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So viele Arten, doch welche ?

Eure Ameisenhaltungsberichte & Ameisenbeobachtungen - Meinungen & Fragen [einheimische und exotische Ameisen]
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Serafine

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#9 Re: So viele Arten, doch welche ?

Beitrag von Serafine » 20. April 2019, 12:13

Du weißt schon, dass auch monogyne Arten eine neue Königin adoptieren können? Gerade bei Ameisen mit großen Kolonien und aufwendigen Nestern (Messor, viele Camponotusarten) gibt es sogar deutliche Hinweise, dass Gründung durch Adoption zum normalen Verhalten gehört. Selbst mit so hyperaggressiven Arten wie Lasius niger gelingt es Leuten regelmäßig eine neue Königin in Kolonien zu integrieren, die ihre ursprüngliche Königin verloren haben. Das wichtige dabei ist nur, dass man ein paar Monate wartet, damit der Duft der alten Königin verfliegt - was aber kein Problem ist, da bei den meisten Ameisen die Arbeiterinnen locker mehrere Jahre alt werden können.



Ameise96
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#10 Re: So viele Arten, doch welche ?

Beitrag von Ameise96 » 20. April 2019, 12:28

Serafine nein das wusste ich in der Tat nicht, Danke dafür ! :)

Ein wenig liebäugle ich auch mit Myrmica rubra wo allerdings die Benötigte Winterruhe in Kombination mit dem Aquarium Probleme macht.. gibts da eventuell Myrmicas die keine benötigen ?

Am interessantesten finde ich ja immernoch die Fireants Solenopsis invicta, diese würden alle meine Wünsche erfüllen und auch der warme Lebensraum und der Luftfeuchte durch das Aquarium wären sicherlich ideale Bedingungen für diese.

Allerdings weis ich garnicht ob die Haltung in Europa legal ist, da ich sie bisher nie in Shops gesehn habe
Und sicherlich würden mir 90% der Leute hier davon abraten diese Invasive Art zu halten.

Aber zu der Legalitäts Frage, ich konnte auch nix dazu lesen das es verboten ist diese zu halten da weis doch sicherlich jemand bescheid ! ;)



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TheDravn

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#11 Re: So viele Arten, doch welche ?

Beitrag von TheDravn » 20. April 2019, 12:53

Als Einsteiger bloß keine Arten wie die Feuerameisen, neben der Invasiven Eigenschaft ist so eine Anspruchsvolle Art nicht geeignet!

Manica rubida
Myrmica rubra
Formica (Serviformica) rufibarbis
Formica (Serviformica) cinerea
Formica (Serviformica) fusca

Sind Einsteigerfreundliche Arten, die polygyn sind, es gibt zwar noch mehr z.B. Pheidole, aber die sind nicht für Einsteiger geeignet



Voku
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#12 Re: So viele Arten, doch welche ?

Beitrag von Voku » 20. April 2019, 13:40

Es ist nicht verboten, Feuerameisen zu halten, aber meiner Meinung nach völlig verantwortungslos, gerade als blutiger Anfänger, es zu tun, da die Arten höchst invasiv sein können. Lass dir Finger davon!



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Serafine

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#13 Re: So viele Arten, doch welche ?

Beitrag von Serafine » 20. April 2019, 14:22

Ameise96 hat geschrieben:Am interessantesten finde ich ja immernoch die Fireants Solenopsis Invicta, diese würden alle meine Wünsche erfüllen und auch der warme Lebensraum und der Luftfeuchte durch das Aquarium wären sicherlich ideale Bedingungen für diese.

Allerdings weis ich garnicht ob die Haltung in Europa legal ist, da ich sie bisher nie in Shops gesehn habe
Und sicherlich würden mir 90% der Leute hier davon abraten diese Invasive Art zu halten.

Von denen würde ich nicht nur abraten, weil sie invasiv sind - eine Königin kann wenn die Kolonie erstmal rund läuft 11.000 Eier pro Woche legen und die Arbeiteirinnen leben nur 200-400 Tage. Früher oder später wird das Aquarium unter der Masse der toten Arbeiterinnen schlicht kollabieren und allgemein ist die Vermehrungsrate so absurd, dass man mit dem anbauen kaum mehr nachkommt. Auch ist die Art ein Ausbruchskünstler und durch die sehr schmerzhaften entzündlichen Stiche eine Gefahr für Kinder und Haustiere.

Bei C. nicobarensis ist die Frage wieviel Platz du hast, da deren Kolonien auch sehr sehr groß werden können. Die Art kann polygyn sein, es gibt aber wohl monogyne und polygyne Varianten und sogar Varianten mit einer endogenen Diapause bis zu 3 Monaten - welche man bekommt ist dank der chinesischen Sammler aber Glückssache, falls man überhaupt wirklich C. nicobarensis bekommt. Die asiatischen Sammler dürften sich generell nicht viel Mühe machen ähnlich ausehende Arten zu unterscheiden und die deutschen Shops sind i.d.R. auch nicht kompetent genug die Ware die sie bekommen korrekt zu bestimmen - viele Ameisenshops bieten ja bis heute noch Camponotus xiangban an, obwohl die Art überhaupt nicht exisiert (bei den meisten Kolonien unter diesem Namen dürfte es sich um Camponotus wasmanni/mutilarius handeln).
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#14 Re: So viele Arten, doch welche ?

Beitrag von Ameise96 » 20. April 2019, 16:30

Danke erstmal für die vielen Tipps, ja die Feuerameise wirds auch nicht werden, keine Angst, aber danke für die ausführlichen Berichte darüber da war noch die ein oder andere Info dabei die ich garnicht beachtet habe ! ;)

wie siehts mit Myrmica rubra aus, benötigt diese unbedingt eine Winterruhe im kalten ? Wie gesagt durch das integrierte Aquarium würde es mir dies sehr schwer gestalten.

Wie siehts mit den Pheidole aus? Gibts da auch große polygyne Arten? (Arbeiterinnen mindestens 3mm)
Dort wäre doch das Hauptproblem, die Temperatur, und eventuell die Luftfeuchte, was wiederum durch das Aquarium gegeben wäre..(z.b. Pheidole jucunda sah ganz interessant aus)
Welche Eigenschaften machen diese Rassen noch „Einsteigerfeindlich“?

Keine Angst das wird hier kein Schnellschuss, eh die Bedingungen nicht stimmen würde ich mir sowieso keine Art hineinsetzen.



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#15 Re: So viele Arten, doch welche ?

Beitrag von Maddio » 20. April 2019, 16:33

Ameise96 hat geschrieben:wie siehts mit Myrmica Rubra aus, benötigt diese unbedingt eine Winterruhe im kalten ? Wie gesagt durch das integrierte Aquarium würde es mir dies sehr schwer gestalten.


Ja, so wie alle einheimischen Arten benötigt auch Myrmica rubra eine Winterruhe bei kühlen Temperaturen.



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#16 Re: So viele Arten, doch welche ?

Beitrag von TheDravn » 20. April 2019, 16:45

Ameise96 hat geschrieben:
wie siehts mit Myrmica Rubra aus, benötigt diese unbedingt eine Winterruhe im kalten ? Wie gesagt durch das integrierte Aquarium würde es mir dies sehr schwer gestalten.

Wie siehts mit den Pheidole aus ? Gibts da auch große Polygyne Arten ? (Arbeiterinnen mindestens 3mm)
Dort wäre doch das Hauptproblem, die Temperatur, und eventuell die Luftfeuchte, was wiederum durch das Aquarium gegeben wäre..(z.b. Pheidole Jucunda sah ganz interessant aus)
Welche Eigenschaften machen diese Rassen noch „Einsteigerfeindlich“?

.


Wenn eine Art Winterruhe halten muss, hängt von ihrer Herkunft ab, muss diese auch gehalten werden. Wenn sie nicht gegeben wird, wird es für die Kolonie langfristig schädlich sein und sie geht ein.

Pheidole sind deshalb nicht für Einsteiger geeignet, da sie 1A Ausbruchkünstler sind. Ohne einen 100% sicheren Schutz, hat man sie schnell in der Wohnung, daher sollte man vorher bei einer anderen Art sich damit vertraut machen. Auch ist der Futterbedarf enorm und das Wachstum auch, man unterschätzt sie gerne und bevor man sich versieht, ist es zu spät und man weiß nicht weiter
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