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Ameisen zur Betrachtung auch im Testglas die ganze Zeit im Licht?

Eure Ameisenhaltungsberichte & Ameisenbeobachtungen - Meinungen & Fragen [einheimische und exotische Ameisen]
AtmcDth
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#1 Ameisen zur Betrachtung auch im Testglas die ganze Zeit im Licht?

Beitrag von AtmcDth » 22. Juli 2023, 13:38

Ich bin noch ganz frisch beim Ameisenhalten und habe vor kurzem zwei Lasius niger Königinnen gefangen. Sie haben beide schon Eier gelegt und sie zu einem Eipaket zusammengepackt. Ich sehe zurzeit einmal die Woche zu ihnen rein, würde aber gerne die ganze Zeit zuschauen. Ist das möglich, und wenn nein, wie oft darf man sie aus der Dunkelheit nehmen?



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Serafine

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#2 Ameisen zur Betrachtung auch im Testglas die ganze Zeit im Licht?

Beitrag von Serafine » 22. Juli 2023, 13:39

Würde warten bis sie erste Arbeiterinnen haben, dann sollte das mit Lasius niger kein großes Problem sein.

Moment, sind die beide in einem Reagenzglas?
Lasius niger ist nämlich monogyn - die können zusammen gründen, aber sobald erste Arbeiterinnen da sind, machen die den Highlander ("Es kann nur einen geben!").
Normalerweise überlebt die stärkere Königin, es besteht aber das Risiko, dass sie sich gegenseitig umbringen.
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katzenhai2
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#3 Ameisen zur Betrachtung auch im Testglas die ganze Zeit im Licht?

Beitrag von katzenhai2 » 23. Juli 2023, 01:16

Ich hatte hier eine Lasius niger Gyne ohne Abdunkelung gründen lassen, sie stand in einem Regal im Zwielicht. Zwei Tage hat sie keine Eier gelegt. Als ich dann die Alufolie drüberschon, lagen am nächsten Tag Eier drin. Zugegeben, kein wissenschaftliches Experiment - mit nur einer Gyne. Sie wirkte augenscheinlich auch nicht gestresst. Am ersten Tag hat sie zwischen putzen und ruhen immer hin und her gewechselt. Am nächsten Tag nur noch sehr viel geruht. Mal vorne am Wattestopfen, mal hinten am Wasserwattestopfen. Insgesamt sonst wenig Bewegung. Kann mir aber gut vorstellen, dass der Körper der Gyne dann nicht in den Eierlegezyklus kommt, wegen noch zu großem Lichteinfluss.

Ich frage mich dabei z.B. dann auch, wie sich langfristig solche Kolonien mit Lichteinfluss entwickeln. Wir wissen von Menschen, die an einer Hauptstraße wohnen und öfters Lärm ausgesetzt sind, langfristig (statistisch) eher an Bluthochdruck oä. leiden. Man führt das auf den unbewussten Stress zurück. Was passiert mit einer Ameisenkolonie, die nicht dauerhaft dunkel gehalten wird (im Nest), langfristig? Das muss auch nicht offensichtlich zu erkennen sein, wie zu wenig Brut, sondern evtl. an einem "dümmeren" Volk, das in bestimmten Situation eine Gefahr nicht erkennt oder an verändertem Sozialverhalten untereinander.

Nur mal so als Ãœberlegung eingeworfen.
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Joachim

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#4 Ameisen zur Betrachtung auch im Testglas die ganze Zeit im Licht?

Beitrag von Joachim » 23. Juli 2023, 01:52

Glücklicherweise muss das keine Überlegung sein. Hier sind eine Menge Halter mit 10+, teilweise 20+ Jahren Erfahrung, die aus Erfahrung sprechen können. Eine Menge von uns mögen es schließlich, Einblick in das Nest zu haben, ohne dass sich die Tiere daran stören. An erster Stelle steht für Ameisen die Geschlossenheit des Nestes. Ob die Scheibe dann durchsichtig ist oder nicht, spielt für die meisten Arten wenig eine Rolle, solange es keinen Luftzug oder Lücken gibt. Deswegen ist das Reagenzglas auch so ein erfolgreiches und vielseitiges Nestrohr für kleine Kolonien. Es sollte allerdings das dauerhafte Bescheinen mit einer direkten Lichtquelle vermieden werden - selbst eine zu helle Lampe im Zimmer kann damit gemeint sein.

Würden Ameisen lieber in ein dunkles Nest ziehen, wenn man es anbietet? Tendentiell ja. Aber hat es Auswirkungen auf die Entwicklung der Kolonie? Kann ich bisher nicht bestätigen, sofern es ein ansonten gutes Nest ist, wird die Kolonie gedeihen.
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#5 Ameisen zur Betrachtung auch im Testglas die ganze Zeit im Licht?

Beitrag von Erne » 23. Juli 2023, 15:54

Ameisenarten die im Dunklen (z. B. Erde, Holz…) ihre Nester bauen, stellt sich die Frage weshalb machen die das?
Sicherlich gibt es in Erde, Holz… passende Lebensbedingungen wie z. B. Feuchte, die diese Ameisen brauchen um ihren Nachwuchs aufzuziehen.
Schutz, Verborgenheit dürften weitere Gründe sein.

In der Haltung gibt es normal keine feindlichen Gegebenheiten die ein verborgenes Leben notwendig machen.
Passende Feuchtigkeiten lassen sich mit anderen Maßnahmen schaffen, so betrachtet gibt es kaum Gründe die davon anbhalten könnten Ameisen nicht einfach offen zu halten wie z. B. in einem Reagenzglas.
In der Haltung auch zu beobachten, das Ameisen ihre Puppen, mit passenden Voraussetzungen, zeitweilig in der Arena lagern, mitten im Hellen.
Sicherlich passt ein nicht abgedunkeltes Nest nicht für alle Ameisen Arten und ob sich negative Entwicklungen einstellen, schwierig, aus meiner Sicht eher unmöglich, Entsprechendes zu beobachten.
Aus eigener Ameisenhaltung bejahe ich eine Haltung ohne Nestabdunklung mit Einschränkungen.
Es darf kein grelles Licht sein, nur normales Raumlicht und kein Licht, das neben Licht auch noch Wärme abstrahlt.

Nester nur mit Raumlicht, ohne grelle Lichteinwirkung, zumindest bei einigen Arten, habe ich ohne beobachtbare, negative Auswirkungen solche Ameisenhaltungen praktiziert.

katzenhai2 das kann ich nachvollziehen.
Ameisenköniginnen die schwären, unterliegen einen Lebenszyklus/weiteren Entwicklungszyklus der ihnen von ihrer Natur vorgegeben ist.
Passt da was nicht, funktioniert es nicht.
Aus meiner Sicht, ist zu differenzieren ob Gründerköniginnen oder Ameisenvölker ohne Abdunkelung leben sollen.

Zudem 2 Tage oder noch mehr wären nicht unnormal bei einer Lasius niger Königin bis sie anfängt Eier zu legen.



Grüße Wolfgang
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katzenhai2
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#6 Ameisen zur Betrachtung auch im Testglas die ganze Zeit im Licht?

Beitrag von katzenhai2 » 23. Juli 2023, 18:27

Danke Erne. Es waren halt so Gedanken die ich mir durch diese (einmalige) Beobachtung gemacht habe. Bisher habe ich alle Ameisenvölker immer dunkel gründen lassen, ansonsten standen die Nester in einer dunklen Ecke, erhielten rote Folie ums RG und bei großen Nestern zusätzlich auch immer eine komplette Abdunkelung durch eine schwarze Pappe/Folie. Beim Beobachten hatte ich immer den Eindruck: Die mögen das so. Taschenlampenlicht durch rote Folie (verschiedener Hersteller): Sofort wurde sich bewegt. Licht wurde bemerkt.

Rote Folie wird empfohlen da es heißt: Ameisen sehen das rote Licht nicht. Impliziert: Sie müssen/sollen dunkel stehen.
In Youtube Videos oder Fotos in Foren sieht man: Abdeckungen zum komplett Verdunkeln.

Dann wieder legen einige Neulinge ihre RGs in eine Arena und legen nur eine halbe Klopapierrolle darüber.

Danke dafür, Erfahrungen zu teilen, dass es scheinbar keine Auswirkungen hat, wenn Nester dauerhaft (diffusem) Licht ausgesetzt sind. Ich postuliere nicht, dass es gesundheitsschädlich sei. Aber so richtig kommuniziert wurden die Bedingungen aus meiner Sicht nicht. Es heißt nur: Dunkel soll es sein. Rote Folie - sehen sie nicht. Wozu dann die Folie wenns egal ist? Verwirrend. Dann täts ne graue Folie auch, oder grün?

Vielleicht bin/war ich auch immer etwas übervorsichtig, weil ich bisher nur jeweils ein einzelnes Individuum (Gyne) bei mir hatte: Myrmica rubra und dann eine Lasius niger. Beide sind mir zufällig begegnet, kamen in meinen Dunstkreis (Balkon und Fenster), nicht gezielt gekauft oder gesammelt. Da steht und fällt alles mit "ich muss alles gleich richtig machen". Es gibt keinen zweiten Versuch - gäbe es schon: Gyne kaufen. Aber sowas finde ich "merkwürdig". Ameisenhaltung ist für mich kein Hobby. Mehr so eine Lebensbegleitung einer Gyne/einer Kolonie. Ich sage ja auch nicht: "Mein Hobby ist Katzenhaltung", wenn ich eine hätte.

Vielleicht doch jetzt bei der gezielten Sammlung durch Schwarmflug von Lasius niger mal was "austesten"? Ich habe drei Lasius gründen lassen, und mit der Myrmica rubra und der älteren Lasius niger waren bei allen nach einem Tag Eier dar. Ausgerechnet bei der einen ohne Alufolie erst nach 3 Tagen. War dann evtl. wohl zu ungeduldig. Zu übervorsichtig?!



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AntMan1
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#7 Ameisen zur Betrachtung auch im Testglas die ganze Zeit im Licht?

Beitrag von AntMan1 » 23. Juli 2023, 19:43

katzenhai2 hat geschrieben: ↑
23. Juli 2023, 18:27

Danke dafür, Erfahrungen zu teilen, dass es scheinbar keine Auswirkungen hat, wenn Nester dauerhaft (diffusem) Licht ausgesetzt sind. Ich postuliere nicht, dass es gesundheitsschädlich sei. Aber so richtig kommuniziert wurden die Bedingungen aus meiner Sicht nicht. Es heißt nur: Dunkel soll es sein. Rote Folie - sehen sie nicht. Wozu dann die Folie wenns egal ist? Verwirrend. Dann täts ne graue Folie auch, oder grün?
Das Habe ich mich auch schon gefragt. Warum Rot wenn die das ja nicht sehen können. Ich hab aber mal für mein Nest hinten ein Rote Plexiglasscheibe gekauft. Mal gucken. Noch ist das ja unbewohnt da meine Gründung noch im Reagenzglas wohnt.



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katzenhai2
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#8 Ameisen zur Betrachtung auch im Testglas die ganze Zeit im Licht?

Beitrag von katzenhai2 » 23. Juli 2023, 20:32

AntMan1 hat geschrieben: ↑
23. Juli 2023, 19:43
Das Habe ich mich auch schon gefragt. Warum Rot wenn die das ja nicht sehen können. Ich hab aber mal für mein Nest hinten ein Rote Plexiglasscheibe gekauft. Mal gucken. Noch ist das ja unbewohnt da meine Gründung noch im Reagenzglas wohnt.
Rot, damit ihnen weiterhin vollkommene Dunkelheit vorgegaukelt werden kann, der Halter aber weiterhin einen gewissen Einblick ins Nest hat. Wenn doch aber diffuses Licht okay ist und erfahrene Halter sie sowieso ständig in diffusem Licht halten, wozu dann der Rat zur roten Folie, damit sie es duster haben? Wahrscheinlich wäre dann eine gelbe Folie besser, wegen dem Kontrast zur Ameise/zur Brut, und diffus wäre das Licht auch. 6) Oder gleich diffuse LED-Stripes, zur Beleuchtung von innen, wahlweise mit Farbfolie? Der Kontrast müsste bombastisch sein. )=99

Rote Plexiglasscheibe ist natürlich gut. =)*202 Kein Händeln mit Klebefolie oä.



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