Auch wenn der Schutz der einheimischen Hügel bauenden Ameisen sehr wichtig ist, sollte man gerade in einem Ameisenforum auch über weitere Positionen der Ameisenschutzwarte berichten, da sie die Ameisenhalter direkt betreffen:

• * Ablehnung jeglichen Handels mit Ameisen (egal ob einheimisch oder exotisch)
  * Ablehnung der Haltung von nicht einheimischen (exotischen) Ameisen
  * Ablehnung der Haltung von einheimischen Arten, die zu weit vom Wohnort gefangen wurden (angebliche Gefahr der intraspezifischen Homogenisierung)

Noch weiter geht der Bayerische Landesverband der Ameisenschutzwarte:

Die Mitglieder der Ameisenschutzwarte LV Bayern e.V. verurteilen den Import und den Handel mit Ameisen in Deutschland auf das Schärfste. Bekanntermaßen gehen von eingeschleppten bzw. importierten Ameisen erhebliche Gefahren für die heimischen Ameisenarten aus.

Die Haltung von heimischen Arten zum Zwecke der zur Schaustellung lehnen wir ebenso ab, wie die private Haltung dieser Ameisen.

Also lehnt der Bayerische Landesverband zusätzlich jegliche private Haltung von Ameisen ab.

Die ASW hat diese Positionen auch schon vor über 20 Jahren vertreten, damals hieß es, dass man die Gefahren noch nicht abschätzen könne. Evtl. wäre es nach fast 25 Jahren Ameisenhandels einmal an der Zeit die Gefahren objektiv neu zu bewerten.

Das Problem besteht leider schon seit der Jahrtausendwende, was in etwa die Geburt der populären Ameisenhaltung war. Haltung und Schutz der Ameisen lassen sich eben nicht vereinbaren, die Ameisenschutzwarte ist kein Verein für Ameisenliebhaber, sondern Naturschützer. Die meisten Mitglieder dort haben gar kein weitergehendes Interesse an den Ameisen selbst oder deren Haltung, sondern an Erhaltung von Arten und Biotopen. Ist das schlimm? Ich meine ganz klar nein.

Natürlich ist die Ameisenhaltung ein Weg für Menschen, zur DASW zu finden. Durch ihre harte Haltung gegenüber diesem Gebiet macht sich die DASW diese Tür für Neuzugänge dicht, und verbaut damit den einfachsten Weg, Neuzugänge anzuwerben. Das sieht aber nach einer ganz bewussten Entscheidung aus, da die DASW nie das Ziel hatte, "viral" zu werden, wie man heute so schön sagt. Es ist ein ehrenamtlicher Verein mit einem klaren Ziel, und da gehört Ameisenhaltung nicht rein.

Für den Gesetzgeber spielt die Meinung der DASW über den Handel keine Rolle. Es gab zahlreiche Versuche, Gesetzesänderungen zu bewirken, die aber ins Leere gegangen sind. Insofern wird die DASW auch in Zukunft den Ameisenhaltern ihr Hobby nicht verbieten können. Und diejenigen Liebhaber, die am aktiven Schutz interessiert sind, werden auch weiterhin bei der ASW offene Türen finden.

Joachim hat geschrieben: ↑

22. Dezember 2024, 16:23

Haltung und Schutz der Ameisen lassen sich eben nicht vereinbaren,

Das sehe ich anders, denn die meisten Ameisenarten stellen keinerlei Bedrohung für unsere Natur bzw. unsere Ameisen dar. Insbesondere solche aus den Tropen nicht, denn die können hier nicht langfristig überleben.

Ich will hier auch niemanden sagen, was er/sie tun soll, aber man sollte darauf auch öffentlich hinweisen.

Ich erinnere mich z. B. noch sehr gut an den Fall als vor vielen Jahren ein Mitglied der ASW öffentlich im Forum der ASW an den Pranger gestellt wurde, weil man in seinem Haltungsbericht hier das Antstore Logo auf einem Foto sah. Aber ich denke und hoffe, dass es mittlerweile etwas besser dort zugeht.

Man sollte auch nicht die Macht diverser Lobbygruppen unterschätzen. Viele haben schon dafür gesorgt, dass Gesetzesänderungen stattfanden. Dass man hügelbauende Waldameisen wieder unter Schutz gestellt hat, war sicher auch ein Verdienst dieser Lobbygruppen.

Derzeit gibt es pläne die Haltung jeglicher Tiere zu verbieten, außer sie stehen auf einer Positivliste.. Wer so etwas ignoriert, verliert am Ende.

Barristan, sind Sie nicht immer bemüht, Doppelmoral aufzuspüren und anzukreiden?
Würde eine Naturschutz-Organisation mit dem Ziel des Ameisenschutzes den ausufernden Ameisenhandel befürworten, wären Sie der Erste, der diese Organisation der DOPPELMORAL bezichtigen würde!
Im übrigen haben Sie das Recht, Ihre Meinung öffentlich zu äußern.
Das aber nur, wenn Sie dasselbe Recht jedem anderen Menschen, also auch den Mitgliedern der DASW zugestehen.

„Derzeit gibt es pläne die Haltung jeglicher Tiere zu verbieten, außer sie stehen auf einer Positivliste. Wer so etwas ignoriert, verliert am Ende.“

Meine Meinung: Das ist dringend erforderlich!! Sonst verliert am Ende die Natur.
– Anregung: Sie, Barristan, und die Händler, die am Handel verdienen wollen, bemühen sich um die erforderlichen Nachweise dafür, dass Ameisenarten a) harmlos und b) hinreichend ungefährdet sind, so dass sie für die Positivliste qualifiziert sind. (Verursacherprinzip)

Frohe Weihnachten!
Afro

AfroIV hat geschrieben: ↑

22. Dezember 2024, 17:56

Barristan, sind Sie nicht immer bemüht, Doppelmoral aufzuspüren und anzukreiden?
Würde eine Naturschutz-Organisation mit dem Ziel des Ameisenschutzes den ausufernden Ameisenhandel befürworten, wären Sie der Erste, der diese Organisation der DOPPELMORAL bezichtigen würde!

Ich will ja nicht, dass sie das befürworten, sondern sich einfach nicht dazu äußern, oder beide sichtweisen darstellen. Wenn die meisten exotischen Ameisen keine Gefahr für die einheimischen Arten darstellen, wäre es auch keine Doppelmoral, wenn man den Handel oder die private Haltung ignoriert oder toleriert, oder? Jedenfalls bist Du und andere immer noch Belege schuldig geblieben.

AfroIV hat geschrieben: ↑

22. Dezember 2024, 17:56

Im übrigen haben Sie das Recht, Ihre Meinung öffentlich zu äußern.
Das aber nur, wenn Sie dasselbe Recht jedem anderen Menschen, also auch den Mitgliedern der DASW zugestehen.

Du kannst doch deine Meinung äußern, habe ich doch gar nichts dagegen? Du hast doch erst kürzlich Werbung für die ASW gemacht, oder nicht? Ich habe extra ein eigenes Thema aufgemacht, weil ich deinen Thread mit dieser Diskussion nicht zerstören wollte. Was genau ist jetzt dein Vorwurf, wo kommt deine Meinung zu kurz? Ich habe das Gefühl, dass es dich eher stört, dass ich meine Meinung hier poste.

AfroIV hat geschrieben: ↑

22. Dezember 2024, 17:56

Meine Meinung: Das ist dringend erforderlich!! Sonst verliert am Ende die Natur.
– Anregung: Sie, Barristan, und die Händler, die am Handel verdienen wollen, bemühen sich um die erforderlichen Nachweise dafür, dass Ameisenarten a) harmlos und b) hinreichend ungefährdet sind, so dass sie für die Positivliste qualifiziert sind. (Verursacherprinzip)

1. Ich bin seit über einem Jahr kein Händler mehr und verdiene wenn dann nur vereinzelt durch Privatkäufe noch Geld mit Ameisen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du das auch weißt und es hier nur als bewusste Desinformation und zur Diskreditierung meiner Meinung vorgebracht hast.

2. So funktioniert das aber in unserem Rechtsstaat nicht.

Es ist grundsätzlich alles erlaubt, wenn es nicht verboten ist. Genau dieses Grundprinzip will man mit dem Gesetz unterlaufen. Es gibt in diversen Bundesländern bereits Negativlisten, die die Haltung bestimmter Tiere verbieten (z. B. besonders giftige/gefährliche), warum man dort nicht auch evtl. manche Ameisenarten aufführen können soll, erschließt sich mir nicht. Aber da müsste man Belege liefern, dass sie gefährlich sind und das kann man nicht. Ich sage ja nicht mal, dass alle Ameisen harmlos sind.

Nur das ist der Unterschied zwischen mir und dir, du willst die Haltung ALLER exotischen Ameisen verbieten und den Handel mit ALLEN Ameisenarten, egal ob heimisch oder nicht.

Und bis jetzt hast Du selbst nach fast 25 Jahren Ameisenhandel keine Belege dafür geliefert, die ein Verbot rechtfertigen:

• * Wie viele Ameisenarten haben sich hier durch Handel/Haltung neu angesiedelt?
  * Wie viele Ameisenarten sind durch intraspezifische Homogenisierung gefährdet oder ausgestorben?
  * Wie viele extrem kostspielige Ausbrüche gab es in den letzten Jahren?
  * Wie viele einh. Ameisenarten sind durch den Handel eingeschleppte Krankheiten/Parasiten bedroht/ausgestorben?

Das wären doch Punkte, die man mal objektiv aufarbeiten könnte. Immerhin hieß es damals, dass man noch nicht weiß, wie sich das entwickeln wird, jetzt fast 25 Jahre später weiß man es doch und man kann sagen: Die Gefahren wurden völlig übertrieben dargestellt. Wenn man etwas verbieten will, muss man Gründe liefern, die dieses Verbot rechtfertigen und nicht Gründe, warum man es nicht solle.

AfroIV hat geschrieben: ↑

22. Dezember 2024, 17:56

Frohe Weihnachten!
Afro

Dir auch Frohe Weihnachten!

Liebe Grüße

Barristan

Auch in vielen Befragungen zur Beliebtheit von Tieren (siehe Kapitel 10.3 ) rangieren die typischen Angst- und Ekeltiere an den letzten Stellen: Ratten und Spinnen (Collins 1976), Schlangen, Wespen, Ratten und Skorpione, aber auch (etwas weniger) wilde Tiere wie Bären und Wölfe (Kellert/Westerveld 1983). Bei Bögeholz und Rüter (2004, S. 87) werden bei Kindern ab 11 Jahren bezüglich Ekel zusätzlich Zecke, Assel, Qualle, Tausendfüßler, Käfer und Ameise genannt. Bullen, Schlangen, Wespen, Zecken, Ratten, Bienen, Hunde und Spinnen sind die größten Angstauslöser. Nach Klingenberg (2012, S. 125) werden Spinnen, Regenwürmer, Schnecken und Hornissen nicht als niedlich empfunden, sondern eindeutig als eklig. In der Studie von Nolte (2002) über „Lieblings- und Hasstiere“ gehören die Ratte und die Spinne zu den unbeliebtesten Tieren. Nach Krohn (2000) sind in der 4. Klasse die unbeliebten Tiere entweder Nutztiere oder Wirbellose. Die Ablehnung gegenüber den meisten Insekten ist gut belegt (Prokop et al. 2010, 2011, Prokop/Fančovičová 2012), was im Übrigen für die Diskussion um Biodiversität durchaus ein Problem darstellt.

(Gebhard 2020)


(Schrenk 2019)


Nur mal so als Denkanstoß.

Zu Barristan: KEINE ANTWORT!

Zu Serafine:
Die DASW-Landesverbände machen Führungen mit Kindern und Eltern zu Waldameisen-Kolonien, mit großem Erfolg und Begeisterung bei den Teilnehmer/innen.
Ein ausführlich dokumentiertes Beispiel: https://forum.ameisenschutzwarte.de/viewtopic.php?t=178
Zum Abbau von Befürchtungen ist der Verbrauch Hunderttausender von Ameisenköniginnen aus der Natur und aus dem fernen Ausland absolut unnötig.
Der Tod so vieler Ameisen oft bereits kurz nach Ankunft oder etwas später nach "liebevoller" Betreuung ist für Kinder ziemlich schockierend.

MfG,
Afro

AfroIV hat geschrieben: ↑

22. Dezember 2024, 20:52

Zum Abbau von Befürchtungen ist der Verbrauch Hunderttausender von Ameisenköniginnen aus der Natur und aus dem fernen Ausland absolut unnötig.

Der Verbrauch von hunderttausender Ameisenköniginnen für die Ameisenforschung ist auch zu 99% unnötig, da er keinerlei Nutzen für die Menschheit hat. Sie dient lediglich der Karriereförderung einiger Myrmekologen. Wenn Du mir nicht zustimmst, kannst Du ja gerne Beispiele nenne, wie die Myrmekologie die Menschheit vorangebracht hat.