Ãœbergewicht oder Verfettung bei Ameisen?
- chris1994
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#1 Ãœbergewicht oder Verfettung bei Ameisen?
Hallo Zusammen
Wie aus dem Titel zu entnehmen ist, geht es mir um die Ernährung von Ameisen und deren Auswirkung.
Beim Menschen ist es ja schon seit langem bekannt, dass viel Essen und wenig Bewegung zu Übergewicht bis hin zu Fettleibigkeit führt. Dass das nicht besonders gesund ist und dadurch das Risiko für so manche unangenehme Dinge (Herzinfarkt, Hirnschlag etc.) steigt ist ja auch bekannt.
Es ist aber auch immer wieder die Rede davon, das Hunde, Katzen etc. in der Haltung zu viel gefüttert werden und zu wenig Auslauf haben und deshalb an den Gleichen Symptomen leiden wie Menschen.
Nun hab ich mir gestern Gedanken darüber gemacht, ob dies auch bei Ameisen der Fall sein kann. Als ich meine Camponotus beobachtet habe, wie sie einen Zuckerwassertropfen nach dem anderen aufgesaugt haben, hab ich mich ernsthaft gefragt, ob ihnen das auf Dauer gut tut.
Im Becken haben unsere Ameisen bedeutend weniger Auslauf als in ihrem natürlichen Habitat und für schweisstreibendes Jagen müssen sie auch keine Energie aufwenden, es reicht aus dem Nest zu watscheln und schon ist man beim Futternapf.
Gedacht hab ich da, das solcher Überfluss vielleicht dazu führen kann, das bei den Ameisen Organe verfetten, der Herzschlauch und die Gefässe "verkalken" etc.
Weiss jemand dazu genaueres oder hat selber schon Erfahrungen gemacht, ob dies irgendwie die Lebensdauer oder Entwicklung beeinflusst??
MFG Christian
Wie aus dem Titel zu entnehmen ist, geht es mir um die Ernährung von Ameisen und deren Auswirkung.
Beim Menschen ist es ja schon seit langem bekannt, dass viel Essen und wenig Bewegung zu Übergewicht bis hin zu Fettleibigkeit führt. Dass das nicht besonders gesund ist und dadurch das Risiko für so manche unangenehme Dinge (Herzinfarkt, Hirnschlag etc.) steigt ist ja auch bekannt.
Es ist aber auch immer wieder die Rede davon, das Hunde, Katzen etc. in der Haltung zu viel gefüttert werden und zu wenig Auslauf haben und deshalb an den Gleichen Symptomen leiden wie Menschen.
Nun hab ich mir gestern Gedanken darüber gemacht, ob dies auch bei Ameisen der Fall sein kann. Als ich meine Camponotus beobachtet habe, wie sie einen Zuckerwassertropfen nach dem anderen aufgesaugt haben, hab ich mich ernsthaft gefragt, ob ihnen das auf Dauer gut tut.
Im Becken haben unsere Ameisen bedeutend weniger Auslauf als in ihrem natürlichen Habitat und für schweisstreibendes Jagen müssen sie auch keine Energie aufwenden, es reicht aus dem Nest zu watscheln und schon ist man beim Futternapf.
Gedacht hab ich da, das solcher Überfluss vielleicht dazu führen kann, das bei den Ameisen Organe verfetten, der Herzschlauch und die Gefässe "verkalken" etc.
Weiss jemand dazu genaueres oder hat selber schon Erfahrungen gemacht, ob dies irgendwie die Lebensdauer oder Entwicklung beeinflusst??
MFG Christian
- Ossein
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#2 AW: Ãœbergewicht oder Verfettung bei Ameisen?
Bisher ist in diese Richtung, glaube ich, nichts bekannt -
chris1994,
ob Diabetes, Fettsucht, oder Karies, sie alle sind eindeutig beim Menschen und Menschenaffen belegt, und bei einigen anderen Säugetieren, aber meines Wissens nicht bei Insekten.
Das soll aber andereseits nicht heißen, dass die menschliche Haltung das Verhalten der Ameisen nicht verändert. In der Regel aber wird davon ausgegangen, wenn ich nicht irre, dass die Lebenszeit einer gut gehaltenen Kolonie eher verlängert wird.
LG, Ossein.
chris1994,
ob Diabetes, Fettsucht, oder Karies, sie alle sind eindeutig beim Menschen und Menschenaffen belegt, und bei einigen anderen Säugetieren, aber meines Wissens nicht bei Insekten.
Das soll aber andereseits nicht heißen, dass die menschliche Haltung das Verhalten der Ameisen nicht verändert. In der Regel aber wird davon ausgegangen, wenn ich nicht irre, dass die Lebenszeit einer gut gehaltenen Kolonie eher verlängert wird.
LG, Ossein.
- Octicto
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#3 AW: Ãœbergewicht oder Verfettung bei Ameisen?
Übergewicht würde ich ausschließen. Es wäre mir nicht bekannt, dass Insekten zum Genuss Nahrung zu sich nehmen. Sie nehmen so viel Nahrung auf wie sie in ihrer Gaster fassen können, sofern sie und ihre Brut überhaupt etwas benötigen.
Verfettung kann ich mir eher vorstellen. Dabei kommt es ja nicht primär darauf an, wie viel Nahrung aufgenommen wird, sondern die Zusammensetzung der Nahrung. Ich will keinesfalls damit sagen, dass sie vom "gesunden" aufnehmen können wie viel sie wollen, aber ich denke, die Art der Nahrung hat Vorrang.
Soweit mein Gedanke dazu. Ein spannendes Thema auf dessen klärung ich gespannt bin. Sollte ich falsche Inhalte angegeben haben, so bitte ich um Hinweise darauf!
Gruß, Octicto
Verfettung kann ich mir eher vorstellen. Dabei kommt es ja nicht primär darauf an, wie viel Nahrung aufgenommen wird, sondern die Zusammensetzung der Nahrung. Ich will keinesfalls damit sagen, dass sie vom "gesunden" aufnehmen können wie viel sie wollen, aber ich denke, die Art der Nahrung hat Vorrang.
Soweit mein Gedanke dazu. Ein spannendes Thema auf dessen klärung ich gespannt bin. Sollte ich falsche Inhalte angegeben haben, so bitte ich um Hinweise darauf!
Gruß, Octicto
- christian
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#4 AW: Ãœbergewicht oder Verfettung bei Ameisen?
Diesbezüglich kann man wohl schlecht Erfahrungen gemacht haben, denn eigentlich fast alle Ameisenarten saugen wie die blöden an Zucker.
Aber ich würde ganz klar und lauthals NEIN!!! rufen, wenn mich einer fragte, denn
1. sind die Ameisen nicht unmittelbar mit dem Zeug in Kontakt, sie lagern es nur in ihrem Sozialmagen
2. Sie sind stark auf solche Gegebenheiten angepasst, z.B. im Winter besteht ein wirklich großer Anteil derHämolymphe aus Glucose.
Ich denke ganz besonders der erste Punkt hat deine Frage schon ausreichend beantwortet
.
Hier finden sich ein paar Bilder von Streaker's Camponotus fellah, die Fettknötchen in derGaster bilden. Räumlich gesehen ist das Fett aber nicht mit dem Zucker zusammen im Sozialmagen gespeichert.
Immerhin können ja auch die so genannten Honigtopfameisen gut gefüllt so leben.
Daher würde ich einen Organschaden weitgehend ausschließen.
Ameisen sind wohl auch gegen Gelenkprobleme weitgehend immun, besonders bei älterenKöniginnen gut zu beobachten, denn die laufen auch noch auf vollkommen abgetretenen Stümpfen ohne jeden Tarsen oder Tarsi) ist der unterste Abschnitt des Ameisenbeins, bestehend aus mehreren Gliedern.">Tarsus.
LG, christian
Aber ich würde ganz klar und lauthals NEIN!!! rufen, wenn mich einer fragte, denn
1. sind die Ameisen nicht unmittelbar mit dem Zeug in Kontakt, sie lagern es nur in ihrem Sozialmagen
2. Sie sind stark auf solche Gegebenheiten angepasst, z.B. im Winter besteht ein wirklich großer Anteil der
Ich denke ganz besonders der erste Punkt hat deine Frage schon ausreichend beantwortet
![Blinzeln ;)](https://ameisenforum.de/images/smilies/wink.gif)
Hier finden sich ein paar Bilder von Streaker's Camponotus fellah, die Fettknötchen in der
Immerhin können ja auch die so genannten Honigtopfameisen gut gefüllt so leben.
Daher würde ich einen Organschaden weitgehend ausschließen.
Ameisen sind wohl auch gegen Gelenkprobleme weitgehend immun, besonders bei älteren
LG, christian
- Corsair
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#5 AW: Ãœbergewicht oder Verfettung bei Ameisen?
Naja, Diätjoghurt & Salat wollten sie bis jetzt noch nicht und das Ameisenlaufrad wurde noch nicht erfunden.
Ein Mensch sollte auch nicht zuviel süsses und wenig Bewegung machen.
Bei der Ameisen-Königin ist es eher vom Vorteil wenn sie all ihre Energie in die Entwicklung der Eier steckt.
Und die Ameisen-Arbeiter brauchen den Treibstoff Zucker als Treibstoff wie unsere Autos den Benzin nehm ich an.
Wenn sie nicht soviel Bewegung haben wie in der Natur dann liegt, dass wohl daran - dass sie zu viel Nahrung bekommen - für die sie in der Natur viel weiter laufen müssten.
Aber du hast RECHT - bei meinen C. ligniperdus zB seh ich viel mehr dick angefüllteGaster als in der Natur bei den C. vagus Völkern die ich beobachte.
LG Corsair
Ein Mensch sollte auch nicht zuviel süsses und wenig Bewegung machen.
Bei der Ameisen-
Und die Ameisen-Arbeiter brauchen den Treibstoff Zucker als Treibstoff wie unsere Autos den Benzin nehm ich an.
Wenn sie nicht soviel Bewegung haben wie in der Natur dann liegt, dass wohl daran - dass sie zu viel Nahrung bekommen - für die sie in der Natur viel weiter laufen müssten.
Aber du hast RECHT - bei meinen C. ligniperdus zB seh ich viel mehr dick angefüllte
LG Corsair
"Gesegnet sei der Ameisenverstand, der zu klein für Zweifel ist."
- Streaker87
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#6 AW: Ãœbergewicht oder Verfettung bei Ameisen?
christian hat geschrieben:Hier finden sich ein paar Bilder von Streaker's Camponotus fellah, die ihr Fett im Sozialmagen zusammen mit dem Zucker und Honig einspeichern. Dabei bilden sich kleine Knoten, die nach Bedarf abgebaut werden.
Ich denke, bzgl. des Bildes meinst du wohl diesen Thread (Beitrag #7): Volle Gaster nicht gleich volle Gaster?
- chris1994
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#7 AW: Ãœbergewicht oder Verfettung bei Ameisen?
Danke für eure Antworten.
Mir wurde soeben mitgeteilt, dass Ameisen gar keine Fettzellen haben. Wusste ich bis jetz nicht.
Dann sind auch meine Ãœberlegungen von vorhin nichts Wert.
Nun noch eine Allgemeine Frage: Wenn Ameisen eben keine Fettzellen haben, von was zehren sie, wenn ihr Sozialmagen leer ist und auch kein Koloniemitglied ihnen etwas zum Futtern gibt (z.B. in derWinterruhe )??
Wird da sofort Muskelgewebe abgebaut?
MFG Christian
Mir wurde soeben mitgeteilt, dass Ameisen gar keine Fettzellen haben. Wusste ich bis jetz nicht.
Dann sind auch meine Ãœberlegungen von vorhin nichts Wert.
Nun noch eine Allgemeine Frage: Wenn Ameisen eben keine Fettzellen haben, von was zehren sie, wenn ihr Sozialmagen leer ist und auch kein Koloniemitglied ihnen etwas zum Futtern gibt (z.B. in der
Wird da sofort Muskelgewebe abgebaut?
MFG Christian
- DavidK
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#8 AW: Ãœbergewicht oder Verfettung bei Ameisen?
Wenn es tatsächlich so ist, dass sie keine Fettzellen haben (ist, so glaube ich, bei Insekten wirklich so), dann muss halt immer etwas im Magen sein.
Dieser wird sicher als Speicher dienen. Der Mensch speichert kurzfristig auch Kohlenhydrate in der Leber. Evtl. gibt es solche Organeigenschaften auch bei Insekten.
Dieser wird sicher als Speicher dienen. Der Mensch speichert kurzfristig auch Kohlenhydrate in der Leber. Evtl. gibt es solche Organeigenschaften auch bei Insekten.
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