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Camponotus japonicus

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AtTheAnt
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#1 Camponotus japonicus

Beitrag von AtTheAnt » 8. Oktober 2021, 07:19

Hallo allerseits,

nachdem ich mich in einer Woche - einer der spannendsten meines Lebens wohlgemerkt - durch Rapunzulas Haltungsbericht genossen habe und immer noch keinen ähnlich umfangreichen Haltungsbericht zu Camponotus japonicus finden konnte, muss ich wohl selber Hand anlegen.

Ich habe - und das ist jetzt nicht off topic sondern die Einleitung - dieses Jahr mit einer Lasius Niger Königin und 23 Arbeitern angefangen. Eine schöne kleine Combiarena und los ging das Glück meiner Ameisenhaltung. Da ich allerdings keine Garage oder dergleichen habe, in der man Ameisen gut überwintern könnte, träumte ich die ganze Zeit von einer Ameisenart, die sich bei normalen Zimmerbedingungen halten lässt und keine Winterruhe benötigt.

Seit dem 24.09.2021 ist sie nun bei mir und pflegt drei Puppen und zwei Larven in ihrem Neströhrchen. Ein Foto wollte ich gestern auch noch machen aber meine Frau hat natürlich den Akku der Digitalkamera leer gemacht. Das werde ich euch nachreichen, die Autovervollständigung hat zugeschlagen.

PS: Wer durch die Autovervollständigung meines Handys sinnengestellte Sätze findet, darf verständnislos den Kopf schütteln.

PPS: Es gibt jetzt einen offiziellen Diskussionsthread diskussionsthread-camponotus-japonicus- ... 62220.html
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#2 Camponotus japonicus

Beitrag von AtTheAnt » 8. Oktober 2021, 17:46

Hallo allerseits,

da bekam ich nun endlich meine neue Königin und musste feststellen, dass ihr der fordere rechte "Unterarm" Bein fehlt! Ich war ehrlich angep****. Zuerst war ich etwas überfordert und wusste nicht recht, was ich tun sollte. Hatte ich eine behinderte Königin bestellt? Jetzt weiß ich, warum mache Läden explizit damit werben, dass sie keine beschädigten Gynen verschicken. Ich habe mich also an den Kundensupport des Antstores gewandt und bekam folgende Antwort:

"Die Camponotus japonicus war einige Monate bei uns und hat sich gut entwickelt. Ein Bein weniger kann in der Natur natürlich vorkommen, beeinträchtigt aber die Entwicklung oder das Verhalten nicht, da brauchen Sie sich keine weiteren Sorgen machen. Besonders bei der Königin hat es keinen großen Einfluss, da Sie für die Eierproduktion verantwortlich ist.

Bei weiteren Fragen konatktieren Sie uns gern.

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Tag und viel Freude bei der Ameisenzucht.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Antstore Team"


Ant love forvever - so will ich halt Inklusion leben. Immerhin hatte ich sie schon in mein Herz geschlossen. Stutzig hat mich allerdings gemacht, dass die Königin schon "einige Monate" beim Antstore war. Bei drei Puppen und zwei Larven hat sie sich dann aber recht langsam entwickelt. Ich habe mal gelesen, Königinnen würde bei besonders viel Stress, zum Beispiel beim Versand, ihren Nachwuchs fressen, um dann eigentlich am einem anderen, ruhigeren Ort neu zu gründen. Hoffentlich ist das meiner nicht passiert.

Unsere Magnifizienz
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#3 Camponotus japonicus

Beitrag von AtTheAnt » 9. Oktober 2021, 16:36

Guten Morgen allerseits,

ein weiterer schöner Tag in meiner Ameisenfilter-Blase. Alle guten Menschen sind Ameisenfreunde, der Rest sind ... Reptiloiden. Ich habe neulich bei AntsCanada ein Video gesehen, in dem eine Camponotuskönigin ihre erste Puppe auspackte. Dabei sind mir zwei Dinge aufgefallen. Zum Einen kommen Ameisen wohl gar nicht allein aus ihrer Puppenhülle heraus und zum Anderen ist es möglich (fast-) fertige Ameisen durch eben diese Puppenhülle zu erkennen. Ein genaues Hinsehen brachte mir dann auch die vage Hoffnung, dass die erste Arbeiterin kurz vorm ausgeschlüpft werden Stand und siehe da: Heute erblickte sie ihr erstes Licht in dieser Welt. Arbeiterin Nummer eins befindet sich direkt unterhalb der Königin. Reinzoomen. Der dunkle Glück Fleck (Für das volle Autovervollständigungserlebnis lasse ich die von der Autovervollständigung eingesetzten Wörter durchgestrichen stehen). Sieht in Natura natürlich besser aus, deshalb hält man A-meisen ja auch selber 2) .
A-meise; Und ja: die Bildqualität ist hochgeladen schlechter.
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#4 Camponotus japonicus

Beitrag von AtTheAnt » 10. Oktober 2021, 09:06

Guten Morgen allerseits,

Die Geschichte von der claustralen Gründung

Jetzt denkt ihr euch sicherlich: "Was geht mir dem? Kaum 1,5 Ameisen und stellt schon einen der Grundpfeiler der Ameisenhaltung infrage."

Genau so ist es! Die meisten (meint: claustral gründende) Ameisenköniginnen lieben ihre Ruhe und brauchen sie auch #Brutfraß.
Zur Bedeutung dieser Ruhe verweise ich gerne auf:
diskussionsthread-camponotus-japonicus- ... ml#p442471
Zum richtigen Zeitpunkt der ersten Fütterung findet man auch etwas in diesem Forum:
https://www.ameisenforum.de/ab-wann-sol ... 56307.html

Noch bevor meine erste Arbeiterin das Licht der Welt entdeckte habe ich meiner Königin etwas zu essen gegeben! Ich war dabei die diesen Sommer gefangenen Lasius niger- Kolonien zu füttern und da kam ich auf die Idee, es Mal zu versuchen. Ich habe also eine tiefgefrorene Drosophila hydei (flugunfähige Fruchtfliege) hineingelegt und was soll ich sagen? Heute Morgen lagen nur noch die Reste am Ausgang. Also habe ich, wie bei Gab's Ameisen gelernt, ein Aluschiffchen mit Futter reingeschoben.
Frühstück!
Frühstück!
PS: Alle Fruchtfliegen sind von der Alufolie runter und liegen jetzt vor der Königin, wenn das mal kein Erfolg ist!
PPS: Ich schätze es nicht, wenn andere meine Beiträge editieren.
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#5 Camponotus japonicus

Beitrag von AtTheAnt » 12. Oktober 2021, 17:07

Guten Morgen allerseits,

Es werde Licht!

Wie es meiner Königin geht? Ich weiß es nicht, denn ich halte mich fromm an mein Ruhegelübde. Am kommenden Wochenende wird meine und eure Neugier (wen außer mir interessiert es eigentlich?) gestillt. Bis dahin beschäftigt mich aber etwas anderes.

Licht! Viele Ameisen reagieren panisch/schreckhaft/ängstlich auch plötzlichen Lichteinfall. Man kann es sich vorstellen. Häufig werden sie in völliger Dunkelheit gehalten und (hoffentlich) nur gelegentlich geht (zumindest bei mir) der Deckel auf und die volle Dröhnung Tageslicht reizt die lichtscheuen Augen. Die perfekten Bedingungen, um seine ungeborenen Kinder zu fressen (natürlich nur für Ameisen).

Ein anderer Aspekt ist, dass sich viele Kolonien gut an Licht gewöhnen lassen. Meine Lasius niger-GemüsefachimKühlschrankkolonie hat sich beispielsweise hervorragend in ihrer Combiarena an den regelmäßigen (keine Taschenlampe! Das Ding heißt nicht umsonst Flashlight.) Lichteinfall gewöhnt. Was also tun, um mehr Einblick in die Kolonieentwicklung zu bekommen?

Langsame Eingewöhnung soll es sein, bestenfalls mit freier Wahl zwischen helleren und dunkleren Orten in einem Übergangsformicarium. Ich weiß, der Vorschlag kam bereits ;). Wie es der Zufall will, habe ich noch eine unbenutzte 40*20*20cm Arena einstehen rumstehen. Wer hat das nicht :mrgreen: ? Ich werde also schick Material besorgen und ein Kinderzimmer einrichten. Soll niemand sagen, ich täte mir keine Mühe geben. Ich habe heute schon "Naturmaterialien" wie ein kleiner Junge gesammelt.

Bis dahin müsst ihr euch mit einem Foto meiner aktuellen Königinnenresidenz begnügen, welches ich nachreiche, wenn ich ich in Schnappschussreichweite (woher kennt die swipe-Funktion dieses Wort?) bin.
Aktuelle Unterkunft. Die Klinge im Hintergrund ist zum Schutz vor Raubameisen.
Aktuelle Unterkunft. Die Klinge im Hintergrund ist zum Schutz vor Raubameisen.
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#6 Camponotus japonicus

Beitrag von AtTheAnt » 16. Oktober 2021, 14:51

Guten Morgen allerseits,

Es werde Raum!

"Eine Übergangsarena soll es sein!", sprach der Diskussionthread und so soll es geschehen. Zum besseren Schutz meiner Camponotus japonicus Königin, ihrer einen Arbeiterin, der drei Puppen und drei Larven (nöp, keine Eier in Sicht) und ganz besonders zur Vemeidung von Aufruhr, wenn Mr. Ameisenhalter mal wieder gucken kommt, wird heute umgezogen. Eigens dafür bin ich in unsere Landeshauptstadt gereist, um Material zu besorgen. Einzig einen ziemlich unglücklich klingenden Verkäufer, der so gar nichts mit Ameisen anfangen können wollte, habe ich bekommen (und etwas Bodengrund). Sparen wir uns das Geschwafel und schauen auf die Bilder!
Ãœbergangsformikraium mit Bodengrund.
Ãœbergangsformikraium mit Bodengrund.
Einarbeitung des Flussbetts des Antrivers.
Einarbeitung des Flussbetts des Antrivers.
Öffnen der Talsperre. FLutung des trockenen Flussbetts.
Öffnen der Talsperre. FLutung des trockenen Flussbetts.
Deko. Alle Männer lieben Deko oder wie Rapunzula sagen würde: Das ist MEINE Deko.
Deko. Alle Männer lieben Deko oder wie Rapunzula sagen würde: Das ist MEINE Deko.
Blick aus der Vogelperspektive.
Blick aus der Vogelperspektive.
Die Eichelschuhe sollen als Fressnäpfe dienen. Die großen Stücke Holz waren nicht meine Idee aber auf die Rinde als Sichtschutz für meine Zöglinge bin ich stolz!
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#7 Camponotus japonicus

Beitrag von Erne » 16. Oktober 2021, 22:26

Macht richtig Spaß für seine Ameisen zu planen und zu bauen.
Sieht richtig gut aus was von Dir gebaut wurde 3)
Hoffe dass Du auch die nötige Geduld hast, bis sich die Ameisen soweit entwickelt haben um das zu nutzen.
Wenn die Geduld nicht reichen sollte, gibt sicherlich noch weitere Dinge die gedacht, geplant und gebaut werden könnten.

Grüße Wolfgang



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#8 Camponotus japonicus

Beitrag von AtTheAnt » 18. Oktober 2021, 13:28

Hallo allerseits,

Rolle rückwärts!

Gleich nach dem Umzug stellte sich heraus, dass die Idee mit der großzügig eingerichteten Übergangsarena nichts taugt, zumindest hinsichtlich der Fütterung. Es passierte nämlich erstmal nichts und dann vertrockneten allmählich die Fruchtfliegen, die ich zur Fütterung reingelegt hatte.

Ich kann es mir bildlich vorstellen: "Mama, soll ich Mal draußen gucken, was geht? Vielleicht gibt's was leckeres zu Essen?", fragt A-meise. "Was? Schmeckt dir meine Flügelmuskulatursuppe etwa nicht? Du räumst erstmal schön dass Reagenzglas auf!"

Was soll ich sagen? Immerhin können sie sich so etwas an die Lichtverhältnisse gewöhnen. In dem Karton war es ja so dunkel, dass jedes Abheben des Deckels zur Panik geführt hat. Im Formikarium schützt jetzt zusätzlich ein Stück Rinde vor zuviel Licht.

Die Überraschung zum Schluss: B-meise ist geschlüpft!
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