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Camponotus barbaricus und die Proteine

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BenVape
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#9 Re: Camponotus barbaricus und die Proteine

Beitrag von BenVape » 10. April 2019, 08:13

Moin :)

Erstmal Danke für eure angeregte Diskussion und die Tipps :clap:

Hab gestern mal eine kleine Dose Mittelmeergrillen (klein) bestellt.
Bin mal gespannt was die Damen davon halten.
Wie serviert man die dann eigentlich am besten?
Lebend ist keine Option, die Kolonie ist noch viel zu klein um lebende Beute zu jagen.
Bleiben die Optionen lebend im Kühlschrank lagern und noch kältestarr zerteilen oder eben lebend einfrieren und die gefr. Grillen in der Mitte auseinanderbrechen.....

Hab gestern Abend noch ein kleines Experiment gewagt.
Serviert wurde Brei aus Insektenpulver und Wasser, Crystal Soup Katzenfutter (Thunfisch und Garnelen), Honig-Invertzucker, und weil ichs mal interessehalber probieren wollte, ein bisschen vom Zucker-Protein-Jelly von myants, welches ich noch im Kühlschrank hatte.
Und jetzt ratet mal was passiert ist......
Es wurde alles schön begutachtet, aber mit Begeisterung getankt wurde das Jelly von myants. :p
Nicht nur ein Gaster voll, nein, ca. eine halbe Stunde nach dem ersten Vollfressen (und anschl. Verteilen an den Rest der Sippe im Nest) wurde nochmal ein Nachschlag geholt.
Soweit ichs noch vorm schlafengehen beobachtet hab, wurden die anderen drei Angebote nicht weiter beachtet.

Ich finde das recht interessant, meine beiden vorherigen (und leider gescheiterten) Campo-Kolonien konnten sich so garnicht für eben dieses Jelly begeistern.
Die barbaricus scheinen es auf Anhieb sehr zu mögen.....



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Serafine

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#10 Re: Camponotus barbaricus und die Proteine

Beitrag von Serafine » 10. April 2019, 13:19

Also ich pack die Grillen immer mit der großen Futterpinzette (Modell Unterarmlänge), das zerdrückt sie meist schon so dass alles rausquillt. Dann einfach in die Arena werfen, wenn die Kolonie noch klein ist kann man sie auch in Stücke schneiden.

Was das Futter angeht, da ist jede Kolonie anders (auch ändert sich im Lauf der Zeit durchaus) - ich denke aber man kann allgemein sagen, dass Camponotus barbaricus eher (dünn)flüssiges Futter bevorzugt und trockenes & abgebrühtes eher ignoriert. Auch sind kleine Kolonien immer pingeliger und nehmen nur das, was ihnen am besten schmeckt. Große Kolonien bedienen sich eher aus verschiedenen Quellen.



BenVape
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#11 Re: Camponotus barbaricus und die Proteine

Beitrag von BenVape » 11. April 2019, 00:39

Serafine, deine Tipps waren GOLD wert!! :bananadancer:

Da Bilder mehr als Worte sagen.....

Messor barbarus
Messor barbarus


Camponotus barbaricus
Camponotus barbaricus


Die Messoren haben eine deutlich größere Grille bekommen, sind ja mittlerweile an die hundert (davon 3 od. 4 fullsize-Major).
War interessant zu beobachten wie eine Minor mit der Grille gekämpft hat, während eine andere Minor Verstärkung aus dem Nest holte.
Die haben jedenfalls die nächste Stunde so richtig ihren Spaß beim Zerlegen der ungewohnt fetten Beute :D

Die Campos ließen sich bei der mini-Grille so überhaupt garnicht bitten.
Inspiziert, gepackt, ins Nest geschleppt - Festmahl für die Minikolonie :)
(im Foto sieht man auch die leere Wassertränke unter welcher sie sich spontan ihr Nest gebaut haben :rolleyes: )


Auf jeden Fall vielen vielen Dank für deine Tipps :beer: :beer: :beer:
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#12 Re: Camponotus barbaricus und die Proteine

Beitrag von BenVape » 1. Mai 2019, 13:32

Moin Moin ihr Ameisendompteure :D

Kurzes Update:
Das mit den Grillen hat leider nicht ganz so funktioniert.
Wollte die Grillen selber im Kühlschrank aufbewahren, so dass sie zwar noch leben und praktisch frisch verfüttert werden können, aber eben Kältestarr sind.
Hat nicht funktioniert, sind binnen weniger Tage alle gestorben.

Jetzt bin ich dabei eine kleine eigene Zucht Schokoschaben anzufangen.
Bei myants hab ich frisches Jelly/Sirup bestellt, den meine C. barbaricus ja scheinbar sehr mögen, hab entdeckt dass die auch Schokoschaben aus eigener Zucht anbieten, und hab mal welche bestellt.
Die Schaben selber kamen sowohl bei meinen M. barbarus, als auch bei meinen C. barbaricus ganz HERVORRAGEND an (wurden sehr gierig angenommen!), also denk ich werd ichs mal mit den Schaben probieren.
Kleines Plastikbecken bei Amazon geordert, da leben die Schaben jetzt ganz zufrieden vor sich hin.
Zum Verfüttern pack ich halt die gewählte Schabe hart mit ner langen Pinzette, zerstör ihr somit den Kopf und die potenziell gefährlichen Mundwerkzeuge, und leg die nur noch minimal zuckende Schabe dann in die Arena.
Die M. barbarus überwältigen die Schabe dann sehr schnell, zwei oder drei Media machen da kurzen Prozess mit dem zuckenden Futter.
Die Beine und Fühler werden abgebissen und die kleinen Minor beißen schon bisschen am Panzer herum (den ich mittels Pinzette schon geknackt und "aufgeweicht" hab).
Nur das mit dem Transport ins Nest müssen sie noch üben. Ein effektiver Transport ist leicht schwierig wenn drei Media gleichzeitig dieselbe Schabe in drei unterschiedliche Richtungen zerren wollen.... :D

Die C. barbaricus hingegen lassen sich von den Zuckungen kaum beeindrucken, die beißen paarmal zu, schnappen die Schabe und zerren sie ins Nest.
Erstaunlich wie kräftig selbst eine Pygmäe der C. barbaricus ist. :eek:
Ich seh dann nur ein bis zwei Tage später die vertrocknete Chitinhülle der Schabe in der Arena liegen.

Allgemein werden die Kleinen deutlich aktiver, sind fleißig am bauen und Erkunden.
Vor allem die getrockneten Fichtennadeln vom Antstore scheinen ihnen ein sehr beliebtes Baumaterial zu sein.
Tageszeit scheint ihnen auch zunehmend egal zu sein, von Tageslicht lassen sie sich nicht mehr beeindrucken.

Allerdings, seit ein paar Tagen haben sie eine neue, etwas seltsame Angewohnheit.......
Wenn ich den Napf mit frischem Futter in die Arena leg, kommt meist sofort eine Ameise an und schaut was los ist (sind schon gut trainiert, die Kleinen :D ).
Das frische Futterangebot wird erkundet, dann putzt man sich erstmal entspannt, wartet auf Verstärkung, und dann wird das gewählte Futter getankt.
Gerne auch mal zu dritt, einmal sogar zu viert.
Aber, etwa ein oder zwei Stunden nach dem Fressen, also obwohl das Futter ja noch gut ist, werden kl. Steinchen, Aushubmaterial, teils auch einzelne Fichtennadeln gezielt in den Futternapf gelegt.....
(siehe Foto)

Kann mir das mal jemand erklären? :confused:
Wollen sie damit vielleicht die Futterquelle für andere unbrauchbar machen?
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Harry4ANT

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#13 Re: Camponotus barbaricus und die Proteine

Beitrag von Harry4ANT » 1. Mai 2019, 16:36

Wollen sie damit vielleicht die Futterquelle für andere unbrauchbar machen?


Ja das ist wohl der Grund bzw. dass es keine Fressfeinde mehr anlockt.


Ich decke auch den kompletten Grundbedarf mit den Schokoschaben - kann ich sehr empfehlen.
Lege noch 2-3 Schichten (falls noch nicht getan) Eierkartons in die Plastikbox und schau, dass du sie absolut trocken hälst. Dann riecht nichts und es fängt nichts an zu gammeln.
Als Futter kann ich dir Fischflocken (gibt es in den ganz großen Dosen recht günstig & sehr ergiebig), Müsli und hin und wieder ein Stück Apfel für den Wasserhaushalt empfehlen.
Vermehrungsrate kannst du über die Temperatur steuern - bei etwas über 25 Grad ist es optimal.

Wenn du mal später größere Mengen lebend verfüttern willst:
Nimm einen separaten Behälter (z.B. Frischhaltebox) und klopf einen Eierkarton darüber ab so das die Schaben hineinfallen.
Dann den Behälter für ca. 3 min in den Gefrierschrank legen - die Schaben sind noch am leben aber sie rennen nicht mehr so schnell weg und können von den Ameisen sehr gut fixiert werden.
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