Serafine hat Recht.

Die Größenangaben sind praktisch durchkopiert -
Die Literatur kann auch ungenau sein.

Generell sind alle zur Verfügung stehenden Daten zu hinterfragen.
Sie dienen im besten Fall als Anhaltspunkt.

Ob in der -> Heimhaltung <- eine Kolonie eine entsprechende Größe erreicht
hängt bekanntlich von vielen Bedingungen ab.

Die meistens Daten werden aus der freien Natur entnommen.
... oder pauschalisiert und abgeleitet.

Hinterfragung:
Königin, je 15 Jahre alt geworden in der Heimhaltung?
Kolonie C.herculeanus/C.ligniperda je mehrere tausend Individuen gesehen? (außer Erne)

- -
Wegen der Ur-Frage misch ich mich nicht ein - grundsätzlich ist aber weniger mehr,
als etwas "sozusagen" unliebsam in die Ecke zu stopfen.

Nicht als Kritik, aber vielleicht als Anregung.

@ Harry
Acanthomyrmex thailandensis sind wohl nicht die richtigen. Regenwald, Arbeiter bis 2 mm klein, Feigensamen, das ist nicht, was ich suche. Trotzdem danke!

@ Serafine & Lifestyler
Ihr habt ja Recht. Wenn man also davon ausgeht, das selbst 4.000 nicht realistisch ist, steh ich wieder am Anfang der Suche.

@ Vlodex
Irgendwas ist ja immer... trotzdem war das schon ziemlich gut


Gar nicht so leicht, die richtigen Ameisen zu finden...

ich habe mich weiter umgeschaut und glaube, ich habe jetzt doch einen Kandidaten gefunden.

Rhytidoponera metallica

Die geringen Anforderungen, die sie stellt, kann ich erfüllen. Sie sieht extrem gut aus, ist klein, aber nicht zu klein und wird keine großen Kolonien bilden. Außerdem ist sie verfügbar.

Auf Ameisenwiki steht zwar, dass sie nicht für die Haltung geeignet seien, aber so richtig nachvollziehen kann ich das nicht. Wenn ich eine Königin mit zumindest ein paar Arbeiterinnen bekomme, sollte die Haltung kein Problem sein.

Oder spricht etwas dagegen?

https://www.ameisenwiki.de/index.php/Rh ... _metallica

Dennoch treten selten geflügelte Königinnen auf, die auch schwärmen und sich paaren. Allerdings sind diese in der Gründungsphase hoch anfällig: Die Arbeiterinnen haben in der Anfangsphase Schwierigkeiten beim Schlüpfen, da die Königin ihnen wohl nur unzureichend Hilfestellung leistet.

Nach etwa einem Jahr konnte im Labor beobachtet werden, dass manche Gründerköniginnen ihr Eierlegen einstellen und erneut paarungsbereit werden. Zu diesem Zeitpunkt kann es sein, dass die Arbeiterinnen ihre Königin töten und ihrerseits versuchen begattet zu werden.

Hört sich schwer nach dem Prinzip der Gamergatte an und nicht nach einer Königin. In solchen Kolonien kommt es zeitlich immer mal wieder zu kämpfen zwischen Arbeiterinnen und der Aktuell Eier Legenden um den Posten.
Kann natürlich schnell dann in die Hose gehen weil es keine Erneute Befruchtung gibt von einem Männchen einer anderen Kolonie, kann aber auch sehr sehr Lange gut gehen.

Ja, stimmt, die scheinen so eine Mischung aus Königin und Gamergate zu haben. Aber so lange die Königin aktiv und geduldet ist, sollte es gut gehen. Scheint ein bisschen mehr Glücksspiel als bei anderen Arten zu sein. Allerdings könnte ich von einem anderen Halter Männchen besorgen und so die Gamergate weiter versorgen, zumindest theoretisch...

Könnte spannend werden. Oder ein kurzes Vergnügen.

Aber ich wäre bereit, das Risiko für diese Schönheiten einzugehen.

Hi,
ich habe eine Weile in Australien gewohnt und mehrfach Rhytidoponera gehalten und auch gründen lassen. Beides habe ich als sehr unproblematisch wahrgenommen, solange die Bedingungen passen.
Ich würde mich für die Haltung zB grob an einem Klimadiagramm von Melbourne orientieren, da die beiden Shops, die nach Europa exportieren, m. W. insbesondere in der Region um Melbourne sammeln.
Durchschnittliche Raumtemperatur im Sommer ist denke ich ausreichend (auch wenn sich die Brut bei einer leichten Beheizung natürlich schneller entwickelt), da Melbourne ein vergleichsweise gemäßigtes Klima hat.

Hier z.B. eine Klimatabelle für Melbourne: http://www.bom.gov.au/climate/averages/ ... 6071.shtml

Die Sommertemperaturen sind vergleichbar mit denen in den wärmeren Regionen Deutschlands.
Eine Temperaturabsenkung im Winter auf unter 18 Grad ist denke ich ebenfalls sehr zu empfehlen, da jahreszeitlichen Schwankungen im gesamten Verbreitungsgebiet der Art vorkommen und Rhytidoponera metallica auch ein relativ stark an den Jahresverlauf angepasstes Verhalten hat.

Eine weitere Gruppe die mir einfällt und vielen deiner Kriterien entspricht wäre Meranoplus. Die meisten Arten bilden auch keine riesigen Kolonien, sind sehr interessant zu beobachten und haben häufig sehr schöne Farben. Dafür sind die meisten Arten relativ klein. Wie es da aktuell mit der Verfügbarkeit aussieht weiss ich aber nicht.

Viele Grüße!

Hallo Unkerich,

danke für die ausführliche Antwort.

ich habe leider keinen Ort, wo ich eine Kolonie bei unter 18 °C aufbewahren kann. Und ihr Winter ist ja unser Sommer.

Meinst du, das ist wirklich nötig? Davon habe ich sonst nirgends etwas gelesen. Sie sind ja weit verbreitet und müssten auch mit wärmeren Bedingungen zurechtkommen oder hängt das so stark vom Fundort ab?

Sonst muss ich leider weiter auf die Suche gehen. Mit denen hatte ich mich schon angefreundet.

Grüße vom Pinco

Meine Ectomomyrmex astutus haben sogar eine kleine Pause im Dezember Monat da sie aus China kommen.
Ich denke etwas in diese Richtung wird damit gemeint , allerdings ist dort keine Absenkung nötig.
Das machen sie von sich selber aus ^^