Formica sp. - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Formica
Der Gue
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#1 Formica sp. - Haltungserfahrungen

Beitrag von Der Gue » 18. Juni 2007, 12:18

Mahlzeit!

Also ich fange jetzt auch mal mit meinem Haltungsbericht an.

Hier geht's zum Diskussionsthread

Es handelt sich wahrscheinlich um eine Serviformica Art.

Hier im Bestimmungsthread sind genauere Informationen zu den Fundumständen und Bilder. Die Königin wurde mir mehrmals als eine Lasius sp. identifiziert, aber am Ende ist es doch wahrscheinlich eine Serviformica Art. Genauere Informationen zur Art liefere ich nach, sobald ich weiß, welche Art es ist :D .

Zu den Bildern:

Das erste, klar, nochmal die Königin.

Das zweite und dritte Bild, jeweils das Formicarium. Der Boden besteht aus Vogelsand, den ich mit einigen flachen Steinen ausgelegt habe. Das bietet den Meisen zwar eventuell Gelegenheit, sich doch irgendwie unter einen Stein zu graben, oder eine der zahlreichen Ritzen als Nest zu nutzen, aber das Risiko geh ich ein. Das Nest (ein YTong-Stein) fehlt, da ich während des Testlaufs die letzten paar Tage festgestellt habe, dass das Wasser viel zu schnell durchsickert und einige Gänge zu nass werden. Ich versuche das mit Gips oder Mörtel irgendwie in den Griff zu kriegen. Wenn nicht, bastel ich halt nen neuen Stein. Das Nest kommt in die hintere, linke Ecke. Der Ausbruchschutz fehlt auch noch. Ich probiere grad mit aufgerauhtem Mörtel rum. Von den Eigenschaften her sollte das ganz ähnlich wie Talkum sein. (Ich hab bis jetzt noch kein Talkum gekriegt, die müssen das hier bei uns irgendwie alle immer erst bestellen usw.)

Auf dem vierten Bild nochmal das aktuelle Nest der Königin im Großformat. Ich habe ein dünnes Röhrchen durch die Watte geschoben und mit nem Stück Toilettenpapier verschlossen. So kann ich das RG dann an einem Eingang des neuen Nestes direkt "anschliessen". Die Königin sitzt den Ganzen Tag an dieser Stelle und kümmert sich um die ca. 10 Eier unter ihr (kaum zu erkennen auf dem Foto) und putzt sich usw.

Die Eier hat Sie nicht auf einmal gelegt.

Sie hat 3 mal jeweils 3-4 Eier innerhalb einer Stunde gelegt. Das Ganze hat etwa 2 Tage gedauert, die ersten Eier waren am 16. Juni (einenTag nach dem Fund) zu sehen. Es lagen also mehrstündige Pausen zwischen den Phasen, in denen Sie eben je 3-4 Eier gelegt hat.

So das wars fürs erste. Ich versuche den Thread ein wenig aktuell zu halten.

Danke für euer Interesse *g*

PS: Ich seh grad: das Thermometer auf Bild 2 am linken Rand hat einen weg, es hat nicht 30° dadrinnen. Innerhalb, wie ausserhalb des Formicariums hat es Raumtemperatur.
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P1010197.JPG
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meise.jpg



Der Gue
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#2 Larven geschlüpft

Beitrag von Der Gue » 27. Juni 2007, 20:07

In der Zeit vom 24.6. bis zum 25.6 sind nun die ca. 10 Eier geschlüpft. Die Larven liegen meist auf einem Haufen und bewegen sich kaum von selbst. Einzelne Regungen sind aber schon zu erkennen.

Die Königin hat nun endlich was zu tun, und füttert und putzt die Larven.

Von der Eiablage bis zum Schlupf hat es gerade mal 8 (9) Tage gedauert. Ich hatte erwartet, dass das länger dauert... mal sehen, ob die restliche Entwicklung dieser ersten Brut auch so schnell abläuft.

Ansonsten keine besonderen Ereignisse. Erwähnenswert ist vielleicht noch folgendes: Das Formicarium steht auf einem recht wackeligem Tisch, was früher mal so ne Art Werbeständer war. Dadurch rüttelt es die ganze Anlage manchmal etwas durch, wenn man das Licht nicht vorsichtig genug einschaltet (der Schalter ist direkt am Deckel angebracht). Am Anfang ist die Königin dann jedesmal aufgeregt im RG umhergelaufen. Mittlerweile scheint Sie sich daran gewöhnt zu haben und stört sich nicht mehr im Geringsten daran.



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#3 AW: Serviformica Sp. - Haltungserfahrungen

Beitrag von Der Gue » 28. Juni 2007, 23:21

Die Königin hat heute jede Menge Watte abgezupft und damit die Larven bedeckt.

Sie holt jetzt immer einzelne Larven unter ihrer Wattedecke vor, säubert und füttert Sie, und schiebt Sie zurück unter die Watte. Seltsames Verhalten, wie ich finde, aber Sie wird schon wissen was Sie da tut...



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#4 Queen erkundet RG Umgebung

Beitrag von Der Gue » 1. Juli 2007, 12:43

Am gestrigen Tag ist die Königin aus ihrer Brutkammer in den Schlauch gelaufen. Der ist ja vorne mit Toilettenpapier verschlossen. Sie saß zunächst in einer Sackgasse, ist dann aber die gut 7-8cm Schlauch rückwärts gelaufen!

Ich dachte mir dann, wer will, der soll auch. Also hab ich den Verschluss am Röhrchen entfernt. Keine 10 Minuten später lief die Königin am Nesteingang umher. Schön Sie nach Wochen mal wieder in all ihrer farblichen Pracht betrachten zu können. Der Gaster ist nicht mehr so fett, wie zu Beginn der Gründung. Nach der Erkundung hat Sie sofort damit begonnen, den Eingang wieder mit Steinchen zu verschliessen. Das Nest meiner Formica fusca - Kolonie ist über ein Röhrchen gleicher Stärke mit der Arena verbunden. Die fusca haben mit 4 Arbeitern deutlich länger gebraucht um diesen Durchgang zu verschliessen. Jetzt sitzt Sie wieder die ganze Zeit in ihrer Gründungskammer.

Zum Status der Brut:

Erstaunlich! Ich guck heute (01.07.) da rein, und auf einmal sehe ich da Puppen! Zur Erinnerung: Die Gründung begann vor gerademal 16 Tagen!
Endlich konnte ich auch mal eindeutig nachzählen. Es sind 7 Larven und 6 Puppen. Ich vermute mal, dass aus den Puppen Pygmäen werden. Es würde mich trotzdem mal interessieren, ob Puppen nach 16 Tagen normal sind... Auf dem ersten Bild sieht man die großen Kokonpuppen im RG. Der kleine Zipfel direkt rechts neben dem Kopf der Königin gehört zu einer der viel kleineren Larven.

Auf dem letzten Bild hab ich sie erwischt *g*. Wie ein Paparazzo hab ich mich auf die Lauer gelegt. Dann hat sie mir direkt in die Linse geguckt, und ich hab abgedrückt.

Ihr Vorhaben, die Brut mit Watte zu bedecken, hat Sie übrigens aufgegeben. Jetzt liegt wieder alles einfach mehr oder weniger auf einem Haufen.
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Guckst Du!.JPG
von vorne oben.JPG
Königin von oben 2.JPG
Königin von oben.JPG
1. Brut 2.JPG



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#5 AW: Serviformica Sp. - Haltungserfahrungen

Beitrag von Der Gue » 16. Juli 2007, 15:27

Hola Ombres!

Seit heute (16. Juli) ist die erste Pygmäe im RG unterwegs. Die Kleine ist gerade mal so groß wie ein Fühler der Königin. In den frühen Morgenstunden lag die Pygmäe noch regungslos auf dem Rücken und wurde von der Königin bewuselt. Gegen Mittag hat Sie sich bereits an der Brutpflege beteiligt. Ein paar mal war zu beobachten, wie sich die Pygmäe von Hinten an die Königin annäherte und diese sich dann erstmal erschreckte und wegrennen wollte. Dann folgte kurzes, heftiges befühlern und es war wieder Ruhe. Sie muss sich wohl erstmal dran gewöhnen nicht mehr alleine zu sein.

Die Pygmäe ist bis jetzt (15.00 Uhr) bereits deutlich nachgedunkelt. Die sich anfänglich deutlich abhebenden Augen sind jetzt am schwarzen Kopf nicht mehr zu erkennen.

Um die restliche Brut steht es wie folgt:

Es sind jetzt noch 11 Puppen vorhanden und eine Larve. Warum sich diese eine Larve nicht verpuppt hat weiß ich nicht. Gepflegt wird Sie weiterhin. Allerdings ist die Larve nicht gewachsen, wahrscheinlich sind nicht mehr genug Proteine vorrätig. Der Gaster der Königin ist deutlich schmaler geworden. Heute abend gibt es zum ersten Mal nen Tröpfchen Honig für die Tierchen (nicht mehr nur das Tierchen *freu*). Und nen paar Proteine gibts auch, vielleicht kommt dann die Entwicklung der Larve wieder in Schwung.

Da ich viel gelesen habe, dass Serviformica sp. jeweils eine Brut nach der anderen aufziehen (und nicht wie z.B. Lasius niger ständig Brut in allen Stadien haben) mache ich mir auch Sorgen, dass diese eine übrig gebliebe Larve die Entwicklung der Kolonie bremsen könnte. Sollte die Königin tatsächlich länger keine Eier legen, wenn alle Puppen geschlüpft sind, werde ich überlegen, die Larve zu entfernen.

Von den Puppen haben sich seit heute morgen bereits wieder 3 Stück braun verfärbt. Der Schlupf dieser sollte also auch nicht mehr so lange hin sein. Ich rechne damit, dass innerhalb von zwei Tagen alle Puppen schlüpfen, da Eiablage und Verpuppung auch jeweils in diesem Zeitraum stattfand.

Das Formikarium habe ich neu eingerichtet. Da mir das ja mit dem Nest und der Feuchtigkeit alles nicht so gepasst hat, habe ich die Arena neu eingerichtet. Das Nest habe ich vergraben in der Arena, der Eingang ist über ein 12mm - Innendurchmesser Schlauch mit der Oberfläche verbunden. Als "Füllsubstrat" habe ich Quarzsand und Vogelsand genommen, was halt noch da war. Das Nest ist mit einer Kiesschicht von 3-4cm Dicke umgeben, um die Feuchtigkeit vom Substrat fernzuhalten. Sollte doch Feuchtigkeit bis zum Sand kommen, müssen die Meisen erstmal eine 4cm starke Kiesschicht abtragen, welche den Sand komplett bedeckt. Sollte ein Ding der Unmöglichkeit sein. Bei der Gestaltung hab ich mich grob von der Camponotus substitutus Anlage (speziell vom Nestbecken) von Oberst Emsig inspirieren lassen. Vielen Dank dafür.

Nach dem ich nur viiiel gelesen und Bilder verglichen habe, und auch aufgrund des Fundortes der Gyne bin ich mir zu 90% sicher, dass es sich um Serviformica cunicularia handelt.

Einen Diskussionsthread zum Haltungbericht habe ich jetzt doch mal erstellt.

*EDIT*: Zwischenstand 17.07, 16:30h: Soeben konnte ich den Schlupf der 5. Pygmäe beobachten. Die Gyne schnitt mit ihren Mandibeln den Kokon auf, hielt ihn fest und eine Arbeiterin zerrte ihre neue Schwester ziemlich unsanft aus der Hülle.
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Nest.JPG
Formi.JPG



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#6 AW: Serviformica Sp. - Haltungserfahrungen

Beitrag von Der Gue » 18. Juli 2007, 16:18

Der Schlupf dauert doch länger als erwartet. Vor 2 1/2 Tagen schlüpfte die erste Arbeiterin, soeben (18. Juli, 15.30) wurde erst das sechste Tier aus dem Kokon befreit.

Die Arbeiterinnen bewegen sich extrem hektisch und schnell, ganz anders als die Königin. Die Arbeiterinnen sind schwarz-grau gefärbt. Würde ich die Königin nicht kennen, würde ich fast auf Serviformica fusca tippen.

Seit gestern abend wird direkt vor dem Nest ein Bierdeckel mit honiggetunkter Watte angeboten. Seit etwa 2 Stunden läuft jetzt eine Arbeiterin ständig zwischen Honig und Nest hin und her, und bringt Nahrung.
Zuerst wurde die Königin versorgt, ihr Gaster ist jetzt wieder schön fett, fast wie zu Beginn der Gründung. Danach folgten die restlichen Arbeiterinnen, die mit der Brutpflege beschäftigt sind. Jetzt sehen alle Tiere um den Gaster rum wohl genährt aus. Für die eben frisch geschlüpfte Kollegin wird im Moment noch Honig rangeschafft.

Vor einigen Minuten wurde auch eine Fliege in das Nest befördert, welche direkt am Eingang angeboten wurde. Zwei Arbeiterinnen sind jetzt dabei, die Proteine aufzuschlürfen. Auffälig ist, dass zuerst der Honig eingetragen wurde, obwohl die Proteinquelle näher am Nest lag und auch zuerst endeckt wurde.

Die übrig gebliebene Larve ist verschwunden. Wahrscheinlich wurde sie gefressen. Vielleicht klemmt Sie auch noch irgendwo versteckt in der Watte, aber bisher lag sie immer direkt zwischen den Puppen.

Hab nochmal geguckt:

Die Kolonie scheint mit Nahrung ausreichend versorgt zu sein, soeben lässt sich zum ersten Mal Nestbauaktivität beobachten. Der Eingang wird mit Steinchen zugebaut, eine zweite Arbeiterin scheint sowas wie ein Aufweg zum Ausgang zu bauen (das Ausgangsröhrchen hängt im RG etwas in der Luft).

Ich bin auch der Meinung, das ich gestern beobachtet habe, wie die Königin ein Ei gelegt hat. Zumindest hat Sie sich ziemlich lange am ... Naja halt da wo die Eier rauskommen - befummelt. Nach Putzen sah das jedenfalls nicht aus. Ob danach tatsächlich ein Ei zwischen den Mandibeln klemmte, konnte ich durch die rote Folie nicht erkennen. Allerdings kam sofort eine Arbeiterin angelaufen, die die Königin am Kopf bewuselte, als wolle sie ihr etwas aus den Mandibeln nehmen. Eine Fütterung war das nicht, weil zu diesem Zeitpunkt noch keine Nahrung angeboten wurde und das Säubern der Nestgenossen sieht auch anders aus. Kann auch alles nur so ausgesehen haben, zumal ich im Moment keine Eier im RG erkennen kann.

Das nächste Update gibts, wenn die Brut vollständig geschlüpft ist und mit Sicherheit neue Eier gelegt wurden.

*EDIT*: 23.07. (10 Arbeiterinnen): mal ne kurze nächtliche Zwischenmeldung :sleep: :
Es hat sich wohl bestätigt - als ich gestern abend das Licht im Formi ausschalten wollte bin ich ausgerutscht und voll dagegen gerammelt. Die Meisen haben sich natürlich erstmal ordentlich erschreckt und wollten die Brut in Sicherheit bringen - 2 übrige Larven - und ein(!) Ei. Das macht eher den Eindruck, als sei ihr dieses Ei vor Schreck rausgerutscht, als dass es nach neuer Brut aussieht. Ich hoffe mal das war nicht alles.

Ansonsten hab ich ein neues RG angeboten und eine fette Fliege, die aber noch da liegt, weil eine Arbeiterin nach 2 Stunden einsehen musste, dass ihr das Ding zu groß ist. Dazu mehr beim nächsten mal. Ich muss jetzt :sleep:
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Sozialmagen - funktioniert.jpeg
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#7 AW: Serviformica Sp. - Haltungserfahrungen

Beitrag von Der Gue » 23. Juni 2008, 23:15

Hallooooo erstmal....^^

Ja es gibt mich noch. Und es gibt auch die Meisen noch. Und wie es sie gibt... aus :) (einer) wurden erst :division: (einige) , doch jetzt sind es :behappy: (viele).

Die Meisen sind mit der Königin und ca 10 Arbeiterinnen in die Winterruhe gegangen. Das ganze Formi stand auf dem Dachboden Wind- und Wettergeschützt, aber schön kalt... soweit ich das beurteilen kann scheinen alle Arbeiterinnen überlegt zu haben, die Königin ist auch wieder fit. Etwa im April hab ich die Tierchen wieder zu mir in die Wohnung geholt und nach ca. 2 Wochen gabs die erste Nahrung, allerdings nurnen Tropfen Honig, was proteinhaltigeres war zu der Zeit nicht zu kriegen. Nach einigen Wochen änderte sich auch das und die Königin begann ziemlich bald wieder mit der Eiablage. Seitdem explodiert die Kolonie förmlich. Die Königin wartet nicht ab, bis eine Brut geschlüpft ist, sie legt phasenweise alle paar Tage einen neuen Haufen Eier. Es ist ständig Brut in alles Stadien vorhanden ca. alle 1-2 Wochen schlüpft ein neuer Trupp von ca. 5-10 Arbeiterinnen. Die Gesamtzahl schätz ich auf 40-50, das Reagenzglas, in dem sie immernoch wohnen, ist am Boden und den Seitenwänden fast vollständig bedeckt. Das Wasser ist längst vertrocknet und die Watte ist zu einem undeutbaren schwarzen Klumpen zusammengeschrummpelt. Das schwarze hielt ich zuerst für Schimmel. Dieser "Schimmel" hat aber schon vor der Winterruhe angesetzt und scheint dan Meisen nichts anzuhaben, im Gegenteil, es ist der bevorzugte Ablageplatz für die Eier und Larven (nicht für die Puppen!). Da die Watte wie gesagt zusammengeschrumpft ist, liegt auch ein großer Teil des RGs nicht mehr unter der roten Schutzfolie sondern das Licht fällt direkt hinein. Das kann ich nicht ändern ohne die Meisen extrem zu stressen, was ich ihnen nicht antun will. Ausserdem haben Sie immernoch einen großen Teil unter der Folie, in dem Sie die Puppen lagern und wo sich die Königin und die Arbeiterrinnen die meiste Zeit aufhalten.

Der Eingang ist immernoch das dünne Platikröhrchen. Anfangs war das ein Problem, die Meisen hatten Schwierigkeiten größere Futtertiere da durch zu kriegen. Seit einiger Zeit sind jedoch überwiegend größere, kräftigere Arbeiterinnen auf Nahrungssuche, die kleineren aus der allerersten Brut sind nur selten ausserhalb des Nestes zu sehn. Diese "größeren" (ja eigentlich "normal" großen) Arbeiterinnen haben weniger Probleme Nahrung zu transportieren oder mit Gewalt durch das Eingangsröhrchen zu zerren, wenn es einer zu schwierig wird, kommen nach einger Zeit meist andere und helfen beim transportieren oder zerlegen zB größere Fliegen auch teilweise vor dem Transport. Diese Hilfe scheint sich jedoch mehr zufälllig zu ergeben, nach einiger Zeit stoßen einfach mehr und mehr Arbeiterinnen auf die Futterstelle. Ich konnte nicht bewusst beobachten, dass Arbeiterinnen dafür direkt rekrutiert wurden. Vielleicht war es auch durch Pheromone koordiniertes Teamwork, das kann ich natürlich nicht beurteilen^^. Maximal habe ich 5 Arbeiterinnen zur gleichen Zeit beim Transportieren einer Fliege beobachtet.

Zum Formi/Nest: Das habe ich ein wenig umgestaltet, nach der Winterruhe. Zu beschreiben dauert zu lang, ich versuch bald Fotos zu machen (hab grad keine kamera^^). Das alte Nest hab ich entfernt, dafür ein neues, mit Draufsicht und einer Art Säule die in ein kleines Wasserbecken reicht. Über diese Säule saugt sich ein Teil des Nestes mit Wasser voll. Das funktioniert besser als ich zunächst dachte, die wasserverteilung funktioniert sehr gut, das Nest ist auf einer Seite gleichmäßig feucht und ich muss nur ca alle 5-6 Tage Wasser nachfüllen. Andere YTongs die ich von oben bewässert habe, musste ich täglich nachfüllen und das Wasser ist oft nach unten aus dem YTong raus in den Untergrund gesickert, das wird durch die von-unten-Variante auch vermieden. Die Meisen haben das Nest noch nicht bezogen, das RG scheint noch ganz bequem zu sein.

So muss ERSTMAL reichen, ich hoff mal, dass ich bald Bilder bringen und den Haltungsthread ein bissl aktuell halten kann, ich werd mich aber auf "größere Ereignisse" (Umzug, 500 Meisen, Winterruhe,...) beschränken. Danke mal wieder an alle, die sich durch mein Endlostext bis hierhin vorgearbeitet haben (gilt nicht für die, die von hinten anfangen zu lesen^^).

Ach ja, nochwas: Gestern war ich mit dem Fahrrad unterwegs und hab an nem Haufen frisch gesägten Baumstämmen angehalten.. da grinst mich ein Elch von Ameise an (hat echt nur das Geweih gefehlt und es hätte röhren müssen). Camponotus sp. ich schätze herculaneus, weil komplett schwarz, ausser die Beine. Ich dachte die Königin meiner Serviformica wäre groß, aber dieser Oschi.. o m g... Haltungbericht kommt bald^^



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#8 AW: Serviformica Sp. - Haltungserfahrungen

Beitrag von Der Gue » 4. Juli 2008, 17:04

Keine Lust zu schreiben. Es ist alles gut mit den Meisen^^. Anzahl schätze ich jetzt auf 60-70.

Aber ich hab ne Menge aktueller Bilder, ich hab die mal alle zusammen in ein großes Pic gebaut, geht schneller und einfacher hochzuladen usw. Guckst du:
Dateianhänge
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