Haben die Neuen keine Geduld mehr?

Allgemeine Fragen und Themen über europäische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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christian
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#17 AW: Haben die Neuen keine Geduld mehr?

Beitrag von christian » 6. Juni 2010, 01:13

Frage zum Awiki:
Dort steht geschrieben, dass manchmal Puppen artfremder Kolonien angenommen werden. Könnte man zu einer Cataglyphis velox eine ander Cataglyphis- Art pushen, z.B. Cataglyphis nodus oder iberica u.ä.. Ich meine nur als Rettungsversuch für meine kleine Kolonie und ich Halter dieser Art kenne. Deshalb.

Danke schon mal.

LG,
christian



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Raimund
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#18 AW: Haben die Neuen keine Geduld mehr?

Beitrag von Raimund » 6. Juni 2010, 02:35

Wie dem Threadersteller ist mir das hohe Gesuch nach Puppen auch augefallen.

Stimme grundsätzlich Cayal zu was das pushen betrifft, kommt halt auf die Mentalität des Halters und dessen Ziels an. Aus dem gewerblichen wird man das wohl nicht raushalten können.

christian hat geschrieben:Dort steht geschrieben, dass manchmal Puppen artfremder Kolonien angenommen werden. Könnte man zu einer Cataglyphis velox eine ander Cataglyphis- Art pushen, z.B. Cataglyphis nodus oder iberica u.ä..


Innerhalb einer Gattung besteht eine gewisse Möglichkeit, was auch schon oft berichtet wurde (keinesfalls unter den Gattungen), letzendlich hilft hier im Speziellen wohl nur der Versuch. Ich weiß ja nicht wie es um deine Kolonie steht und was du bereit bist zu riskieren. Drück dir aber die Daumen.

Mfg & Gute Nacht

Raimund



oernie
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#19 AW: Haben die Neuen keine Geduld mehr?

Beitrag von oernie » 6. Juni 2010, 03:18

christian hat geschrieben:In der Gründungsphase so viel pushen? Neee, das funzt net. Die Ameisen benötigen Schlupfhilfe u.ä., und wenn die nicht gewährleistet ist, sind die Ameisen nach dem Schlupf (wenn er denn überhaupt "gelingt") oft verkrüppelt. Nicht selten bleiben sie auch einfach stecken und Ende.

LG,
christian


Also ich hab meine Lasius niger Königin mit ca. 500 Puppen gepuscht und da gab es keine Probleme.

Die Königin hat dann gleich von Anfang an massig Eier gelegt, und so bestimmt 100 Pygmäen gross gezogen.

Bei anderen Arten kann ich mir das aber sehr gut vorstellen, Myrmica rubra werden ja von 3-4 Schwestern ausgepackt.

mfg Oe



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Braddock
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#20 AW: Haben die Neuen keine Geduld mehr?

Beitrag von Braddock » 6. Juni 2010, 09:53

Also ich hab meine Lasius niger Königin mit ca. 500 Puppen gepuscht und da gab es keine Probleme.


Ist jetzt überhaupt nicht böse gemeint und ich will dich da eigentlich auch nicht kritisieren, da es ja jedem selbst überlassen ist wie er seine Ameisen hält und was er mit ihnen macht.
Aber was hat das denn noch mit Ameisenhaltung zu tun wenn man da 500 Puppen reinhaut? Wo ist da der Sinn und Zweck?

MfG Braddock


Diskutiere niemals mit Idioten. Sie ziehen dich auf ihr Niveau herunter und schlagen dich dann mit Erfahrung!

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Clypeus
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#21 AW: Haben die Neuen keine Geduld mehr?

Beitrag von Clypeus » 6. Juni 2010, 11:00

Ich habe früher mal meine Lasius niger- Kolonie aus purer Ungeduld gepusht. Das mache ich nie wieder- wie die Kolonie alleine heranwächst, ist deutlich faszinierender als eine Kolonie, die schon etwa mittelgroß ist.



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christian
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#22 AW: Haben die Neuen keine Geduld mehr?

Beitrag von christian » 6. Juni 2010, 13:20

@Raimund:
O.k., danke :). Meine Kolonie ist 2 Arbeiterinnen+ 1 Königin+ 2 Puppen+ 1 kleines Eierpaket groß. Momentan ist die Lage zwar relativ stabil (die Königin legt Eier und die alten verschwinden nicht dauernd), sobald die Kolonie aber aus dem Gleichgewicht kommt, sind se weg, deshalb wollte ich mir Puppen schnorren. Ursprünglich war die Kolonie deutlich größer, aber durch meine Ungeschicktheit ist sie stark dezimiert worden :(.

LG,
christian



Hummelfant
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#23 AW: Haben die Neuen keine Geduld mehr?

Beitrag von Hummelfant » 6. Juni 2010, 14:17

Besitzt einer von euch Topfpflanzen?

Und wer von denen hat die Blume von Samen an groß gezogen?

Ist auch interessanter, als die Pflanze direkt "ausgewachsen" zu kaufen.

Warum sind denn alle Leute soooo ungeduldig?!?


Eigentlich müsste ich dieses "statement" nicht weiter ausführen, weil nun klar ist, was ich meine, aber die Vergangenheit in diesem Forum hat mich eines besseren belehrt.

Ganz einfach: Was will ich haben, welche Funktion soll es erfüllen.

Blumen sind idR. Dekomaterial, aber eine Jungpflanze ist weniger dekorierend (uU. kann dies auch auf Samen etc. zutreffen) als eine ausgewachsene. Darum nehme ich doch eine ausgewachsene Pflanze.

Möchte ich beobachten wie eine Pflaze wächst, dann kauf ich mir nen Samen und beobachte das Wachstum.

So nun zu den Ameisen:

Halte ich Ameisen, weil ich die Entwicklung spannend finde oder eher das Gewusel einer größeren Kolonie?

Die Nicht-Pusher interessieren sich eher für die Entwicklung, Pusher mögen eher den Wuselfaktor oder überhaupt die Möglichkeit des Pushens an sich.
Darum "quodlibet". Jeder wie er es mag, daher würde ich einen Pusher nicht als ungeduldig bezeichnen.


Diese Ungeduld (Exoten-hype, ständig nach der Königin sehen etc.) war schon immer da und wird auch immer bei "frischen" Ameisenhaltern vorhanden sein. Diejenigen, die diese Ungeduld überwinden, werden erfolgreiche Ameisenhalter werden, die anderen eher nicht.

Man könnte auch von einer Art Selektion sprechen.



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swagman
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#24 AW: Haben die Neuen keine Geduld mehr?

Beitrag von swagman » 6. Juni 2010, 17:04

Hallo.

Hier ich!:yellowhopp:
Ziehe meine Pflanzen nur aus Samen die ich mir aus dem Urlaub mitgebracht habe. Ist ein Mitbringsel das einem noch Jahrelang zu tun gibt.
Das fordert Geduld bis die Keimlinge da sind und dann noch mal einige Jahre bis die Pflanze groß genug ist und blüht, falls es nicht eine reine Grünpflanze ist.

Ich denke das muss jeder für sich selber wissen.
Für mich ist die Gründung einer der spannendsten Momente in der Ameisenhaltung.
Die Gründung ist wohl die schwierigste Phase der Ameisenhaltung und für mich persönlich daher die größte Herausforderung. Hier zeigt sich ob ich das nötige Händchen habe, immerhin klappt so eine Gründung auch in der Natur nur selten wobei man in der Haltung schon etliche Risiken ausschließt.
Hier zu pushen wäre für mich eine persönliche Niederlage und kommt daher nicht in frage.
Selbst als Rettungsaktion hätte ich so meine Zweifel, würde es doch bedeuten ich hätte einen Fehler in den Haltungsbedingungen.
Geht eine Kolonie erstmal in die Wachstumsphase über, ist es mit der Herausforderung meist vorbei und man braucht nur noch die Haltungsbedingungen die eine Kolonie dorthin gebracht haben aufrecht erhalten.
Aber natürlich gilt dies nur für mich, jeder mag da seinen Schwerpunkt anders setzen.



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