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Erfahrungen: Stromverbrauch Camponotus nicobarensis oder ähnliche tropische Arten

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Lauant
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#1 Erfahrungen: Stromverbrauch Camponotus nicobarensis oder ähnliche tropische Arten

Beitrag von Lauant » 26. Juni 2023, 23:49

Ich spiele mit dem Gedanken mir eine Kolonie Camponotus nicobarensis aufzuziehen und bin gerade dabei alles durchzuplanen.

Ich möchte euch auf diesem Wege nach Erfahrungswerten für den Stromverbrauch einer großen Kolonie bitten. Also Heizmatten, Beleuchtung etc. ...
Was habt ihr angeschlossen und wie hoch ist die Gesamtleistung in Watt (bitte ungefähre Koloniegröße mit angeben)?


Vielen Dank schonmal im Vorraus!



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Joachim

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#2 Erfahrungen: Stromverbrauch Camponotus nicobarensis oder ähnliche tropische Arten

Beitrag von Joachim » 27. Juni 2023, 02:51

Viel Erfolg bei deinem Vorhaben. Es lässt sich jedoch in der Ameisenhaltung nie alles im Voraus planen. Kosten für eine große Ameisenkolonie (die MUSS-Kosten) sind generell im Vergleich zu einem Aquarium sehr gering. Was zählt ist ein gutes Setup und das sind meistens Einmalkosten.

Ich würde vorschlagen, du konzentrierst dich erstmal darauf, deine Kolonie aufzuziehen. Es ist weit entfernt von garantiert, dass du am Ende eine 10.000 Arbeiter starke Kolonie vor dir haben wirst. Und selbst wenn, wird es Jahre dauern.
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Lauant
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#3 Erfahrungen: Stromverbrauch Camponotus nicobarensis oder ähnliche tropische Arten

Beitrag von Lauant » 27. Juni 2023, 09:56

Vielen Dank für deine Antwort. Und du hast schon recht, alles lässt sich bestimmt nicht planen.
Ein paar Richtwerte hätte ich troztdem gerne. Wenn sich die Heizkosten auf 50€ im Monat belaufen, dann würde ich nämlich eher eine heimische Art in Betracht ziehen.



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Zitrus

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#4 Erfahrungen: Stromverbrauch Camponotus nicobarensis oder ähnliche tropische Arten

Beitrag von Zitrus » 27. Juni 2023, 10:26

@Lauant

Ich halte seit ein paar Jahren Camponotus compositor (wenn es sich überhaupt tatsächlich um diese Art handelt), eine südamerikanische Art, welche sich entgegen den Angaben vom Händler ziemlich explosionsartig vermehrt (letztes Jahr bis ca. 5000 Arbeiterinnen, heute etwas weniger) und es warm mag. Leben tun sie in einem 200l-Becken, welches eigentlich ein Aquarium war, aber nach vielen Jahren undicht wurde. Ich habe es mit einer Anschlussbohrung versehen, damit ich zusätzliche Nester anschließen kann.

Beleuchtet habe ich das Becken lange mit den beiden T5-Röhren (zusammen 90W), welche Teil der Aquarienabdeckung sind, aber das hat sich auf Dauer als unnötig teuer erwiesen, da die Ameisen im Gegensatz zu den Aquarienpflanzen keine intensive Beleuchtung brauchen, um zu gedeihen. Ich habe das Ganze letztes Jahr mit einer 30W LED-Leiste ersetzt.

Generell ist Beleuchtung optional, aber sie trägt finde ich sehr dazu bei, das Formicarium bzw. die Arena ansehnlich zu machen und natürlich kann man die Ameisen so besser beobachten. Wie wichtig Licht für das Wohlergehen der Ameisen ist, steht nicht fest, aber es ist denke ich noch niemandem eine Kolonie wegen Lichtmangel eingegangen. Im Nest bevorzugen sie ja sowieso absolute Dunkelheit und ich glaube nicht, dass die Königin, welche normalerweise nie das Nest verlässt, Vitamin D-Kapseln einnimmt.

Wenn man eine helle Ecke hat, kann man das Setup dort hinstellen, das Nest sollte aber nie direktes Sonnenlicht abbekommen, da es sich schnell stark aufheizen kann, was für die Bewohner tödlich enden kann.

Zum Beheizen der Nester von wärmeliebenden Arten verwenden wir für gewöhnlich Heizmatten. Die Beheizung der Arena ist bei normaler Zimmertemperatur nicht nötig. Bei der oben erwähnten Kolonie beheize ich zwei Nester mit jeweils einer 7W-Heizmatte. Beide sind nicht mehr als etwa 30-40% aufgedreht, was mehr als genug Wärme liefert. Wenn wir davon ausgehen, dass die verwendeten Potentiometer linear sind, wären das jeweils maximal ~3W, nehme ich an. Die Matten sind 24/7 an; die Beleuchtung von 11 bis 8 Uhr. Insgesamt kostet mich der Spaß jährlich ca. 15€ für die Heizmatten und knapp 30€ für die Beleuchtung.

Die "Betriebskosten" eines Formicariums sind selbst bei exotischen Arten, die keine Winterruhe halten und es warm mögen, relativ gering.
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#5 Erfahrungen: Stromverbrauch Camponotus nicobarensis oder ähnliche tropische Arten

Beitrag von PincoPallino » 27. Juni 2023, 20:34

Hallo Lauant,

nach knapp 5 Jahren mit meinen Nicos (definitiv 10.000 +) kann ich dir das relativ kurz beantworten.

sehr altes Bild
sehr altes Bild

Die Beleuchtung ist nur für die Pflanzen und mich. Da kann man theoretisch drauf verzichten. Bei den Pflanzenlampen komme ich auf 3 x 8 W. Die laufen ca. von 9 bis 20 Uhr. Die Beleuchtung im anderen Becken ist nur für mich, so sieht es einfach schöner aus und ich kann sie besser beobachten. Dementsprechend laufen diese 3 Lampen mit je 6 W von 17 bis 23 Uhr.

Bei Zimmertemperaturen von über 20 °C brauchst du auch keine Heizung für das Nest. Wenn du trotzdem eine anschließt, beschleunigt das natürlich die Entwicklung der Brut. Ich würde dann eine Heizmatte an einer Seite des Nests anbringen. So gibt es ein Temperaturgefälle und irgendwo immer optimale Bedingungen. Dafür sollten auch so 5 bis 10 W pro Nest reichen. Ich habe das so gemacht und die Heizung tagsüber angestellt (als Sonnensimulation).

Strom ist bei dieser Art so ziemlich das günstigste im Unterhalt. Futtertiere fallen da deutlich schwerer ins Gewicht, wenn man nicht selber züchtet.

Grüße vom Pinco
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#6 Erfahrungen: Stromverbrauch Camponotus nicobarensis oder ähnliche tropische Arten

Beitrag von Serafine » 27. Juni 2023, 20:41

Meine Camponotus barbaricus (mediterrane Art as Südspanien, subtropische Klimazone) werden beheizt mit zwei 15W Heizkabeln (laufen i.d.R. rund um die Uhr, außer in der 3-monatigen Winterpause in der auch der Raum nicht beheizt wird oder gelegentlich auch im Hochsommer wenn die Temperatur im Raum eh über die 28°C geht),
zusätzlich hab ich noch eine 35W-Heizlampe für eines der Becken, die aber eigentlich nur im Frühjahr und Herbst zum Einsatz kommt (eigentlich sind es zwei Lampen, eine helle und eine mit Rotlicht um sie nachts zu beobachten, die werden je nach Bedarf gewechselt).

Stromkosten sind bei Ameisen wirklich nicht das Problem, ich geb mehr für deren Verpflegung (Grillen, Heuschrecken, Mehlwürmer, Katzenfutter) aus - und das trotz eigener Schabenzucht.
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#7 Erfahrungen: Stromverbrauch Camponotus nicobarensis oder ähnliche tropische Arten

Beitrag von Lauant » 30. Juni 2023, 18:28

Vielen Dank für die unterschiedlichen Antworten!



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#8 Erfahrungen: Stromverbrauch Camponotus nicobarensis oder ähnliche tropische Arten

Beitrag von Rapunzula » 30. Juni 2023, 19:48

Meine Camponotus nicobarensis halte ich ohne Wärmematte, ohne extra Licht! Sie gedeihen recht gut, es gibt immerwieder Sterbewellen aber auch Wellen wo die Gyne richtig in Eierlegewut ist.
Wasser, Invertzucker-Wassermischung und Heimchen, mehr benötigen Camponotus nicobarensis nicht.

Gruss Rapunzula



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