Warum gibt es soviele Ameisenhaufen
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#1 Warum gibt es soviele Ameisenhaufen
Guten Tag Community,
Ich fahre seit vielen Jahren nach Semriach auf 800 m Höhe (nahe bei Graz) in der Südsteiermark in Urlaub. Dort gibt es viel Nadelwald. In einem Waldstück ca. 1 km x 1km Größe gibt es hunderte von Ameisenhügeln von klein bis ca. 1 m hoch. Jedes Jahr werden es mehr. Ist wirklich gigantisch das anzuschauen. Niemand kann mir sagen warum dort so "gehäuft" die Ameisenhaufen auftreten. Was ist der Grund? Vielleicht hat ein Leser eine Vermutung.
Danke
GruĂź Peter
Ich fahre seit vielen Jahren nach Semriach auf 800 m Höhe (nahe bei Graz) in der Südsteiermark in Urlaub. Dort gibt es viel Nadelwald. In einem Waldstück ca. 1 km x 1km Größe gibt es hunderte von Ameisenhügeln von klein bis ca. 1 m hoch. Jedes Jahr werden es mehr. Ist wirklich gigantisch das anzuschauen. Niemand kann mir sagen warum dort so "gehäuft" die Ameisenhaufen auftreten. Was ist der Grund? Vielleicht hat ein Leser eine Vermutung.
Danke
GruĂź Peter
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Harry4ANT
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#2 Warum gibt es soviele Ameisenhaufen
Hallo Peter,
da würde ich vermuten, dass diese Ameisenhaufen alle von der selben Art sind (z.B. Formica rufa) bzw. sogar eine einzige Superkolonie bilden, sich also nicht gegenseitig bekämpfen oder konkurrieren und so immer weiter wächst.
Eventuell ist das Waldstück zusätzlich auch so klein, dass nur wenige natürliche Feinde wie Vögel, Wildschweine, Spinnen, Schlangen, Eidechsen, Kröten usw. vorkommen und bietet wohl trotzdem ausreichend Nahrung für die Ameisen.
da würde ich vermuten, dass diese Ameisenhaufen alle von der selben Art sind (z.B. Formica rufa) bzw. sogar eine einzige Superkolonie bilden, sich also nicht gegenseitig bekämpfen oder konkurrieren und so immer weiter wächst.
Eventuell ist das Waldstück zusätzlich auch so klein, dass nur wenige natürliche Feinde wie Vögel, Wildschweine, Spinnen, Schlangen, Eidechsen, Kröten usw. vorkommen und bietet wohl trotzdem ausreichend Nahrung für die Ameisen.
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#3 Warum gibt es soviele Ameisenhaufen
Ich kann jetzt nur als Laie antworten:
Ich vermute, dass sich diese großen Ameisenhaufen, die du wahrscheinlich meinst, also vermutlich Formica rufa, überwiegend in Nadelwäldern ansiedeln, da dort sehr viel Material zum Hügelbau ist. Ist jetzt aber nur so eine Vermutung.
Ich selbst kann das bei mir (westliches Rheinland-Pfalz, circa 500 m Höhe) auch beobachten. Wir besitzen ein kleines Waldgrundstück (Nadelwald), in dem wir auch öfters aufforsten, und obwohl dieses Stück relativ klein ist, kann man im Moment quasi beobachten, wie die Hügel aus dem Boden sprießen. Und um/auf den Ameisenhügeln ist mächtig was los… Ein reges Treiben, sehr interessant zu beobachten.
Ich vermute, dass sich diese großen Ameisenhaufen, die du wahrscheinlich meinst, also vermutlich Formica rufa, überwiegend in Nadelwäldern ansiedeln, da dort sehr viel Material zum Hügelbau ist. Ist jetzt aber nur so eine Vermutung.
Ich selbst kann das bei mir (westliches Rheinland-Pfalz, circa 500 m Höhe) auch beobachten. Wir besitzen ein kleines Waldgrundstück (Nadelwald), in dem wir auch öfters aufforsten, und obwohl dieses Stück relativ klein ist, kann man im Moment quasi beobachten, wie die Hügel aus dem Boden sprießen. Und um/auf den Ameisenhügeln ist mächtig was los… Ein reges Treiben, sehr interessant zu beobachten.
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#4 Warum gibt es soviele Ameisenhaufen
Hallo,
erstmal vorab, ist nur eine Laienmeinung
Aber ich musste auch sofort an eine Superkolonie denken. Und noch spezieller an eine Doku, die ich vor einiger Zeit gesehen habe. Da hat sich auch eine haufenbauende Art auf einem Berghang in den Alpen zur Superkolonie entwickelt und hatte so einen Vorteil gegenĂĽber den Kolonien mit nur einem Haufen. Trotzdem war dieses Superkolonieverhalten einzigartig und wurde bis dahin bei dieser Art noch nie beobachtet.
Die Nahrungsquelle dürften wohl Läuse auf den Bäumen sein und was man da sonst noch an Insekten, Spinnen etc. findet.
Wie nah liegen die Haufen so zusammen? Je näher, desto mehr würde es auf die Superkolonie hindeuten...
GrĂĽĂźe vom Pinco
erstmal vorab, ist nur eine Laienmeinung
Aber ich musste auch sofort an eine Superkolonie denken. Und noch spezieller an eine Doku, die ich vor einiger Zeit gesehen habe. Da hat sich auch eine haufenbauende Art auf einem Berghang in den Alpen zur Superkolonie entwickelt und hatte so einen Vorteil gegenĂĽber den Kolonien mit nur einem Haufen. Trotzdem war dieses Superkolonieverhalten einzigartig und wurde bis dahin bei dieser Art noch nie beobachtet.
Die Nahrungsquelle dürften wohl Läuse auf den Bäumen sein und was man da sonst noch an Insekten, Spinnen etc. findet.
Wie nah liegen die Haufen so zusammen? Je näher, desto mehr würde es auf die Superkolonie hindeuten...
GrĂĽĂźe vom Pinco
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#5 Warum gibt es soviele Ameisenhaufen
Distanz ist im Prinzip egal, das hat was mit der Fähigkeit der Ameisen zu tun, sich als Mitglieder einer anderen Kolonie zu erkennen - bei argentinischen Ameisen ist ein Gen für Fühlersensorik beschädigt, daher kann man Kolonien aus Europa, Südamerika, Nordamerika und Ostasien nehmen, zusammenkippen und sie verschmelzen sofort zu einer einzigen Kolonie.
Diesen evolutionären Vorgang gibt es auch in mehreren Varianten - mittlerweile gibt es mehrere weltweite Argentine-Superkolonien, die von unterschiedlichen Linien abstammen und unterschiedliche "Genfehler" haben und sich gegenseitig bekämpfen.
In Süddeutschland verbreitet sich mit Formica fuscocinerea ja aktuell auch eine Superkolonieameise aus derGattung Formica, die übernimmt in Bayern zunehmend Spielplätze und Parks und in Ba-Wü hat sie u.a. die Innenstadt von Tübingen fest im Griff (was schon beeindruckend ist, wenn man bedenkt, dass sie dafür erstmal die Lasius niger raustreten musste).
Und auch Lasius neglectus aus Osteuropa ist mitterweile in Deutschland angekommen (die haben im Gegensatz zu Formica fuscocinerea das Potential richtig Probleme zu machen).
Diesen evolutionären Vorgang gibt es auch in mehreren Varianten - mittlerweile gibt es mehrere weltweite Argentine-Superkolonien, die von unterschiedlichen Linien abstammen und unterschiedliche "Genfehler" haben und sich gegenseitig bekämpfen.
In SĂĽddeutschland verbreitet sich mit Formica fuscocinerea ja aktuell auch eine Superkolonieameise aus der
Und auch Lasius neglectus aus Osteuropa ist mitterweile in Deutschland angekommen (die haben im Gegensatz zu Formica fuscocinerea das Potential richtig Probleme zu machen).
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#6 Warum gibt es soviele Ameisenhaufen
Hallo Peter, willkommen bei uns im Ameisenforum.
Ameisen brauchen passende Lebensbedingen, wie Klima, Nestbaumaterial, Futter.
Ist das vorhanden, können sie sich richtig gut entwickeln.
Hast Du Bilder gemacht?
GrĂĽĂźe Wolfgang
Eine derartige Ansammlung an Ameisenhaufen beobachten zu können, ein besonderes Naturerlebnis.Ich fahre seit vielen Jahren nach Semriach auf 800 m Höhe (nahe bei Graz) in der Südsteiermark in Urlaub. Dort gibt es viel Nadelwald. In einem Waldstück ca. 1 km x 1km Größe gibt es hunderte von Ameisenhügeln von klein bis ca. 1 m hoch. Jedes Jahr werden es mehr. Ist wirklich gigantisch das anzuschauen. Niemand kann mir sagen warum dort so "gehäuft" die Ameisenhaufen auftreten. Was ist der Grund? Vielleicht hat ein Leser eine Vermutung.
Ameisen brauchen passende Lebensbedingen, wie Klima, Nestbaumaterial, Futter.
Ist das vorhanden, können sie sich richtig gut entwickeln.
Hast Du Bilder gemacht?
GrĂĽĂźe Wolfgang