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Adoption einer Gyne während Winterruhe

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#1 Adoption einer Gyne während Winterruhe

Beitrag von Fabey93 » 8. Dezember 2021, 23:52

Hallo ihr Lieben,

Ich hatte den Gedanken - weil ich drei die schönere Zahl finde - meinen Formica cf. fusca eine dritte Gyne unterzujubeln und dachte, die WR sei perfekt dazu.
Ich meine, dass Erne da mal ein Experiment zu machte?

Liebe Grüße,

Fabi
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#2 Adoption einer Gyne während Winterruhe

Beitrag von Zitrus » 9. Dezember 2021, 17:31

Fabey93 hat geschrieben: ↑
8. Dezember 2021, 23:52
Ich meine, dass Erne da mal ein Experiment zu machte?
Wenn ich mich recht erinnere, verstarb die Gyne seiner Camponotus ligniperda und er setzte während der Winterruhe eine neue Gyne
ins Nest, welche auch tatsächlich von der Kolonie angenommen wurde. Bei einer polygynen Art, wie Formica fusca, dürfte das sicher umso
erfolgversprechender sein.
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#3 Adoption einer Gyne während Winterruhe

Beitrag von Erne » 9. Dezember 2021, 20:54

Bei Formica fusca ist es bekannt das diese mehrere Königinnen (polygyne Art) haben können.
Für mich stellt sich dabei Frage, wie kommen sie zu mehreren Königinnen?
In den Foren gelesen, Jungköniginnen kommen nach der Begattung zurück in ihr Ursprungsnest.
Das wirft weitere Fragen auf.
Königinnen dieser Art fliegen für eine Begattung aus, wie finden sie danach zurück zu ihrem Ursprungsnest?
Das sie sich beim Abflug orientieren, wie es z. B. unsrer Honigbienen machen, zumindest konnte ich das nie beobachten.
Sie fliegen mit dem Wind und können dadurch durchaus größere Entfernungen zurücklegen.
Denkbar das sie durch Pheromone die vom Ursprungsnest abgegeben werden, zurückfinden können.
Ob diese Möglichkeit besteht, kann ich nicht beantworten, Antworten die nur Fachleute geben können.
Was bleibt an weiteren Möglichkeiten?
Begattete Jungköniginnen versuchen in Fremde Nester einzuwandern.
Auch hier die Frage, geht das einfach so?
Nach meinen Beobachtungen, nein.
Versuche direkt Jungköniginnen bei Formica fusca einzusetzen wurden mit massiven Angriffen auf die Königinnen quittiert, ohne schnelle Trennung mit unweigerlichen Tod der Königinnen.
Mitunter starben die Königinnen auch danach, vermutlich durch Ameisensäure.

Wo wir jetzt beim eigentlichen Thema Deiner Fragestellung sind.
Wie ab und an nachzulesen, die Königinnen müssen den gleichen Geruch annehmen wie das Volk in das sie einwandern wollen, integriert werden sollen.
In der Natur bei Waldameisen beobachtet, das sich Jungköniginnen Ameisenstraßen annähern in die sie nach und nach einwandern.

Der Ansatz, wenn auch nicht gefahrlos, weitere Königinnen in ein Volk zu bringen, dabei mit abgesenkter Temperatur zu arbeiten ist mir bei dieser Art mehrfachgelungen, allerdings nicht immer.
Die Temperatur muss dabei soweit abgesenkt sein, das sich die Ameisen kaum noch bewegen, etwa im Bereich um 0°C.
Zudem muss dieser Zustand längere Zeit wirken, ein paar Stunden reichen nicht, eher eine Woche und mehr.
Wichtig auch, das die Königin direkten, unmittelbaren Kontakt zu den Arbeiterinnen hat.

Grüße Wolfgang
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