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Formica rufibarbis - seltsames Verhalten...

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Frido86
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#1 Formica rufibarbis - seltsames Verhalten...

Beitrag von Frido86 » 1. Juli 2024, 10:15

Hallo zusammen,

Ich habe gestern ich eine Formica (in meinen Augen eine) rufibarbis gesehen. Diese hat mit einer anderen Gyne (andere aber ähnliche Art) offenbar gekämpft. Die andere Gyne war dann tot und die rufibarbis war augenscheinlich verletzt (hat sich auf die Seite gelegt und nur "gezuckt"). Ich habe es nicht im Detail mitbekommen nur gesehen, dass das zwei Gynen unterwegs sind und kurze Zeit später war eine tot und die anderen wie gesagt "seltsam".

Ich habe diese in ein RG mit Wassertank und nach kurzer Zeit war sie recht aktiv hat aber an der Watte gezupft. Ich wollte prüfen ob Sie fit ist und dann wieder in die Natur entlassen. Um dies zu tun habe ich das RG in ein Glasbehälter etwas Erde + einen Napf mit Zuckerwasser und normalen Wasser rein. Nach dem Öffnen ist die Gyne in der kleinen Arena rumgewandert (diese aber augenscheinlich ziemlich wackelig) und hat sich in den Wassernapf (Zuckerwasser) gesetzt. Ich dachte erst, dass Sie ertrinkt und habe mittels einem Zahnstocher Sie rausgeholt bzw. ihr "geholfen". Sie ist dann wieder etwas rumgewandert und direkt wieder zurück in den Wassernapf (Zuckerwasser). Hier wälzt sie sich nun rum, als würde sie "baden" --> Ich weiß, dass das Ameisen nicht baden, aber besser kann ich es nicht beschreiben :-)

Hat jemand schon ähnliche Beobachtungen gemacht? Meine einzige Vermutung ist, dass Sie beim Kampf Ameisensäure abbekommen hat und diese nun entfernen will...?

Ich habe jetzt in den Wassernapf noch etwas Watte um zu verhindern, dass es doch ein Versehen war. Ich beobachte jetzt mal und werde Sie dann in die Natur entlassen. Aber irgendwie wirkt Sie "seltsam" von den Bewegungen und Verhalten.

Hier ein Bild, ggf. ist es ja doch eine andere Art als rufibarbis - hier seit ihr Experten gefragt :-D
20240701_100534.jpg
Danke und Grüße
Frido



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Joachim

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#2 Formica rufibarbis - seltsames Verhalten...

Beitrag von Joachim » 1. Juli 2024, 11:25

Man kann dazu leider nicht viel im Detail sagen, da keine Aufnahmen vom Kampf oder der anderen Ameise existieren. Der Hochzeitsflug ist für Ameisen allgemein ein Massaker, etwas, das wir fast nie mitbekommen. Die allermeisten ausfliegenden Gynen werden entweder geradewegs gefressen oder anderweitig in Kämpfe verwickelt. Selbst wenn sie mit Verletzungen überleben, sind sie danach nicht mehr fit genug für eine erfolgreiche Gründung. Es hat einen guten Grund, warum jeder Ameisenstaat so viele Jungköniginnen hervorbringt.



AfroIV
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#3 Formica rufibarbis - seltsames Verhalten...

Beitrag von AfroIV » 1. Juli 2024, 16:47

Was Joschi sagt, und was auch immer wieder diskutiert wird: Es sind nur sehr wenige Jungköniginnen, die erfolgreich zur Gründung einer Kolonie kommen, und auch dann ist nicht garantiert, dass das neue Volk sich so weit entwickelt, dass es seinerseits junge Geschlechtstiere aufziehen kann.
Wieviele der Jungköniginnen aus der Produktion eines Volkes letztlich „erfolgreich“ sein werden, lässt sich nicht direkt ermitteln.
Man kann aber umgekehrt kalkulieren:
Ein langjährig stabiler Lebensraum ist mit einer gewissen Zahl von Kolonien jeder der dort lebenden Arten besetzt. Jede Kolonie im „reifen“ Zustand (wenn sie Geschlechtstiere produziert) erzeugt junge Gynen und Männchen, alljährlich, bis an ihr Lebensende. Das können 10 – 20 Jahre sein, und bei manchen Arten dann mehrere Tausend Gynen.
Doch die Population bleibt +/- stabil, mit Schwankungen. „Freie“ Nistplätze und Nahrungsreviere entstehen nur durch den Tod alter Völker (natürliches Ende, oder durch Fressfeinde).
Statistisch gesehen genügt es also, wenn aus jedem Volk im Laufe seines Lebens gerade mal eine Jungkönigin wiederum eine erfolgreiche Kolonie aufbauen kann. Das reicht um Populationsgröße und -dichte einigermaßen konstant zu halten!

LG Afro
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#4 Formica rufibarbis - seltsames Verhalten...

Beitrag von Serafine » 1. Juli 2024, 18:20

Wenn man Lasius niger als Beispiel nimmt, die das urbane Terrain der meisten deutschen Städte dominiert, kann man sagen, dass der größte Feind einer frisch begatteten Lasius niger Königin andere Lasius niger sind.
Der größte Teil der ausfliegenden Lasius niger Jungköniginnen dürfte von Lasius niger (oder anderen Ameisenarten) gefressen werden.
Die müssen im Prinzip das Glück haben, den Platz einer anderen sterbenden Kolonie übernehmen zu können oder auf einem frisch neubebauten Gelände landen, wo die vorherigen Besitzen den Umbauarbeiten zum Opfer gefallen sind.



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