Hi
Ich halte seit diesem Jahr eine kleine Camponotus ligniperda Kolonie. Die Königin habe ich bei einem Schwarmflug in meiner Umgebung gefangen.
Meine Kolonie umfasst jetzt 11 Arbeiterinen und war zum Schluss bereits jeden Tag in der Arena und sehr agil. Ich verfütterte auch jeden zweiten Tag eine Fliege oder Spinne die sofort ins Nest gezogen wurden.
Aber jetzt zur meiner Frage: Seit einer halben Woche hat die Kolonie ihre Aktivitäten komplett abgestellt. Sie sitzen zusammengeengt am Ende des Rg´s und machen garnichts mehr, auch der Rg Eingang wurde mit Humus verschlossen. Auch die Entwicklung der Brut geht nicht mehr voran. Ich habe jetzt zirka 15 kleine Larven die jetzt schon seit einer Woche nicht mehr wachsen.
Das deutet für mich auf die Winterruhe hin die Camponotus ligniperda bekanntlich auch ohne Senkung der Temperatur vollziehen kann.
Habe ich Recht? Wenn ja, dann sollte ich sie mal schleunigst in den Kühlschrank geben. Oder was sonst?
Sollte sie aber nicht in die Winterruhe gegangen sein und ich gebe sie dann trozdem kühlere Temperaturen dann schadet das ihnen eh nicht. Oder?
Grüße, Markus

Ameisenwiki hat geschrieben:Winterruhe: 5-6 Monate, rein endogener Rhythmus, kein obligatorischer Nestverschluss

Ich denke das das schon möglich ist. Aber soll man nicht langsam die Temperatur senken?

mfg Stefan

PS: Bin aber neuling

Ja, ist viel besser wenn man die Temperatur langsam senkt. Ich werde die Ameisen erster eine Woche lang in unserem 17 Crad kühlen Weinkeller stellen und dann in den Kühlschrank.

Was die Winterruhe betrifft, scheinen dieses Jahr einige Kolonien von Camponotus ligniperda recht zeitig in den Ruhestand zu gehen.
Meine Kolonie mit 18 Arbeiterinnen befindet sich schon seit knapp 2 Monaten in der Winterruhe.
Du brauchst also nicht beunruhigt sein. Das ist durchaus im normalen Rahmen.

Okey, ich werde sie dann mal morgen in den Weinkeller stellen.

Hallo @ all,

meine Kolonie von Camponotus ligniperda befindet sich auch bereits in der Winterruhe. Kurz nach dem wir hier in Berlin diese Periode mit sehr hohen Temperaturen hatten (ca. 3 Wochen 26-32°C) folge eine mir eher niedrigen Temeraturen (18-24°C). In dieser Phase verabschiedeten sie sich dann (ca. vor 1 Woche).

Das Schlüsselwort heißt: "endogener Rhytmus / endogener Jahresrhytmus". Nachzuschlagen im Ameisenwiki (endogen [Klick!!!])

Im Moment ist nichts mehr los bei ihnen. Weder Außenaktivität noch wird die Brut aufgezogen (Brut wächst nicht mehr).
Ich belasse die Ameisen aber noch bei Zimmertemperatur. Erst ab Oktober werd ich sie herunterkühlen.

Gruß

EastGate

Ich wollte sie ab Samstag kühler stellen.

In wie weit macht es Sinn, sie noch bei Zimmertemperatur zu halten ?

Meine Camponotus ligniperda furagieren zur Zeit ca. noch zwei mal am Tag, obwohl das Volk meiner Gyne gerade mal 5 Arbeiterinnen umfasst!
Die Aussenaktivität ist noch nicht zurück gegangen, die Entwicklung der Larven hat sich jedoch auch bei mir, so wie es aussieht schon eingestellt!
Sollte meine kleine Kolonie Anzeichen von Inaktivität zeigen, werde ich sie langsam auf dem Balkon runterkühlen. Wenn nachts ca. 10 Grad Außentemperatur erreicht sind, stelle ich sie vom Balkon in den Keller! Wichtig ist das langsame runterkühlen und das Überwintern unter 10 Grad! Ich würde nicht abprupte Temperatursprünge von über 5 Grad wagen! In diesem Fall sollte die Natur Vorbild sein! Camponotus ligniperda wird, wie EastGate schon beschrieben hat, durch den endogenen Rhythmus gesteuert! Sie gehen zwar optisch auch ohne Absenkung der Temperaturen physisch und psychisch in die Winterruhe über, jedoch wird der Rhythmus ohne Absenkung der Temperaturen erheblich gestört! Ergebnis dieser Naturfremden Überwinterung sind plötzliches Arbeiterinnen sterben, wenig Brut, sterben der gesamten Kolonie. Diese Sympthome müssen sich jedoch nicht gleich nach dem ersten warmen Überwintern zeigen! Wichtig: Langsam runterkühlen, bewässern in der Winterruhe nicht vergessen!!!