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Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

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Erne
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#265 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von Erne » 23. Juli 2022, 22:00

Wie auf einigen Bilder sichtbar, es gibt viele Männchen.
Gibt es noch schlĂĽpfende Arbeiterinnen?

GrĂĽĂźe Wolfgang



PincoPallino

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#266 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von PincoPallino » 23. Juli 2022, 23:42

@Erne Darf ich die Frage so verstehen, dass du befürchtest, meine Königin sei tot? Da kann ich dich beruhigen. Erst vor kurzem habe ich sehr große Puppen gesehen, die definitiv keine Männchen geworden sind. Ansonsten weiß ich sehr wenig darüber, was im Nest so vor sich geht.

@Joschi
Deine Kolonie ist allerdings ein einziger Staubsauger, was Biomasse angeht.

eine schöne Formulierung

Meiner Rose geht es auch heute wieder schlechter. Der zweite Trieb von vieren will wohl auch nicht mehr. Ich habe übrigens auch das Gefühl, dass es u.a. an der Watte liegen könnte.

IMG_20220723_194042.jpg
So schlaff herunter hängen sollte sie nicht.
So schlaff herunter hängen sollte sie nicht.

Wäre es denn so schlimm, wenn die Läuse in den Boden könnten? Geht es nur darum, dass die Ameisen dann nicht mehr an sie rankommen oder wo ist das Problem dabei?


Hallo zusammen,

fĂĽr die Spinnnenfreunde unter euch gibt es gute Nachrichten.

immer noch 8 Beine, kaum zu glauben
immer noch 8 Beine, kaum zu glauben

Und wieder hängt sie unter dem Rahmen. Ich konnte den Deckel heute wieder abnehmen, ohne dass sie sich bewegt hat. Ich find's cool...

Die Ausbruchsversuche der lertzten Tage habe ich mit dem letzten Streifen Klebeband unterbunden. Menschen sind doch klĂĽger als Ameisen :)

Dafür habe ich dann eben ganz merkwürdige Geräusche aus dem Bereich der Tankstelle gehört. Sie kamen unregelmäßig, haben aber mehrere Sekunden angedauert. Das war irgendwas zwischen den Geräuschen, die ein Heimchen macht, wenn es versucht, zu zirpen, aber man nur ein leises Rascheln hört und dem Geräusch, wenn Luft aus einem Schwamm oder etwas unter Druck entweicht. Ich habe gedacht, eins der RGs (aus Plastik) hätte ein Leck, aber alles war trocken. Dann habe ich gedacht, es klönnte wirklich ein Heimchen-Ausbrecher sein, das sich unter dem Schaumstoff der Tankstelle befindet. Der Schaumstoff liegt auf frei Keilen, zwischen denen es Luft gibt.

Und als ich gerade mein Ohr ganz nah dran habe, um das Geräusch besser identifizieren zu können, habe ich mich total erschreckt... als eine dicke Fliege darunter hervor kam und mir fast ins Gesicht geflogen wäre. Eine Auflösung wie am Anfang eines Horrorfilms :) Kurz bevor die genze Wohnung von Heimchen gestürmt wird...

Und damit kommen wir zu Runde 30 der Labsperimente. Obwohl ich vor ein paar Minuten noch keine Idee hatte, wie sie aussehen soll, ist mir etwas Neues eingefallen. Ich tippe trotzdem nur auf maximal 3 Minuten. Lassen wir sie spielen.

Aufgabe
Aufgabe

Start ist um 23:33 Uhr

Die erste läuft sofort rein, alle anderen drehen erschreckt vom Anschließen um. Dann werden es aber schnell mehr und sie erkunden fleißig die vielen Sackgassen. Nach kurzer Zeit entscheiden sich zwei zusammen für den richtigen Weg und ziehen es durch. Sie kommen fast gleichzeitig im Ziel an. Ich habe es nicht sekundegenau erfasst, aber es waren ca. 3 Minuten.

IMG_20220723_233630.jpg
Auflösung
Auflösung

GrĂĽĂźe vom Pinco
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#267 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von Joachim » 24. Juli 2022, 00:07

Die Watte hat definitiv den negativen Aspekt, besonders am Anfang viel aus dem Boden aufzusaugen, und wird auch schnell dreckig. Meine muss einmal pro Monat gewechselt werden. Das größte Problem ist aber die Staunässe, die Rosen generell nicht so mögen. Meine jetzige Rose war robuster als die anderen (habe 3 auf den Friedhof geschickt im April) und hat bis jetzt gehalten, aber schwächelt seit der Hitze zunehmend.

Das neue Setup zeigt tatsächlich noch keine Schwäche-Erscheinungen, das ist diesmal ohne Watte und stattdessen deckt eine Mehrfachschicht Fliegennetz die Erde ab. Plus eine violette Pflanzenlampe, gute Blumenerde und Dünger. Sobald die jetzige Rose eingeht kann ich sie direkt durch die neue ersetzen, da schon Läuse drauf sind.

Falls du eine neue Rose pflanzen musst, probier es doch auch so. Ich habe die Rose diesmal umgetopft nach dem Kauf in einen etwas größeren, mit Blumenerde + Hornspäne als Dünger. Scheint ihr sehr gut zu tun. Auch ist mit dem Fliegennetz die Staunässe weg und man muss keine verdreckte Watte auswechseln. Die Lernkurve wird sicher noch weiter gehen...

Edit: Mit deiner jetzigen werden die Läuse aber sicher zumindest draufgehen, und man kann die Interaktion mit den nicos testen.
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#268 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von PincoPallino » 24. Juli 2022, 02:19

Hi Joschi,

gute Idee mit dem Fliegendraht. So was hab ich auch noch im Keller. Aber das beantwortet immer noch nicht meine Frage. Warum sollen die Läuse nicht an die tieferen Stellen gehen?

Ich lasse es jetzt erstmal bei dieser Rose für den Test. Ich glaube, der Rest überlebt. Vielleicht kaufe ich trotzdem auch eine in Reserve, für den Fall dass die Nicos positiv reagieren. Wenn ich merke, dass sie die Läuse wieder schlachten statt zu melken, klemme ich die Rose wieder ab und pflanze sie auf den Balkon um. Dann können sich die Lasius drum kümmern. Von denen weiß ich , dass sie Läuse zu schätzen wissen.

Ich gebe der Rose auch mal ein wenig Dünger. Der und die Tatsache, dass sich jetzt nur noch 2 der 4 Rosen um die Ressourcen streiten, müsste die verbliebenen 2 doch stärken. Deren Blätter fühlen sich immer noch gesund an.

GrĂĽĂźe vom Pinco

PS: Der Umzug ist tatsächlich heute und morgen. Vielleicht ein anderes Mal...



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#269 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von Erne » 25. Juli 2022, 16:07

Darf ich die Frage so verstehen, dass du befürchtest, meine Königin sei tot?
Sicherlich eine denkbare Möglichkeit.

Eine Beobachtung die ich etwa einmal pro Jahr mache.
Während ihrer Legezeit ist die Königin durchgehend physogastrisch, resultierend unzählige Eier, Larven, Puppen.
Das ändert sich ziemlich abrubt, die Königin entwickelt Normalgröße, Eier gibt es kaum noch, die Larvenanzahl nimmt deutlich ab.
Nach und nach werden auch die Puppen deutlich weniger, würde meinen, irgendeine Ruhezeit läuft.
Futter nehmen sie weiterhin, das was sie bekommen können.
Dann ergibt sich eine merkwürdige Entwicklung, ohne dass die Königin physogastrisch wird, gibt es große Mengen an Eiern, daraus resultierend sehr viele Larven und Puppen, nicht weniger als zur Arbeiterinnenaufzuchtzeit.
Die Puppen sind kleiner und es schlüpfen unzählige Männchen.
Ohne dass die Königin physogastrisch wird, kann sie nicht die vielen Eiger gelegt haben, die zu so einer Männchenüberschwemmung führen.
Meiner Ansicht nach mĂĽssen einige Arbeiterinnen die Eier gelegt haben.
Nach etwa 2 – 3 Monaten geht die Königin wieder voll in Eiablage und der Schlupf von Männchen endet.
Interessante und merkwĂĽrdige Beobachtungen.

GrĂĽĂźe Wolfgang



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#270 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von PincoPallino » 25. Juli 2022, 18:05

Hallo Wolfgang,

das sind in der Tat merkwürdige Beobachtungen. Das kann ich aber überhaupt nicht bestätigen. Zum einen, weil ich das in der Anfangszeit der Kolonie nicht so genau beobachtet habe und zum anderen habe ich heute keine Nesteinsich mehr. Von einem Verhalten, das du beschreibst habe ich vorher noch nie gehört.

Die Männchen kamen bei mir erst ein Jahr nach den ersten Jungköniginnen. Seitdem weiß ich nur, dass ich sehr viel davon habe.

GrĂĽĂźe vom Pinco



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#271 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von PincoPallino » 26. Juli 2022, 21:45

Hallo zusammen,

zuerst eine Nachricht fĂĽr die Spinnenfreunde: Es wird wohl keine weiteren Fotos mehr geben. Sie ist verschwunden...

Dann gibt's noch ein Update aus dem Lab. Hätte ich diesmal Bonuspunkte vergeben, hätten sie sie bekommen.

Das Lab ist fast leer,...
Das Lab ist fast leer,...
... das RG fast voll.
... das RG fast voll.

Beim Wiederanschluss des Labs habe ich darauf geachtet, dass es diesmal dicht ist. Scheint funktioniert zu haben. Mir ist aber vorher noch etwas anderes aufgefallen, was für alle 3D-Druckker-Besitzer hilfreich sein könnte. Der Boden hat sich im Laufe der Zeit leicht nach innen bzw. oben gewölbt. Dadurch lag die Scheibe nicht mehr sauber auf. In der Mitte des Labs gab es eine Erhöhung, was zum Wackeln der Glasscheibe und Lücken für Ausbrecher geführt hat. Vor dem Abkleben der Kanten sind sie bestimmt auch dort ausgebrochen.

Zum Ausgleich habe ich die Glasscheibe aufgelegt und leichten bis mittleren Druck ausgeübt. Dadurch ist alles wieder flacher geworden. Auf Dauer muss ich diese Behandlung bestimmt regelmäßig wiederholen. Mein Rat an alle Flachnest-Drucker: Macht die Bodenplatte dicker, dann habt ihr auf Dauer einen sichereren Ausbruchsschutz.

Dann habe ich noch ein kleines Futterexperiment gemacht: Wassermelone

Kam gut an!
Kam gut an!
17 h später
17 h später

Und dann habe ich noch etwas beobachtet, dass ich nicht fotografieren konnte. Es war zu dunkel und die Szene hat sich unter einem Steinvorsprung im Steinbruch abgespielt. Ich hatte eine über lange Zeit wirklich nervige Fliege zu Ameisenfutter umgewidmet (vielleicht war sie der Auslöser der komischen Geräusche). Nach einigen Sekunden in der Arena ist die tote Fliege dann plötzlich wieder aufgestanden und rumgelaufen, fliegen ging wohl nicht mehr (sie war ja auch tot...). Ihr Kurs führte sie direkt ins Ameisennest, woraufhin sie die Wachen sofort attackiert haben. Ich konnte mindestens 4 Arbeiterinnen sehen, die sie festgehalten haben.

Weswegen ich das schreibe? Wirklich angegriffen wurde die Fliege von einer Arbeiter-Prinzessin (habe gerade beschlossen, die flügellosen Prinzessinnen so zu nennen, zumindest bis mir ein besserer Name einfällt). Sie hat mehrere Male für einige Sekunden ihren Hinterleib in Richtung Fliege gedreht, bzw. unter sich eingeknickt, so dass er nach vorne zeigte. Die typische Angriffsstellung halt. Diese Arbeiter-Prinzessinnen haben sich wirklich total der Gemeinschaft untergeordnet. Sie sind sich für nichts zu schade, nichts kann zu gefährlich für sie sein. Sie sind Killer!

Oder bauen sie so nur ihre versteckten Aggressionen ab, die sie durch Sex-Entzug aufgebaut haben? Herr Freud bitte, haben sie kurz Zeit fĂĽr ein paar verwirrte Ameisen?

So, jetzt aber wieder zu den Läusen. Gestern hat sich Pflanze 2/4 verabschiedet.

IMG_20220725_140610.jpg

Wie ihr seht, habe ich die Watte wieder entfernt und kurz danach die linke Pflanze abgeschnitten. Im Anschluss habe ich dann die Watte durch ein Fliegennetz ersetzt.

IMG_20220725_202519.jpg
Einen Tag später. Fällt euch was auf?
Einen Tag später. Fällt euch was auf?
Pflanze 3/4 ist auch fertig.
Pflanze 3/4 ist auch fertig.

Ich schneide sie spätestens morgen ab. Da sollte nämlich eine neue Läuselieferung eintreffen! Danke Joschi!

Pflanze 4/4 scheint gesund zu sein. Oben treibt sie sogar frisch aus. Aber es ist halt nur noch eine von vier Pflanzen übrig. Ich hoffe, die gefällt den Läusen. Für den Fall, dass sie das nicht tut, kaufe ich morgen noch eine Ersatzrose. Wenn viele Läuse lebend ankommen, kann ich sie vielleicht auf 2 Pflanzen verteilen.

In den letzten Tagen habe ich den Wassergraben beoabachtet. Am 20.7. habe ich ihn bis knapp unter den Rand aufgefüllt. Heute steht das Wasser noch 2 bis 3 mm hoch. Der Schutz hält also maximal eine Woche. Alles, was Abwesenheit für mehr als ein langes Wochenende bedeutet, wird damit gefährlich. Überhaupt finde ich den Gedanken nicht beruhigend, sie für mehrere Tag alleine in Joschis Garten zu lassen. Und im August bin ich mindestens zweimal für ein paar Tage weg. Was, wenn ein Teil der Pflanze doch vertrocknet, schlaff wird und eine Brücke über den Graben bildet? Was, wenn sie sich überlegen, alle zu Unterwasserwanderern zu werden? Sie könnten auch merken, dass man sich von einem äußeren Blatt in die Freiheti stürzen kann. Tatsächlich lassen sie sich nämlich manchmal einfach irgendwo runterfallen (von einem Blatt oder so), um schneller nach unten zu kommen. Sie könnten das Gummiband zerbeissen und das Fliegengitter wegzerren. das wiederum könnte ein Brücke werden.

Ich kann mir einige Szenarien ausdenken, die dazu führen, dass nach meiner Wiederkehr ein Albtraum wahr wird. Meine Strategie, falls das Experiment länger andauert: Entnicofizierung bei längerer Abwesenheit

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#272 Pincos Nicos - Ein Dauerhaltungsbericht mit Camponotus nicobarensis

Beitrag von Joachim » 26. Juli 2022, 22:49

Bei der Ersatzrose scheint es endlich geschafft. Seit ich die 8 Euro violette Pflanzenlampe aus dem Baumarkt gekauft habe, ist sie sehr glücklich. Sie wächst seit guten 3 Wochen ohne Blattsterben und hat sogar eine Blüte ausgetrieben:
Rose Ersatz.jpg
Es ist sicherlich das Licht, aber auch das Fehlen von Staunässe durch die Watte, und der vergrößerte Blumentopf mit Dünger. Läuse sind schon genügend drauf also verarbeitet sie diesen Stress bereits. Falls das Lausexperiment klappt und es was langfristigeres wird, kannst du das ja auch mal so versuchen.
Ich drücke alle Daumen, dass einige Läuse lebend ankommen. Leider lassen sie sich nie in großer Zahl sammeln, da sie nur einzeln oder paarweise auf den dicken Ästen sitzen. Aber so 15-20 waren drin. Der Ausbruchschutz wird natürlich ein Ding bei längerer Abwesenheit, besonders bei deinen nicos. Man kann die Rose ja aber jederzeit in eine noch größere Insel setzen, die mehr Wasser fasst.

Ich musste mir gerade vorstellen, wie jemand aus dem "Rosenforum" sich hierher verirrt und bei unserer Rosenpflege herzhaft lachen muss.
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