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Bestimmungshilfe

Bestimmungsanfragen - bitte auf genaue Angaben achten.
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Nilian83
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#1 Bestimmungshilfe

Beitrag von Nilian83 » 30. August 2019, 07:37

Hi da bin ich wieder.

Ich habe gestern Abend wieder eine Gyne gefunden bei der ich mir nicht sicher bin und hoffe erneut auf Eure Hilfe.
Gefunden wurde sie auf einem Asphaltierten Feldweg zwischen einer etwas breiteren Baumreihe in der nähe einer Ameisenstrasse. . Die temperatur betrug ca 23 Grad gegen 18.45 Uhr am 29.08. Die größe der gyne bertägt ca 8-10mm, den Rest sollte man auf den Bildern erkennen da ich keine Flaschen Angaben machen will was die Farbe angeht. Lieben Dank an euch im vorraus. Lg Nilian
Dateianhänge
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Unkerich

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#2 Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von Unkerich » 30. August 2019, 10:12

Hi Nilian,

da hast du wohl eine Chthonolasius sp. eingesammelt. Die Gynen dieser Lasius-Untergattung gründen sozialparasitär bei anderen Lasiusarten und versterben ohne entsprechende Versorgung leider oft sehr schnell.

Die Gründung ist nicht ganz einfach, möchtest du es doch versuchen bräuchtest du entweder eine weisellose Kolonie einer Wirtsart (wie hier von Maddio beschrieben), oder zumindest Puppen und einige wenige Arbeiter (Anleitung dazu in meinem Gründungsbericht).


LG und viel Erfolg, falls du es versuchen möchtest!
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#3 Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von DerTyp » 30. August 2019, 11:37

Hallo,
Unkerich es wurde tatsächlich schon öfters beobachtet, das Chthonlasius sp und Dendrolasius fuliginosus. mit Honig bis zu einem Monat, evtl sogar noch länger alleine am Leben erhalten wurden. Jedoch ist meines Wissen noch nicht bekannt, ob das negative Folgen auf die Erfolgschancen bei der Gründung Hat.



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#4 Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von Unkerich » 30. August 2019, 12:48

Hi,
das liegt daran, dass es eine (!) Chthonolasius-Art gibt, die definitiv längere Zeit ohne Wirtskolonie überleben kann; Lasius mixtus. Gynen dieser Art versuchen i.d.R. nicht direkt nach dem SF in eine Kolonie einzudringen, sondern verstecken sich vorerst und versuchen ihr Glück dann erst im Winter bzw. häufig sogar erst im zeitigen Frühjahr.
Dieses Verhalten stellt aber eine Ausnahme dar, Seifert (2007) vermutet dass maximal noch L. sabularum bzw. Hybriden aus L. umbratus x mixtus diese Strategie anwenden könnten, was aber nicht gesichert ist.

Alle anderen Chthonolasius sp. versterben sehr bald nach dem Schwarmflug ;)

Da eine Bestimmung auf Artniveau anhand normaler Fotos nicht möglich ist und L. mixtus nicht unbedingt die häufigste Chthonolasius sp. ist, ist die Wahrscheinlichkeit eines frühen Ablenens m. E. also recht hoch.


Grüße


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#5 Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von aNTagoGy » 30. August 2019, 13:16

Hallo Nilian,

ich könnte dir (allerdings noch recht junge) Wirtskolonien schicken falls du selber keine L. niger Kolonien hast.

VG Johannes

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#6 Re: Bestimmungshilfe

Beitrag von Unkerich » 30. August 2019, 18:40

aNTagoGy hat geschrieben:Hallo Nilian,

ich könnte dir (allerdings noch recht junge) Wirtskolonien schicken falls du selber keine L. niger Kolonien hast.

VG Johannes

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Ist sicher gut gemeint, die Chancen einer erfolgreichen Gründung stehen bei einer noch so jungen, weiselrichtigen Kolonie aber eher schlecht, befürchte ich :(

Ich habe bereits hin und wieder Chthonolasius Gründungen in so jungen Gründerkolonien versucht, bisher war das nie von Erfolg gekrönt.
In aller Regel wurden die Chthonolasius Gynen direkt attackiert und gestreckt, im worst case kommt es zu komplettem Chaos in dem beide Gynen zu Schaden kommen.
Doch selbst wenn die Chthonolasius Gyne die L. niger Gyne erfolgreich töten und das Nest übernehmen sollte, sind die paar Arbeiter einer so jungen Kolonie vermutlich gar nicht ausreichend, um die Gyne vernünftig zu versorgen.

Daher ist meine favorisierte Gründungsmethode das hinzusetzen einiger unausgefärbter Arbeiter sowie Puppen, wie in meinem oben verlinkten Bericht nachzulesen - dabei sind die Erfolgschancen m. E. mit Abstand am größten :)
Ganz abgesehen davon, dass bei dieser Variante i.d.R. weder Gynen noch Arbeiter der Wirtsart zu Schaden kommen müssen.

LG
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