mein letzter Bericht liegt nun leider etwas zurĂŒck, dies liegt zum einem an meinen Verpflichtungen auĂerhalb der Foren und zum anderen an meinem Studium.
Ich will jetzt aber einen Nachtrag machen und einen Reisebericht von Ende 2014 schreiben. Diesmal war ich leider nicht im warmen SĂŒdeuropa mit seinen endlosen Wegen, offenen Steppen und angenehmen Temperaturen sondern habe die Fjorde Schwedens bereist.
Schweden 2014: Fjorde, Inseln und manchmal sogar mal eine Ameise
Das vorliegende Habitat in der Nordmark von Schweden könnte man in vielen Gedichten beschreiben, wenn man es nur auf die Abgeschiedenheit und Schönheit der vorliegenden Natur abgesehen hÀtte. Es kamen ironischwer Weise Gedichte von Mickiewicz in den Sinn; Endlose offene FlÀchen und doch ruft in der Ferne die Heimat, oder tut sie es doch nicht? Die Ameisenfauna Schwedens ist nÀmlich garnicht so unterschiedlich von unserer Deutschen.
Auch wenn die Landschaft nicht unterschiedlicher sein könnte.
Ewig lange Landzungen, die sich wie Ăderchen durch ein Netz aus Seen und Fjorden ziehen. Darauf winzige Inselchen und andere KleinstlebensrĂ€ume fĂŒr verschiedene Insekten und Anderes.
Dabei ist der Boden auf diesen Inseln sehr karg und die Flora besteht hauptsÀchlich aus verschiedenen NadelbÀumen... ja, eigentlich nur aus NadelbÀumen.
Ist die Landmasse breiter als einige dutzend Meter, so waren WindbrĂŒche auf etwa der HĂ€lfte der FlĂ€che zu finden.
Aber was lebt denn nun auf diesen kleinen LebensrÀumen an Ameisen?
HauptsĂ€chlich sind es leider verschiedene hĂŒgelbauende Formica sensu stricto. Auf den kleinen Inseln waren diese die ĂŒberwiegende Lebensform. Teilweise war der ganze Boden dicht belaufen und jeder tote Baumstamm war bewohnt.
Neben diesen Ameisen musste man lange Zeit suchen um auch nur eine langweilige Myrmica Art, eine Kolonie Lasius oder eine Leptothorax Art zu finden, manchmal hat man sogar eine Camponotus herculeanus gefunden. Ich war insgesamt nicht beeindruckt von Schweden, was Ameisen angeht, das will ich offen sagen. Doch auf einer Insel an einem besonders sonnigen Tag fand ich dann doch etwas, was mich sehr beeindruckt hat und dann hat es sich doch gelohnt die neue Kamera aus den vielen Schichten verschiedenen Wasserschutzes zu graben.
Auf einem der gröĂten Formica sensu stricto Nester, das ich in meinem Leben gesehen habe, haben sie gelebt (Bilder dazu werden folgen, muss mal die richtige SD-Karte finden ops: ): Formicoxenus nitidulus.
Eine Ameisenart, von der hier kaum einer etwas gehört hat und von der auch wenige Bilder vorhanden sind. Diese kleine Ameisenart lebt dauerhaft in Nestern von verschiedenen Formica Arten und furagiert in und auf diesen, kaum gestört von den vielfach gröĂeren Formica Arbeiterinnen und betteln diese sogar um Nahrung an.
Dabei hatte ich wohl das GlĂŒck den "Schwarmflug" dieser Ameisen beobachten zu können.
Leider ist es sehr schwer bei dieser Ameisenart Geschlechter und Kasten zu erkennen.
Im folgenden Bild sieht man eine
Dabei sit die
Wie bereits erwĂ€hnt kommt es auch vor, dass Formicoxenus nitidulus die Wirtsameisen um Nahrung anbettelt. Dabei stehen die F. nitiidulus Arbeiterinnen seitwĂ€rts zur Formica Arbeiterin (oder wohl sogar darauf) und betteln diese durch Antennenbewegungen um Nahrung an. Die Formica Arbeiterin wĂŒrgt dann Nahrung hervor.
Ich habe in einigen BeitrĂ€gen davon gelesen, dass diese Ameisen schreckhaft sein sollen gegenĂŒber ihren Wirten und diesen aus dem Weg gehen sollen, allerdings kann ich dies nicht bestĂ€tigen. Eher habe ich beobachten können, dass die Ameisen beherzt stark bewachte NesteingĂ€nge benutzen und Wirtsameisen teilweise sogar gezielt angehen um diese anzubetteln.
Das nÀchste Mal, werde ich auf die sonstigen Tiere eingehen, die man so in Schweden treffen kann und meckern, dass ich in zwei Wochen nicht einen Elch gesehen habe. Ich hoffe ich konnte etwas Reiselust bei euch wecken.
Fortsetzung folgt.
GruĂ
Kaj