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Ameisenschutzwarte weiterhin gegen Ameisenhandel und Haltung exotischer Ameisen

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Lifestyler94
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#9 Ameisenschutzwarte weiterhin gegen Ameisenhandel und Haltung exotischer Ameisen

Beitrag von Lifestyler94 » 22. Dezember 2024, 23:16

Ich wünsche AfroIV, der ASW - und dem Ameisenforum trotzdem einen schönen 4.ten Advent und eine besinnliche Weihnacht.

Auf ein besseres Jahr + und mehr Liebe zur Haltung von Ameisen.

Mit freundlichen GrĂĽĂźen + viel SpaĂź bis die Moderation / die Administration das Thema wieder kassiert.
Erik Veith Martens



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Serafine

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#10 Ameisenschutzwarte weiterhin gegen Ameisenhandel und Haltung exotischer Ameisen

Beitrag von Serafine » 23. Dezember 2024, 14:43

AfroIV hat geschrieben: ↑
22. Dezember 2024, 20:52
Zu Serafine:
Die DASW-Landesverbände machen Führungen mit Kindern und Eltern zu Waldameisen-Kolonien, mit großem Erfolg und Begeisterung bei den Teilnehmer/innen.
Ein ausfĂĽhrlich dokumentiertes Beispiel: https://forum.ameisenschutzwarte.de/viewtopic.php?t=178
Genau, die paar FĂĽhrungen im Jahr haben bestimmt einen groĂźen Einfluss auf die Gesamtheit der Millionen Kinder im Land, die niemals in ernsthaft Kontakt mit Insekten kommen.
Wie hoch darf der Elfenbeinturm bitte sein?

Die Arbeit der DASW an diesem Bereich in allen Ehren - Kindern Ameisen in der Natur nahezubringen ist gut und wichtig - aber das ist nicht mal ein Tropfen auf den heiĂźen Stein, das ist ein Tropfen, der verdampft ist, bevor er ĂĽberhaupt den Boden berĂĽhrt.

AfroIV hat geschrieben: ↑
22. Dezember 2024, 20:52
Zum Abbau von Befürchtungen ist der Verbrauch Hunderttausender von Ameisenköniginnen aus der Natur und aus dem fernen Ausland absolut unnötig.
Der Tod so vieler Ameisen oft bereits kurz nach Ankunft oder etwas später nach "liebevoller" Betreuung ist für Kinder ziemlich schockierend.
Das Verschenken von Tieren sehe ich durchaus kritisch, das ist aber bei weitem kein Problem das sich auf Ameisen beschränkt - und Ameisenhaltung ist ein solches Nischenhobby innerhalb eines Nischenhobbies innerhalb eines Nischenhobbies, dass ich sehr ernsthaft bezweifle, dass wir hier wirklich von "Hunderttausenden von Ameisenköniginnen" reden (ganz besonders wenn man einheimische Arten wie Lasius niger rausrechnet, von denen mit Sicherheit jedes Jahr mehr Königinnen von unachtsamen Fußgängern plattgetreten werden als in der Haltung landen). So groß ist der (mittlerweile bereits massiv übersättigte) Markt schlicht nicht. Dazu würde ich wirklich gerne mal belastbare Zahlen sehen.

Ich bin durchaus auch der Meinung, dass wir hier keine Ameisen aus Australien oder Südamerika brauchen (genauso wenig wie Reptilien oder Vögel), aber Ameisenhaltung komplett verbieten zu wollen bringt niemandem was, im Gegenteil. Ist einem die Insektenwelt wirklich wichtig, sollte man sich viel mehr dafür engagieren, dass in Kindergärten, Schulen und Hochschulen DAUERHAFT mehr Arthropoden (nicht nur Ameisen) gehalten werden - das wird sogar von diversen Wissenschaftlern empfohlen, die sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen - damit mehr als eine Handvoll Kinder eine realistische Chance hat eine positive Beziehung zu diesen Tieren aufzubauen (und nein, das passiert nicht innerhalb einer Führung - die haben die meisten Kinder schon eine Woche später wieder vergessen).


Meine Ameisen waren übrigens vor kurzen "Botschaftertiere" an einer Universität und es ist wirklich ERSCHRECKEND wie wenig viele 20-30-Jährige heute über Ameisen wissen.
Viele waren erstmal vollkommen erschlagen davon wie RIESIG die Camponotus sind (die meisten hatten noch nie so groĂźe Ameisen gesehen) und eine auf die Hand zu nehmen hat sich von den Studies niemand getraut (nur eine Dozentin).
Dann gab es noch so Aussagen wie "Oh, die Kleinen sind Babyameisen!" (keine Ahnung davon, dass es bei Ameisen Larven gibt) oder die Annahme, das die gezeigten Lasius niger (sowie alle anderen Ameisen auf der Welt) Körner und Baumsamen fressen.
Das war wie bereits angemerkt an einer HOCHSCHULE.

Bei einem solchen Informationsstand braucht es einiges mehr als ein paar FĂĽhrungen oder Informationstage im Jahr, dafĂĽr braucht es dauerhaften direkten Kontakt der Kinder und Jugendlichen mit Arthropoden in ihrer unmittelbaren Lebensumgebung. Umso dringender, wenn man sich mal die aktuellen Zahlen anschaut, die ziemlich gut zeigen, dass es hier in absehbarer Zukunft viele Insektenarten - und damit auch viele Reptilien- und Vogelarten - nicht mehr geben wird. Da ist es am Ende irgendwann auch komplett egal, wie viele aus ihrem natĂĽrlichen Umfeld entnommen werden, wenn das natĂĽrliche Umfeld nicht mehr existiert, weil sich keiner um die Tiere schert.
In einer solchen Gesamtsituation ein komplettes Haltungsverbot auch einheimischer/europäischer Arten zu fordern, beweist lediglich, wie komplett hier der Kontakt zur Realität verlorengegangen ist.



AfroIV
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#11 Ameisenschutzwarte weiterhin gegen Ameisenhandel und Haltung exotischer Ameisen

Beitrag von AfroIV » 23. Dezember 2024, 18:08

Hallo Serafine,

„Barristan“ hat ja freundlicherweise die wesentlichen Beiträge von mir im AAM verlinkt, 23.12.2024 um 12:26
https://www.ameisenschutzwarte.de/risik ... seneinfuhr (um 2002)
https://www.formicarium.it/docs/buschinger.pdf (2004)
Man hat auch schon einmal probiert den Handel und die Haltung einzuschränken:
https://ameisenwiki.de/index.php/Zeitsc ... senimporte (2007)

Wenn Sie sich schon mit der Angelegenheit befassen, möchte ich Sie nur bitten, diese Beiträge selbst zu lesen, nicht durch die Sichtweise von Barristan gefiltert!
Zu Bedenken ist auch, dass es sich um ca. 20 Jahre alte AusfĂĽhrungen handelt.

Damals wurden wir von den zuständigen Behörden abgewimmelt. Leider ist das nicht ungewöhnlich: Bis der Behördenapparat aktiv wird, ist es zu spät! – Ich beziehe mich auf andere Tiere und auch auf Pflanzen. Immer wieder wird über irgendwelche Neophyten oder Neozoen berichtet, gegen die man vorgehen möchte, aufwändig, und doch letztlich erfolglos. Wobei wir ja auch aus den Erfahrungen anderer Länder lernen KÖNNTEN.

Etwas frĂĽher, um 2000, liegt der Beginn des kommerziellen Ameisenhandels.
Sie schreiben: „Meine Ameisen waren übrigens vor kurzen "Botschaftertiere" an einer Universität und es ist wirklich ERSCHRECKEND wie wenig viele 20-30-Jährige heute über Ameisen wissen.“
„HEUTE“! Die zahllosen Ameisen, die in fast 25 Jahren auf Lieferwegen und in der Haltung verendet sind, haben also ebenso wenig Wissen über Insekten vermittelt wie die Ihrer Meinung nach unzulänglichen Veranstaltungen der DASW. Medienbeiträge über „Niedere Tiere“ und besonders Ameisen strotzen von falschen Angaben. Kritik wird abgebügelt oder zumeist ignoriert.

Ich stehe nach wie vor zu meinen vor 20 Jahren gemachten Angaben und Einschätzungen. Was damals nicht erwähnt wurde, sind die zahllosen Täuschungsversuche von Verkäufern und Händlern den Kunden gegenüber, falsche Namen, Herkunftsangaben, Haltungsempfehlungen etc., was zu sehr vielen Verlusten von Ameisen geführt hat und führt. Beispiele sind in allen Foren zu finden, siehe Haltungsberichte. Es sollte doch zum NUTZEN der Halter sein, wenn ich davor immer mal wieder gewarnt habe, oder??

Betr. der Haltung einheimischer Ameisenarten könnte eine „Positivliste“ vernünftig sein; sie löst allerdings nicht das Problem, dass längst nicht alle Sammler und Händler in der Lage sind, schwer bestimmbare Arten zu unterscheiden. Weitere Ausbreitung bereits etablierter invasiver Arten könnte damit auch nicht verhindert werden.

Mit meinen 84 Jahren bin ich inzwischen zu alt, um mich noch intensiv im Naturschutz einzubringen. Gefragt sind die jĂĽngeren Generationen, sich aktiv fĂĽr Schutz und Erhaltung IHRER Umwelt und Natur einzusetzen. Die frĂĽheren BemĂĽhungen meiner Generation niederzumachen dĂĽrfte da kaum erfolgversprechend sein.

Ich wünsche ein schönes Weihnachtsfest
A. Buschinger



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Serafine

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#12 Ameisenschutzwarte weiterhin gegen Ameisenhandel und Haltung exotischer Ameisen

Beitrag von Serafine » 23. Dezember 2024, 23:31

AfroIV hat geschrieben: ↑
23. Dezember 2024, 18:08
Zu Bedenken ist auch, dass es sich um ca. 20 Jahre alte AusfĂĽhrungen handelt.
Was keinen Unterschied macht, da sie ja noch immer als valide betrachtet werden.
AfroIV hat geschrieben: ↑
23. Dezember 2024, 18:08
Damals wurden wir von den zuständigen Behörden abgewimmelt. Leider ist das nicht ungewöhnlich: Bis der Behördenapparat aktiv wird, ist es zu spät! – Ich beziehe mich auf andere Tiere und auch auf Pflanzen. Immer wieder wird über irgendwelche Neophyten oder Neozoen berichtet, gegen die man vorgehen möchte, aufwändig, und doch letztlich erfolglos. Wobei wir ja auch aus den Erfahrungen anderer Länder lernen KÖNNTEN.
Und was hat das jetzt mit der Haltung einheimischer und definitiv nicht invasiver Arten zu tun?
AfroIV hat geschrieben: ↑
23. Dezember 2024, 18:08
Sie schreiben: „Meine Ameisen waren übrigens vor kurzen "Botschaftertiere" an einer Universität und es ist wirklich ERSCHRECKEND wie wenig viele 20-30-Jährige heute über Ameisen wissen.“
„HEUTE“! Die zahllosen Ameisen, die in fast 25 Jahren auf Lieferwegen und in der Haltung verendet sind, haben also ebenso wenig Wissen über Insekten vermittelt wie die Ihrer Meinung nach unzulänglichen Veranstaltungen der DASW. Medienbeiträge über „Niedere Tiere“ und besonders Ameisen strotzen von falschen Angaben. Kritik wird abgebügelt oder zumeist ignoriert.
Die Veranstaltungen des DASW habe ich hier überhaupt nicht als unzulänglich bezeichnet. Die sind gut so wie sie sind, aber sie reichen halt nicht.
Was Kritik angeht, habe ich da durchaus positive Erfahrungen machen können, es kommt halt sehr darauf an, wie man auf die Leute zugeht. Gerade viele der kleineren Ameisenshops freuen sich über praktische Informationen von Haltern. Die "Problemshops" sind dieselben, die es auch schon vor 10 Jahren waren. Und was Massenmedien angeht, naja... jeder, der sich mal eine Folge Galileo angeschaut hat, weiß, dass da nicht viel zu erwarten ist (und das unabhängig vom Thema).

Im übrigen war KEINE EINZIGE der beteiligten Personen Ameisenhalter/in oder kannte jemanden der/die Ameisen hält (wenn überhaupt Arthropoden, dann maximal Vogelspinnen) - das eine hat also mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.
Meiner Erfahrung nach haben 99% der Leute überhaupt keine Ahnung davon, dass man Ameisen überhaupt halten KANN und offline habe ich in den letzten 10 Jahren genau EINEN anderen Ameisenhalter zufällig getroffen.
So verbreitet ist Ameisenhaltung wirklich nicht.

(Ich weiß an der Stelle auch aus direkter Quelle, dass die Anzahl der Permit-Anträge für Asseln in den USA die Permit-Anträge für Ameisen um mehr als das Hundertfache übersteigt und auch in Deutschland sind Asseln populär genug, dass man sie bei fast allen größeren Insektenshops in allen möglichen ausgefallenen Farbvarianten kaufen kann und die wenigsten davon sind als Futtertiere gedacht - darf jetzt jeder selbst darüber nachdenken, wie viele Asselhalter er/sie kennt).


Auf Privathaltung bin ich in diesem Argumentationsstrang garnicht eingegangen, aber wo wir gerade dabei sind - was haben denn all die Leute, die sich ach so furchtbar ĂĽber all die sterbenden Ameisenkolonien aufregen, in den letzten 25 Jahren getan, um Neuhalter in eine bessere Startposition zu bringen? Wenn man schon beklagt, dass hier sinnlos Tiere sterben, weil die Mehrheit der Neuhalter keine Ahnung hat, warum versucht man dann nicht an dieser Stelle was zu tun und dabei vielleicht auch die Entwicklung in eine bessere Richtung zu lenken?
Die ganze Argumentation hier gibt mir so ein bisschen PETA-Vibes.
AfroIV hat geschrieben: ↑
23. Dezember 2024, 18:08
Ich stehe nach wie vor zu meinen vor 20 Jahren gemachten Angaben und Einschätzungen. Was damals nicht erwähnt wurde, sind die zahllosen Täuschungsversuche von Verkäufern und Händlern den Kunden gegenüber, falsche Namen, Herkunftsangaben, Haltungsempfehlungen etc., was zu sehr vielen Verlusten von Ameisen geführt hat und führt. Beispiele sind in allen Foren zu finden, siehe Haltungsberichte. Es sollte doch zum NUTZEN der Halter sein, wenn ich davor immer mal wieder gewarnt habe, oder??
Also was Täuschungsversuche angeht fallen mir da relativ wenige Namen ein, und das sind auch die, die immer und immer wieder in diesem Zusammenhang auftauchen.
Was falsche Haltungsempfehlungen, usw. angeht - wen wundert es. Die "Wissenden" verschanzen sich in ihrem Elfenbeinturm und beklagen die ach so schlimme Welt, während die Halter selbst mühsam langsam aktiv eine Wissensbasis aufbauen, um genau solche Fälle zu minimieren - und dann beschweren sich die Elfenbeinturmbewohner auch noch, warum sie im Diskurs überhaupt keine Rolle spielen und keiner auf sie hört. Wie kann das nur passieren, es ist ein Mysterium, das wir wohl nie enträtseln werden...
AfroIV hat geschrieben: ↑
23. Dezember 2024, 18:08
Betr. der Haltung einheimischer Ameisenarten könnte eine „Positivliste“ vernünftig sein; sie löst allerdings nicht das Problem, dass längst nicht alle Sammler und Händler in der Lage sind, schwer bestimmbare Arten zu unterscheiden. Weitere Ausbreitung bereits etablierter invasiver Arten könnte damit auch nicht verhindert werden.
Eine Negativliste fĂĽr Problemarten (oder auch Arten mit einem realistischen Problempotential) reicht vollkommen aus, genau das passiert ja gerade zumindest in Teilen auch schon. Ist auch realistisch durchzubekommen, ein komplettes Haltungsverbot befĂĽrworten nicht mal die meisten NaturschĂĽtzer.
AfroIV hat geschrieben: ↑
23. Dezember 2024, 18:08
Mit meinen 84 Jahren bin ich inzwischen zu alt, um mich noch intensiv im Naturschutz einzubringen. Gefragt sind die jĂĽngeren Generationen, sich aktiv fĂĽr Schutz und Erhaltung IHRER Umwelt und Natur einzusetzen. Die frĂĽheren BemĂĽhungen meiner Generation niederzumachen dĂĽrfte da kaum erfolgversprechend sein.
Sich fundamentalistisch diametral zu denen zu positionieren, die sich am meisten für Insekten und sonstige "eklige Krabbelviecher" interessieren, klingt mir jetzt aber auch nicht wirklich erfolgsversprechend oder zukunftsfähig.



AfroIV
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#13 Ameisenschutzwarte weiterhin gegen Ameisenhandel und Haltung exotischer Ameisen

Beitrag von AfroIV » 24. Dezember 2024, 11:29

Na gut. Vielleicht tröstlich, dass weder Sie noch ich die Entwicklung nennenswert beeinflussen können. Für weitere Diskussionen ist mir die Zeit zu schade. Merry Christmas.



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Sajikii
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#14 Ameisenschutzwarte weiterhin gegen Ameisenhandel und Haltung exotischer Ameisen

Beitrag von Sajikii » 24. Dezember 2024, 15:02

Barristan hat geschrieben: ↑
22. Dezember 2024, 12:19
  • ...
    * Ablehnung der Haltung von einheimischen Arten, die zu weit vom Wohnort gefangen wurden (angebliche Gefahr der intraspezifischen Homogenisierung)
Bezüglich der Intraspezifischen Homogenisierung möchte ich ein paar Worte verlieren. Ich denke nämlich, dass man sich auch bei diesem Punkt zu sehr auf die paar Ameisenhalter fokusiert. Man sollte hier auch mal über den Tellerrand schauen, und besonders die Gärtnerbranche unter die Lupe nehmen. Wenn man einen solchen Beruf einige Jahre ausgeübt und noch dazu ein Auge für Insekten hat, wird man Dinge sehen, die man nie für möglich gehalten hat. Nur um wenige Beispiele zu nennen:

a) Fertigrasenlieferungen erfolgen meist über eine lange Distanz von mehreren hundert Kilometern, da es nicht viele Betriebe gibt, die das produzieren. Der Fertigrasen wird meist innerhalb eines Tages nach der Ernte zum Bestellort gebracht, da er nicht sonderlich gut lagerfähig ist. Nur blöd halt, dass hier mehrere hundert Gynen, teils schon mit claustraler Kammer (die beim Ausrollen frei gelegt werden), in dieser Palette stecken, und plötzlich in einer ganz anderen Gegend ausgesetzt werden. In Österreich stammen die großen Hersteller aus dem Osten, Pannonia (milder bis kaum ein Winter, heiße trockene Sommer, Beginn der ungarischen Steppe). Die Lieferungen werden aber überall hingebracht, auch in die Alpen (ewig langer Winter, viel Regen, kurzer Sommer).
Ich möchte nicht wissen, wieviele Paletten da jährlich quer durch Europa gehen, und wieviele tausend Gynen so in eine komplett fremde Gegend transportiert und direkt in den Boden "gepflanzt" werden.

b) Der Pflanzenhandel bezieht leider nicht nur Pflanzenware aus dem Inland. Sehr oft werden auch Pflanzen aus dem mediterranen Raum bezogen.
Leider haben Ameisen die Gewohnheit, sehr gerne in den Wurzelballen oder Töpfen zu nisten. Hier werden Gynen oder ganze Kolonien über tausend Kilometer herumtransportiert, und werden dann auch noch (!!!) so direkt in den Garten gesetzt. Hier denkt keiner nach, was da gerade passieren könnte, die Gesellschaft hat ja meist Null Ahnung von Insekten, die "ohnehin nur lästig" sind.

Wie lange findet der Pflanzenhandel schon statt? Wie soll man die abertausenden Gynen und aberhunderten Kolonien davor bewahren, nicht in die Weite gebracht zu werden?

Nachdenkliche GrĂĽĂźe,
Michael



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#15 Ameisenschutzwarte weiterhin gegen Ameisenhandel und Haltung exotischer Ameisen

Beitrag von Mika_ » 25. Dezember 2024, 15:56

Wegen Verbreitung nicht einheimischer Arten :
Es ist definitiv nicht vermeidbar dass exotische Arten sich hier verbreiten (auch ohne Ameisen oder Pflanzenhandel) . Wegen des Klimawandels wandern jetzt auch schon die Ameisen aus Spanien hierher auch ohne irgendwelche menschliche hilfe aber es stimmt dass Feuerameisen (Vor allem Solenopsis Invicta) hauptsächlich weil sich ein paar Königinen in Flugzeugen oder Schiffen versteckt haben nach deutschland gekommen sind. Auch schon vor hunderten Jahren , diese arten vermehren sich aber hier jetzt von alleine weiter , der Grund dafür ist aber nicht Ameisenhandel und auch nicht primär handel von irgendetwas anderem sondern hauptsächlich Klimawandel.

Fazit: Ameisenhandel und dass halten von Ameisen kann dafür sorgen dass falls sie ausbrechen sich hier einehimische arten ausbreiten das Ameishalten trägt dazu aber nur einen sehr kleinen teil bei und das Hauptproblem ist der Klimawandel und Globaler Handel .

Quellen
https://www.tagesschau.de/wissen/klima/ ... a-100.html (Der Artilel ist von 2023 Solenopsis Invicta ist jetzt bereits ĂĽberall in Deutschland auch ich habe diesen Sommer ein Nest vor meinen Haus gefunden )
Bayerische Akademie der Wissenschaften
https://publikationen.badw.de › ...PDF
Invasive Ameisen in Europa



AfroIV
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#16 Ameisenschutzwarte weiterhin gegen Ameisenhandel und Haltung exotischer Ameisen

Beitrag von AfroIV » 25. Dezember 2024, 18:42

Hallo Mika,

Falls Du nicht auf Sizilien oder im Süden eines der Mittelmeerländer wohnst, hast Du garantiert keine Solenopsis invicta vor der Haustür! In Deutschland ist die noch nirgends nachgewiesen, und aufgrund ihrer Klimaansprüche wohl auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Ich fürchte, Du bist auf Fehler in den ("Sozialen") Medien hereingefallen!

In dem Tagesschau-Artikel geht es um das jüngst auf Sizilien entdeckte Vorkommen der echten Feuerameise S. invicta. Die Abbildung zeigt eine Oecophylla-Art, hat nichts mit Feuerameisen zu tun. In dem Artikel der Bay. Akademie geht es um Lasius neglectus, eine Verwandte der einheimischen Lasius niger, nicht um „Feuerameisen“.

Im Zusammenhang von Solenopsis invicta und „Feuerameisen“ ist zu bedenken, dass unsere europäische und hier recht harmlose Rote Knotenameise (Myrmica rubra) nach Nordamerika eingeschleppt wurde und dort wegen ihrer Stiche als „European Fire Ant“ bezeichnet wird. Rückübersetzt, evtl. durch KI, wird dadurch eben die „Europäische Feuerameise“.

Eine weitere Verwirrung geht darauf zurück, dass die „echten“ Feuerameisen aus S- und N-Amerika der Gattung Solenopsis angehören. Dazu zählt auch die in Europa häufige, harmlose „Diebische Zwergameise“ (Solenopsis fugax). Die kannst Du natürlich vor der Haustür haben!
Fazit: Ameisenhandel und dass halten von Ameisen kann dafür sorgen dass falls sie ausbrechen sich hier einehimische arten ausbreiten das Ameishalten trägt dazu aber nur einen sehr kleinen teil bei und das Hauptproblem ist der Klimawandel und Globaler Handel .
Es ist unwichtig auf welche Weise fremdländische Arten eingeschleppt werden. Egal ob durch den Güterverkehr oder aus Hobby-Haltung freigelassen: Lebende Organismen haben die Eigenschaft, sich unter Umständen stark zu vermehren (längst nicht alle Arten, und nicht an jedem Ort, aber es reichen eine oder wenige invasive Arten um ernsthafte Schäden zu verursachen!). Für lebende Organismen zählt jede Chance zur Ausbreitung, wenn dabei ein zum Leben geeignetes Habitat erreicht wird.
Zu bedenken ist, dass eine Unzahl von ausländischen Arten für die Haltung eingeführt werden, die kaum je mit Handelsgütern zu uns kommen könnten. Welche davon evtl. invasiv oder schädlich werden können, wird nicht vorher geklärt. So wird das Ganze zum Großversuch mit ungewissem Ausgang.

Merry Christmas,
Afro
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