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Lasius (Dendrolasius) fuliginosus (Gründungsversuch) - Haltungserfahrungen

Berichte, Erfahrungen, Tipps, Beobachtungen Gattung Lasius
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#1 Lasius (Dendrolasius) fuliginosus (Gründungsversuch) - Haltungserfahrungen

Beitrag von Gaster » 24. Mai 2011, 18:02

An dieser Stelle zunächst einmal für alle, die sich mit der Art nicht auskennen, der Steckbrief von Lasius fuliginosus:


Lasius (Dendrolasius) fuliginosus

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Taxonomie
-Familia: Formicidae (Ameisen)
--Subfamilia: Formicinae (Schuppenameisen)
---Tribus: Lasiini
----Genus: Lasius Fabricius, 1804
-----Subgenus: Dendrolasius Ruzsky, 1913
------Species: Lasius fuliginosus (Latreille, 1798)
-------Subspecies: -


Allgemeines
Heimat: von Spanien bis Ostkasachstan (85°E),starke Verbreitung in Mitteleuropa. In Fennoskandien bis 64°N, in den Alpen bis 1800 mNN
Verbreitungskarte:
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Habitat: Gehölzstandorte aller Art, zum Beispiel Wälder, Waldränder und Lichtungen, auch einzeln stehende Bäume in offener Landschaft und in Siedlungsbereichen; meidet Stadtgebiete
Kolonie: polygyn
Koloniegröße: bis 2.000.000 Arbeiterinnen
Koloniealter: ?
Gründung: sozialparasitisch (sozialer Hyperparasit) bei der Untergattung Chthonolasius, meist bei bereits weisellosen Lasius umbratus
Arbeiterinnen: monomorph
Nestbau: durch Hyphen von Pilzarten der Ascomycota Gruppe stabilisierte und mit Honigtau getränkte Kartonnester, meist in Hohlräumen in Baumstämmen und Totholz oder im Wurzelwerk von Bäumen (laut Seifert); nisten sich auch in Holzbalken in Häusern ein (beispielsweise Dachstühle, Fachwerkhäuser usw.) und können deshalb Schäden verursachen;
Selten auch reine Erdnester
Nahrung: hauptsächlich Zoophagie und Trophobiose (Insekten und Honig in der Haltung)
Winterruhe: von Oktober bis März, exogene Winterruhe
Fortpflanzung: Schwarmflug von Mitte Mai bis Mitte September (eventuell zwei getrennte Perioden); schwärmen an warmen Tagen von 16-22 Uhr, Begattung oft in der Nähe des Nestes (laut Seifert)


Aussehen / Färbung
Arbeiterinnen: schwarz, glänzend, Beine werden nach unten hin hellbraun bis gelblich.
Die Mandibeln und die Fühlerschäfte sind eher braun. Die Tiere besitzen einen großen, herzförmigen Kopf und spitze Mandibeln mit denen sie spürbar zwicken können.
Königinnen: schwarz, glänzend
Männchen: schwarz, glänzend



Größe
Arbeiterinnen: ca. 4 - 6 mm
Königinnen: ca. 6 - 7 mm
Männchen: ca. 4,5 - 5 mm


Entwicklungsdauer
Arbeiterinnen: ?
Eier - Larven: ?
Larven - Puppen: ?
Puppen - Imagines: ?


Bemerkungen
Lasius fuliginosus bildet lange Straßen zu Futterquellen (Blattlauszucht) aus. Diese Straßen sind klar gezeichnet. In der Nähe ihrer Nester nehmen wir Menschen einen süßlichen Geruch war. Dieser Geruch entsteht, da die Arbeiter in ihren Mandibeldrüsen die Stoffe Dendrolasin und Undekan bilden. Der Geruch dient als internes Warnsignal für Gefahr. Extern schreckt er andere Ameisenarten (Formica, Lasius) ab.
Der „gezüchtete“ Pilz dient nicht als Nahrung sondern ausschließlich zur Verstärkung der Nestwände.
Lasius fuliginosus gründet sozialparasitär: Eine Königin dringt in das Nest einer meißt weisellosen Lasius umbratus Kolonie ein. Darauf hin wird die Lasius fuliginosus-Brut von den Lasius umbratus Arbeiterinnen aufgezogen. Lasius umbratus gründet ebenfalls sozialparasitär – deshalb „sozialer Hyperparasit“!
Nach Meinung einiger Halter ist Lasius fuliginosus, auf Grund ihrer raschen Entwicklung, Volksstärke, des hohen Platzbedarfes und wegen der Tatsache, dass es sich hier um eine Hausameise handelt, nicht unbedingt zur Haltung geeignet. Aufgrund ihres Wehrsekretes stellt sich ein Versand als recht schwierig dar, weil die Tiere ohne Lüftung daran ersticken könnten.




Haltung
Empfohlen für Anfänger: ?
Temperatur: Zimmertemperatur
Feuchtigkeit: trockene und feuchte Bereiche im Nest, Arena trocken
Nest: Kartonnest in Holz
Formicariengröße: mind. 30*20 für eine kleine Kolonie
Formicarienzubehör: -
Bodenbeschaffenheit: ?
Sonstige Haltungsinformationen: -


Haltungsberichte
Ameise1 - Lasius fuliginosus [15.07.2010 - weitergeführt]
syafon - Lasius fuliginosus [30.05.2010 - 06.07.2010]



Foto-/Videobeiträge
Boro - Lasius fuliginosus [Fotos u.a. mit Lasius fuliginosus]



Wichtige/interessante Diskussionen und Beiträge
Frank Mattheis - Lasius (Dendrolasius) fuliginosus [Beitrag aus der Zeitschrift "Ameisenschutzwarte aktuell" vom Jänner 2003 von Frank Mattheis]
Lasius fuliginosus und Zweignestbildung [ausführlicher Bericht von Frank Mattheis]
Lasius fuliginosus - Gründungserfahrungen [Kleines Halterexperiment - Gründung bei weiselloser Lasius niger Kolonie]







Es gibt leider wenige Berichte in den Foren, in denen eine erfolgreiche Gründung dieser wunderschönen und interessanten Art beschrieben wird. Der Hauptgrund hierfür ist mit Sicherheit die parasitische Form der Koloniegründung, welche in der Haltung auch noch durch die schwierige Bestimmbarkeit der benötigten Wirtsart erschwert wird.

Letztgenanntes Problem liegt auch bei mir vor: Ich fand zwar eine gelbe Lasius-Art, die ich für L. umbratus halte - mit Sicherheit sagen kann ich das aber nicht.
Zusätzlich zu der unsicheren Bestimmung ist der Gründungsversuch weiterhin erschwert. Es gelang mir erst kürzlich (18.05.2011), ein potentielles Wirtsvolk aufzutreiben und wie es nunmal kommen musste, fand ich schon am nächsten Tag eine große Anzahl L. fuliginosus-Königinnen.
Trotz aller erschwerenden Faktoren konnte ich nicht davon lassen, die Gründung mit dieser Königinnengruppe zu versuchen. Insgesamt waren es 46 Gynen, welche ich zu den Arbeiterinnen gab.
Nach einem kurzen, hektischen Lauf durch die umbratus-Arbeiterinnen, wurden sämtliche Königinnen zunächst fixiert. Wie zu erwarten, setzten sich die Königinnen nicht agressiv zur Wehr, sondern betrillerten die Angreifer sehr schnell mit ihren Fühlern.
Es dauerte nur wenige Sekunden und die fuliginosus kamen ohne jede Verletzung und ohne mit Säure angegriffen worden zu sein wieder frei und liefen weiter durch die Arbeiterinnen-Gruppen.
Eine der Königinnen war von Beginn an durch eine Unaufmerksamkeit von mir verletzt und konnte die Wirte deshalb nicht wie die anderen mit ihren Fühlern veranlassen, die Fixierung zu lösen. Dieses Tier wurde kurze Zeit später getötet und zerlegt.
Der Vorgang des temporären Festhaltens wiederholte sich am ersten Tag immer wieder und am Abend waren die ersten Parasitenköniginnen so geschwächt, dass sie starben.

Am nächsten Tag hatte sich das Verhalten beider Gruppen geändert: Die Königinnen hatten sich beruhigt und liefen nicht mehr so schnell umher. Sie verharrten jedoch nie lange an einer Stelle der mit Gips ausgegossenen Dose, welche als vorläufiges Nest diente.
Die Arbeiterinnen wiederum bemühten sich nicht mehr, die fuliginosus zu ergreifen und ließen sie gewähren.
Insgesamt waren zu diesem Zeitpunkt Überreste von sieben Königinnen zu finden - 39 waren folglich noch am Leben.

Über die nächsten Tage hinweg besserte sich das Verhalten beider Seiten immer weiter, bis die Königinnen schließlich in Gruppen zwischen den Arbeiterinnen saßen und von diesen geputzt und versorgt wurden.
In der Folgezeit wurden immer mal wieder einige Königinnen getötet. Die Überreste lassen sich nur schwierig aus der dicht belaufenen Dose entnehmen. Bisher zählte ich die Thoraxe von 13 toten Gynen.
Seit gestern (23.05.2011) sind die Hinterleiber der meisten Königinnen leicht angeschwollen und sie wirken gut genährt. Die Eierproduktion läuft höchstwahrscheinlich gerade an und die ersten werden wohl noch heute oder morgen gelegt.

Um die Kolonie leichter versorgen zu können, habe ich ihnen gestern ein anderes Nest aus Gips gebaut und es ihnen heute zusammen mit einer kleinen Arena angeboten.
Nachfolgend habe ich einige Bilder des beginnenden Umzuges angehängt.



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Falls schon jetzt Fragen aufkommen, stehe ich gerne in meinem Diskussionsthread Rede und Antwort.



LG Jan



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#2 Infiltration der Wirtskolonie

Beitrag von Gaster » 24. Mai 2011, 23:33

Das Schwärmverhalten

Geflügelte Geschlechtstiere von Lasius fuliginosus finden sich schon seit über einem Monat (Ende April, mitunter früher) vor den Ausgängen ihrer Nester. Ist es ein warmer Tag, klettern sie den Nest-Baum weiter herauf, bei Kälte verharren sie direkt am Eingang.
Auch Wind wirkt sich negativ auf die Entfernung der Königinnen und Männchen zum Nest aus.
Sind die Bedingungen nicht optimal, kehren stets alle Tiere am Abend, wenn die Sonne untergeht, wieder in die Tiefe des Nestes zurück.
Am 17.05.2011 kam es bei mir in der Gegend zu einem kurzen, heftigen Regenschauer. Der Boden war oberflächlich angefeuchtet und es herrschte eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, da am Nachmittag und am folgenden Morgen wieder die Sonne schien. - Optimale Bedingungen für einen Schwarmflug von Lasius fuliginosus!
Am Abend des 17.05. machte ich bewusst einen Spaziergang entlang den mir bekannten fuliginosus-Nestern. Und tatsächlich - ich fand eine einzelne Königin. Von dem "Schicksal" dieses Tieres werde ich später noch berichten.

Da mir diese eine Königin nicht genügte und mir klar war, dass ein Gründungsversuch so wenig erfolgversprechend war, machte ich mich am folgenden Vormittag um 10:00 Uhr mit Inlinern und Globuli-Röhrchen auf, um die bekannten Nester abzuklappern.

Schon bevor ich am ersten Nest angekommen war, sah ich aus dem Augenwinkel um etwa 10:10 Uhr die erste tiefschwarze Ameise über die Straße huschen. Mit etwas Übung erkennt man die meisten Arten oder wenigstens Gattungen schon aus über zwei Metern Entfernung. Es war wirklich eine L. fuliginosus-Königin.
Als sie vorsichtig mit den Fingern aufgenommen und im kleinen, mitgenommenen Gefäß verstaut war, ging es den asphaltierten Feldweg entlang weiter. Dieser erste Fund lag etwa 60m entfernt des nächsten mir bekannten Nestes.
Ein relativ "mikriges" fuliginosus-Volk breitet sich über ein kleines, Ende letzten Jahres gerodetes Waldstück aus, das etwa die Abmessungen 30*20m hat. Ein guter Teil dieses Abschnittes ist mit Ameisenstraßen durchzogen und in vielen der Rindenhaufen finden sich Vorposten mit Larven und Puppen.
Über den Feldweg führt eine Ameisenstraße in das angrenzende Waldstück, in welchem sich wahrscheinlich das Hauptnest befindet.
Unmittelbar neben dieser Straße fand ich weitere zwei Königinnen der Art.

Als ich beide Tiere verstaut hatte, bekam ich zum ersten Mal Sorgen, dass ich Probleme bekommen könnte, falls ich weitere Ameisen in das nicht Ausbruch-gesicherte Röhrchen bekommen müsste, ohne, dass alle anderen entkommen. Da ich zu diesem Zeitpunkt jedoch schon so viele Königinnen gefangen hatte, wie in allen Jahren zuvor zusammen, kam mir dieser Gedanke noch utopisch vor.

Am nächsten Nest (50m weiter) angekommen, erschien es mir schon gar nicht mehr so unwahrscheinlich: drei weitere Königinnen. Beim Versuch, diese in das Röhrchen zu verfrachten, quetschte ich ausversehen den Thorax einer Königin ein, welche daraufhin offensichtlich stark verletzt war. Dies ist die Königin, welche wie im ersten Bericht geschrieben früh von den Wirten getötet wurde. Ich kehrte schnell um und fuhr nachhause, um dann mit dem Fahrrad und einem großen, mit Paraffinöl gesicherten Gefäß wieder zu kommen.
In unmittelbarer Nestnähe dieser und einer dritten Kolonie fand ich innerhalb der folgenden zwei Stunden insgesamt 47 fuliginosus-Königinnen. [Ihr seht: eine von ihnen fehlt später in der Kolonie, von der ich schon berichtete]

Auf der Hin- und Rückfahrt fuhr ich stets sehr langsam, um den Weg nebenbei nach Königinnen abzusuchen. Dies jedoch ab einer gewissen Entfernung ohne Erfolg. Ich schließe aus meinen Beobachtungen, dass Lasius fuliginosus beim Schwarmflug meist recht kurze Strecken zurücklegt. In der Regel werden 60-70m wohl selten überschritten.
Diese geringe Flugdistanz kann fuliginosus sich wohl deshalb erlauben, weil es bei einer Verpaarung mit Geschlechtstieren aus der gleichen Kolonie aufgrund der Polygynie nur selten zu Inzucht kommt. Auch gehäufter Inzest muss bei Ameisen jedoch nicht zwingend negativ sein (-> einige Arten vermehren sich ausschließlich, über tausende Generationen hinweg inzestuös).
Darüber hinaus ist diese Art stellenweise so häufig, dass auch innerhalb dieses geringen Umkreises mehrere Kolonien vorhanden sind. So ist es auch bei den Kolonien in meiner Nähe der Fall, wo der größte Abstand zum nächsten Nest etwa 70m beträgt.
Je nach Umweltbedingungen sind natürlich auch größere Distanzen beim Schwarmflug durch diese Art zurückzulegen.

In einem einzigen Fall sah ich, wie ein Paar bestehend aus einem Männchen und einer Königin auf die Straße vom Himmel herab fiel. Die Königin löste (anscheinend nur durch sie gewollt) die Verhängung mit dem Männchen und streifte in unglaublicher Geschwindigkeit, mit jeweils nur einem Versuch die Flügel ab. Daraufhin lief sie schnell und geradeaus die Straße entlang, schräg auf den Grünstreifen zu. Bevor sie ihn erreichte, fing ich sie ein.
Das Männchen war durch die Begattung offenbar erheblich geschwächt. Es konnte nicht mehr richtig laufen, geschweigedenn erneut abfliegen. Anscheinend paaren sich die Männchen dieser Art jeweils nur mit einer Königin. Selbstverständlich lässt sich von einer einzelnen Beobachtung jedoch keine Regel ableiten. Es könnte schließlich auch die zehnte Begattung für dieses Männchens gewesen sein.
Ebenso, wie sich nur eine vage Aussage über das Paarungsverhalten der Männchen machen lässt, kann ich auch nur von diesem Einzelfall berichten, dass sich die Königin nur mit einem inzigen Männchen zur selben Zeit gepaart hat. Bei manchen Arten lässt sich anderes beobachten.

Nachdem ich die Königinnen in das mitgebrachte Gefäß gesetzt hatte, liefen diese sehr hektisch umher und versuchten immer wieder, den mit Öl bestrichenen Rand empor zu klettern. Dies gelang ihnen erst, nachdem er mit der Zeit durch das wiederholte Hinzusetzen weiterer Königinnen langsam verdreckt wurde, weil meistens etwas Erde mit hinein kam. Es war jedoch immer einfach, die Königinnen durch einen kurzen Schlag mit der Hand an die Außenseite der Dose vorübergehend auf den Boden zu befördern, um das Sammelgefäß aufzudrehen.

Als etwa 25 Tiere in der undurchsichtigen Dose (eine solche seht ihr in meinem ersten Beitrag; das weiße, mit Gips ausgegossene Gefäß) gefangen waren, stellte ich beim erneuten Öffnen eine interessante Veränderung des Verhaltens fest: War mein Schlag gegen die Dose nicht stark genug, um sie wieder auseinanderzureißen, hatten sich die Königinnen zu einer Gruppe zusammengetan und harrten so dicht aneinandergedrängt aus. Habt ihr eine Idee, wie sich das erklären lässt?

Als es Mittagszeit wurde und ich immer weniger Königinnen fand, fuhr ich mit dem Fahrrad zurück nachhause. Auf dem Rückweg fand ich abseits der Nester keine weiteren Gynen.


Zuhause angekommen öffnete ich die Dose und die Tiere waren wieder so hektisch wie zu Beginn. Von dem Aneinanderkuscheln war nichts mehr zu beobachten.






Die ersten Schritte der Kolonieübernahme

Lasius fuliginosus ist ein temporärer Sozialparasit der Lasius-Untergattung Dendrolasius. Dieser Untergattung gehören insgesamt fünf Arten an, welche alle auf die gleiche oder ähnliche Weise wie L. fuliginosus gründen (Awiki).

Zur Gründung infiltriert fuliginosus Nester der Lasius-Untergattung Chthonolasius (nahe Verwandte, wie es für Sozialparasiten üblich ist) und nimmt den Platz ihrer Königin ein.
Der (online-) Literatur zufolge muss das Wirtsvolk beim Eindringen des Parasiten bereits weisellos sein. Dies würde bedeuten, dass über einen gewissen Zeitraum (wohl Wochen oder Monate) keine Chthonolasius-Königin mehr vorhanden sein darf. Andernfalls wäre nicht die Rede von tatsächlicher Weisellosigkeit.
In meinem Fall wurden die Arbeiterinnen erst am Vortag des Zusammensetzens aus der Natur entnommen. Da es sehr unwahrscheinlich ist, dass ich zufällig ein weiselloses Volk erwischt habe (nur ein Bruchteil der Arbeiterinnenschaft wurde eingefangen), würde eine erfolgreiche Gründung bedeuten, dass das zuletzt geschriebene nicht zwingend notwendig ist.

Wie schon erwähnt, fand das erste Aufeinandertreffen der Wirts- und Parasitenart in einer mit Gips ausgegossenen Plastikdose statt, wie sie im Apothekenbedarf zu bekommen sind:

Bild

Sie hat einen Durchmesser von 7cm und ist ca. 10cm hoch. Lasius lässt sich mithilfe von Paraffinöl sehr wirksam am Ausbruch hindern.


Der Boden war (teilweise mehrfach) von Chthonolasius-Arbeiterinnen bedeckt. Ich setzte zunächst eine einzelne Königin in das Getummel und beobachtete, was geschah.
Sie wurde, wie im Eingangspost geschrieben, immer wieder für kurze Zeit festgesetzt, jedoch fand sich offensichtlich keine Aggression, wie sie gegenüber einem Artfremden Nesteindringling sonst der Fall wäre.
Immer wieder ließen sie die Königin sehr schnell los, bis sie wiederum erneut fixierte wurde.
Spezielles Interesse zeigten die Arbeiterinnen für den Bereich zwischen Thorax und Caput, sowie Thorax und Gaster. Deutlich war dabei jedoch, da sie nicht die dort schwächere Panzerung ausnutzen wollten, sondern anscheinend eher etwas von der Cuticula aufleckten. Ich vermute an diesen Stellen Drüsen, welche ein Sektret absondern, das die Wirtsarbeiterinnen beschwichtigt. Ich hatte jedoch leider noch nicht die Zeit, diese Theorie durch Fachliteratur zu belegen.

Nachdem die erste Königin also vorerst zu überleben schien, setzte ich innerhalb weniger Minuten weitere Königinnen hinzu und schüttete die letzten schließlich zusammen zu den Arbeiterinnen. Alle wurden so behandelt, wie bei der ersten beschrieben und den groben weiteren Verlauf kennt ihr bereits.


Hier noch zwei Bilder des derzeitigen Standes; der Umzug ist noch nicht abgeschlossen:

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Fast alle Königinnen sind im neuen Nest und halten sich überwiegend im unteren Teil auf; genau wie die meisten Arbeiterinnen:

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So viel für heute! Vielleicht komm' ich ja schon morgen dazu, den im Diskussionsthread gewünschten Baubericht zu schreiben!



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#3 AW: Gründungsversuch - Lasius (Dendrolasius) fuliginosus

Beitrag von Gaster » 24. Mai 2011, 23:53

Und jetzt doch noch ein ganz schneller, ganz kurzer Nachtrag, da ohnehin bald die Frage aufkommen würde: Ein Bild der gesamten "Anlage"!

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Links findet ihr das Nest mit einer Papp-Abdeckung, die rundum dicht schließt. Sie verhindert im Gegensatz zu handelsüblicher roter Folie garantiert effektiv das Durchscheinen von Licht (sofern sie dick genug gewählt ist) und lässt sich bei den meisten Arten, so auch bei dieser, abnehmen, ohne sofort riesige Panik auszulösen.
Die untersten Kammern des Nestes werden von der Pappe nicht vollständig abgedeckt und dennoch tummeln sich hier die meisten Individuen der Chthonolasius. Interessanter Weise widerspricht dies meinen Beobachtungen, nach denen (cf.) Chthonolasius nach der gewaltsamen Öffnung des Nestes umgehend, geordnet den nächstbesten offenen Gang aufsucht, um ins dunkle zu flüchten. Vielleicht war das aber auch eine Fehlinterpretation durch mich und sie flüchten eigentlich nicht "ins Dunkle", sondern schlicht "nach unten". Müsste mal jemand testen!

Sehr auffällig steht der Präferenz der Chthonolasius der hauptsächliche Aufenthaltsort der Lasius fuliginosus-Königinnen gegenüber: Diese besetzen ausschließlich diejenigen Kammern, welche am tiefsten liegen, dabei jedoch gerade noch von der Pappe abgedeckt werden.

Ich schweife jetzt aber schon wieder ab. Eigentlich wollte ich ja nur die Anlage beschreiben. Also:

Vom Gipsnest führt ein dünner Schlauch mit 5mm Außen- und 4mm Innendurchmesser zu einer Arena, die aus einer transparenten, oben gekappten Kunststoffdose besteht. Das Loch für den Schlauch wurde mit einem Lötkolben passgenau in das Plastik geschmolzen.
Die winzige Arena ist bis zur Höhe des Schlaucheinganges mit Sand gefüllt und von innen mit Paraffinöl eingestrichen.
Ãœber die geknickte Pappe laufen weiterhin Arbeiterinnen aus dem alten Nest in ihr neues Heim.

Der vordere rote Deckel wird zum Sammeln der Dendrolasius-Überreste genutzt. Mit der Pinzette fische ich diese aus der Arena (falls sie aus dem alten Nest herübergetragen wurden) bzw. aus der undurchsichtigen Dose. Heute wurde keine einzige Königin mehr getötet oder fixiert.
Mit der Spritze befeuchte ich das Gipsnest von oben mit dem Wasser, welches in der rechten Dose ist. Es handelt sich um einfaches Leitungswasser, nicht destilliert.
In den letzten Tagen wurden von den Ameisen etwa 3-5 Fliegen angenommen und vollkommen zerteilt, bis nur noch einzelne Chitinteile übrig waren.



LG Jan



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#4 Die Bauweise des Beobachtungsnestes

Beitrag von Gaster » 26. Mai 2011, 23:17

Einige von Euch haben sich einen Baubericht für die Gips-Farm gewünscht. Hier ist er nun!

Abwägung der Vor- und Nachteile dieser Nestvariante

Ich bevorzuge in der Regel liegende Gipsnester. Diese sind leichter zu handhaben und es findet sich immer ein Platz, an dem man sie mal eben ablegen kann.
Der Nachteil dieser liegenden Variante ist die schlechte Beobachtungsmöglichkeit was kleine Brutstadien angeht. Liegen diese auf dem Boden einer tieferen Kammer, sind sie nur schwer auszumachen. Steht das Nest hingegen, kann sie von der Seite betrachtet werden.
Weil stehende Nester nichts besonderes, etwas langweilig sind, habe ich mich an etwas Neuem versucht: Kammern, welche ähnlich einer korrekt ge-/bebauten Farm von einer bis zur anderen Glasscheibe reichen. Die Tiere können somit von zwei Seiten betrachtet werden.

Der Nachteil von horizontalen Scheiben ist die schnelle Verschmutzung durch die Ameisen. Schon jetzt wird die Vorderseite des Nestes mit Gips zugeschmiert. Dieser ist nicht so hart, als dass Lasius ihn nicht wenigstens annagen könnte und dies tun sie auch.
Bei diesem Stichwort kommt mir ein weiterer Vorteil in den Kopf: Aufgrund der Rundum-Verglasung können auch stark nagende Arten nicht entkommen.
Somit ist klar: Die Vorteile überwiegen!


Der eigentliche Baubericht


Hier seht ihr die verwendeten Baumaterialien:

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  • Gips
  • 2 Glasscheiben aus Bilderrahmen
  • ein planes Stück Holz
  • Klebeband
  • Schlauch
  • Styrodur



Die verwendeten Werkzeuge:

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  • Akkuschrauber
  • Säge
  • Gipsbecher + Spachtel
  • Teppichmesser
  • verschiedene Bohrer
  • eine Schraube
  • ein Brett



Zuerst benötigen wir die Glasscheiben:

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Mit ihnen nehmen wir Maß an dem erwähnten Holzstück, das später als Gussrahmen dienen soll:

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Daraufhin sägen wir zwei Stücken der Seitenlänge der Glasscheiben zurecht:

Bild


Mit dem bereit gelegten Klebeband fixieren wir die Holzstreifen zwischen beiden Scheiben:

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Damit später beim Einfüllen des Gipses nicht alles unten heraus läuft, wird die Unterseite mithilfe von weiterem Klebeband verschlossen:

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Daraufhin könnt ihr mit dem Anrühren des Gipses beginnen. Er kann ruhig recht dickflüssig wein, weil keine engen Spalten ausgefüllt werden müssen, wie es sonst beim Nestbau oft der Fall ist. Das Nest härtet so schneller aus und ist außerdem stabiler.

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Es sollte möglichst der Gesamte Raum mit nur einem einzigen Bottig-Inhalt ausgegossen werden. Ich habe nur eine Pause für das Foto gemacht und dann schnell weiter Aufgefüllt.
Wartet man länger und muss eine neue Mischung anrühren, kann das Nest später an der Übergangsstelle beider Güsse sehr leicht brechen.


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Überstehenden Gips einfach vor dem vollständigen Erstarren mit dem Spachtel abschneiden.



Ist der Gips einigermaßen hart geworden, jedoch noch nicht komplett ausgehärtet, kommt zum ersten Mal der Akkuschrauber zum Einsatz. In meinem Fall nutze ich einen 5mm Bohrer, da ich einen 5mm Schlauch anschließen möchte. Je nach Art muss angepasst werden!

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Da der Gipsblock im derzeitigen Zustand noch von außen durch die Scheiben zusammengehalten wird, kann er nur schwer beim Anbohren zerbrechen. Dies kann passieren, wenn seitlich in eine dünne Fläche dieses Baustoffes gebohrt wird.
Da ihr eine Bohrung durch den Rahmen bis in den Gips hinein braucht, um den Schlauch anzuschließen, durchbohrt einfach beide Materialen in eins. Werdet kurz vor dem Eintreten in den Gips langsamer und übt keinen Druck mehr aus.

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Die Scheiben können nun abgenommen werden und vor euch liegt eine schiere Gipsplatte.

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Im nächsten Schritt nutzt ihr das Holzbrett, welches ich bei den Werkzeugen gelistet habe. Legt es euch unter die Gipsplatte, damit ihr beim folgenden Arbeitsschritt nicht in den Tisch bohrt.

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Vor dem Durchstoßen der Platte solltet ihr sie einigermaßen fest gegen das Brett drücken, damit um das Loch herum auf der anderen Seite kein Material herausbricht.

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Damit die Kammern auch verbunden sind, nehmt am besten eine Schraube und nutzt diese wie eine runde Feile, um die Gänge zu formen:

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Nachdem die Gänge fertig sind, könnt ihr entweder einen richtigen Wassertank oder einfach zwei kleine Löcher in die zukünftige Oberseite des Nestes bohren. Die Löcher reichen aus, wenn ihr euch für die Bewässerung eine Minute zeit nehmt und mehrfach wenig Wasser einfüllt.


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Daraufhin sollte der Schweizer Käse gründlich unter einem nicht zu schwachen Wasserstrahl gesäubert werden.


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Auch die Scheiben und Rahmenstücke wurden kurz unter Wasser gehalten:


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Daraufhin können alle Einzelteile wieder in ihre ursprüngliche Position gebracht und mit Klebeband fixiert werden. Eigentlich sollte zwischen dem letzten und diesem Schritt wenigstens 24 Stunden vergehen, damit der Gips an der Luft komplett ausgehärtet ist. Um den Bericht jedoch schnell online stellen zu können, habe ich auf diese Wartezeit verzichtet.


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Grundsätzlich ist das Nest zu diesem Zeitpunkt fertig. Es kann aber natürlich noch eine Halterung für das Nest hergestellt werden, damit es sicher steht und nirgends angelehnt werden muss.
Zu diesem Zweck findet ihr das Styrodur in den Baumaterialien; ein dunkles Klebeband hatte ich zunächst vergessen. An Werkzeugen benötigt ihr ein Teppichmesser.


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Schneidet zwei gleichgroße Teile ab.


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In der Breite der Nest-Dicke müsst ihr nun ein Stück aus beiden Nest-Füßen herausschneiden.


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Und wiederum sind wir "eigentlich" fertig.
Wer sein Nest aber auch ansehnlich gestalten will, der kann die Sockel und Enden des Nestes noch mit schwarzem oder andersfarbenem Klebeband ummanteln.


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Im Folgebeitrag findet ihr die letzten beiden Bilder. Es sind leider 42 Bilder, bei 40 erlaubten. ;)


Wie immer könnt ihr natürlich gerne über diesen Beitrag diskutieren! Sollte das Thema "Beobachtungsnestbau" aber zu dominant im Diskussionsthread werden, kopple ich es einfach aus.


LG Jan



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#5 AW: Gründungsversuch - Lasius (Dendrolasius) fuliginosus

Beitrag von Gaster » 26. Mai 2011, 23:19

Hier die beiden Bilder:


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Hier findet ihr den Diskussionsthread!


LG Jan



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#6 Weiterer Verlauf

Beitrag von Gaster » 30. Mai 2011, 13:02

Wie ihr seht, komme ich erst jetzt wieder zum Schreiben, sorry!

Hier seht ihr zunächst einmal eine Komplettansicht des Nestes:

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Die Kolonie nutzt jetzt auch stärker die oberen Kammern. Leider laden sie dort einen Teil ihes Mülls ab, jedoch keine kritische Menge.
Zu meinem Erstaunen hat es unten im Nest, unterhalb der letzten Kammern, angefangen, leicht zu schimmeln. Der Gips verfärbt sich dort rot. Es sollte jedoch kein Problem für die Ameisen darstellen. Komisch ist es aber, weil es an dem Ende des Nestes ist, das der Bewässerungsstelle gegenüber liegt.


Zur Zeit füttere ich jeden Tag einige Fliegen unterschiedlicher Größe. Diese biete ich tot an und zerschneide sie manchmal mit einer Schere. Sie schaffen es aber auch, das Futter selbst zu zerlegen.

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Zuckerwasser wird sehr gerne und sehr viel angenommen.

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Innerhalb kürzester Zeit finden sich die ersten Arbeiterinnen am Zuckerwasser.

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Sehr schnelll kommen immer mehr Arbeiterinnen hinzu.

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Innerhalb von weniger als einer Minute wird der Napf von Arbeiterinnen "geflutet":

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Nachdem der Umzug vor einigen Tagen abgeschlossen war, konnte ich die alte Nest-Dose entnehmen und den Inhalt kontrollieren. Durch die vorgefundenen Überreste konnte ich feststellen, dass noch 30 Königinnen am Leben sind.

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Die Hinterleiber der überlebenden Königinnen sind prall und dehnen sich aus:

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Auf diesem Bild sieht man die Fütterung einer Königin:

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Leider konnte ich trotz der guten Futteraufnahme und prallen Gaster der Königinnen noch keine Eier entdecken. Wie ihr auf den Bildern seht, sind die Scheiben des Nestes mittlerweile aber recht stark verunreinigt und die Arbeiterinnen sitzen in Gruppen zusammen. Eventuell sind schon erste Eipakete vorhanden, lassen sich aber nicht ausmachen.
Zunächst bin ich damit zufrieden, dass schon lange keine Königin mehr getötet wurde.


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Wenn Fragen aufkommen, benutzt bitte den Diskussionthread!



Liebe Grüße und einen schönen Tag bei diesem tollen Wetter!



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#7 Erstes Eipaket

Beitrag von Gaster » 3. Juni 2011, 15:12

Heute - 16 Tage nach dem Schwarmflug - konnte ich endlich das erste Eipaket entdecken!
In einer Kammer im linken Teil des Nestes sitzen einige Arbeiterinnen mit einer kleineren Menge Eier zwischen den Mandibeln. Brauchbare Fotos konnte ich leider nicht machen. Es sitzen immer Arbeiterinnen im Weg. Darüber hinaus sind die Eier sehr klein und auf den Bildern nicht zu erkennen.

Neben dieser positiven Entwicklung gibt es auch Beobachtungen, die mir Sorgen bereiten:
Immer wieder sitzen Arbeiterinnen in einer Gruppe um den abgetrennten Kopf einer Königin. Ich hoffe, dass es sich dabei stets um den selben handelt und sie ihn nicht so weit zerlegen, bis ich ihn nicht mehr finde und daraufhin eine weitere Königin umbringen.
Aggressionen zwischen Königinnen konnte ich bisher nicht beobachten. Sie sitzen meist zu zweit oder dritt in verschiedenen Kammern und verhalten sich friedlich.
Zuckerwasser wird weiterhin sehr gerne angenommen. Außerdem nehmen sie jetzt stets alle Fliegen an, die ich ihnen gebe. Das können auch mal zehn Stück am Tag sein.
Die Hinterleiber der Gynen sind weiterhin prall gefüllt, erscheinen jedoch noch nicht wirklich physogastrisch.



LG Jan



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#8 Verlust vieler Königinnen

Beitrag von Gaster » 11. Juni 2011, 11:55

Leider ist ein großer Verlust an Königinnen zu beklagen.
Als es in der letzten Zeit sehr heiß war, erreichte es in dem Zimmer unterm Dach, in welchem die Kolonie steht, sehr hohe Temperaturen. Ich denke, dass die Ausfälle darauf zurück zu führen sind!
Ich konnte keine Aggressionen beobachten und doch waren immer wieder Gruppen von Arbeiterinnen zu sehen, die Überreste einer Königin bearbeiteten.
Nachdem ich die Kolonie in ein Erdgeschoss-Zimmer verfrachtet hatte, gab es keine ersichtlichen Ausfälle mehr.
Es sind jetzt etwa 15 Lasius fuliginosus-Königinnen übrig.

Ich konnte noch kein Wachstum der Eipakete erkennen, was wohl auch den zu hohen Temperaturen zuzuschreiben ist.

Weiterhin werden die Scheiben sehr stark mit Gips-Stückchen verschmiert und die Beobachtung fällt immer schwerer. Darüber hinaus schimmelt das Nest stark, ohne dabei jedoch in die Kammern selbst einzudringen. Es erscheint mir noch annehmbar und nicht gefährlich.


Wenn ich etwas Zeit finde, berichte ich auch von einem weiteren Gründungsversuch, den ich parallel unternommen habe!


LG Jan



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