Hi Wolfgang,

danke für den interessanten Bericht, der mal wieder zeigt, dass sozialparasitäre Gründungen kein Selbstläufer sind und die ein oder andere Wendung nehmen können.

Erne hat geschrieben:Auch mit dem Gedanken, mir diese Arbeiterinnen genauer anzusehen, ob ich Formica sanguinea richtig liege.

Nach Ansicht der Fotos bin ich mir zu 99,9 % sicher, dass es sich tatsächlich um Formica sanguinea handelt. Für mich entscheidend dabei der große Kopf der Arbeiterinnen und die intensive rot-orange Färbung des Thorax, die ohne Übergänge verläuft. Bei Raptiformica als monotypischer Untergattung kommt dann nur eine Art in Frage.

Ich drücke die Daumen, dass die Gründung dann im nächsten Anlauf klappt; wenn eine genügend große Welle von Raubameisen schlüpft, sollte es geschafft sein.
Eine Möglichkeit zur Einflussnahme wäre es, die Kolonie unmittelbar nach dem Schlüpfen der Arbeiterinnen etwas kühler zu stellen, was die Aggressionen der Wirtsarbeiterinnen hemmen sollte und damit die Integration der neuen Arbeiterinnen in die Kolonie erleichtern könnte.

LG Maddio

Weitere Entwicklung

Bei Camponotus ligniperda ist alles im grünen Bereich, keine unerwarteten Überraschungen.
Sie sind jetzt in Winterruhe, soweit das bei den jetzigen Außentemperaturen möglich ist.

Bei Formica sanguinea ist eine leichte Entspannung zu beobachten.
Die letzten geschlüpften Arbeiterinnen sind geringfügig größer als ihre Wirtsameisen Formica fusca.
Einige davon, grob geschätzt 30% überleben.
Diese sind sogar schon in der Arena zu beobachten, wie sie sich an der Futterbeschaffung beteiligen.


Auch möglich, das sie nur ihren eigenen Bedarf tätigen.


Allerdings ganz ohne Anfeindungen bleibt das nicht.




Es gibt noch einige Larven und mehr als hundert Puppen, wird noch etwas dauern bis für diese Ameisen die Winterruhe kommt.

Grüße Wolfgang

Für die Camponotus ligniperda ist die Winterruhe zu Ende gegangen. Die Wintertraube haben sie bereits aufgelöst.
In der Ecke liegen Puppenhüllen die sie noch vom letzten Jahr gebunkert haben.

Zu meiner Überraschung, es gibt kleinere Larven. Die muss ich letztes Jahr übersehen haben oder sie sind in der Winterruhe dazu gekommen.

Grüße Wolfgang

Bei Camponotus ligniperda geht es voran.
Sie ziehen die mit überwinterten Larven auf und es gibt die ersten Eier.


Das Mischvolk Formica fusca/ Formica sanguinea ist heute aus dem Winterquartier in die Wärme umgesiedelt.

Grüße Wolfgang

Camponotus ligniperda
Sie sind schon gut vorangekommen.
Reichlich beschäftigt mit der Larvenaufzucht, erste Puppen vorhanden.
Mittendrin die Königin, scheint voll integriert zu sein.

Formica fusca/Formica sanguinea Mischvolk
Es hat große Verluste gegeben, etwa die Hälfte der Formica fusca Arbeiterinnen hat den Winter nicht überlebt.
Kenn sie als robuste Ameisen und bin davon doch etwas überrascht.
Möglicherweise ist die Haltung im Kunststoff-Nest nicht ganz unschuldig.

Wie auch immer, es geht voran.
Auch hier schon viele Larven, einige davon gut herangewachsen dass sie sich bald verpuppen.


Grüße Wolfgang

Das Ding ist noch nicht durch.
Nach wie vor zerren Formica fusca die Formica sanguinea herum. Einige der Larven haben sie jetzt soweit aufgezogen das diese sich bald verpuppen. Werden Nacktpuppen.

Grüße Wolfgang

Formica sanguinea & Formica fusca

Formica fusca und Formica sanguinea gemeinsam am Zuckerwasser. Sie sind dabei derart gierige, das sie nicht mal die Fruchtfliege bemerken, die versucht auch einen Tropfen ab zu bekommen.

Etliche Larven haben sich verpuppt. Ãœberwiegend sind es Nacktpuppen.
Auch hier einige Formica sanguinea Arbeiterinnen mit bei der Pflege.
Eier kann ich zurzeit keine entdecken, gut möglich dass ich diese auch nur übersehen habe, Larven gibt es noch etliche. Die Formica sanguinea Königin abzulichten ist nicht einfach, sowie Licht ins Nest kommt ist sie nur noch auf der Flucht.
Camponotus ligniperda
Ausgehend von einer normalen, claustralen Gründung, wo ich es selten hinbekommen habe, das im ersten Jahr mehr als 6 Arbeiterinnen aufgezogen wurden, eher weniger, bringt Pushen nicht nur gleich mehr Arbeiterinnen.
Wie zu sehen legt die Königin auch viel mehr Eier als es mit 6 Arbeiterinnen der Fall wäre.
Hatte nicht erwartet, dass die Königin sich derart anpassen kann.
Mögliche Ursache, eine deutlich bessere Futterversorgung der Königin.
Bei den Puppen rechne ich damit dass es in etwa 14 Tagen den ersten Nachwuchs 2020 gibt. Möglicherweise auch ein paar Tage früher.
Das Nest hat keinerlei Heizung, ist den Temperaturschwankungen des Raumes ausgesetzt, was eine Schlüpfzeitpunktangabe schnell daneben gehen lässt.

Grüße Wolfgang