User des Monats Oktober 2024   ---   Denis  ---   Danke vom TEAM Ameisenforum  

Trockenübung: Wärme und Heizen

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
luigi
Einsteiger
Offline
Beiträge: 37
Registriert: 14. April 2008, 15:49
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#1 Trockenübung: Wärme und Heizen

Beitrag von luigi » 15. Oktober 2009, 23:02

Servus zusammen,

Ich habe nun einige gezielte Fragen bezüglich des Heizens und Wärmes des Nestes und des Formicariums.

Meine Ausgangssituation ist folgende:
Ich wohne in Bayern und besitze ein schönes großes Zimmer, welches jedoch bereits jetzt wegen vieler, großer und nur einfach verglaster Fenster eine Durchschnittstemepratur von ca. 16-17 Grad aufweist.
Für mich persönlich kein Problem, ich stehe da drauf. Auch für meine einheimischen Lasius niger nicht, da sie so nicht in den Keller müssen um runtergekühlt zu werden.

Allerdings möchte ich in geraumer Zeit, wobei ich da so an Frühjahr 2010 denke, auch mit der Haltung einer Art ohne Winterruhe anfangen.
Aufgrund der niedrigen Temperaturen in meinem Zimmer, möchte ich nun in diesem Winter einige "Trockenübungen" machen und eine entsprechende Anlage für den Winter 2011 entsprechend testen, um dann gut vorbereitet zu sein, damit ich in einem Jahr nicht an plötzliche Probleme gerate, da mein Zimmer sehr schnell kalt wird und daher schnell extreme Temperaturunterschiede zu lösen wären.

Vorraussetzungen werden ein, wie schon gesagt, 30x20x20 Glasformicarium und ein (noch nicht existentes) in der Arena integriertes stehendes Ytong Nest sein.

Ich habe mich hier schon über die Möglichkeiten der Temperaturregelung erkundigt, allerdings sind einige Fragen übrig geblieben.

Wie genau und wie stark erwärmt eine Heizmatte, welche an der Seite befestigt wird das innere des Formicarium und dann auch ggf. das innere des Nestes? Kann hier vielleicht auch jmd. mal Fotos davon online stellen, wie eine Nest-heizende-Heizmatte optisch überhaupt aussieht. Kann mir das irgendwie gerade nicht so ganz bildlich vorstellen.

Mein Formicarium müsste schon auf ca. 25 Grad erhitzt werden, Nest evtl. sogar mehr (Art wie gesagt noch in weiter Ferne und nicht festgelegt), was schon ein Temperaturunterschied von mind. 10 Grad zur Zimmertemperatur ausmachen würde.

Ich habe gelesen, dass dies durch Heizmatten nur schwer, bis gar nicht zu bewerkstelligen ist...
Ich gehe unvoreingenommen an die Sache, von daher würden mich auch Heizstrahler interessieren.
Der Stromverbrauch spielt dabei keine Rolle, wohl aber die Lichtverhältnisse, da ich es Nachts dann gerne auch dunkel im Zimmer hätte.

Zudem kommt die Frage der Nestwärme. Wie genau (s.o.) wärme bzw. heize ich das Nest nochmals extra? Spot auf das Nest? Heizmatte direkt vor das Nest?

Meine Frage an euch ist also, um zum Schluss zu kommen, was könnt ihr mir in anbetracht meiner Situation empfehlen?
Heizmatten? Wie angebracht, welche Wattzahl/Größe? Heizstrahler? Evtl. eine Kombination aus beidem? Wie sähe die aus?
Wie kann ich besonders das Nest heizen? Wie sieht sowas bildlich gesehen aus?


Ich würde mich über Ratschläge und Infos freuen und habe ja noch eine lange Winterzeit zum basteln.

Schöne Grüße,

luigi



Adronyth
Einsteiger
Offline
Beiträge: 52
Registriert: 12. März 2009, 14:50
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#2 AW: Trockenübung, Wärme und Heizen

Beitrag von Adronyth » 15. Oktober 2009, 23:54

Keramik Heizstrahler haben kein sichtbares Licht und heizen ganz gut einen größeren Bereich, die Reflecktoren dafür gibts relativ günstig bei Ebay, würde dann aber nen Thermostat zur regelung einsetzen.



donbilbo
Halter
Offline
Beiträge: 744
Registriert: 20. Mai 2008, 15:24
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#3 AW: Trockenübung, Wärme und Heizen

Beitrag von donbilbo » 16. Oktober 2009, 00:17

Also es gibt ziemlich aggressive kleine Heizmatten und etwas grössere die nicht ganz so heiss werden.
Ich habe zB. eine Heizmatte die ist ziemlich genau 30x20cm gross und läuft mit 8 Watt, die kann man prima nutzen, um ein komplettes Nest durch die Scheibe zu erwärmen.
Dann habe ich auch noch eine kleine vielleicht 10x10cm bei 3 Watt und die wird dermassen heiss, dass die Ameisen nur ungern direkt dahinter nisten.
Wenn du vorhast, nur per Wärmequelle und nicht über Licht zu heizen, dann teste vielleicht auch mal ein Heizkabel welches du unter das Formicarium legst.
Ich benutze für Tagsüber 35 Watt Halogenstrahler zusätzlich.
Die Werte sind aber von so vielen Faktoren (Deckel, Belüftung, Glasstärke, Abstand usw.) abhängig, ich würde mit einer möglichst grossen Heizmatte bei sehr kleiner Wattanzahl anfangen.



luigi
Einsteiger
Offline
Beiträge: 37
Registriert: 14. April 2008, 15:49
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#4

Beitrag von luigi » 17. Oktober 2009, 18:28

Recht herzlichen Dank für die Antworten, jetzt bin ich schon ein gutes Stückchen weiter in der Planung.

Aber: Wie genau wärmt ihr mit einer Heizmatte euer in die Arena integriertes Nest? Wenn ich also das Nest in einem 30x20cm Formicarium an die 20cm Seite packe (Um auch gut zu beobachten zu können), macht ihr dann von Außen eine Heizmatte komplett über die gesamte Fläche und versperrt euch damit die Sicht in das Nest oder nur 50% der Fläche? Möglich wäre doch eine "aggressive" Heizmatte an der 30cm Seite angebracht, welche die Außenseite des Nestes und damit vllt. auch die auf der Seite gelegenden Kammern im Ytong wärmt?

Klebt ihr die Heizmatte direkt dann an die Scheibe oder habt ihr eine andere Technik?

Wo bekommt man gute Halterungen für Heizstrahler her?
Kann man per Heizstrahler auch durch einen Glasdeckel heizen?

Und wie genau funktioniert ein Heizkabel?

Falls ich mit einem Thermostat die Temperatur regel möchte und dafür nicht allzuviel Geld ausgebe, sprich mir ein 0815 Thermostat anschaffe, sollte dies ja für eine gleichmäßige Temperatur sorgen. Wie genau funktioniert dies?
Wenn ich es bsp. auf 30 Grad stelle, so wird der Heizstrahler angemacht bis diese Temperatur erreicht ist und dann wieder ausgemacht. Und sobald 29Grad registriert werden, wird der Heizstrahler wieder angeschmissen?!?!

Das würde doch die Lebensdauer des Strahlers, sprich der Lampe stark vermindern, da oftmals alle 5min an und aus geschaltet wird.

Oder hat ein Thermostat einen Spielraum von mehreren Grad? (Aufheizen bis 31 und abkühlen bis 27 und dann wieder aufheizen, als Bsp.?)


Viele Fragen, weiss ich selbst, aber bislang geben weder Shops, Wiki noch einzelne Threads hier genügend Aufschluss über die Thematik und die Verfahrensweise.

Viele Grüße,

luigi



Benutzeravatar
Frank Mattheis
Halter
Offline
Beiträge: 1494
Registriert: 26. August 2002, 18:01
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 4 Mal

#5 AW: Trockenübung, Wärme und Heizen

Beitrag von Frank Mattheis » 17. Oktober 2009, 19:09

Hey Luigi, wenn Stromkosten keine Rolle spielen, heize doch mit Licht. Ich heize fast ausschliesslich mit Licht, selbst meine relativ grosse Gigantiops-Biosphäre...Licht kann man eh nie genug haben, es ist zudem eine gute Wärmequelle. Nur die Nester der Ameisen werden permanent mit einer schwachen Rotlichtlampe beheizt, durch die Scheibe.
Ansonsten ausschliesslich Licht. Jetzt, wo die Temps etwas kühler werden, erreiche ich in Bodennähe (fast zimmerfussbodenniveau) immer noch 26 Grad, das genügt für trop. Arten. Nachts gehen die Temperaturen auf etwa 18 bis 20 Grad herunter, das ist ebenfalls ausreichend.
Ich benutze HQL-Lampen, eine spezielle Pflanzenleuchte, die Tag und Nacht brennt, ausserdem Leuchtstoffröhren. Zeitschaltuhrgesteuert, ganz einfach. Nachts ist es dunkel, lediglich die Pflanzenleuchte und die Rotlichtlampe brennt.

LG, Frank.



luigi
Einsteiger
Offline
Beiträge: 37
Registriert: 14. April 2008, 15:49
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#6

Beitrag von luigi » 19. Oktober 2009, 22:21

Lieber Frank, danke für deine Antwort.

Noch eine weitere Frage bezüglich des Themas:

Im Moment habe ich vor das Nest oder zumindest eine Seite mit einer ca. 8W starken und nicht so großen seitlichen Heizmatte zu wärmen. Zusätzlich würde ich einen Spot-Strahler über dem Formicarium anbringen. Unabhängig von den Temperaturen, welche wahrscheinlich auch zu heiß sein werden, könnte ich mit dem folgenden Gerät (s. http://antstore.net/shop/product_info.php/info/p973_thermo-control-pro-ii.html/XTCsid/87d5c3905655ceadb3f67411f0111a21) die Heizmatte temperaturmäßig steuern und getrennt davon, aber mit demselben Gerät, für den Spot Strahler einen Tagesrhytmus einprogrammieren?
Sodass die Heizmatte immer eine Temperatur hat bzw. bringt, die Lampe davon unabhängig abends aus geht?

Schöne Grüße,

luigi



Benutzeravatar
mixi
Halter
Offline
Beiträge: 342
Registriert: 22. Mai 2009, 17:55
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

#7 AW: Trockenübung, Wärme und Heizen

Beitrag von mixi » 19. Oktober 2009, 22:43

hi luigi
Natürlich mittels Zeitschaltuhr oder Temp. Steuereinheit
(keine Ahnung ob's eine Temperatursteuereinheit gibt ^^).
Müsste man aber möglichst perfekt abstimmen, so dass es immer eine konstante Temp. gibt.
mfG
mixi


Meine Ameisen
Messor barbarus | Lasius niger

Benutzeravatar
Frank Mattheis
Halter
Offline
Beiträge: 1494
Registriert: 26. August 2002, 18:01
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 4 Mal

#8 AW: Trockenübung, Wärme und Heizen

Beitrag von Frank Mattheis » 20. Oktober 2009, 18:33

He Luigi. Solche Heizmatten werden verwendet, ich verwende sie nicht.
Einfach weil auch in den Nestern der meisten Ameisen es Bereiche geben sollte, die unterschiedlich erwärmt sind. Das erreiche ich am besten noch immer mit der guten alten Rotlichtlampe, die zudem etwas Licht für einen heimlichen Einblick bietet..;).
Solche Lampen kann man von schräg oben auf ein stehendes Nest richten, so hat man einen natürlichen Effekt. Nämlich den, das die Wärme von oben kommt, wie in der Natur bei sonnenbestrahlter Nestoberfläche.
Aber nichts gegen Heizmatten, wer sie verwendet und sie für geeignet hält, soll sie weiterhin verwenden...:)
Aber die Beheizung eines Beckens von unten mit einer untergelegten Heizmatte oder einen verlegten Heizkabel würd ich nicht empfehlen. Man erreicht, dass der Boden wärmer ist als der Terrarieninnenraum, das führt bei feucht waldähnlich eingerichteten Terrarien zu Verdunstung, evtl. ständigen Austrocknen des Bodens und ständigen Beschlagens der Scheiben.
Ich heize eben ausschliesslich mit Licht. Das Becken kühlt in den 12 Stunden der Nacht nicht so stark aus, es bleiben immer noch fast tropische Nachtemperaturen um die 20 Grad oder knapp darunter bei umgebender Zimmertemperatur von etwa 18 Grad in der Nacht. Jedes etwas grössere Becken wird temperaturtechnisch eine solche Pufferung erreichen, also in der Nacht bei abgeschaltenen Licht nicht so stark auskühlen.

LG, Frank.



Neues Thema Antworten

Zurück zu „Einsteigerfragen“