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Ameisenempfehlung ohne Winterruhe

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DavyLyon
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#1 Ameisenempfehlung ohne Winterruhe

Beitrag von DavyLyon » 14. Februar 2022, 15:29

Hallo :)
Ich schaue seit Jahren die Videos von Antscanada und habe in den Jahren ebenfalls immer viel dazu gelesen, aber hatte nie die Möglichkeit mir Ameisen zu halten.
Jetzt habe ich aber einen schönen Platz wo ich sie halten könnte, habe die Zeit dafür und auch die Lust etwas großes aufzuziehen.
Das Formicarium/die Arena werde ich selber bauen, da ich zum einen die Lust dazu habe und ich so vermutlich auch günstiger wegkomme. Man hat mir aber geraten, mich erst einmal zu entscheiden, welche Art ich halten möchte. Bevor diese ein so großes Gelände benötigen, kann man diese in kleineren Behältern anwachsen lassen.

Daher erst einmal eine Frage an die Experten hier, die mir ein paar Arten empfehlen können zu denen ich mich weiter belesen kann.

Wichtig: Das gesamte Konstrukt am Ende soll etwa 100cm-130cm breit, 30-50cm hoch und entsprechende Tiefe haben. Nach einer gewissen Zeit, sollte die Art also auch mit so einer Größe klarkommen. Ich möchte das Formicarium im gleichen Zuge für eine Vielzahl von (passenden, und den Ameisen nicht schädlichen) Pflanzen nutzen um ein "Dschungel-esque" Feeling zu erschaffen. Da denke ich zum Beispiel immer sofort an den Regenwald oder Südamerika im Allgemeinen. Etwa konserviertes Moos an der Rückwand und sowas wie Farne oder Palmenähnliches Gestrüpp. Dazu mache ich mich dann beim Bau des großen Formicariums schlau. Es ist nur wichtig, dass die Ameisenart generell mit solcher Bepflanzung klar kommt.
Ebenfalls kann ich keine Winterruhe garantieren, da ich keine Möglichkeit der Überwinterung habe. Daher sollte es im besten Fall eine Art sein, die keine benötigt.

Von der Art der Ameise bin ich aktuell noch fast unfestgelegt. Natürlich sollten Sie jetzt nicht giftig sein oder einen Hang haben, überall sofort auszubrechen. Eine schöne Diversität nach einigen Monaten oder Jahren bei den Ameisen selbst zu sehen, wäre ebenfalls durchaus interessant.

Ich hoffe ihr könnt mit einige hilfreiche Tipps geben :)



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Rapunzula

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#2 Ameisenempfehlung ohne Winterruhe

Beitrag von Rapunzula » 14. Februar 2022, 15:47

Da Du keine Winterruhe garantieren kannst muss es wohl eine exotische Art sein. Damit kannst Du bereits einige ausklammern.
Wenn Du z.B. im Antstore nach Ameisen suchst, ist bei jeder Art angegeben, welche Winterruhe macht und welche nicht.

Ich selbst halte Camponotus nicobarensis und hier wäre mein (Unterhaltungs)bericht, er ist etwas lang und handelt sich nicht immer nur um Ameisen, ansonsten kann ich Dir noch den Dauerhaltungsbericht von PincoPallino empfehlen, er hält auch Camponotus nicobarensis, seine Kolonie ist ca. ein Jahr älter als meine.

Schön dass Du Dich zuerst informierst welche Ameisenart Dir passt und nicht einfach blind eine Art kaufst. Du kannst hier gerne weiter Fragen über die verschiedenen Arten stellen, hier kann Dir bestimmt geholfen werden.

Gruss Rapunzula
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Wolfi91

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#3 Ameisenempfehlung ohne Winterruhe

Beitrag von Wolfi91 » 14. Februar 2022, 17:38

Heyhey,

Da du mit Pflanzen und "Dschungel" arbeiten willst würde ich dir zumindest mal von der Art Messor abraten da die gerne alles umgraben und umgestalten. Man könnte auch verwüsten sagen xD. Wenn du bei dem einen Becken wie beschrieben bleiben willst sollte die Art vielleicht nicht enorm große Kolonien bilden. Willst du denn mit externen Nestern arbeiten oder sie in das Becken integrieren? Oder vielleicht wie ants Canada das auch gerne macht sie einfach selbst ihr Nest im Becken anlegen lassen?

Wenn du noch Erweiterungen in Erwägung ziehst würde ich dir auch Camponotus nicobarensis empfehlen. Die können aber sehr Zahlreich werden.

Allgemein würde ich einfach sagen, nimm keine Kolonie die weniger wie zehn Arbeiterinnen zum Start hat. Damit bist du etwas sicherer was den Start angeht.

Grüße Wolfi



PincoPallino

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#4 Ameisenempfehlung ohne Winterruhe

Beitrag von PincoPallino » 14. Februar 2022, 18:04

Hallo,

ein schönes Projekt... Dann gebe ich jetzt auch mal meinen Senf dazu. Schon die geplanten Ausmaße des Beckens machen ein Überwintern schwierig.

Ich habe wahrscheinlich ein Becken, das in die Richtung geht, die du meinst (Link s.o.). Grundsätzlich würde ich dir auch Camponotus nicobarensis empfehlen. Aber wenn es bei diesem einen Becken bleiben soll, wird es irgendwann ganz schön eng. Meine haben 2 solche Becken und externe Nester. Wenn du mit echten Pflanzen arbeiten willst, sind 50 cm Höhe nicht viel. Glaub mir, es war nicht leicht, Pflanzen zu finden, die nicht höher als max. 20 cm wachsen. Von der Höhe geht ja auch noch der Nestbereich (für irgendwann 20 K Ameisen oder mehr) ab. Und die Pflanzen brauchen auch noch ein paar cm Erde.

Tipps zu anderen Arten habe ich nicht. Da fehlt mir die Erfahrung. Ich würde aber zu kleineren Koloniegrößen von max. ein paar Tausend Exemplaren raten. Schau dir einfach mal die Beschreibungen in den einschlägigen Ameisen-Shops an. Dort stehen oft auch Infos zu Koloniegröße u.a.

Grüße vom Pinco

PS: Vergiss bei der Planung nicht den Deckel. Den wirst du irgendwann brauchen. Ach ja, nutz die erste Zeit, wenn sie noch nicht im großen Becken sind. Nachher wirst du vieles nicht mehr beobachten können. Je nach Art und Koloniegröße würde ich ein bis 2 Jahre mit dem Umzug warten. Aber das muss jeder für sich entscheiden.



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Insektenjack
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#5 Ameisenempfehlung ohne Winterruhe

Beitrag von Insektenjack » 15. Februar 2022, 12:41

Hi DavyLyon,

ich kann dir Myrmicaria brunnea empfehlen. Diese sind gut in Tropenbecken zu halten, sind keine „Innenarchitekten“ und von der Koloniegröße gut für das Becken geeignet. Darüber hinaus haben sie eine mittlere Außenaktivität, sind angenehm groß und mit Latexhandschuhen ohne Probleme zu händeln.

Ich biete meine Kolonie grade zum Kauf an, weil mir der „Dschungelvibe“ auch sehr gut gefällt, ich aber gerne auf ein Amodluares System umsteigen möchte, da mir der Aufwand aus Pflanzen, Tieren und Klimatechnik derzeit zu viel Aufwand ist.

Und das bringt mich zu dem meiner Ansicht nach einzigen Nachteil meiner Ansicht nacht. Diese Art zeigt nicht in selbst gebaute Nester ohne Erde (da sie nicht graben). Sie bauen Strukturen aus Erde zwischen Hohlräumen im Boden und am liebsten an Holz. Meine z.B. hatten es sich in einer Korkröhre bequem gemacht und haben zwischen einer Rinde und dem Glas ein paar Gänge aufgebaut.

Falls du mehr wissen willst (auch zur Pflege von so einem System) bin ich für Fragen immer offen.

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Auf dem Bild sieht man auch den (Hefe)Pilz - gelbe Kügelchen - der sich leider rapide ausgebreitet hat und mir Sorgen bereitet bzw. mich zur Zwangsumsiedlung bewogen hat.



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