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von Frank Mattheis » 8. Januar 2010, 13:45
Bei diesen Arten haben wir gute Erfahrungen gemacht mit dem Zufüttern während der Gründung, eastgate. Nicht alle Messor nehmen flüssigen Zucker, diese schon zB.. Ebenso nehmen die ganz gerne kleine Eiweisportionen an, wenn erste Larven da sind.
Manche Arten reagieren sehr hektisch und furchtsam bei kleinen Störungen, die messor semirufus sind in gewisser Wiese etwas ruhiger, wer verschiedene Arten wie wassmanni und semirufus hält, wird einen Unterschied feststellen. Messor wassmanni sind etwas furchtsamer, hektischer und reagieren mit erregten Umherlaufen. Die grösseren semirufus-Jungköngiginnen reagieren weniger aufgeregt, bleiben oft unmittelbar bei der Brut im Reagenzglas, versuchen diese mit dem Körper abzuschirmen.
Beide Arten jedoch nehmen gerne schon bei der Gründung Futter an. Das kann helfen, denn es verhindert, dass gelegte Eier an die Larven verfüttert werden müssen. Sie können also mit der ersten Generation mehr Arbeiter aufziehen.
Man muss nicht alle klaustral gründenden Königinnen jeder entspr. Art zufüttern. Wenn es aber geht, sollte man es m.E. versuchen. Es kann den Tieren bei der Koloniegründung helfen. Ich selbst füttere immer zu, wenn die Tiere Futter annehmen. Auch weil die Verhältnisse in Gefangenschaft eben andere sind als die im Freiland.
Die Tatsache, dass die Arten es in der freien Natur ohne Zufütterung schaffen können, ist zudem wenig hilfreich bei den in Gefangenschaft gehaltenen Tieren. Sie wird ja oft angeführt als Grund, solche Tiere nicht zu füttern.
Im Freiland gründende Königinnen schaffen die Gründung nur in glücklichen Ausnahmefällen. Es gelingt nur einen winzigen Bruchteil der Jungköniginnen. Kein Halter wird dieses Risiko eingehen wollen, wenn er nicht hunderte von Jungköniginnen einer Art pflegt.
Der Stress, der bei der Fütterung entstehen kann, kann minimiert werden durch vorsichtiges Handeln. Er ist nur kurzzeitig und weitaus weniger schlimm als Stress durch Hunger oder ständiges Verlieren der Brutstadien durch Hunger infolge einer sich zu lang hinziehenden Gründung.
Auch das kann in der Haltung ja vorkommen, es gibt ja Beispiele, in denen die Königinnen mehrmals Brut verloren und die Gründung sich über lange Zeit hinzog und am Ende erfolglos war.
LG, Frank.