Hi ihr,
Sahal hat geschrieben:Dermitundsoweiter krub
Irgendwann musst du uns nochmal eine Einführung in Thaische Grammatik und den enormen Vokabelreichtum dieser Sprache geben!
genau das meinte ich nicht
Hm, ich hatte gehofft... aber die stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Ich glaube nicht
Mich interessiert eigentlich eher, was du weißt.
Wie Christian für Myrmica schreibt und ein
Herr Kipyatkov zuvor an verschiedenen Stellen/Arten nachgewiesen hat, können Arbeiterinnen z. B. von Lasius niger, die nicht auf
Winterruhe eingestellt sind,
Larven, die dies sehr wohl sind, physiologisch aus der
Winterruhe rupfen - zwar nicht vollständig, aber überzeugend. (Influence of the queen and worker ants on onset and termination of the larval
diapause in Lasius niger (L.) (
Hymenoptera, Formicidae), s. Link)
bzw stark nach Art gewichtet.
Naja, das sowieso. Aber wie bei so vielen Forschungsergebnissen gehe ich hier auch davon aus, dass man diese Erkenntnisse verallgemeinern kann/muss, solange es nicht für jede Art Untersuchungen gibt.
Zudem ist der Tag immer gleich lang: 24h... nur unterschiedlich breit
Ja, an manchen Tagen kommt auch noch ein gewisser Tiefgang dazu!
Zu bedenken ist, dass ein Großteil des Volkes nie das Tageslicht sieht, und selbst die Außendienstlerinnen immer nur ein paar Minuten bis Stunden das Tageslicht sehen...
Das sagt aber nichts darüber aus, inwiefern diese Zeit nicht ausreichend sein kann um irgendwelche physiologischen Reaktionen hervorzurufen, denn die können innerhalb von Minuten oder Sekunden anlaufen. Auch mit der Signalübertragung bzw. Multiplikation von wenigen auf viele haben Ameisen bekanntermaßen nicht so ein großes Problem.
Wie bei uns Menschen, wenn wir im Frühjahr wieder die ersten echten Sonnenminuten erleben, die sich warm auf der Haut anfühlen, Knospen sprießen, Spargel wächst und so...
Ich weiß, du wirst über solche Problemchen nur müde lächeln können.
bei zB Lasius flavus regulär nie an die Oberfläche kommen.
...aber dicht darunter ihre Läuse melken...
Die Temperatur jedoch ist ein wesentlich einfacher zu benutzender Indikator, und im Durchschnitt sicherlich auch erheblich zuverlässiger!
An welchen Erkenntnissen möchtest du das festmachen? Ich kann jetzt nur aus meiner Nordlichterfahrung sprechen: Hier kann es im Juli oder August schon mal ein, zwei Wochen geben, an denen die Temperatur im Keller ist, was heißt dass das Thermometer auch tagsüber kaum bis gar nicht über 20 °C klettert. Die Tageslichtlänge dagegen ist zuverlässig - zwar ist es mal mehr oder weniger hell wg. Bewölkung und es wirkt dadurch evtl. etwas früher dunkel, aber das halte ich wiederum für zuverlässiger. Ooooder eine Mischung aus beidem, wie Christian schreibt.
Auch das Wohn- und Kinderzimmer ist nicht von der Außenwelt abgekoppelt, sondern bietet idR einen guten und wahrnehmbaren Anteil an Tageslicht. So dürfte es doch gar nicht vorkommen, dass unsere Völker aufgrund falscher Haltungstemperaturen erheblich zu früh in die (Vorbereitung zur) Winterruhe gehen.
Doch, weil sicherlich ein Faktor einen oder mehrere andere überdecken kann. Wie du nicht müde wirst zu schreiben: Wenn das Jahreswerk vollbracht ist, ist Schluss und frau legt sich zur Ruhe, das finde ich sehr schlüssig. Ist zwar eine völlig ander Baustelle, aber bei Pflanzen gibt es Sonnentagszähler; so wird die Blüte erst nach einer gewissen Zahl von Tagen mit Vollsonne ausgelöst. Ich könnte mir vorstellen dass es bei unseren sozialen Sechsbeinern ähnlich läuft. Wenn der Tages- oder Aktivitätszähler voll ist, ist das Jahr zu Ende. Alternativ wird das Jahr dann durch sinkende Tageslänge & Temperaturen eingeläutet, je nachdem womit man es zu tun hat.
Andererseits leben die wohl meisten Völker unter abendlichem Kunstlicht zumindest im Herbst/Winter. Sie dürften also gar nicht in die Vorbereitung zur Winterruhe gehen, da sie sommerliches Lichtquantum abbekommen.
Nee, Licht ist ja nicht gleich Licht und Kunstlicht ist meistens dermaßen anders! Das brauche ich dir doch eigentlich nicht zu schreiben.
Schon allein aus dem Grund, dass man es im Wohnbereich lieber höhlenartig anmutend mit einem warmen Rotanteil haben möchte als tageslichthell-grellweiß. Zusätzlich fehlt der UV-Bereich komplett und die Beleuchtungsintensität ist im Vergleich zu einer schattigen Fensterbank nicht mehr als mies. Es sei denn, man übererfüllt die Anforderungen der lokalen Arbeitsschutzbeauftragten um Längen.
Es wäre sicherlich interessant, die Auswirkungen von Spektren(verschiebung) auf das Verhalten zu beobachten!
Anekdote dazu: Mein kleines Formica fusca-Volk (40 A. + 1 K.) bewohnt zwei durch einen Schlauch verbundene Plastikdosen, eine auf der Fensterbank (Arena) und eine im Wohnzimmerregal um die Ecke (darin zwei Reagenzgläse als Nest). Die Tiere sind im Oktober
von selbst über Nacht aus dem abgedunkelten Reagenzglas mit genügend Wasser in den Verbindungsschlauch an die kälteste Stelle unter dem Fensterrahmen gezogen (~ 10 °C, ja, schlecht isoliert!) und haben den ganzen Winter da gehockt. Damit sind sie mir etwa eine Woche zuvor gekommen, eigentlich wollte ich sie in den Kühlschrank verfrachten. Ich dachte mir dann, dass sie dort auch bleiben können, denn ein Teil meiner kleinen Kolonien überwintert auch in einem ungeheizten Raum auf dem Fensterbrett. Ab und zu sah ich eine am Wasser im Reagenzglas. Seit der letzten Woche steigen sie wieder den Schlauch rauf in Richtung RG-Nest - ein lebendes Diapausometer?
"nicht kürzer als die Sommerzeit"
Sommerzeit mag missverständlich ausgedrückt sein, ich meine damit die Zeit des Sommergeschäfts, die Aktivitätsphase.
Will heißen: die Winterruhe nicht kürzer als die sommerliche Aktivitätsphase!
Ah, danke für die Aufklärung, da lag ich ordentlich daneben.