hier mal ein kleiner Reisebericht über meine Reise durch Malaysia.
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Bereits gepostet(Anhänge zum Reisebericht):
Ameisen (Malaysia)
Termiten (Malaysia)
Insekten, Spinnen und andere Tiere (Malaysia)
Reisebericht
Nachdem ich meinen letzten Job gekündigt hatte, fasste ich recht schnell den Entschluss meine neu gewonnene Freiheit auch zu nutzen und zu Reisen. Meine erste Reise führte mich nach Kuba (hier geht’s zum Reisebericht Kuba) zurück in Deutschland war für mich klar, dass das nicht schon alles gewesen sein kann, allerdings hatte diese Reise bereits ein ordentliches Loch in meine Ersparnisse gefressen, also musste das nächste Ziel auf dem Low-Budget Weg zu erreichen und zu durchstreifen sein. Süd-Ost Asien ist hierfür gerade zu perfekt. Also ab ins nächste Reisebüro und nach kurzer Beratung mit der Sachbearbeiterin war Malaysia als erstes Ziel festgelegt und das Ticket nach Kuala Lumpur gebucht. Malaysia deshalb, da mir erklärt wurde, dass dies eins der teuersten Länder in Süd-Ost-Asien ist und es mir vernünftig erschien, angesichts meines Budget, mit dem teuersten Land zu beginnen und dann in die preiswerteren Länder weiterzuziehen.
Vorbereitungen: Keine
Um das Abenteuer Reisen nicht zu schmälern entschloss ich, dass es für mich am besten sei einfach, lediglich mit einem Backpacker-Rücksack und meinem Ticket bewaffnet, die Reise anzutreten und mich weder vorab groß zu informieren noch eine Route zu planen oder gar Schlafmöglichkeiten vorher zu buchen. Diese Entscheidung habe ich bislang auch zu keinem Zeitpunkt bereut, einzig das Buchen meines ersten Tickets würde ich heute nicht mehr über ein Reisebüro machen, da es Online doch erheblich günstigere Möglichkeiten gibt.
Kuala Lumpur
Es heißt ja: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ ; doch auch tausend Bilder können diese Stadt nicht in Gänze beschreiben. Kuala Lumpur ist eine Stadt, die die ganze Welt in sich zu vereinen scheint, alle Nationalitäten, alle Kulturen, alle Religionen dieser Welt scheinen einen Platz, eine Nische in dieser Stadt auszufüllen, von der ersten bis zu dritten Welt existiert als gleichzeitig nebeneinander, kein Gebetshaus, Tempel oder Kirche, die hier nicht zu finden wären und so fehlen mir sowohl die Worte als auch die Bilder, um euch auch nur einen kleinen Einblick in diese Metropole zu ermöglichen.
Also werde ich erst gar nicht versuchen die Atmosphäre in Chinatown, Little India oder dem futuristischen Kern der Stadt zu vermitteln, es bleibt ein Ort den man selbst erlebt, gerochen und gehört haben muss und selbst dann wird man diese Stadt wahrscheinlich nicht ganz erfasst haben.
Also statt hundert Bilder von gedrangten Straßen, von weiten Plätzen, tausend Tempeln, Moscheen und Kirchen, hier nur ein Bild vom unbestrittenem Wahrzeichen der Stadt.
Die Petronas-Towers.
Batu Caves
Wer schonmal in Kuala Lumpur ist, sollte auch gleich einen Abstecher ins nur wenige Kilometer entfernte Batu Caves machen. Hier ist eine beeindruckende Tempelanlage in natürliche Höhlen der Region integriert, wobei ich zugeben muss, dass die von Menschen erschaffenen Schreine eher kümmerlich wirken im Vergleich zu den imposanten Höhlen in denen sie stehen. Dennoch allemal einen Blick wert. Ps.: Vorsicht vor den Makaken die die Tempelanlage und die Hänge um die Höhlen bewohnen, wer Essen oder Trinken sichtbar mit sich führt kann damit rechnen es abgenommen zu bekommen.
Kuala Tahan
Von Kuala Lumpur führte mich mein Weg nach Kuala Tahan einem der vier Orte, die einem den Zugang zu einem der größten Nationalparks, wenn nicht sogar dem größten Nationalpark, in Malaysia ermöglichen.
Überlandreisen in Malaysia ist für sich genommen schon ein Erlebnis, auch wenn dieses Land mitunter die beste Infrastruktur in ganz Süd-Ost-Asien aufweist, ist das befahren von Flüssen mit kleinen Holzbooten nicht selten immernoch der schnellste (wenn auch nicht zwingend bequemste) Art von einem Ort zum anderen im Landesinneren zu kommen. Entsprechend hielt der von mir genommene Bus auch nach kurzer Strecke an einem kleinen Fluss und es ging per Boot weiter.
Kuala Tahan ist ein kleines beschauliches Dörfchen mitten im Dschungel mit exakt einer asphaltierten Straße, einer Klinik, einer Moschee(welche in keinem Ort in Malaysia fehlt), einer Schule, einigen auf dem Fluss schwimmenden Restaurants und einigen Guesthäusern, wobei auch Luxus-Resorts existieren, um auch den gehobenen Dschungeltreckern eine Unterkunft zu bieten.
Von hier aus kann man sich auf eigene Faust in den Nationalpark(Taman Negara) übersetzen lassen(der Dschungel beginnt unmittelbar auf der anderen Flussseite) oder eine der vielen auch mehrtägigen geführten Touren buchen. Nachdem ich allerdings eine kurze geführte Tour mitgemacht habe, war für mich klar, dass ich den Dschungel lieber auf eigene Faust und auf eigene Gefahr erkunden werde, auf eigene Gefahr deshalb da im gegensatz zu anderen Nationalparks in Malaysia, es hier möglich ist, sich ein Zelt zu besorgen und auf unbestimmte Zeit in den Dschungel zu verschwinden, blöd nur, dass sollte etwas passieren, frühstens nach 30 Tagen nach einem gesucht wird, solange gilt die Eintrittskarte für den Park(kostet übrigens ganze 25Cent und einen Euro mehr wenn man eine Kamera dabei hat) Aber die Guides (bestimmt nicht alle) sind doch recht unwissend und verbreiten zu dem noch mit vollster Überzeugung Fehlinformationen, so wollte mir der Guide erklären, dass die
Taman Negara
Folglich machte ich mich alleine auf den Weg die Tiefen des Parks zu erkunden und wurde nicht nur mit beeindruckenden Landschaften, riesigen Bäumen deren Kronen nicht mehr zu erspähen waren, unberührten Flüssen voll mit Leben, verschlungenen Pfaden eines Primärregenwaldes und einer Fülle an Ameisen und Insekten belohnt, sondern auch mit für mich wunderschönen Tierbegegnungen, welche ich sicher durch den Lärm den eine Gruppe macht, hatte missen müssen, wäre ich nicht alleine gewesen. So näherte sich mir eine Gruppe wilder Makaken, während ich in einem Fluss ein morgendliches Bad nahm und beobachteten mein Treiben mindestens ebenso gebannt wie ich das ihre und ich konnte mich einem dösendem Schabrackentapir auf Streichelentfernung nähern, ohne dass er sich durch mich gestört fühlte, gar nicht erst zu sprechen von den unzähligen Schlangen, Spinnen und Waranen, die mir so über den Weg und manchmal auch über den Fuß gelaufen sind.
Fazit: Wer sich einmal wie Moglie oder Tarzan fühlen möchte dem sei Taman Negara wärmstens ans Herz gelegt und noch ein kleiner Tipp Wasser müsst ihr nicht in rauen Mengen mit euch führen, da es immer irgendwo einen Fluss oder kleinen Bach gibt an dem man seine Wasserreserven auffüllen kann, aber Essen ist unverzichtbar am besten trockene Nudeln und Reis, das ist nicht schwer zu tragen und gibt auf jedenfall genug Energie. Ich hatte das Essen zu knapp kalkuliert und musste am letzten Tag 14 Stunden am Stück ohne essen durch den Dschungel zurück laufen und trecken kostet viel Kraft, so viel, dass es immer verführerischer wurde mir einfach irgendwelche Blätter oder Insekten in den Mund zu stecken, um das Hungergefühl zu bekämpfen, lediglich die Gewissheit in einem der schwimmenden Restaurants eine richtige Mahlzeit zu bekommen hielt mich davon ab.
Fortsetzung folgt....(wenn ich mal wieder irgendwo festsitze und nichts zu tun habe/ Heute z.B. muss ich darauf warten, dass meine Wäsche gewaschen und wieder trocken wird, geht also nicht vor morgen weiter mit dem Reisen.)
Lg Alimato