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Modulares Formicarium im Aquarienbecken. Urlaubsprojekt für einen (blutigen) Anfänger

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Jens B
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#1 Modulares Formicarium im Aquarienbecken. Urlaubsprojekt für einen (blutigen) Anfänger

Beitrag von Jens B » 21. Juli 2020, 16:47

Hallo liebe Ameisenfreunde,

vor einigen Wochen - es können auch schon Monate sein - hat es mich gepackt: Das Interesse an der Ameisenhaltung der Bastelei und allem, was sich so drumherum abspielt. Gestern hat mein Urlaub begonnen und damit auch die Zeit für dieses erste Projekt. Nun kann ich mit vielem aufwarten, aber handwerkliche Erfahrung gehört definitiv nicht dazu. Aus diesem Grund würde ich mich freuen, wenn ich an diesem Ort noch ein paar Tipps und Hilfestellungen abreifen kann.

Kurzbeschreibung des Projekts
Ich habe ein ausrangiertes Aquariumbecken mit den Maßen 100 cm x 40 cm x 40 cm. Dieses Becken soll bepflanzt werden, einen Bachlauf erhalten und ein Formicarium in modularer Bauweise beherbergen. Es wird im Wohnzimmer und etwa einen Meter entfernt vom Ostfenster stehen. Zur besseren Verständlichkeit habe ich eine Skizze der geplanten Draufsicht angehängt, die ich an dieser Stelle kurz beschreiben möchte.
Skizze der Draufsicht
Skizze der Draufsicht
Auf der linken Seite sieht man die modulare Planung des Formicariums. im Zentrum befindet sich eine ANTCUBE Arena Combi (M) der Firma Antstore mit den Maßen 20 cm x 20 cm x 20 cm. An den Seiten des Beckens (auf dem Bild ober- und unterhalb der Arena) befinde sich die Erweiterungsmodule aus Porenbeton. Diese Module werden in einen Rahmen aus Plexiglas eingelassen und können von oben über ein Schlauchsystem sukzessive mit dem Wachsen der Kolonie zugänglich gemacht werden. Hinter er Arena entspringt ein Bachlauf, der sich zu beiden Seiten des Würfels fortsetzt, in eine Staustufe mit Wasserfall fließt und von dort in schleifen in ein Teichbecken mündet. Von dem Teichbecken aus soll das Wasser unterirdisch über einen Schlauch zurück an die Quelle gepumpt werden. Der Bereich zwischen Arena Combi und Teichbecken, durch den sich der Bachlauf schlängelt, soll abschüssig angelegt und bepflanzt werden.

Welche Ameisenart soll einziehen?
Ursprünglich dachte ich, ich lasse die erste heimische Art einziehen, über deren begatte Königin ich stolpere. Mittlerweile habe ich mir aber ein paar Gedanken zur Händelbarkeit gemacht und entschieden, dass ich ich eine Art einziehen lassen möchte, die auch im Wohnzimmer überwintern kann. Für Vorschläge bin ich offen. Die zwei Königinnen Lasius niger, die derzeit in einer dunklen Schublade vor sich hin gründen dürfen, werden ein anderes Domizil erhalten, welches sich leichter überwintern lässt.

Die ersten offene Fragen
  1. Ist Styropor als Grundstoff für die grobe Landschaftsgestaltung geeignet? [beantwortet: ja]
  2. Gib es eine Möglichkeit, das Gewässer so anzulegen, dass das Wasser natürlich gefiltert wird (zum Beispiel durch geeignete Bepflanzung)? [beantwortet: nein, Außenfilter]
  3. [Wie versiegel ich den Wasserlauf so, dass kein Wasser den Kreislauf (außer natürlich über Verdunstung) verlässt? [beantworet: Epoxydharz]
  4. Solle ich den Bachlauf direkt in das Styropor einarbeiten oder getrennt herstellen und dann einsetzen? [beantwortet: besser direkt einarbeiten]
  5. Wie messe ich am besten Luftfeuchtigkeit und Temperatur in den Nestmodulen aus Porenbeton?[beantwortet: versenkbare Sensoren. Aber für die Art des Nestes bedingt umsetzbar]
Das Projekt ist für meine Urlaubszeit von drei Wochen geplant. Dann soll es im Wohnzimmer stehen und für den Einzug seiner künftigen Bewohnerinnen bereit sein. So sich hier ein paar nette Menschen mit Bastelerfahrung finden, die mir dabei mit Tipps und Kniffen zur Seite stehen, möchte ich den Beitrag über diese Zeit ergänzen und mit Details und ein paar Bildern anreichern.

Ich freue mich über jedwede Kommentare, Nachfragen, Warnungen und Hilfen. :)

Herzliche Grüße
Jens

Ergänzung am 21. Juli 2020
Der heutige Nachmittag ging für das zusägen und auskratzen des Nesteinsatzes aus Porenbeton drauf. Eine Heidenarbeit. Aber dafür, dass ich das zum ersten Mal gemacht habe, bin ich ganz zufrieden.
Nest 2 bis 4 aus Porenbeton
Nest 2 bis 4 aus Porenbeton
Allerdings haben sich in diesem Arbeitsschritt drei Fragen ergeben:
  1. Wie tief müssen die Nestkammern sein? Sollte ich mich vorher auf die Art festlegen, die einziehen soll?
  2. Wie bekomme ich den Staub aus dem Porenbeton und wie wichtig sind staubfreie Nester für die Ameisen?
  3. Werden die Ameisen die gegenüberliegenden Nestblöcke später annehmen, auch wenn sie nur über die Arena Combi verbunden sind?
Stand am ersten Abend (21. Juli 2020)
Stand am ersten Abend (21. Juli 2020)
(Rechts sieht man noch das erste kleine Nest, in welches eine der Lasius niger irgendwann aus ihrem Reagenzglas einziehen soll. Allerdings habe ich wahrscheinlich ein Loch zu viel gebohrt. Reicht es, das später mit Greenstuff zu verschließen?
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#2 Modulares Formicarium im Aquarienbecken. Urlaubsprojekt für einen (blutigen) Anfänger

Beitrag von Manticor » 21. Juli 2020, 18:31

Zu 1 - Ja und Styrodur. Wobei Ytong auch nicht schlecht ist. Würde aber von allen etwas nehmen wie es gerade besser ist.

Zu 2 - Nein, glaube ich nicht. Aber kleinere Außenfilter sollten es tun und Schläuche kann man verstecken.

Zu 3 - Epoxydharz die Wasserbereiche 2-3mal streichen. Wenn trocken am Ende Oberfläche gut reinigen.

Zu 4 - Herausnehmen können wäre zwar toll, aber wohl weniger realisierbar. Also modellieren und versigeln mit (zu 3 )

Zu 5 - Bin ich auch schon am überlegen. Aber es gibt Hygrometer und Thermometer mit einem Sensor am Kabel den im Block versenken und so versiegeln das man wenn kaputt, ihn wieder tauschen kann. Das bringt aber alles nichts wenn das zu nah an der Stelle ist wo du den Ytong befeuchtest. Dann nämlich 100% Luftfeuchte.
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#3 Modulares Formicarium im Aquarienbecken. Urlaubsprojekt für einen (blutigen) Anfänger

Beitrag von Jens B » 22. Juli 2020, 00:18

Hallo Manticor,

vielen Dank für die Antworten.
Hat Styrodur dem Styropor gegenüber an dieser Stelle gravierende Vorteile? Für das Styropor hatte ich mich aufgrund der Verfügbarkeit entschieden. Ytong verwende ich ja bereits für die zusätzlichen Nester auf beiden Seiten. Aber vielleicht verbaue ich den Verschnitt auch noch irgendwie.

Einen Außenfilter wollte ich wirklich vermeiden. Am Ende soll sich alles innerhalb der Wände abspielen. vielleicht gelingt es mir, dort einen Filter geschickt zu verbauen.

Epoxydharz ist noch eine sehr gute Idee. Ich hatte gesehen, wie jemand seinen Wasserlauf mit Zementmörtel verputzt und anschließend mit einer Sandmischung beklebt hat. Aber das Epoxyd dürfte vermutlich beständiger sein. Auch später am Uferteil.

Die Sensoren in den Block zu versenken klingt erstmal gut. Der Feuchtigkeitsunterschied in den Nestern könnte da aber tatsächlich einen Strich durch die Rechnung machen.

Ich bin wirklich gespannt, ob dieses Erstlingswerk am Ende des Urlaubs etwas taugt, oder ob ich mich doch übernommen habe.

Viele Grüße
Jens



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#4 Modulares Formicarium im Aquarienbecken. Urlaubsprojekt für einen (blutigen) Anfänger

Beitrag von Manticor » 22. Juli 2020, 05:45

Wie sicherst du den Bachlauf gegen das Eindringen der Ameisen ab?
Vielleicht kannst du ein Schlauchstück als Verbinder unterirdisch zu den gegenüberliegenden Nestern legen. Damit wären sie räumlich getrennt, aber verbunden.
Ich nehme an du nimmst so eine kleine förderpumpe die im Wasser steht um das Wasser zu pumpen oder? Wenn das Wasser mit Gefälle wieder zur Pumpe fließt und die Pumpe in dem Sammelbecken steht wo das Wasser durch den Bach wieder zusammenläuft, kannst du diese um 1-2cm erhöht stellen dann sammelt sich Dreck unten und sie zieht keinen Schlamm ein. Dann musst du nur ab und zu den Schlamm absaugen.

Styrodur ist etwas härter und besteht nicht aus Kugeln sondern ist homogener, teurer aber lässt sich prima schnitzen. Habe für meine Terrarien aber auch meist Styropor verwendet mit Fliesenkleber angefärbt, ein wenig Airbrush und dann Epoxidharz drüber damit es hart wird. Fällt hier allerdings weg weil Ameisen nicht so riesen Pranken haben und irgendwann alles abreißen.
Epoxydharz ist noch eine sehr gute Idee. Ich hatte gesehen, wie jemand seinen Wasserlauf mit Zementmörtel verputzt und anschließend mit einer Sandmischung beklebt hat. Aber das Epoxyd dürfte vermutlich beständiger sein. Auch später am Uferteil.
Mach es ähnlich. Bachlauf vorbauen, schnitzen/formen, dann eben auch Fliesenkleber oder Rotband oder zement drüber und fertig machen(farblich) dann mit Epoxydharz pinseln und dann direkt nach dem Pinseln ist Sand drüber streuen.

Die Ytongblöcke kannst du entweder durch Druckluft von dem Staub befreien oder Wasserhahn/Schlauch oder sogar beides. Der Staub soll sehr schädlich für die Atmungsorgane der Ameisen sein, daher gründlich reinigen!
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#5 Modulares Formicarium im Aquarienbecken. Urlaubsprojekt für einen (blutigen) Anfänger

Beitrag von Manticor » 30. Juli 2020, 20:05

Gibt es schon Fortschritte? Kann man was helfen???



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