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Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Camponotus
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ANTdré
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#17 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 12. Juni 2008, 15:11

Samstag 07.06.2008 - Mittwoch 12.06.2008: ( 89. - 94. Haltungstag: )

Das Völkchen wächst mit Stetigkeit, aus vielen Eiern sind mittlerweile Larven geschlüpft und die Zahl der Imagines ist ebenfalls wieder angestiegen! In letzter Zeit in der zum größten Teil nur Eier oder Puppen vorhanden waren, war das Proteinnahrungsbedürfnis des Volkes sehr gering. Doch nun, wo viele Larven geschlüpft sind, ist die Nahrungsverwertung wieder emenz angestiegen.
Ich hatte heute die Gelegenheit das Volk genauer zu zählen, da es sich im Nest verteielt hatte.

Diese Zählung ergab:
25x Arbeiterinnen ==> 16x Pygmäen / Minorarbeiterinnen ; 08x Mediaarbeiterinnen ; 01x Majorarbeiterinnen
06x Kokonpuppen
27x Larven in allen Größen
etwa 40 Eier

Bei dieser Volkszählung musste ich eine Mediaarbeiterin bemerken, der auf der linken Seite das Funiculus der Antenne fehlt. Dies scheint aber weder auf ihre eigene Orientierung, noch Nestkommunikation Auswirkungen zu haben. Sie ist vollständig an der Aufgabenverteilung und Throphalaxis beteiligt.

Jetzt wo die Anzahl der Imagines angestiegen ist, kann man mehr Aktivität in der Arena beobachten. Auch bei der Aufnahme von Honigwasser sind jetzt mindestens zwei Arbeiterinnen, bzw. oft sogar drei an der Futterquelle anzutreffen.

Bild

Und so sieht es momentan im Nest des Camponotus ligniperda Völkchens aus.

Bild

Zwichen den unteren beiden Kammern ist die Majorarbeiterin schön zu sehen, diese hält sich ganzzeitlich im Nest auf. Sie führt dort keine Arbeiten aus, sie hängt meist an der Decke und genießt die Trophalaxis durch Nestgenossinen.

Diesbezüglich habe ich eine Frage!
Wie lange dauert es nach dem schlüpfen des Imagos, bis das "natürliche" Verhalten ausgebildet ist?
Ich konnte bei den Minor, und Mediaarbeiterinnen nach dem Schlupf einen Zeitraum von etwa vier Tagen ausmachen, bis diese ebenfalls in die Brutpflege eingriffen, doch die Majorarbeiterin macht keine anstallten irgendetwas zu tun.
Vielleicht habt Ihr da Ahnung oder eine Idee!

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Das wars ertmal wieder von meinem Völkchen.
Gruß, André.



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#18 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 17. Juni 2008, 16:18

Donnerstag 13.06.2008 - Dienstag 17.06.2008: ( 95. - 99. Haltungstag: )

Es sind wieder zwei Imagines geschlüpft, darunter auch wieder eine Majorarbeiterin. Das Schlüpfen wird aber in der nächsten Zeit wieder etwas zurück gehen, da momentan noch 6 Kokonpuppen vorhanden sind. Der größere andere Teil der Brut besteht aus sehr vielen Eiern und vielen kleinen bis mittleren Larven. Trotz der hohen Zahl an Larven scheint momentan das Bedürfnis an Proteinquellen gedeckt zu sein, denn das aller zwei Tage frisch angebotene Heimchen wird nur noch selten frequentiert. Dafür spricht auch die Volumenfülle der Gaster, der Sozialmagen ist momentan ausreichend gefüllt. Ich werde natürlich trotzdem die Proteinnahrung nicht vernachlässigen und weiterhin Heimchen zur Verfügung stellen.

In Bezug auf die Heimchen.......,
"meine" Tiere scheinen wohl im allgemeinen nicht auf einen abwechslungsreichen Speiseplan zu stehen, denn es werden nur frisch abgekochte Heimchen verwertet. Weder ein Mehlwurm, eine Grille oder eine Stubenfliege sind interessant. Ich werde mal etwas Obst reichen, um ihr Interesse daran zu ertesten!

Was ich interessant finde ist, das sich die Tiere kaum noch davon stören lassen wenn ich die mit roter Folie bespannte Plexiglasscheibe hoch schiebe, um ins Nestinnere zu fotografieren. Anfangs liefen einzelne Imagines etwas wirr hin und her, doch nun ist keine Reaktion daruf mehr zu erkennen. Sie gehen weiter ihrer Brutpflege nach ohne ein Anzeichen von Panik. Es scheint ein Gewöhnungsfaktor bei dem Volk einzutreten, das auf das hochschieben der Plexiglasscheibe keine Gefahr droht und dieser Zustand auch nur kurz anhällt.

Hier mal noch ein Bild, welches frisch geschlüpfte Larven zeigt, von denen momentan sehr viele im Volk vorhanden sind.

[img]http://picmirror.de/thumb.php/16674_68.jpg[/img]

Naja, das wars ertmal wieder! Hier noch ein paar Daten des Volkes und seines Habitats:

Volkstärke:
01x Königin
27x Imagines
==> 16x Pygmäen / Minorarbeiterinnen ; 09x Mediaarbeiterinnen ; 02x Majorarbeiterinnen
06x Kokonpuppen
momentan nicht / schwer zählbare Anzahl von Larven und Eiern

Klima:
Beckentemperatur: 20°C
Beckenluftfeuchte: 54%

Ich möchte in Zukunft versuchen, ein Klimadiagramm der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit im Becken anzufertigen. Dieses soll in etwa so aussehen.....

[img]http://picmirror.de/thumb.php/16669_01.jpg[/img]

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Also dann, bis zum nächsten Mal.
Gruß, André.



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#19 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 27. Juni 2008, 20:08

Mittwoch 18.06.2008 - Donnerstag 26.06.2008: ( 100. - 108. Haltungstag: )

Momentan ist es ruhig in meinem Volk, die Entwicklung der Brut geht langsam vorran, die Larven wachsen nur behäbig. Vielleicht stimmt eine oder mehrere Haltungsbedingungen nicht?!
Ich gebe ihnen reichlich Proteinnahrung, nun in Form von kleinen Heimchen, frisches Wasser und natürlich Honigwasser.
Ich nutzt keine Wärmequelle.

Dazu kommt noch, das nun auch das Pygmäensterben in meinem Volk einzusetzen scheint. In den letzten vier Tagen sind zwei Tiere verstorben, diese fand ich außerhalb des Nestes an verschiedenen Orten. Gerade wo mein Volk begann zu wachsen, nun diese Verluste, das ist traurig aber nicht zu ändern. Ich hoffe das der Tod der Tiere das besagte Pygmäensterben ist und nicht andere Fremdeinwirkungen dafür verantwortlich sind! Ich konnte keine Milben entdecken, es war über ihren Körpern ein leichter Film, der aber nach dem abtropfen verschwand, was auf Sand hindeutet.

[img]http://picmirror.de/thumb.php/17173_dsc00907.jpg[/img] [img]http://picmirror.de/thumb.php/17174_dsc00914.jpg[/img]

Wobei mich schon erstaunt woher diese gekrümmte Haltung kommt.
Wisst Ihr wie diese Haltung entsteht?

Volkstärke:
01x Königin
25x Imagines
==> 14x Pygmäen / Minorarbeiterinnen ; 09x Mediaarbeiterinnen ; 02x Majorarbeiterinnen
06x Kokonpuppen
momentan nicht / schwer zählbare Anzahl von Larven und Eiern

Beckenklima:

[img]http://picmirror.de/thumb.php/17176_01.jpg[/img]

Ich weiß das momentan nicht viel geschehen ist, ich wollte mich nur mal wieder melden und Bericht erstatten. Also bis zum nächsten Mal.

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Gruß, André.



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#20 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 23. September 2008, 16:07

Freitag 27.06.2008 - Dienstag 23.09.2008: ( 109. - 198. Haltungstag: )

Grüßt Euch,
ich möchte nun den Haltungsbericht über das von mir gehaltene Camponotus ligniperda Volk wieder einmal ergänzen! In der letzten Zeit habe ich den Bericht ganz schön schleifen lassen ( Asche auf mein Haupt ), ich versuche wieder regelmäßiger zu berichten bis die Winterruhe die eingeschränkte Haltungsphase einleitet.

Die von mir im letzten Post berichtete langsame Entwicklung der Brut setzte sich weiter fort, bis sie dann mitte August ganz zum Erliegen kam. Die letzten Puppen schlüpften zu Imagos und die letzten Eier entwickelten sich zu Larven, nun hat sich seit dieser Zeit das Larvenwachstum vollständig eingestellt. Dies waren damals schon Annzeichen einer verfrüht beginnenden Winterruhe meines Volkes.
Durch die, aus den letzten Kokonpuppen, geschlüpften Imagos erhöhte sich die Zahl der Individuen im Volk auf 36 inklusive der Königin. Die beiden Tiere, die ich im letzten Post als verstorben angegeben habe, stellten sich als Einzelfälle und somit als Pygmäensterben heraus. Mittlerweile sind wieder zwei Tiere verstorben, sie wurden aus dem Nest getragen und auf einen "Haufen" gelegt, doch dies waren ebenfalls Einzelfälle und somit kein Grund zur Beunruhigung ( bis jetzt verstorbene Tiere => 4 Arbeiterinnen ). Also momentan bereiten sich bei mir 34 Individuen der Art Camponotus ligniperda auf die Winterruhe vor, der Haltungsstart begann mit einer Königin und 8 Arbeiterinnen, somit ist das Volk dieses Jahr um 25 Arbeiterinnen angewachsen.
Die Einleitung der Winteruhe und die Eindickung der Körpersäfte macht sich dadurch bemerkbar, das sie im Ytongnest die obere linke Kammer bezogen haben und sich langsam immer mehr zu der bekannten Wintertraube zusammendrängen. Auch die Nahrungsaufnahme ist so gut wie beendet, angebotene Proteinnahrung wird seit etwa 4 Wochen garnicht mehr angerührt und die Flüssignahrung nur sehr sehr selten. Ich biete vor der Winterruhe momentan eine Zuckerwasserlösung und eine Honigwasserlösung an, damit sie ihren Energiespeicher optimal anlegen können. So wie es momentan aussieht haben sie dies bereits getan, denn die Gaster der Tiere sind prall gefüllt.
Den zu Beginn der Haltung, außerhalb des Nestes, angelegten Müllhaufen hat das Volk mittlerweile in den optionalen Erweiterungsgang rechts im Nest verlegt, zum Glück kann ich diesen Bereich des Nestes problemlos reinigen.
Nach dem Winter werde ich ein neues Nest anbieten, welches sich außerhalb von der Arena befinden wird. Es wird ein Schlauch als Verbindung zwischen Becken und Nest, durch eine nachträgliche Glasbohrung an der rechten Seitenscheibe, angebracht. Das Nest wird ein stehender Ytong sein der mit Edelstahlgaze umspannt ist.

Hier ein paar Bilder des Volkes:
1) Die letzten Kokonpuppen des Jahres 2008
2) Die beiden Leichenfunde
3) Die Situation im Nest etwa mitte August
4) Die Situation im Nest in den letzten Tagen
5) Die beginnende Wintertraube und etwa 50 Larven

1)Bild 2)Bild 3)Bild 4)Bild 5)Bild


Volksstärke:
01 x Königin
33 x Arbeiterinen

Brutstärke:
00 x Eier
ca.50 x Larven
00 x Kokonpuppen

Verluste:
04 x Arbeiterinnen
04 x Kokonpuppen

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So das solls erstmal wieder gewesen sein, demnächst berichte ich wieder wenn ich das Nest samt Volk in einer Kunststoffdose in den Keller gestellt habe, um sie langsam an die kommenden 4-8°C im Kühlschrank zu gewöhnen.


Also bis denne, André.



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#21 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 30. September 2008, 10:37

Mittwoch 24.09.2008 - Dienstag 30.09.2008: ( 199. - 205. Haltungstag: )

Wie gesagt melde ich mich wieder wenn mein Volk die Reise in den Keller antritt.
Da mir mein Volk in den letzten Wochen eindeutige Signale für die Berietschaft zur Winteruhe ausgesannt hat, habe ich nun ihr "Herbst"domizil eingerichtet. Mein Volk hat mich nur kurz verunsichert, nachdem es zwischen den bisherigen Tagen der Inaktivität einen Tag der Aktivität zwischengeschoben hat. Das heißt, es wurde über einen Zeitraum von etwa 5 Stunden stark im Nest furagiert und es herschte sichtbare Unruhe. Dieses Verhalten verschwand aber genauso schnell wie es gekommen war und es kehrte wieder Ruhe ein. Es wird sicher eine mir nicht bekannte oder nicht nachvollziehbare Neststörung gewesen sein.

Also setzte ich sie an diesem Sonntag in die Vorwinterruhebox und brachte sie in den etwa 15°C kühlen Keller. Die Box hat eine Größe von 20cm x 30cm Grundfläche damit bei Bedarf ein furagieren außerhalb des Nestes möglich ist, diese habe ich mit Messuhren für Temperatur und rel. Luftfeuchtigkeit ausgestattet. Zusätzlich habe ich sie mit Futtermittelquellen und Baumaterial versorgt, falls das Volk die Entscheidung trifft den Eingang des Nestes zu verschließen. Die Belüftung erfolgt über viele nachträglich gebohrte 1mm Löcher im Deckel der Box. Die Kontrollgänge meinerseits zur Box erfolgen täglich.

Hier ein paar Bilder der Box:
1) Die Box als solches
2) Die Messeinrichtungen
3) Futterquellen und Baumaterial
4) Die fertige Vorwinterruhebox

1)Bild 2)Bild 3)Bild 4)Bild

Dieses Domizil wird für die nächsten 2-3 Wochen ihre Heimat sein, bis das entweder von ihnen oder von mir verschlossene Nest dann in einen seperaten Kühlschrank im Keller gestellt wird, in welchem die Temperatur dann langsam von etwa 12°C, bis auf die Winterruhetemperatur von durchschnittlich 5°C gerergelt wird.
Ich bin noch sehr aufgeregt, weil es nun die erste Winterruhe des Volkes und gleichermaßen auch meine erste vollständige Winterruhe wird. Ich bin aber optimistisch gestimmt, denn ich habe mich in der Vergangenheit viel belesen in Bezug auf Haltung und Winteruhe und gehe daher vernüftig an die Winterruhe heran.
Wünscht mir trotzalledem viel Erfolg für die Überwinterung meines Volkes.

Die Volkstärke hat sich zum Post Nr.20 nicht verändert.

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Also dann, ich wünsche allen Haltern von einheimischen Arten eine erfolgreiche Winterruhe und Durchhaltevermögen, was die leerstehenden Formicarien in den Wohnzimmern angeht.

Gruß, André.



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#22 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 4. Oktober 2008, 14:00

Mittwoch 01.10.2008 - Samstag 04.10.2008: (206. - 209. Haltungstag: )

Ich habe mich heute dazu entschieden das Nest aus der Vorwinteruhebox zu entnehmen und mit von mir verschlossenem Eingang im Keller zu belassen.
Der Grund dieser Entscheidung ist die stetig zu hohe relative Luftfeuchtigkeit von etwa 81% gewesen. Denn kalte Luft hat nicht so eine hohe Wassergasspeicherkapazität wie warme Luft und das Ergebnis war Kondenswasser ( => Dieses bietet Schimmel, in Verbindung mit organischen Stoffen, bekanntlich einen guten Nährboden ). Da das Volk weder Protein,- noch Flüssignahrung aufgenommen hat und auch selbst den Eingang nicht verschlossen hat, habe nun ich dieses übernommen.
Es war dabei eine absolute Ruhe im Nest festzustellen, kaum eine Reaktion auf diese Neststörung, wieder ein Zeichen dafür, das das Volk dabei ist ihre Körpersäfte einzudicken.
Die momentanen Temperaturen liegen bei tagsüber 13°C und die relative Luftfeuchtigkeit liegt nun bei anständigen 52%.
Wieder so ein physikalisches Phänomen, dass mir eigentlich bekannt ist, aber zum Zeitpunkt der Umsetzung keinen Platz in meinen Gedankengängen gefunden hat, Handeln sollte doch stetz durchdacht sein ^^.

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Tschöö, André.



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#23 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 14. Oktober 2008, 17:45

Sonntag 05.10.2008 - Dienstag 14.10.2008: ( 210. - 219. Haltungstag: )

Am heutigen Morgen wurde die Vorwinteruhezeit von mir abgeschlossen und somit hat die Winterruhe meines Camponotus ligniperda Volkes begonnen.

Ertsmal vorweg, ich habe mir von Arbeit glücklicherweise einen gebrauchten Kühlschrank mit der Energieeffizienzklasse A erbeuten können. Dieser war eigentlich in eine Minibar eingepflegt, doch da diese seit einiger Zeit ausgemustert ist, habe ich immer wieder auf diesen spekuliert bis mein Chef dann doch endlich JA sagte!
Da er bei uns im Räderlager stand sah er auch dem entsprechend aus, es war erstmal eine Putzaktion von ungelogen einer anderthalb Stunde nötig um diesen wieder einigermaßen keimarm zu bekommen. Vorallem die Gummidichtungen waren besonders verschmandet.

Hier der Vorher / Nachher Vergleich:

Bild Bild

Der Lohn der Arbeit ist aber ein ganz persönlicher Überwinterungskühlschrank für mein Volk, indem außer dem Nest und den Messuhren Nichts steht und vorallem im Vergleich zu einem Haushaltskühlschrank der täglich in Benutzung ist, ist er weniger Erschütterungen ausgesetzt. Was ich am vorteilhaftesten finde.

Unser Keller hat sich trotz der relativ hohen Außentemperaturen gut abgekühlt, es sind etwa 10°C in den letzten Tagen gewesen. Daher habe ich den Kühlschrank nach einer allgemeinen Funktionskontrolle auf momentan 6°C eingestellt. Diese Temperatur werde ich nächste Woche noch auf 4°C absenken und dann im März nächsten Jahres wieder langsam hoch holen.
Ab nun an werden aller vier bis fünf Tage Kontroll,- bzw. Bewässerungsgänge durchgeführt, die mein Volk bis Ende der Winterruhe im März begleiten werden.

Bild Bild

PS: Die am digitalen Thermometer ( half mir bei der Funktionskontrolle und der Einstellung auf den gewünschten Temperaturwert, da dies eine schnellere Reaktionszeit besitzt als analoge Messgeräte! ) angezeigten 8,1°C resultieren vom Öffnen des Külschranks und der Aufnahme der Bilder.

Trotz der über das nächste halbe Jahr entstehenden höheren Stromkosten, bin ich froh das ich diesen Winterruhekühlschrank nutzen kann, der die Winterruhe einigermaßen stressfrei für die Tiere durchführbar macht und auch Platz für zukünftig größere Nester zulässt, wenn das Volk weiter wächst.

Also, da in der nächsten Zeit weniger Geschehen wird und nun bei mir die reine Winterruhe begonne hat, wünsche ich allen Haltern von einheimischen Arten eine erfolgreiche zweite Hälfte der Ameisensaison 2008/2009!
Hier nochmal ein Bild zur melankolischen Errinnerung ,wie leer es in meinem und sicher auch anderen Halterwohnzimmern leider das nächste halbe Jahr aussehen wird.

Bild

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Bis die Tage und Tschöö, Gruß André.



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#24 AW: Camponotus ligniperda - Haltungserfahrungen

Beitrag von ANTdré » 20. November 2008, 15:27

Mittwoch 15.10.2008 - Donnerstag 20.11.2008: ( 220. - 256. Haltungsstag: )

Nun ist es schon wieder mehr als anderthalb Monate her, als ich mein Volk Camponotus ligniperda mit Verminderung der Temperatur auf die Winterruhe vorbereitete und seit etwas mehr als einem Monat befindet sich das verschlossene Nest, bei um die 4°Celsius in dem dafür extra angeschafften Überwinterungskühlschrank.
Grund für mich ein kurzes erstes Resümee zu ziehen!
Ich kontrolliere aller 5 Tage die Temperatur im Kühlschrank und befeuchte den Ytongstein über eine 100ml Spritze mit 15ml Wasser. Bis gestern habe ich sie dabei nicht gestört, gestern aber habe ich kurz die mit roter Folie bespannte Plexiglasscheibe entfernt, um einen genaueren Einblick in die momentane Nestsituation zu erhalten.
Dabei war ich sehr zufrieden, die Wintertraube ist schön ausgeprägt und es sind noch keine Verluste zu erkennen! Auch der von mir gefürchtete bzw. befürchtete Schimmel der sich eventuell durch das Kühlschrankklima bilden könnte, ist bis jetzt aus geblieben. Alles in Allem bin ich sehr zufrieden was die ersten anderthalb Monate meiner ersten Winterruhe betrifft, prinzipiell scheint es doch unproblematischer zu sein als ich es mir vorgestellt hatte.
Man ist ja vor der ersten Winterruhe immer etwas aufgeregt was die Durchführung betrifft, ob man alles ohne Fehler hinbekommt.
Bis jetzt scheint alles zu funktionieren, aber weiterhin toi toi toi für die noch kommende restliche Überwinterungszeit!

Die Temperatur im Kühlschrank beträgt konstant 4°Celsius und die relative Luftfeuchtigkeit schwankt immer zwischen 55% und 60%.

Hier drei Bilder der momentanen Nestsituation:

Bild Bild

Bild

So das war mal wieder ein kurzer Einblick in meine momentane Haltung der Art Camponotus ligniperda und ich melde mich wieder wenn es einen weiteren Zwischenstand der Ãœberwinterung gibt.

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Also bis die Tage, Gruß André.



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