Moin,

ich habe Mitte Juni 23 zwei Königinnen plus sechs Arbeiterinnen bekommen (MyAnts.de) und in mein neues Formicarium gesetzt (Eigenbau). Arena war immer feucht genug und Temperatur zwischen 24°C (nachts, gut isolierter Keller) und 30°C (tagsüber durch Lampe).
Habe regelmäßig Wasser (immer), Honig, Zuckerwasser und CricketJam angeboten.
Leider ist heute nur noch eine Arbeiterin am Leben. Im Reagenzglas sind keine Eier oder Puppen zu erkennen.

Nach dem Tipp von Pinco habe ich vor zwei Tagen eine Spinne angeboten, falls CricketJam nicht "schmeckt". Die Spinne wurde leider nicht angerührt. Meine Lasius niger haben sie dann gerade in kürzester Zeit verspeist.

Ich weiß mittlerweile, dass das Formicarium in der Anfangsphase viel zu groß ist. Aber etwas anderes kleineres habe ich gerade nicht.

Hat jemand noch einen Tipp was ich ausprobieren könnte?



Nur zur Info: in den Blumentopf hinten links möchte ich später mal eine Pflanze stecken

Von MyAnts, das wundert mich nicht besonders. Ich hatte letztes Jahr auch so eine Kolonie mit zwei Königinnen dort gekauft, und sie entwickeln sich in keiner Weise. Es ist kaum Brut vorhanden und alle Jubeljahre schlüpft mal eine Puppe, die scheinbar willkürlich aufgezogen wird. Sie leben heute noch und werden gut versorgt, aber die Hoffnung habe ich längst aufgegeben. Es ist auch kein Unterschied zu den anderen beiden nicobarensis Gründervölkern (anderer Bezug) von letztem Jahr in der Haltung, die Kolonie macht es einfach nicht. Die anderen beiden Völker gedeihen bis heute prima und kratzen an 1000 Arbeiter.

Die letzte Notlösung wäre, eine Königin von der anderen zu trennen. Da du nur noch eine Arbeiterin hast würde das bedeuten, eine Königin zu opfern, um die zweite mit einer kleinen Chance zu "kickstarten". Ansonsten sieht es für ein Volk in diesem Stadium nach einer bereits gescheiterten Gründung nicht gut aus.

Hallo!

Ich halte meine Camponotus nicobarensis ohne Wärmelampe, ohne Heizmatte, ich befeuchte weder Arena noch Nest. Mein Wohnzimmer ist zu meinem Leidwesen meistens um die 26 Grad warm. Da muss man nix mehr beheizen. Ich denke, dass 30 Grad zu warm ist.
Evtl könntest Du Ihnen noch Silberfischchen anbieten.
Aber ob dass bei Deiner „Kolonie“ noch etwas wirkt ist fraglich und wage ich leider zu bezweifeln. Aber gib trotzdem nicht auf. Manchmal geschehen noch Wunder!

Gruss Rapunzula

utzlAnt hat geschrieben: ↑

22. September 2023, 17:10

Nach dem Tipp von Pinco habe ich vor zwei Tagen eine Spinne angeboten, falls CricketJam nicht "schmeckt". Die Spinne wurde leider nicht angerührt. Meine Lasius niger haben sie dann gerade in kürzester Zeit verspeist.

Ich glaube irgendwie nicht, dass zermatschte Grillen eine wirklich gute Nahrung für eine Minikolonie sind. Würde es mal mit sowas wie Fruchtfliegen oder kleinen Stubenfliegen versuchen - Futter, das eine einzelne Arbeiterin leicht abtransportieren kann (oder wenn du es irgendwie schaffst an Bienenbrut zu kommen, die ist top). Spinnen sind so eine Sache, als ich das erste Mal eine versucht habe sind meine Ameisen (C. barbaricus) bei Kontakt sofort weggeschreckt und haben erstmal den Rückzug angetreten. So eine Spinne ist ja ein gefährlicher Räuber und eine einzelne Ameise ist eher weniger in der Lage eine zu erlegen (eher umgekehrt).

Was die Temperatur angeht, 30°C sind definitiv zu viel. Wenn man nicht gerade eine Wüstenart hat (Pogonomyrmex o.ä.) sind 24-26°C in den meisten Fällen ideal. Wärmer mögen es nur die Puppen.
Bei den meisten Ameisenarten sinkt die Überlebensrate der Larven ab 28° ziemlich rapide.

Bei C. nicobarensis hat man zusätzlich auch noch das Problem, das die Art in Teilen ihres Verbreitungsgebiet eine winterliche Entwicklungspause von 2-4 Monaten einlegt (gerade in Nordchina kann es ziemlich frisch werden), und manche Händler teilen das den Käufern nicht mit oder wissen nicht mal selbst, wo ihre Ameisen herkommen. Fehlende Winterruhe kann dann natürlich zu weiteren Entwicklungsproblemen führen.

Ich halte meine Camponotus nicobarensis ohne Wärmelampe, ohne Heizmatte, ich befeuchte weder Arena noch Nest. Mein Wohnzimmer ist zu meinem Leidwesen meistens um die 26 Grad warm.

Hier sind klare Daten enthalten, die klarstellen, dass nicht immer eine zusätzliche Wärmequelle erforderlich ist.

Camponotus nicobarensis, sind bezogen auf unsere einheimischen Arten, in der Haltung die Lasius niger.
Wenn es nicht laufen will, muss ein Halter besonders ignorant sein und alles nicht beachten was es über diese Art nachlesbar gibt.

Wie auch immer eine Ameisenhaltung anfängt, es braucht eine gesunde, begattete Königin oder ein entsprechendes Volk.

Grüße Wolfgang

Moin,

vielen Dank für die Antworten.
Ich habe eine Lampe (von zwei) raus genommen. Nun sollten es tagsüber max. 27-28°C werden. Und wenn im bevorstehenden Winter der Keller ein bis zwei Grad abkühlt wird es auch entsprechend in der Arena etwas kälter.
Hatte mich leider fehlleiten lassen, da z.B. bei antstore.de steht, dass die Arena 21-35°C warm sein darf. Aber das Reagenzglas ist ja das Nest und es liegt in der Arena .

(Frucht-)Fliegen versuche ich auch mal.

Ich werde noch ein paar Wochen beobachten und ggf. dann die Notlösung von Joschi versuchen.

Danke