Schnell lernt man, dass Ameisen nicht durch Backpulver platzen, trotzdem wird in einer recht neuen Doku über Ameisenumsiedler (ja, den Job gibt es) von einem Fachmann genau dies behauptet, mit der Aussage nie Backpulver auf einen Waldameisenhaufen zu streuen.
Wer auch immer von sich aus auf diese Idee kommen soll. Das würde ja nur ein Tierquäler machen^^
Jedenfalls lese ich dann hankerum, dass die nervigen Trauermücken durch Backpulver sterben sollen, bzw deren
Also platzen Ameisen einfach nicht durch Backpulver, sterben aber, oder wie sieht das aus?
Doch das ist, wie der Titel verrät nicht die eigentliche Frage.
Bei der Bekämpfung von Trauermücken, hat bei mir nur eines geholfen. Fressfeinde!
Gerade habe ich meine erste Ameisenkolonie. Ich habe mit 50 Tieren gestartet und nach 2 Monaten habe ich nun 20 Kriegerinnen und rund 200 Tiere. Aber ich habe bereits 5 Milben aussen und im Formicarium gesichtet und 4 davon entfernen können.
Jeden Abend starre ich 15 Minuten ins Nest und versuche die kleinen Biester auf den Ameisen zu entdecken, aber bisher scheinen diese "Glück" zu haben und nicht befallen zu sein.
Inzwischen liegen Zitronenschnitze im Formicarium und meine AMeisen trauen sich durch den Geruch kaum noch ans Freie. Ein Zustand den ich nicht lange erhalten möchte. Überdies habe ich meine ersten Milben aussen am Formicarium entdeckt und bin mir nicht sicher ob es einfach Hausmilben sind.
Egal welche Milbenart es ist, ich will eine Lösung und ich kann bisher nicht verstehen, dass es noch keine gute 100% erfolgreiche Lösung gegen Milben gibt.
Da Feuerameisen in Amerika inzwischen mit Stechmücken aus ihrem Ursprungsland bekämpft werden und auch meine Trauermücken mit Fressfeinden unter die Erde wanderten, recherchierte ich also nicht weiter nach Mitteln, die scheinbar Milben und Ameisen schaden, sondern suchte gezielt nach Fressfeinden. Und da fängt das Problem mit den Fehlinformationen an.
20 Seiten, 20 Meinungen und die wenigsten stimmen überrein.
Und ab dem Punkt versuch ich das ganze etwas besser zu Struckturieren:
Spinnen: Ich habe mehrfach gelesen, dass Spinnen Hausmilben fressen. Da 90% der Menschen sich nur für Hausmilben interessieren, da andere Milben sie selten betreffen, findet man keine Informationen ob Spinnen alle Milben fressen. Und es ist auch nicht klar ob es eine Fehlinformation ist. Spinnen fressen scheinbar alles in ihrer Grösse, aber die meisten Spinnen sind grösser als Ameisen. Wie soll dass nun angehen? Ich habe bereits 3 Spinnen in meinem Formicarium. Alle 2 Wohen wird eine Ameise erwischt, aber grundsätzlich liefern sie einen guten Beitrag um die Eingänge zu sichern und zu gewährleisten, dass nur von mir gewollte Tiere ins und aus dem Formicarium heraus finden.
Eine viele Mottenlarven ist so schon der Versuch aus meinem Formicarium zu entwischen vereitelt worden. Bei Gutfragenet, meinen Laien, dass die Milben vielleicht in den Netzen hängen bleiben könnten, doch eine Meinung hat jeder, Fakten die wenigsten.
Silberfischchen: Ich mag die kleinen Dinger nicht, aber sie sollen Milben, Schimmel und organische Abfallprodukte Fressen, ähnlich wie Asseln, nur effektiver. Das klang für mich wie ein Erlöser gegen Milben. Wieder steht bei Wikipedia nur etwas zu Hausmilben. Viele Infos findet man im Netz nicht, die Tiere scheinen für die Erforschung oder die verbreitung der Forschungsergebnisse einfach zu uninteressant oder zu eklig zu sein. Das einzige was man im Netz findet, wenn man die Tiere im Zusammenhang mit Ameisen sucht ist, dass sie als Schmarotzer in Ameisennestern leben sollen. Mir ist dabei unklar ob sie mit den Ameisenfischchen verwechselt werden oder ob die Silberfischchen ebenfalls parasitär in Nestern leben. Jedenfalls fand ich eine Studie nach der Silberfischchen oder Ameisenfischchen einige Tricks drauf haben sollen um Ameisen zu täuschen. So sollen sie deren Geruch annehmen und so unerkannt bleiben. Sie seien ebenfalls sehr flink und wenn eine Ameise zubeissen würde, so sollen angeblich höchstens einige Schuppen bei der verdutzten Ameise zurückbleiben, wärend das Fischchen sich aus dem Staub macht. Überdies sollen sie gewisse Laute und bewegungen imitieren, die Ameisen dazu verleiten sie nicht anzugreiffen.
Da ich ein externes Nest habe, war meine Idee den EIngang so klein zu halten, dass meine kleinen Pheidole hindurch kommen, aber die Silberfischchen nicht, so dass diese nicht ins Nest gelangen. Je nachdem wie gut die Viecher klettern können, hätte ich auch den Schlauch einfach steiler hingehängt. Was mich auch zu de Frage führt ob Silberfischchen Gummischläuche oder Glaswände steil emporklettern können.
Asseln: Die Fressen scheinbar alles. Ähnlich wie die Silberfischchen. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass diese wirklich mit den Ameisen befreundet sind, nehme ich an es ist ein Irrglaube, dass Ameisen sie dulden. Nach meiner Laienmeinung stellen die sich ähnlich wie die Silberfischchen an und täuschen die Ameisen auf irgend eine Weise. Oder sie haben Schutzmechanismen, welche die Ameisen dazu bewegen den Aufwand sie zu töten mit dem Nutzen und den Schäden, die die Asseln mit sich bringen abzuwägen. Ich denke mit Asseln haben mehr User hier Erfahrungen, als mit anderen Tieren die ich aufliste, weswegen ich besonders gespannt bin ob jemand berichten kann ob er bereits Asseln und Milben zeitgleich bei seinen Ameisen hatte und ob die Asseln die Milben fressen, oder einfach das Nest oder Formicarium so sauber halten, dass Milben gar nicht erst einziehen wollen.
Springschwänze: Dazu nur kurz. SIe reinigen das Formicarium scheinbar. Ziehen die auch im Nest ein, werden die irgendwann "leergefuttert" oder habe ich die immer im Formicarium, wenn ich sie einmal hinzugebe? Ziehen die eher Milben an, oder sind sie ein gutes Mittel zur Prävention, da sie Abfälle beseitigen? Oder fressens ie vielleicht sogar Milben?
Andere Tiere: Ich habe bei AntsCanada mal gesehen, dass er extra Nashornkäfer oder zumindest ähnliche Käfer gehalten hat um irgendwelche Nützlinge die sic an ihnen festkleben zu ernten, da diese Milben fressen sollen. Da ich mich für die Käfer allerdings weniger interessierte als für die Ameisen, habe ich diese Videos übersprungen. Hat jemand mit der Methode in Deutschland bereits Erfolg gehabt?
Als ich heute meine Zitrone ins Formicarium gelegt habe,sah ich in einem Deutschen Video, dass wohl auch AntsCanada bereits mit Zitronen Hantierte, allerdings habe ich das wohl irgendwann beim nächtlichen Youtube schauen übersehen. Das gibt mir die Hoffnung, dass die Zitrone erst einmal ausreichen könnte. Allerdings frage ich mich auch wie schädlich die Zitrone für die Ameisen ist. Die ist ziemlich weit weg vom Eingang, trotzdem ist die höchstdauer die eine Ameise bei dem Geruch ausserhalb des Schlauchs aushält bei 10-15 Sekunden.
Es gibt Millionen von Milbenarten und scheinbar sind nicht alle gleich. Das macht es für mich halbwegs verständlich, dass es noch keine Lösung zu den Problemen gibt. Allerdings gibt es ja hoch dekorierte Ameisenforscher. Wie kann es sein, dass es noch keine Studie gegeben hat, bei der man geprüft hat wie man verlässlich Milben los wird und warum gibt es 100 Berichte und Meinungen, die sich oft auch widersprechen? Irgendwann müsste sich doch etwas mehr oder weniger durchsetzen? Wie gesagt, Selbst Feuerameisen werden mit Fressfeinden bekämpft, wenn Öle etc Ameisen und Milben schädigen, müsste man doch wenigstens eine Krankheit oder Schädigung für die Milben finden. Bzw ich wundere mich schon, dass man seit über 50 Jahren Schäden durch Feuerameisen in Nordamerika beklagt, erst alles flächendeckend mit Gift besprüht und damit die Feuerameisen zum Teil, aber vorallem die anderen heimischen Ameisenarten killt und es so den Feuerameisen erleichtert die Gebiete noch schneller an sich zu reissen und erst heute auf die Idee kommt Fressfeinde einzusetzen. Also ich will ja nicht das Rad neu erfinden, aber wenn ich meine ersten befallenen Ameisen habe und die zu fassen kriege (was bei Pheidolen echt schwer ist, gerade für einen Anfänger wie mich, der Angst hat zu grobmotorisch zu zu packen), dann gehen die in verschiedene Gläser, mit verschiedenen Mittelchen und wo die Milben sterben und die Ameisen nicht, ist der Lösungsansatz versteckt. Oder bin ich da Naiv? Weil Mittel gibt es a scheinbar viele, gerade umstrittene Mittel sind scheinbar bei Milbenbefall am häufigsten im Gespräch.
Und zum Schluss:
DIE HAUSMILBE: Woran erkenne ich, dass meine Milben wirklich Schädlinge sind?
Bzw schaden Hausmilben den Ameisen gar nicht und woran erkenne ich sie?
Ich würde wirklich gerne Asseln oder Silberfischchen integrieren. Allerdings hatte mein Nest einen Schaden und ich fürchte den Stress und den Aufwand, den ein Umsiedeln der Ameisen mit sich bringt. Wenn die Asseln oder Silberfische wirklich im Nest rumeiern, müsste ich trotzdem zu dieser Massnahme greiffen, da ich keine
Da Milben scheinbar ein grosses Problem sind, hoffe ich, dass es hier einiges an Disskussionen gibt. Ich bin um ede Meinung dankbar, würde mich aber auch über Erfahrungsberichte und Fakten freuen. Also jeder soll mitreden, aber ich hoffe wir finden auch einige Experten, die uns wirklich aufklären können. Vielleicht kann auch noch jemand andere Fressfeinde ins Feld führen oder über Mikroorganismen berichten.
Lg
Kaldir.
PS: Ich brühe meine Futtertier zu 90% ab. Motten und Fliegen ausgenommen. Meine Ameisen nehmen abgebrühte Tiere aber ungerne an und ich bin in einem ewigen Kampf zwischen dem was Optimal und dem was Möglich ist. Ich habe jetzt auch mein Formicarium mehrfach mit Alkohol ausgewischt, Milben mit Ouzo und Klopapier netfernt, alle Arbeitsgeräte nach JEDEM gebrauch mitheissem Wasser geputzt und obwohl ich seit 2 Wochen mit Fieber im Bett liege jeden Tag 1-2h für die Ameisen aufgewendet, sei es durch Arbeit oder Recherchen. Also ich bin echt froh um jede hilfe. Und auch wenn mein Beitrag etwas neunmalklug wirken kann, ich hoffe wirklich inständig, dass wir hier Lösungen für alle finden, die vielleicht zumindest das Milbenauftreten verringern könnte.
So neunmalklug ich klinge, ich weiss, dass ich nichts weiss.