Besonderheiten bei F. fuscaImmer wieder wird auch hier im Forum über die Frage diskutiert, ob F. fusca noch im Jahr des Schwärmens ein Nest gründet oder erst im darauffolgenden Frühjahr. Inzwischen habe ich beide Varianten kennen gelernt. SEIFERT schreibt, die Gynen
"sollen" erst im Folgejahr mit der Eiablage beginnen. Es dürfte wohl mit dem Schwärmtermin zusammenhängen, dieser wird für die Niederungen im Vergleich mit der sonstigen Serviformica-Verwandtschaft eindeutig später angegeben:
Alate Mittel 2. August (21. Juni, 15. Sept.). Wenn also das Schwärmen erst im Aug./Sept. stattfinden sollte, dürfte die Zeit bis zum Okt. für das Aufziehen der
Brut zu kurz sein. Da Formica spp. ohne
Brut überwintern, werden dann erst gleich keine Eier gelegt.
Am 1. Mai musste ich zu meiner Ãœberraschung aber feststellen, dass in einigen Nestern v. F. fusca bereits
Puppen v. weibl. Geschlechtstieren vorhanden sind und auch die restliche Geschlechtstierbrut weit fortgeschritten ist. Ein lokales Phänomen kann es nicht sein: Benachbarte Nester v. F. cunicularia zeigten eine nicht so weit fortgeschrittene Entwicklung der
Brut. Vor einigen Tagen konnte ich etliche Nester v. F. cinerea u. F. fuscocinerea untersuchen, in denen die
Brut ebenfalls nicht so weit fortgeschritten war.
Gut, es ist bekannt, dass im Frühjahr in den meisten Nestern v. Serviformica spp. vorrangig die Geschlechtstierbrut aufgezogen wird, die
Brut v. Arbeiterinnen wird "zurückgestellt".
Jetzt ergibt sich die entscheidende Frage: Warum entwickeln sich Geschlechtstiere in Nestern v. F. fusca so früh - mitunter früher als bei den deutlich zeitiger schwärmenden anderen Serviformica spp.? Die Anwesenheit v. Geschlechtstieren in einem Nest durch längere Zeit stellt sicher eine Belastung für die Gesamtentwicklung des Volkes dar.
Eine mögliche Erklärung wäre, dass die Geschlechtstiere v. F. fusca für die Ausreifung der Geschlechtsorgane länger brauchen als die übrige Serviformica-Verwandtschaft.
Anbei zwei Bilder der Geschlechtstierbrut:
L.G.Boro