Das Ameisenforum!
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Joachim
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#9 Das Ameisenforum!
Da wir das Thema etwas weiter ausführen, und ich hier wohl der dienstälteste bin zusammen mit Martin vom Antstore, möchte ich ein wenig über die mehr als 20-jährige Geschichte des AF reden.
Geplant war das Ameisenforum im Jahr 2000, da es damals nur das Antstore Forum gab und eine unabhängige und vor allem technisch besser umgesetzte Lösung her musste - das Hobby und damit die Zahl online aktiven Halter nahm kräftig an Fahrt auf. Dies war auch damals in Martins Interesse, da allein die Moderation der wachsenden Ameisen-Community eine große Aufgabe war und das Team vom Antstore war damals noch sehr klein. Wir haben 2001 die erste Version dieses Forums gegründet, das noch heute im Archiv Bestand hat. Und eine Weile hat es prima funktioniert: Es gab das Forum als zentrale Anlaufstelle, und es hatte einige Jahre sogar mehr Aktivität als die Plattformen jetzt zusammen haben. Das ganze zu moderieren und strukturieren, war eine Mammut-Aufgabe hinter den Kulissen, die leider nicht jeder wahrgenommen hat.
Die ersten Jahre waren eine goldene Zeit, allein schon was den Bau von Formikarien anging: Prof. Buschinger hatte seine langjährigen Erfahrungen mit Gipsnestern eingebracht, Frank Mattheis hat die Ytong Nester salonfähig gemacht und ich habe das Konzept von Inseln vorgestellt, plus noch andere Kontributionen. Das ganze wurde auch immer weiter entwickelt, mit Wassertanks oder sonstigen Befeuchtungsanlagen, unterschiedlichen Formen von Wärmequellen und ganz besonders der Ausbruchschutz ist ein sehr komplexes Feld mit vielen Möglichkeiten geworden. Ich behaupte mal, der Horizont der allermeisten Halter wurde in dieser Zeit in einer Weise erweitert, wie es auf sich allein gestellt nie möglich gewesen wäre.
Schon 2003 zeichnete sich ab, dass in einigen Punkten sich Fronten auftaten, die sich nicht leicht vereinbaren ließen. Der Handel mit und die Haltung von exotischen Arten war schon immer ein zentrales und sehr umstrittenes Thema. Die Gründung eines eigenen Vereins war lange im Gespräch, da die DASW für den Ameisenschutz und nicht für die Ameisenhaltung zuständig war (und ist). Nicht zuletzt gab es mehrere Fälle, in denen Betreiber des Ameisenforums durch den hohen Traffic große Summen einstreichen konnten und das Forum mehrmals hinter dem Rücken der Community verkauft haben - was leider zu oft für große Verwirrung, Enttäuschung und Vertrauensbrüche gesorgt hat.
Am Ende spiegelt die Ameisencommunity eben auch uns als Menschen wieder: Es gibt anfangs etwas, das wir alle teilen. Am Ende liegt der Fokus aber eher auf den Unterschieden. Es bilden sich "Parteien", die für dies oder jenes stehen. Es bilden sich verschiedene Foren, um diese oder jene Meinung auszuschließen oder besonders in den Vordergrund zu rücken. Am Ende war jedes Forum zu Ameisen, das es gab oder noch gibt, geboren aus einer gewissen Idee, es "jetzt besser zu machen als das Ameisenforum".
Fazit ist, es hat nie jemand wirklich geschafft. Das Ameisenportal ist eine goldene Ausnahme, doch dies entstand wenn ich es richtig verstanden habe, weil der Antstore die Betreibung des AF übernommen hat. Als alter Hase und damals langjähriger Admin des AF lasst euch gesagt sein, das ist gar nicht schlecht. Martin ist ein vernünftiger Typ der hier (wie die Jahre zeigen) nie in die Community eingreift und breit Dinge zensiert. Dass die Betreibung des Forums gesichert ist, ist etwas gutes. Mir wurde zweimal in den Rücken gestochen. Zweimal hat der Betreiber des AFs mich belogen und ist mit einem dicken Haufen Geld abgehauen. Das ist danach auch noch ein drittes Mal passiert, wonach Martin das Forum übernommen hat.
Über kurz oder lang hoffe ich, dass AF und Ameisenportal wieder zusammenfinden (es war schließlich dasselbe früher) und wir wieder da sind, wo wir am Anfang waren: Eine goldene Zeit, in der Halter voneinander gelernt und sich inspiriert haben.
Geplant war das Ameisenforum im Jahr 2000, da es damals nur das Antstore Forum gab und eine unabhängige und vor allem technisch besser umgesetzte Lösung her musste - das Hobby und damit die Zahl online aktiven Halter nahm kräftig an Fahrt auf. Dies war auch damals in Martins Interesse, da allein die Moderation der wachsenden Ameisen-Community eine große Aufgabe war und das Team vom Antstore war damals noch sehr klein. Wir haben 2001 die erste Version dieses Forums gegründet, das noch heute im Archiv Bestand hat. Und eine Weile hat es prima funktioniert: Es gab das Forum als zentrale Anlaufstelle, und es hatte einige Jahre sogar mehr Aktivität als die Plattformen jetzt zusammen haben. Das ganze zu moderieren und strukturieren, war eine Mammut-Aufgabe hinter den Kulissen, die leider nicht jeder wahrgenommen hat.
Die ersten Jahre waren eine goldene Zeit, allein schon was den Bau von Formikarien anging: Prof. Buschinger hatte seine langjährigen Erfahrungen mit Gipsnestern eingebracht, Frank Mattheis hat die Ytong Nester salonfähig gemacht und ich habe das Konzept von Inseln vorgestellt, plus noch andere Kontributionen. Das ganze wurde auch immer weiter entwickelt, mit Wassertanks oder sonstigen Befeuchtungsanlagen, unterschiedlichen Formen von Wärmequellen und ganz besonders der Ausbruchschutz ist ein sehr komplexes Feld mit vielen Möglichkeiten geworden. Ich behaupte mal, der Horizont der allermeisten Halter wurde in dieser Zeit in einer Weise erweitert, wie es auf sich allein gestellt nie möglich gewesen wäre.
Schon 2003 zeichnete sich ab, dass in einigen Punkten sich Fronten auftaten, die sich nicht leicht vereinbaren ließen. Der Handel mit und die Haltung von exotischen Arten war schon immer ein zentrales und sehr umstrittenes Thema. Die Gründung eines eigenen Vereins war lange im Gespräch, da die DASW für den Ameisenschutz und nicht für die Ameisenhaltung zuständig war (und ist). Nicht zuletzt gab es mehrere Fälle, in denen Betreiber des Ameisenforums durch den hohen Traffic große Summen einstreichen konnten und das Forum mehrmals hinter dem Rücken der Community verkauft haben - was leider zu oft für große Verwirrung, Enttäuschung und Vertrauensbrüche gesorgt hat.
Am Ende spiegelt die Ameisencommunity eben auch uns als Menschen wieder: Es gibt anfangs etwas, das wir alle teilen. Am Ende liegt der Fokus aber eher auf den Unterschieden. Es bilden sich "Parteien", die für dies oder jenes stehen. Es bilden sich verschiedene Foren, um diese oder jene Meinung auszuschließen oder besonders in den Vordergrund zu rücken. Am Ende war jedes Forum zu Ameisen, das es gab oder noch gibt, geboren aus einer gewissen Idee, es "jetzt besser zu machen als das Ameisenforum".
Fazit ist, es hat nie jemand wirklich geschafft. Das Ameisenportal ist eine goldene Ausnahme, doch dies entstand wenn ich es richtig verstanden habe, weil der Antstore die Betreibung des AF übernommen hat. Als alter Hase und damals langjähriger Admin des AF lasst euch gesagt sein, das ist gar nicht schlecht. Martin ist ein vernünftiger Typ der hier (wie die Jahre zeigen) nie in die Community eingreift und breit Dinge zensiert. Dass die Betreibung des Forums gesichert ist, ist etwas gutes. Mir wurde zweimal in den Rücken gestochen. Zweimal hat der Betreiber des AFs mich belogen und ist mit einem dicken Haufen Geld abgehauen. Das ist danach auch noch ein drittes Mal passiert, wonach Martin das Forum übernommen hat.
Über kurz oder lang hoffe ich, dass AF und Ameisenportal wieder zusammenfinden (es war schließlich dasselbe früher) und wir wieder da sind, wo wir am Anfang waren: Eine goldene Zeit, in der Halter voneinander gelernt und sich inspiriert haben.
- di4per
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#10 Das Ameisenforum!
So sehe ich das auch. Halte aber einen offenen Austausch zwischen den Plattformen im Sinne des o.g. gegenseitigen Lernens und Inspirierens für besonders wünschenswert. Es ist doch toll und eine Bereicherung, wenn ein Thema auch woanders aufgegriffen und ergänzt (oder auch kritisiert) wird. Wenn dies auf respektvolle Weise geschieht. Wofür wurde das Internet denn sonst erfunden? (Rhetorische Frage)Arthur Dent hat geschrieben: ↑15. Juli 2022, 08:38Es ist doch nicht an uns zu entscheiden, ob es weitere Quellen gibt. Es gibt ja auch in anderen Bereichen viele Quellen. Manche schauen lieber Tagesschau andere Heute.
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- Intro • Erne • Arthur Dent • Joachim
- Erne
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#11 Das Ameisenforum!
Was stört Dich denn Erne?
Ab und an habe ich den Eindruck, dass ich das Ameisenforum zu sehr durch die „Ameisenforumbrille“ sehe, zu einseitig.
Eure Ansichten und Meinungen helfen mir nachzudenken, den Weg zu halten, der aus Eurer Sicht für das Ameisenforum angestrebt wird.
Gemeinsam nachzudenken, kann auch neue Ideen und Anregungen ergeben.
An die Anfangszeiten zurückgedacht, die Joschi so trefflich beschreibt, irgendwie habe ich diese als eine Art Goldgräberstimmung in Erinnerung.
Das entstehende Internet, das Möglichkeiten schuf, das sich Ameisenhalter austauschen konnten, Beobachtungen und Erfahrungen teilen.
Vieles war neu, interessant und aus meiner Sicht auch einfacher.
Dank an Euch, für die Schilderungen Eurer Eindrücke und Sichtweisen
Grüße Wolfgang
Ab und an habe ich den Eindruck, dass ich das Ameisenforum zu sehr durch die „Ameisenforumbrille“ sehe, zu einseitig.
Eure Ansichten und Meinungen helfen mir nachzudenken, den Weg zu halten, der aus Eurer Sicht für das Ameisenforum angestrebt wird.
Gemeinsam nachzudenken, kann auch neue Ideen und Anregungen ergeben.
An die Anfangszeiten zurückgedacht, die Joschi so trefflich beschreibt, irgendwie habe ich diese als eine Art Goldgräberstimmung in Erinnerung.
Das entstehende Internet, das Möglichkeiten schuf, das sich Ameisenhalter austauschen konnten, Beobachtungen und Erfahrungen teilen.
Vieles war neu, interessant und aus meiner Sicht auch einfacher.
Dank an Euch, für die Schilderungen Eurer Eindrücke und Sichtweisen
Grüße Wolfgang
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#12 Das Ameisenforum!
Nachdem ich ja auch schon etwas länger dabei bin, möchte ich mich hier einbringen.
Ich habe mich als damals Elfjähriger 2009 hier registriert und war dann so um die drei Jahre aktiv. Bin mit meinem Halbwissen und meiner unreifen Art damals oft negativ aufgefallen und habe dafür auch den einen oder anderen Rüffel bekommen. Im Nachhinein hat mir das auch gutgetan. Das ist etwas, was ich aktuell vermisse: eine gesunde Streitkultur. Ich habe den Eindruck, dass das gebrannte Kind hier das Feuer scheut.
Unsachlich geführte Auseinandersetzungen haben dazu geführt, dass viele der kompetentesten Nutzer, die ich übrigens ebenfalls sehr vermisse, sich ganz zurückgezogen haben oder in andere Foren abgewandert sind. Das Bild, das jetzt entsteht, ist, dass man ja niemanden vergraulen will, weshalb jegliche kritische Bemerkung recht schnell als "unfreundlich" oder zu "rau im Ton" abgetan wird. Dabei können sachliche Diskussionen sehr wertvoll sein.
Die Moderatoren sind natürlich durch ihr Privat- und Berufsleben eingespannt, aber im Vergleich zum Ameisenforum von vor 10-12 Jahren wirken sie deutlich passiver (sie wirken auch spärlicher gesät), gerade sie scheuen Konflikte. Das ist kein Vorwurf, es ist eine Beobachtung.
Manchmal wirkt es auf mich auch so, als stünde Quantität vor Qualität: Viele Fragen von Einsteigern werden recht ausführlich behandelt, auch wenn es bereits unzählige Threads dazu gibt. Früher wurde man geschult, die gute alte SuFu (Suchfunktion) zu nutzen. Klar, der Zeitgeist hat sich gewandelt, man ist fauler geworden, doch ein Forum ist kein soziales Netzwerk. Gerade hier geht es doch auch um Wissenschaft und die lebt davon, dass man sich mit bereits bestehenden Quellen befasst und daraus neue Schlüsse zieht. Hätte man in der Wissenschaft immer und immer wieder Altes durchgekaut und nicht auf bereits bestehendes Wissen zurückgegriffen, wäre der Fortschritt wohl sehr langsam vonstatten gegangen. Deshalb fände ich es angebracht, hier die User wieder zur selbstbestimmten Recherche zu erziehen.
Die Tatsache, dass es nur noch positive Bewertungen gibt, ist ein Detail am Rande, das mir auch etwas sauer aufstößt. Wieder entsteht der Eindruck, man entwickle sich in Richtung eines sozialen Netzwerkes, in dem es nur noch "good vibes" geben darf, keine "bad vibes". Früher bekam man für Unsinn, der verzapft wurde, oder für schlechtes Verhalten einfach mal eine anonyme Meinung gesagt. Hat einen kurz getroffen, manche haben wohl darüber nachgedacht, andere es vergessen. Umgebracht hat es niemanden. Ich vermisse die schönen bunten Kügelchen des Renommee-Systems...
Was mich an diesem Thread etwas stört, ist der Eindruck, man wolle der "Konkurrenz" ihre Existenzberechtigung absprechen bzw. sich selbst etwas beweihräuchern. Ich denke nicht, dass ein Forum das nötig hat. Wenn es hochwertig ist, wird sich das herumsprechen. Wenn die wissenschaftliche Qualität nicht an die des Ameisenportals heranreicht, wird das dieser Thread auch nicht ändern. Angebot und Nachfrage ist wohl auch bei Foren das, was den Markt reguliert. Ob das gut ist oder nicht, sei dahingestellt. Dass hier mehr los ist als dort, ist nicht automatisch ein Zeichen dafür, dass man es hier besser hat. Es ist nur ein Ausdruck der Tatsache, dass die Nachfrage nach tiefgehenden Erkenntnissen insgesamt recht gering ist, denn die gibt es nunmal dort mehr als hier.
Aber damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich bin sehr froh, dass es diese Community gibt und auch, dass ich ein Teil davon sein darf. Einsteiger werden freundlich behandelt, es wird jedem das Gefühl gegeben, dass er geschätzt wird und die Moderatoren reagieren prompt und hilfsbereit auf Privatnachrichten. Dafür ein großes Danke!
Ich habe mich als damals Elfjähriger 2009 hier registriert und war dann so um die drei Jahre aktiv. Bin mit meinem Halbwissen und meiner unreifen Art damals oft negativ aufgefallen und habe dafür auch den einen oder anderen Rüffel bekommen. Im Nachhinein hat mir das auch gutgetan. Das ist etwas, was ich aktuell vermisse: eine gesunde Streitkultur. Ich habe den Eindruck, dass das gebrannte Kind hier das Feuer scheut.
Unsachlich geführte Auseinandersetzungen haben dazu geführt, dass viele der kompetentesten Nutzer, die ich übrigens ebenfalls sehr vermisse, sich ganz zurückgezogen haben oder in andere Foren abgewandert sind. Das Bild, das jetzt entsteht, ist, dass man ja niemanden vergraulen will, weshalb jegliche kritische Bemerkung recht schnell als "unfreundlich" oder zu "rau im Ton" abgetan wird. Dabei können sachliche Diskussionen sehr wertvoll sein.
Die Moderatoren sind natürlich durch ihr Privat- und Berufsleben eingespannt, aber im Vergleich zum Ameisenforum von vor 10-12 Jahren wirken sie deutlich passiver (sie wirken auch spärlicher gesät), gerade sie scheuen Konflikte. Das ist kein Vorwurf, es ist eine Beobachtung.
Manchmal wirkt es auf mich auch so, als stünde Quantität vor Qualität: Viele Fragen von Einsteigern werden recht ausführlich behandelt, auch wenn es bereits unzählige Threads dazu gibt. Früher wurde man geschult, die gute alte SuFu (Suchfunktion) zu nutzen. Klar, der Zeitgeist hat sich gewandelt, man ist fauler geworden, doch ein Forum ist kein soziales Netzwerk. Gerade hier geht es doch auch um Wissenschaft und die lebt davon, dass man sich mit bereits bestehenden Quellen befasst und daraus neue Schlüsse zieht. Hätte man in der Wissenschaft immer und immer wieder Altes durchgekaut und nicht auf bereits bestehendes Wissen zurückgegriffen, wäre der Fortschritt wohl sehr langsam vonstatten gegangen. Deshalb fände ich es angebracht, hier die User wieder zur selbstbestimmten Recherche zu erziehen.
Die Tatsache, dass es nur noch positive Bewertungen gibt, ist ein Detail am Rande, das mir auch etwas sauer aufstößt. Wieder entsteht der Eindruck, man entwickle sich in Richtung eines sozialen Netzwerkes, in dem es nur noch "good vibes" geben darf, keine "bad vibes". Früher bekam man für Unsinn, der verzapft wurde, oder für schlechtes Verhalten einfach mal eine anonyme Meinung gesagt. Hat einen kurz getroffen, manche haben wohl darüber nachgedacht, andere es vergessen. Umgebracht hat es niemanden. Ich vermisse die schönen bunten Kügelchen des Renommee-Systems...
Was mich an diesem Thread etwas stört, ist der Eindruck, man wolle der "Konkurrenz" ihre Existenzberechtigung absprechen bzw. sich selbst etwas beweihräuchern. Ich denke nicht, dass ein Forum das nötig hat. Wenn es hochwertig ist, wird sich das herumsprechen. Wenn die wissenschaftliche Qualität nicht an die des Ameisenportals heranreicht, wird das dieser Thread auch nicht ändern. Angebot und Nachfrage ist wohl auch bei Foren das, was den Markt reguliert. Ob das gut ist oder nicht, sei dahingestellt. Dass hier mehr los ist als dort, ist nicht automatisch ein Zeichen dafür, dass man es hier besser hat. Es ist nur ein Ausdruck der Tatsache, dass die Nachfrage nach tiefgehenden Erkenntnissen insgesamt recht gering ist, denn die gibt es nunmal dort mehr als hier.
Aber damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich bin sehr froh, dass es diese Community gibt und auch, dass ich ein Teil davon sein darf. Einsteiger werden freundlich behandelt, es wird jedem das Gefühl gegeben, dass er geschätzt wird und die Moderatoren reagieren prompt und hilfsbereit auf Privatnachrichten. Dafür ein großes Danke!
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Joachim
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#13 Das Ameisenforum!
Hi Blabbi,
du hast vollkommen recht damit, dass es ein Jahrzehnt der normale Gang der Dinge war, Leute auf die Suchfunktion hinzuweisen. Das ging bei manchen Themen so weit, dass man einfach kommentarlos den Link zur SuFu drunter gesetzt hat. Allerdings waren das auch Zeiten, wo 10-20 Bestimmungsanfragen pro Tag kamen. Das ist jetzt selbst in der Hauptschwärmzeit um den Faktor Fünf weniger. Dazu gibt es heute wesentlich mehr langjährige Halter als damals, und ein solider Teil ist bereit, sich abwechselnd um solche Anfragen zu kümmern. Zumal wir ja hier im Moment einige wirklich abwechslungsreiche und interessante Gynenfunde haben!
Die Boomer Zeit ist vorbei. Die Anfragen teilen sich zudem über die verschiedenen Foren auf, und Ameisenhaltung ist bekannt genug geworden, dass die meisten großen Fische (=Halter) in Mitteleuropa schon dafür begeistert wurden und nicht mehr so eine Flut über die Foren hereinbricht wie damals. Ein lockerer und entspannterer Umgang mit den Leuten, dagegen ist dann doch nichts einzuwenden.
Dass das Team vom AF passiver geworden ist, das ist wahr. Allerdings ist die Struktur des Forums auch klarer geworden und die Beitragsflut sehr überschaubar. Da sich die verschiedenen Lager schon in diverse Foren aufgeteilt haben, sind blutige Konflikte seltener geworden. Ich kann auch aus Erfahrung sagen, dass es immer sehr anstrengend war als Admin/Mod, andauernd Beiträge zu verschieben, zu löschen oder Leute zu ermahnen. In meinem ersten Monat hier seit der Rückkehr, und auch im Ameisenportal, sehe ich bis jetzt wenig Grund für eine so aktive und eingreifende Moderation, wie sie noch damals nötig war.
du hast vollkommen recht damit, dass es ein Jahrzehnt der normale Gang der Dinge war, Leute auf die Suchfunktion hinzuweisen. Das ging bei manchen Themen so weit, dass man einfach kommentarlos den Link zur SuFu drunter gesetzt hat. Allerdings waren das auch Zeiten, wo 10-20 Bestimmungsanfragen pro Tag kamen. Das ist jetzt selbst in der Hauptschwärmzeit um den Faktor Fünf weniger. Dazu gibt es heute wesentlich mehr langjährige Halter als damals, und ein solider Teil ist bereit, sich abwechselnd um solche Anfragen zu kümmern. Zumal wir ja hier im Moment einige wirklich abwechslungsreiche und interessante Gynenfunde haben!
Die Boomer Zeit ist vorbei. Die Anfragen teilen sich zudem über die verschiedenen Foren auf, und Ameisenhaltung ist bekannt genug geworden, dass die meisten großen Fische (=Halter) in Mitteleuropa schon dafür begeistert wurden und nicht mehr so eine Flut über die Foren hereinbricht wie damals. Ein lockerer und entspannterer Umgang mit den Leuten, dagegen ist dann doch nichts einzuwenden.
Dass das Team vom AF passiver geworden ist, das ist wahr. Allerdings ist die Struktur des Forums auch klarer geworden und die Beitragsflut sehr überschaubar. Da sich die verschiedenen Lager schon in diverse Foren aufgeteilt haben, sind blutige Konflikte seltener geworden. Ich kann auch aus Erfahrung sagen, dass es immer sehr anstrengend war als Admin/Mod, andauernd Beiträge zu verschieben, zu löschen oder Leute zu ermahnen. In meinem ersten Monat hier seit der Rückkehr, und auch im Ameisenportal, sehe ich bis jetzt wenig Grund für eine so aktive und eingreifende Moderation, wie sie noch damals nötig war.
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#14 Das Ameisenforum!
wieso siehst du es als etwas negatives, dass es so viele verschiedene Quellen für ein und das gleiche gibt?Erne hat geschrieben: ↑14. Juli 2022, 22:23Resultierend die Frage, wo liegen die Gründe das es derart viele Quellen geben muss für ein Hobby, die Ameisenhaltung?Für mich haben beide Plattformen ihre Vor-und Nachteile und ich kann aus beiden was mitnehmen.Eine positive Wertung, für die vielen Usern die sich im Ameisenforum intensiv beteiligen, danke dass das angesprochen wurde.an der Stelle auch lobende Worte, was das AF für Content liefert.
Die „Schokoladenseite“ eher schade, meiner Meinung nach auch nachteilig für alle Menschen die sich für Ameisen anfangen zu begeistern, eine derartige Aufsplitterung an Informationsquellen,
die mitunter unterschiedlichste Informationen veröffentlichen.
Eine gemeinsame Plattform, nur eine Plattform, wo sich Wiedersprüche gleich bereinigen lassen, für die Allgemeinheit der Ameisenhalter, wäre das überaus positiv.
Was steht dem entgegen?Grüße Wolfgang
- User sind nicht in der Lage eigene Interessen von denen der Allgemeinheit zu trennen?
- persönliche Streitigkeiten?
- persönliche Eitelkeiten?
- Geltungsbedürfnis?
- es anders zu machen wie gehabt?
- was Neues zu gestalten?
- Das Ameisenforum ist nicht geeignet um passende Informationen anzubieten?
Ich empfinde es als genau das Gegenteil..zum Glück gibt es viele verschiedene Quellen. Wir reden hier ja nicht von einer Mathegleichung, die SO - und nur SO gehen kann.. sondern von einem Hobby, bei dem es für ein und die gleiche Art von Ameisen zig unterschiedliche Haltungen und Erfahrungen geben kann.
Genauso verhält es sich mit der Art und Weise von Foren, in jedem herrscht ein anderes "Klima", eine andere "Technik", ein anderer Aufbau. Was spricht dagegen?
Auf einem Volksfest ist mit Pech jeder 3. Stand ein Bratwurststand..müsste auch nicht sein..ist aber so
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#15 Das Ameisenforum!
Es war auf jeden Fall eine aufregende Geschichte!
Bin so ca. 2003 rum mit ca. 17 im Amesiencaffee gelandet. Ich meine, ich habe damals nach einem pflegeleichten und interessantem Haustier abseits der Wirbeltiere gesucht.
Da hat es mich wie ein Schlag getroffen: Ameisen, mit Nesteinblick!
Das war für mich total "Mindblowing". Gerade, weil Eusozialität etwas total Spannendes war.
Damals waren auch noch die Koryphäen der Wissenschaft in den Foren aktiv, alles total spannend und neu.
Irgendwann ist die Kolonie dann nach ein paar Jahren an Milben verstorben. Leider hatte damals noch niemand die Brücke zu Raubmilben geschlagen.
Ironischerweise hatte ich sie von der Arbeit aus regelmäßig in den Fingern.
Irgendwann hatte man viel Wissen angehäuft, einiges an Erfahrungen gemacht und die Foren wurden uninteressant.
Letzten Endes wurde ich dann nach einem kleinen Umweg Biologe im Fachbereich Entomologin.
Ob die Ameisen dazu beigetragen haben?
Nicht exklusiv, aber sicher auch!
Hierher kam ich dann durch verschiedene Projekte zurück und war erst einmal wieder gebannt, was sich so alles getan hat.
Seitdem schaue ich unregelmäßig vorbei, in letzter Zeit etwas öfter, da ich gerade wieder in die Haltung eingestiegen bin, nach längerer Pause.
Denn auch wenn der Wissensgewinn durch das Forum für mich inzwischen überschaubar ist, ist es doch schön mal zu schauen, was andere so treiben und sich Denkanstöße in Sachen Haltung zu hohlen. Gerade die ganzen Haltungsberichte und die Dokumentation über Kolonieentwicklung und Haltungsprobleme sind Gold wert.
In diesem Sinne, an alle aktuellen und ehemaligen Standbeine der Foren, welche Wissen akquirieren und generieren, sowie den Betrieb aufrecht erhalten:
Vielen Dank!
Bin so ca. 2003 rum mit ca. 17 im Amesiencaffee gelandet. Ich meine, ich habe damals nach einem pflegeleichten und interessantem Haustier abseits der Wirbeltiere gesucht.
Da hat es mich wie ein Schlag getroffen: Ameisen, mit Nesteinblick!
Das war für mich total "Mindblowing". Gerade, weil Eusozialität etwas total Spannendes war.
Damals waren auch noch die Koryphäen der Wissenschaft in den Foren aktiv, alles total spannend und neu.
Irgendwann ist die Kolonie dann nach ein paar Jahren an Milben verstorben. Leider hatte damals noch niemand die Brücke zu Raubmilben geschlagen.
Ironischerweise hatte ich sie von der Arbeit aus regelmäßig in den Fingern.
Irgendwann hatte man viel Wissen angehäuft, einiges an Erfahrungen gemacht und die Foren wurden uninteressant.
Letzten Endes wurde ich dann nach einem kleinen Umweg Biologe im Fachbereich Entomologin.
Ob die Ameisen dazu beigetragen haben?
Nicht exklusiv, aber sicher auch!
Hierher kam ich dann durch verschiedene Projekte zurück und war erst einmal wieder gebannt, was sich so alles getan hat.
Seitdem schaue ich unregelmäßig vorbei, in letzter Zeit etwas öfter, da ich gerade wieder in die Haltung eingestiegen bin, nach längerer Pause.
Denn auch wenn der Wissensgewinn durch das Forum für mich inzwischen überschaubar ist, ist es doch schön mal zu schauen, was andere so treiben und sich Denkanstöße in Sachen Haltung zu hohlen. Gerade die ganzen Haltungsberichte und die Dokumentation über Kolonieentwicklung und Haltungsprobleme sind Gold wert.
In diesem Sinne, an alle aktuellen und ehemaligen Standbeine der Foren, welche Wissen akquirieren und generieren, sowie den Betrieb aufrecht erhalten:
Vielen Dank!