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Was macht die Haltung exotischer Ameisenarten "schwer"?

Allgemeine Fragen und Themen über exotische Ameisenarten (hier keine Berichte)
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Flaschengeist
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#33 AW: Was macht die Haltung exotischer Ameisenarten "schwer"?

Beitrag von Flaschengeist » 21. August 2011, 17:18

fehlfarbe hat geschrieben:So ein Rahmen lässt sich auch ganz einfach an normale Becken pappen. Einfach etwas Plexiglas/Bastlerglas kaufen, zurechtschneiden und mi Silikon auf den Glasrand kleben und dann die Unterseite mit Paraffin einpinseln. Macht nicht viel Arbeit und funktioniert wunderbar ;)


Das probiere ich doch glatt mal aus :clap:. Danke für den Tipp :)! Baust du die Formicarien eigentlich insgesamt selbst? Wäre ja auch mal ne Maßnahme zur Kostensenkung (wenn es denn tatsächlich billiger ist...). Aber das ist :offtopic:..

Gruß


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Ich halte Messor Structor (20+), Camponotus Nicobarensis (? Gynen, 100+)

fehlfarbe
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#34 AW: Was macht die Haltung exotischer Ameisenarten "schwer"?

Beitrag von fehlfarbe » 21. August 2011, 17:32

Hi Flaschengeist,

die Becken baue ich nicht selbst, ich denke das ist auch zu aufwendig, da das Glas ja geschnitten, die Kanten geschliffen und dann zusammen geklebt werden muss. Das kostet ohne Spezialwerkzeug sicherlich eine Menge Zeit und Nerven (besonders das Kanten schleifen).
Wenn man günstige Becken braucht, sollte man einfach mal auf einen Trödelmarkt gehen oder in Kleinanzeigen Ausschau halten. Dort findet man oft alte oder undichte Glasbecken für sehr wenig Geld (teilweise 80er Becken für 5-10€). Da lohnt der Selbstbau wirklich nicht mehr, es sei denn, man braucht bestimmte Maße.



sandanielee
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#35 AW: Was macht die Haltung exotischer Ameisenarten "schwer"?

Beitrag von sandanielee » 10. Oktober 2012, 09:31

fehlfarbe hat geschrieben:ich denke das ist auch zu aufwendig, da das Glas ja geschnitten, die Kanten geschliffen und dann zusammen geklebt werden muss. Das kostet ohne Spezialwerkzeug sicherlich eine Menge Zeit und Nerven (besonders das Kanten schleifen).


zum Kanten schleifen genügt ein 0815 Messerschleifstein, wurde mir von einem Glaser geraten, genauso wie feine Stahlwolle zum putzen (nein gibt keine Kratzer am Glas...)

zusammen fassend könnte man doch Glatt sagen das es im Grunde gleich ist ob Exot oder nicht, DENN interessiert sich jemand wirklich für eine Art wird er/sie sich belesen und versuchen das beste zu tun um die Art zu halten...
der ständige Spruch "Lasius niger verzeihen viele Fehler" bringt mich zum nachdenken denn woher weiß jemand das er/sie einen Fehler in der Haltung macht wenn man es an den Insekten ja nicht sieht???
Das mit dem Ausbrechen ist auch so eine Sache die ich irgendwie als einziges haltbares Argument sehe, klar ist es doof wenn ich eine inversible Art einfach so im Wald aussetzte, nur frage ich mich auch hier gerade ob zB eine Atta unseren Winter überstehen würde bzw eine Wüstenameise??? Sind hier nicht zum Beispiel süd Europäische Arten eher gefährlicher bzw welche aus Gebieten die in etwa das gleiche Klima aufweisen???
Fazit würde ich einmal sagen ist ein Exot ist nicht gleich gefährlich und eine Europäische nicht immer harmos...

bitte zerfleddert mich jetzt nicht gleich... :angst:



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Scarvia Ny-Mand
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#36 AW: Was macht die Haltung exotischer Ameisenarten "schwer"?

Beitrag von Scarvia Ny-Mand » 10. Oktober 2012, 10:17

sandanielee hat geschrieben:zusammen fassend könnte man doch Glatt sagen das es im Grunde gleich ist ob Exot oder nicht, DENN interessiert sich jemand wirklich für eine Art wird er/sie sich belesen und versuchen das beste zu tun um die Art zu halten...
der ständige Spruch "Lasius niger verzeihen viele Fehler" bringt mich zum nachdenken denn woher weiß jemand das er/sie einen Fehler in der Haltung macht wenn man es an den Insekten ja nicht sieht???

Fehler ist jetzt auch sehr allgemein.
Lasius niger verträgt ein breites Spektrum an Temperaturen und Luftfeuchtigkeit ohne dir gleich einzugehen. Sie verzeihen also recht gut Abweichungen von den "Optimalbedingungen". Des weiteren sind die Idealbedingungen nahe dem "normalen Hausklima", man muss also im Normalfall nicht ständig heißen oder befeuchten, weil das so grob bereits passt. Eine regelmäßige Kontrolle um sicher zu gehen, kann aber natürlich trotzdem nicht schaden. :)
Andere Arten sind da sensibler, wenn die Luftfeuchtigkeit bei Exoten aus eher feuchten Gegenden zu niedrig ist kann es schonmal sein, dass sie dir eingehen. Ameisen die Kartonnester bauen sind da ein Beispiel, wenns zu trocken ist, können sie ihr Nest gar nicht vernünftig bauen. Genauso die Pilzkammer der Blattschneideameisen. Das wären jetzt 2 Beispiele, wo man den "Fehler" ebenfalls gut sieht, aber natürlich haben falsche Temperaturen und Feuchtigkeiten auch auf die Ameisen selbst eine Auswirkung.

Ansonsten zeigt die Erfahrung, dass Lasius niger allgemein nicht so "empfindlich" sind. Wobei mir hier die Gegenerfahrung für die Störessempfindlichkeit anderer Arten fehlt. ^^
Aber allgemein heißt es eben, dass Lasius niger es dir auch mal verzeiht, wenn du sie aus dem Nest schüttelst, was ein klarer Fehler ist (Ameisen sollte man nie zwingen ihr Nest zu verlassen), der aber von Anfängern gerne mal gemacht wird. Auch das wäre jetzt also ein Beispiel für einen "Fehler".
Genauso ewiges reinlinsen in das Nest.
Damit sind wir aber auch im Bereich der Fehler, die man absolut vermeiden könnte, wenn man sich klar vorher informiert. Dies passiert aber leider nicht immer (oder nicht im ausreichenden Maße).
Das die Luftfeuchtigkeit falsch ist meist eher ein Problem der Unerfahrenheit, weil man keine Erfahrungen hat, wie man am besten befeuchtet, wie oft am Tag dies geschehen muss etc. Da helfen dir Informationen bedingt weiter, da muss man meist erst etwas rumprobieren bevor man raus hat, wie das beim Standort und Bauart des eigenen Formicariums am idealsten zu geschehen hat.



sandanielee
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#37 AW: Was macht die Haltung exotischer Ameisenarten "schwer"?

Beitrag von sandanielee » 10. Oktober 2012, 10:26

Scarvia Ny-Mand hat geschrieben:Das die Luftfeuchtigkeit falsch ist meist eher ein Problem der Unerfahrenheit, weil man keine Erfahrungen hat, wie man am besten befeuchtet, wie oft am Tag dies geschehen muss etc. Da helfen dir Informationen bedingt weiter, da muss man meist erst etwas rumprobieren bevor man raus hat, wie das beim Standort und Bauart des eigenen Formicariums am idealsten zu geschehen hat.


Ja aber wenn ich jetzt 10 Jahre Lasius n. halte und das bei Zimmertemperatur und normaler Luftfeuchte weiß ich das ja auch nicht und stehe dann bei den ersten Exoten auch wieder doof da ;)

Klar es ist keine Frage, das Erfahrung die man schon hat die Sache einfacher macht, nur ich werde nie jede Erfahrung habe die ich benötige, da ja jede Art und jeder Standort und auch jedes Formicarium anders ist und im Grunde rennt es ja immer auf ein "lernen durch Versuch und Irrtum" raus...



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Cateena
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#38 AW: Was macht die Haltung exotischer Ameisenarten "schwer"?

Beitrag von Cateena » 10. Oktober 2012, 10:54

Da hast du schon recht, das jede Art etwas anders ist und Lasius niger dir nichts über die Belüftung bei Exoten beibringen. Aber wie in fast allen Dingen lernt man erst die Grundlagen. Wenn man diese kennt, kann man sich viel besser auf die speziellen Dinge konzentrieren. Wenn man gleichzeitig versucht rauszufinden, welcher ausbruchschutz wie angewendet wird und für eine spezielle Belüftung sorgen muss, wodurch man ja wieder Schlupflöcher baut, ist das schwieriger als wenn man weiß wie man es allgemein macht und nur für die Schlupflöcher eine Lösung braucht, nur mal als Beispiel. Ist wie in der Schule, man sollte erst lesen lernen, bevor man sich Goethes Faust vornimmt ;)


Interpunktion und Orthographie dieses Beitrags sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt! :fluchen:

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#39 AW: Was macht die Haltung exotischer Ameisenarten "schwer"?

Beitrag von NuEM » 10. Oktober 2012, 13:34

Kleine Warnung: Thread is von den Toten auferstanden. Haltet euer Zombieabwehr-Kit bereit.



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erix
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#40 AW: Was macht die Haltung exotischer Ameisenarten "schwer"?

Beitrag von erix » 10. Oktober 2012, 19:52

Da dies ein alter Thread aus dem Jahre 2009 ist, könnt ihr vergleichen, wer heute noch dabei ist, und was er in der Zwischenzeit hier so beigetragen hat zum Wissen über Ameisen. Ist auch interessant.

Wer damals z.B. ein Gründungsvölkchen Lasius niger hielte, hätte jetzt ein Volk mit einigen tausend Arbeiterinnen und würde heute mit Fragen konfrontiert, die sich Anfänger nicht einmal vorstellen können.

Beispielsweise:

Wie setzte ich das Volk in eine grössere (dichtere, geeignetere, besser überwachbare usw.) Anlage um? Je grösser die Anlage und das Volk, umso schwieriger ist die Sicherheit und Sauberkait zu überwachen. Ein grosses Volk frisst viel und kotet viel. Es stellen sich zahlreiche Mitbewohner ein, die von Abfällen leben (Schimmel, Pilze, Milben, Springschwänze usw.!

Wie reinige ich eine solche Anlage vom Abfall, der inzwischen überall versteckt ist, wenn bei jeder kleinsten Störung zehntausend wütende Ameisen etwas dagegen haben?

Wie bewältige ich meinen Wohnungsumzug? Eine längere Abwesenheit?

Was ist, wenn die Putzfrau, ein Haustier oder sonst ein Ereignis eine Deckscheibe einschlägt, weil eine Vase darauf fällt?

Wenn es in diesen Fällen um ein Volk Lasius niger handelt, dann sind die Probleme lösbar. Geht es um eine exotische und tendenziell gefährliche Art, über die man nur wenig weiss und die erhebliche technische Einrichtungen braucht, sieht es ganz anders aus.

Gruss: erix



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