie zu verwöhnt sind.


Falls irgendwer Fragen zu dieser Art hat könnt ihr mir diese gerne stellen. Werde sie Euch sehr gerne beantworten.

Mit freundlichen Grüßen

Tobias

Sicher interessant diese Art bei der Jagd zu beobachten

Denke die Schokoschaben sind perfekt um den Grundbedarf zu decken.
Aber das du bei einer Koloniegröße von 50 Arbeiterinnen bedenken hast, sie könnten deine Zucht auffressen kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Da stimmt irgendwas mit deiner Schokoschabenzucht nicht. Wie hälst du sie den? Temperatur?

Ich behaupte mal wenn die Parameter stimmen und genug Platz und Nahrung zur Verfügung gestellt wird kann man mit einer Schokoschabenzucht mehrere Ameisenkolonien jeweils im 4-5 stelligen Bereich dauerhaft versorgen

Ich hatte früher an die 10 Kolonien im Büro, einige davon recht groß mit mehreren Tausend Tieren. Bei den Pheidolen habe ich oft ca. 50 kleinere Schaben & einige adulte an einem Tag reingeworfen - trotzdem musste ich die Heizmatte ausmachen, weil mir die Schokoschaben zu viel wurden.

Kann dir mal ein Foto machen von meiner Schokoschabenzucht und wie ich sie halte.

Ansonsten kannst du auch mal Heimchen, Pinky Maden, Heuschrecken, Asseln usw. sicher anbieten.

Wie es mit Fleisch usw. ist weiß ich bei Neoponera apicalis nicht - einfach mal testen und beobachten. Garnelen wollten viele Ameisen bei mir noch recht gerne.
Bevorzugen aber meines Wissens lebende Insekten.

Also meine Schokoschabenzucht ist auch relativ klein skaliert.
Habe einen ca. 50 Liter Kunststoffbehälter.
Da drin mehrere Eierkartons.
Zu fressen gibt es Haferflocken, Katzenfutter und ab und zu Salatblätter/ Gurken.
Habe mir damals so 50 Schaben gekauft (teils jung/teils adult).
Im Sommer bei hohen Temperaturen haben die sich auch extrem vermehrt aber jetzt wo es kälter wird ca. ~21grad und das ich alle 2 Tage mehrere Schaben verfüttere ist es ein okayisher Bestand.
Eventuell würden sie sich mehr vermehren, wenn der Ausgangsbestand größer wäre bzw mehr Adulte Tiere dabei sind. Ich glaube es sind maximal 10 Ausgewachsene Weibchen.
Wenn ich das so lese sollte ich einfach mehr dazu kaufen.

Beheizen will ich nicht.

Bin aber gerne offen für Tipps.

Bei ca. 25 Grad vermehren sie sich am schnellsten soweit ich sagen kann - hatte daher früher eine kleine einstellbare Heizmatte unter der Box wenn es kühler wurde.
Aber bei 21 Grad müsste auch noch eine Vermehrung stattfinden.

10 adulte Tiere sind natürlich recht wenig. Ein Männchen noch dabei? Mehr wie 2 sollte es dann nicht sein.
Ich habe alle paar Monate einen Großteil der Männchen entnommen, da der Anteil zu groß wird im Laufe der Zeit.

An Futter kann ich dir noch Fischflocken empfehlen - gibt es in den großen Dosen relativ günstig und ist recht ergiebig. Da werden bei mir Haferflocken usw. liegen gelassen.
Für die Feuchtigkeit verfüttere ich ein Stück Apfel ca. 1 mal die Woche und ein RG mit Wasser/Watte ist drin. Ansonsten bleibt alles trocken.

Würde mir einfach bei Gelegenheit nochmal eine Ladung holen - Myants hat da recht gutes Preis/Leistungsverhältnis finde ich.

Danke für die Infos soweit schonmal!
Ja werde mir dann wohl noch weitere bestellen, wobei ich denke dass meine Neoponera bestimmt jeden Tag 4 Schaben fressen könnten so wie die drauf sind.
Warum nur 1 Männchen? Wird dann nicht der Genpool zu gering oder so ähnlich?
Verfüttere aber auch viele Männchen an meine Gottesanbeter aber aktuell sind so 2 3 Stück noch da.

Ja halt mind. 1 meinte ich - wenn keines mehr dabei wäre und die wenigen noch vorhanden adulten Weibchen teilw. nicht begattet sind wäre das natürlich ungeschickt

Ein Männchen kann ja dutzende von Weibchen "beglücken" und wenn es zu viele Männchen werden fressen sie alles weg ohne weiteren Nutzen. Daher habe ich die immer alle paar Monate etwas aussortiert.

Gerade mal geschaut - hier schreiben sie sogar von 28 Grad als optimale Temperatur für die Schokis:
http://arachniden.eu/gallery/Schabenzuc ... artara.pdf

Halt dran denken vornehmlich die Jungtiere zu verfüttern - die Schaben brauchen paar Wochen zur Geschlechtsreife und wenn du nur die adulten verfütterst bricht der Bestand irgendwann ein, je nachdem wie groß dein Ansatz war.
Aber die Vermehrungsrate ist eigentlich so hoch, da dürfte deine eher kleine Kolonie kaum Probleme bereiten.

Es ist nicht notwendig das sie Futtertiere erjagen müssen, frisch getötet geht ebenfalls.
Meine haben fast alle Arten an Fliegen, Mehlkäferpuppen, Heimchen, Grillen, kleinere Heuschrecken und Schaben genommen.

Grüße Wolfgang

Habe anfangs immer "frischt getötet" verfüttert.
Mittlerweile aber tue ich mehrere Schaben immer ins Becken die sich dann auch dort verstecken und je nach Bedarf von meinen Ameisen erjagt werden.
Will aber auch keine Diskussion ob lebendig oder tot verfüttern anfangen, weil davon gibts ja schon genug.