Kurzer Erfahrungsbericht für alle die sich Fragen, ob eine Haltung im Freien ohne weiteres möglich ist.
Ich habe eine Camponotus herculeanus und eine Lasius niger Kolonie, welche aus diversen Gründen von Anfang an mit Formicarium in einem verschließbaren Hochbeet auf dem Balkon stehen. Auch in diesem Winter gab es eine längere Perioden mit Temperaturen um -5 Grad. Die Camponotus haben jetzt den 3. Winter draußen verbracht und scheinen damit überhaupt keine Probleme zu haben. Seit gestern ist wieder vermehrt Außenaktivität zu beobachten und es werden im Nest fleißig Larven hin und her transportiert. Bei den Lasius hatte ich ursprünglich größere Bedenken (kleine Kolonie und weniger Möglichkeit sich der Kälte zu entziehen), aber auch hier scheint es keine Probleme zu geben. Habe heute mal ins Reagenzglas geschaut und konnte nicht eine tote Arbeiterin entdecken. Die einzige Frage, die ich mir jedes Jahr aufs neue stelle, ist der optimale Zeitpunkt mit der Fütterung zu starten? Es wird mit Sicherheit noch öfter frieren dieses Jahr, ich will sie nicht "anfälliger" für Frost machen.

Interessante Beobachtungen von Dir hier geteilt.

Das Camponotus herculeanus tiefere Temperaturen, bis weit in den Minusbereich überstehen, ist bekannt.
Lasius niger habe ich mit Temperaturen bei -3 bis -8°C im Freien überwintert.

Hochbeete setzen auch im Winter noch Verrottungswärme frei, das kann durchaus dazu führen, dass Ameisen schon früher aktiv werden.

Einen optimalen Zeitpunkt für die Fütterung, bei einer Haltung in der Natur (Balkon), lasse das die Ameisen selber entscheiden.
Biete an und schaue was wird.

Grüße Wolfgang