Ich würde sagen:
Versuch macht kluch . Im schlimmsten Fall passiert nichts und im besten Fall klappt das. Wirklich was zu verlieren hat man da dann also nicht.

Wenn befruchtete Ameisenköniginnen für die Shops so ein lukratives Geschäft sind, warum hat man dann bisher nicht die künstliche Befruchtung der Königinnen versucht ?

Bei Honigbienen geht es auch. Oder sind Ameisen zu klein ?

ein sehr interessantes Filmchen:

https://www.youtube.com/watch?v=M4XDbKL0ZEc


Gerät:


http://www.besamungsgeraet.de/

Warum genau das noch nicht passiert ist, kann ich dir nicht sagen. Wurde aber schonmal in einem Forum diskutiert. Die Größe könnte ein deutliches Problem sein und außerdem brauchst du dafür ja auch jemanden, der das kann.

Ich glaube nicht, dass sich außerhalb des Ameisenhandels viele Leute für die künstliche Begattung von Ameisen interessieren werden, das Ding ist ja nicht umsonst für Honigbienen konzipiert.

Vor allem fielen erst einmal Entwicklungskosten usw. an. Daher ist wohl einfach rentabler gesammelte Ameisen zu verkaufen.

Diffeomorphismus hat geschrieben:Vor allem fielen erst einmal Entwicklungskosten usw. an. Daher ist wohl einfach rentabler gesammelte Ameisen zu verkaufen.

Ich denke, das kommt stark auf die Entwicklungskosten an. Seltene Arten wie z.B. die ganzen Australier, die fast nie angeboten werden und dann meistens zu astronomischen Preisen, würden das Geschäft sicher ziemlich schnell rentabel machen.

Problematisch ist aber v.a., dass ja niemand garantieren kann, dass das auch wirklich funktioniert.

Der Markt ist dafür wohl einfach noch zu klein. Die einzige Art, bei der sich so ein Aufwand lohnen könnte wäre wahrscheinlich Myrmecia pavida. Die sind bestimmt noch sehr begehrt und einfach nicht mehr zu bekommen (außer zu exorbitanten Preisen). Aber wieviele Interessenten gäbe es da europaweit 100? 150? und wenn man dann 200 € für eine Gyne verlangt, hat man 20000€ Einnahmen. Das deckt wohl nicht mal nen Bruchteil der Entwicklungskosten.

Edit. Mensch Colophonius, gleicher Gedanke und Du wast ein paar Sekunden schneller

Das Problem ist auch, dass alle Arten unterschiedliche Begattungsorgane haben, da müsst man für jede was anderes entwickeln, aber nehmen wir mal Myrmecia pavida, da würde es wohl am ehesten Sinn machen.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob noch andere relevante Handlungen voran gehen müssen, dass überhaupt die Bereitschaft dazu entwickelt wird. Bei Camponotus lösen zB die startenden Männchen durch die Abgabe eines Mandibulardrüsensekretes das Abfliegen der Weibchen aus. Dabei fliegen sie auch oft sehr hoch. Und warum werden manche Arten nur im Flug begattet?

Der Schwarmflug ist wahrscheinlich die einfachere und günstigere Variante im Vergleich zur künstlichen Befruchtung. Da müsste aber ein sehr motivierter Halter, mit dem nötigen Kleingeld, sich 2,3 Kolonien zulegen. Alle Kolonien könnte man zusammen in einem sehr großen Zimmer in offenen Becken unterbringen. Wenn man es dann noch schafft Männchen sowie Gynen zur gleichen Zeit zum Schwärmen zu animieren, ist die Zucht ja vielleicht wirklich möglich. Aber ob das alles in einem Raum funktionieren würde?

Es wäre sicher günstiger als ein Verfahren zur künstlichen Befruchtung zu entwickeln und könnte profitabel werden. Aber es hat halt ein enormes Risiko.