Hallo Ameisenfreunde, ich bin wieder auf eure Hilfe angewiesen.
Arbeitsbedingt habe ich bei der russischen Botschaft in Wien einen defekten Motor von einem Dreh-Flügel-Tor demontiert. Erst als ich dann in der Firma das Gehäuse geöffnet habe, entdeckte ich ein komplettes Volk.
Königin mit
Brut und Arbeiterinnen. Genaugenommen stammen sie aus russischen Staatsgebiet, also unwissentlich "importiert".
Als Laie vermute ich, dass es sich um irgendeine Lasius-Art handeln mĂĽsste. Es ist nicht das erste Mal, dass ich ein Ameisenvolk an so einem Ort vorfinde, nur war bis zuletzt mein Interesse und meine Begeisterung dafĂĽr noch nicht geweckt.
Gemeinsam mit einem Arbeitskollegen habe ich vorsichtig alle in ein Gurkenglas gegeben. Zu Hause dann in ein provisorisches Nest übersiedelt. Das Nest besteht aus einem Holzrahmen, Mini-Kammern aus wabenförmigen Karton und außerhalb Höhlensand (eigentlich für Reptilien). Rundherum befindet sich Wasser, einen besseren Ausbruchsschutz habe ich noch nicht - funktioniert aber bis jetzt sehr gut. Sie fühlen sich glaube ich wohl, zumindest hat die
Königin bereits wieder Eier gelegt. Sie nehmen bis jetzt nur Heimchen und Fruchtfliegen an. Wie ich das Nest feucht halte und gleichzeitig Schimmelbildung verhindere ist mir noch schleierhaft. Im Motorgehäuse muss es ja zeitweise richtig nass gewesen sein. Ich frage mich echt, wieso diese Tiere oft Lichtschranken-, Motor- und Steuerungsgehäuse mit Platinen und Verkabelung an Stelle von natürlichen Behausungen bevorzugen.
Beim Ăśbersiedeln:
Das Nest (den Deckel fĂĽr das Foto kurz abgenommen)
Besten Dank im Voraus,
Martin