Queen oder nicht aber...

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Boro
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#9 AW: Queen oder nicht aber...

Beitrag von Boro » 14. Juni 2007, 22:10

Hallo insektenfreak!
Wenn ich das richtig sehe, hast du deine Königin 10 Tage in Gefangenschaft gehalten. Sie kann ihr Nest nur parasitisch gründen, laut Ameisenwiki nur in einem weisellosen Nest von Lasius umbratus, nach Seifert auch bei anderen Lasius-Arten.
Jetzt wäre die Frage zu klären, wie lange eine begattete Jungkönigin von Lasius fuliginosus allein überleben kann, ohne auf ein Nest der Wirtsameisen zu treffen und von diesen akzeptiert (und versorgt)zu werden. Im Ameisenwiki steht darüber nichts. Sollte die Königin wirklich nur in ein weiselloses Wirtsameisen-Nest eindringen können, verschlechtern sich die Chancen in der Natur um ein Vielfaches.
Vielleicht kann sich die Königin allein garnicht richtig ernähren? Hast du sie bei der Nahrungsaufnahme (z. B. Honigwasser) gesehen? Oder ist das Tier einfach verhungert? Eine junge Königin wird nicht einfach so tot umfallen.
Ich weiß das nur von Polyergus rufescens, dort kann sich weder die Königin noch eine Arbeiterin selbständig ernähren. Ein wenig Wasser lecken können sie, mehr nicht! Gut, bei dieser Art steht es vor allem mit der speziellen Konstruktion der Freßwerkzeuge in Zusammenhang. So gesehen ist das daher mit Lasius fuliginosus nicht recht zu vergleichen, trotzdem würde ich nicht ausschließen, dass auch andere Sozialparasiten nicht richtig auf die selbständige Nahrungsaufnahme eingestellt sind.
Gruß Boro



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Insektenfreak
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#10 AW: Queen oder nicht aber...

Beitrag von Insektenfreak » 14. Juni 2007, 22:17

also ich habe Honigwasser, Fruchtfliegen und gestückelten Mehlwurm angeboten, alles wurde ignoriert, sie hat sich nur andauernd geputzt wie blöde.
Über nacht is sie wohl verstorben(am ehesten wohl verdurstet???) denn am nächsten morgen lag sie mit unter den Körper geklappten Beinen auf dem Rücken.



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ice_trey
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#11 AW: Queen oder nicht aber...

Beitrag von ice_trey » 15. Juni 2007, 23:11

Hi miteinander.
Ich habe mich extra für diese Antwort hier angemeldet- es hat mich einfach dazu gedrängt ;) , normalerweise bin ich in diesem Forum gar nicht aktiv, sondern nur in einem anderen Ameisenforum (ich weiß nicht, ob ich das hier nennen darf).

Also: Dass die Gyne gestorben ist, ist kein Wunder, denn sie ist unfähig dazu, selbst Nahrung aufzunehmen, sie MUSS von Arbeiterinnen gefüttert werden, in freier Natur also von ihrer Wirtsart (Lasius umbratus). In Haltung kann man auch andere Lasiusarten als Wirtsart anbieten und eben darum ging es bei den Beobachtungsversuche, die wir (ich war einer der Beteiligten, aber leider fand die Versuchsreihe (noch) nicht die gewünschte Resonanz) im anderen Forum machen wollten (und die Jan hier angesprochen hat). Wenn die Gyne auf sich allein gestellt ist, hat sie keinerlei Überlebenschance.

Auch ich kann nur dazu aufrufen: Wer die Möglichkeit hat, begattete Gynen dieser Art zu fangen, der sollte sich beim User Gaster melden, er würde sich sicher freuen, endlich mal eine gewisse Resonanz zu bekommen :)

Schöne Grüße



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