Episode 1.) + 2.)Vorweg: Dieses Projekt wird viele Stunden Arbeit verschlingen.
Maßstab: Kompromisslose Qualität; sogut es eben Marke Eigenbau geht
Es wird so einiges an Werkzeug benötigt und ich werde viel Zeit im Baumarkt, Zoofachhandel und Elektrohandel verbringen
![Lächeln :)](https://ameisenforum.de/images/smilies/smile.gif)
Nicht unbedingt unangenehm.
Manch nötige Ausrüstung werdet ihr auf den Bildern sehen, manches nicht weil im Grunde viel improvisiert werden muss und ich nicht jeden einzelnen Schritt abbilden kann.
Wer glaubt mit Marke Eigenbau günstiger zu sein als wenn ihr die Bauteile bereits fertig kauft, der muss über eine gut ausgestattete Werkstatt verfügen, die Rohlinge preisbewusst einkaufen und darf keine Fehler machen.
Selbst dann kann ich denjenigen die aus Kostengründen überlegen auf hohem Niveau selbst zu bauen trotzdem raten: Kauft euch eine fertige Anlage.
Eigenbau in diesem Stil ist etwas für kinderlose mitte 30iger, die sich selbst was beweisen müssen und bereit sind 20+ Arbeitsstunden zu investieren.
Episode 1.) Der StartschussGlas.
Das einzige Material, das für die neue Arena in Frage kommt.
Hart. Undurchdringlich für Ameisen. Kratzfest. Stabil. Plan.Feuchtigskeitsresistent. Leicht zu reinigen.
Wenn da nur nicht das Problem mit der Verarbeitung wäre...
Aber wie gesagt - habe bereits vor einiger Zeit alles nötige für die Glasbearbeitung gekauft.
Erinnert ihr euch an diesen Beitrag?
Den habe ich vor einiger Zeit geschrieben und er zeigt bebildert und Schritt für Schritt wie es mit dem Bohren von Glas funktioniert.
https://www.ameisenforum.de/post412946.html?hilit=glas%20bohren#p412946Für vorliegendes Projekt wird zudem auch das Schneiden von Glas von nöten sein.
Hier die Ausgangsmaterialien für die Arena:
Ein Glas-Aquarium mit den Abmessungen 30x25x40 cm (HxTxB).
Eine alte Weißglasscheibe mit den Maßen 25x34 cm (TxB).
Wichtig war mir ein Aquairum zu finden, das mit transparenten Silikonnähten versehen ist.
Üblich sind heutizutage schwarze Silikonfugen (da gibt es auch Gründe dafür) und diese schwarzen Fugen finde ich nicht schön.
Zwar hatte ich überlegt ein Aquarium mit schwarzen Fugen zu kaufen und transparent selbst neu einzufugen aber dann bin ich auf obenstehendes im Baumarkt gestoßen.
Gesehen - gekauft.
Für das Bohren ist es hilfreich, wenn das Glas eine Stärke zwischen 3 und 5 mm hat. Auch das ist mit 4mm gegeben.
Es kann also losgehen.
2.) Die ölbenetzte Rahmenauflage für die ArenaIm ersten Fertigungsschritt wird die Rahmenauflage hergestellt.
Diese kommt oben auf die Arena, muss absolut plan aufliegen damit keine Lücken bestehen, durch die die Ameisen entwischen können und die exakten Maße der Arena haben.
Auf diese Rahmenauflage wird das Öl aufgetragen, dass die Ameisen am Ausbrechen hindern soll in Fällen, in denen der später geplante Deckel nicht aufliegt.
a.) Das Glas wird mittels einem Silberschnitt zurechtgelängt nachdem ich eine Zeichnung angefertigt habe.
Wichtig ist dabei ein warmer Schnitt und eine saubere Anlage und eine relativ harte Unterlage, dann bricht auch kaum Glas heraus:
b.) Nach dem Zuschnitt habe ich die Kanten des Glases gebrochen.
Hierzu hab ich 80iger Schleifpapier benutzt.
Beim trockenen Schleifen von Glas entstehenen lungengängige Partikel die sich nicht abbauen und außerdem sind die Schnittkanten des Glases messerscharf.
Also unbedingt Staubschutzmaske, schnittfeste Handschuhe und eine Schutzbrille bei diesen Arbeiten tragen.
So sah die Zusammenstellung der Rohlinge dann nach diesen Arbeitsschritten aus:
c.) Als nächstes habe ich die Konstruktion trocken zusammengelegt und die genaue Ausrichtung der Glasstreifen gewählt.
Es gibt einige Stellen an denen doch etwas rausgebrochen ist - diese werde ich so anordnen, dass man es beim Späteren fertigen Rahmen auf der Arena kaum mehr sehen wird.
Hier die Anordnung:
d.) Die Verklebung werde ich jeweils an den Stößen vornehmen und zur Stabilisierung noch auf den Flächen zusätzliche Druckstücke einfügen aus Glas.
Gerne hätte ich die Längsseite des Rahmen länger gemacht und statdessen die Innenteile kürzer; meine Glasplatte war aber eben nicht lang genug und es soll ja auch kein Abklatsch der bekannten Fabrikate werden.
So wird die Verklebung stattfinden:
e.) Anschließend habe ich mir eine Zentrierung gebaut zur Ausrichtung der 90° Winkel und für eine absolut ebene Unterlage gesorgt.
Hier habe ich dann die Stoßstellen jeweils mit Kleber versehen und kurz antrocknen gelassen:
f.) Nun wurde das ganze zusammengefügt und mittels Winkel ausgerichtet.
Die Planheit ist durch die ausgerichtete Fläche auf der Werkbank gegeben.
Damit die Konstruktion durch herauslaufenden Überschusskleber nicht an der Auflage der Werkbank festklebt, habe ich Papierstücke untergelegt.
Diese kleben zwar auch mit fest, lassen sich nach dem Aushärten jedoch recht gut wieder entfernen.
Beim Kleben unbedingt Handschuhe und Schutzbrille verwenden.
Nun muss der Rahmen trocknen und danach ganz wichtig:
Es müssen die überschüssigen Kleberreste entfert werden.
Diese würden dazu führen, dass der Rahmen nicht plan aufliegt bzw. die spätere Glasplatte als Abdeckung ebenfalls nicht plan zum Liegen kommt.
Die Klebereste lassen sich am besten mit einem Cuttermesser und einem Ceranfeldschaber abheben.
Zeitcounter nach diesen Arbeitsschritten: Ca. 5 Stunden für Einkauf, Zeichnung, Werkzeug zusammensuchen, Anzeichnen, Schneiden Schleifen, Ausrichten, Winkelanlage bauen, mehrfach zusammenlegen, kleben, reinigen, aufräumen
Zufrieden ich bin mit dem Ergebnis bis zu diesem Punkt
In der nächsten Episode #3 zeige ich euch, wie die Arenaabdeckung gebastelt und getestet wurde.
Die hat mich so einiges an Nerven gekostet...
Bis dahin.
Viele Grüße,
Reliant