Welche Ameisen kann man zur Vermehrung bringen ?

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marcel
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#25 Re: Welche Ameisen kann man zur Vermehrung bringen ?

Beitrag von marcel » 23. Mai 2015, 18:53

Ameisenzüchten geht sehr wohl, ich mache das selbst seit Jahren. Ich züchte schon jahrelang Tetramorium bicarinatum und Pheidole megacephala Kolonien. Ich habe auch schon seit Jahren immer wieder mal Kolonien an diverse Halter weitergegeben. Anscheinend scheinen andere Halter auch erfolg zu haben. Als ich vor ca. 3 Jahren Tetramorium bicarinatum Kolonien an Halter weiter verkaufte gab es die nach 1 Jahr später überall zu kaufen( möglicherweise die Nachzuchten meiner Nachzucht?). Ich war immer fast täglich seit etwa 7 Jahren auf den neuen Updates von angebotenen Arten im Shop und Tetramorium bicarinatum hatte vor diesem Zeitraum nur 1 Person auch zum Verkauf (Name würde ich mal lieber ohne Erlaubnis nicht weitergeben) und weiß auch von ein paar Leuten, die damals Tetramorium bicarinatum von mir erhalten hatten, dass diese erfolgreiche Nachzuchten hatten und diese dann auch vor ca. 1-2 Jahr weitergeben wurden, daher entstand das heutige Angebot dieser Art im Netz. Pheidole megacephala muss ich gestehen ist eine Nachzucht von jemanden und diese Art ist die 2. Art die man privat halten und züchten kann. Es gibt noch mehrere Inzucht Arten, wie z.B. Linepithema humile, Paratrechina lognicornis, Monomorium pharaonis, Lasius neglectus, Solenopsis invicta usw.... Aber ich rate jedem ab sich so manche dieser Arten ins Haus zu holen. Linepithema humile, Solenopsis invicta und Monomorium pharaonis haben ein reales auch für die Umwelt vorhandenes Pest Risiko, da diese gennanten Arten sich durchaus in Nachbarrschaften oder Natur breitmachen könnten. Arten wie Pheidole megacephala, Tetramorium bicarinatum sind die bisher einzigsten Arten die mir bekannt sind, welche kein großes Risiko in der örtlichen Ausbreitung (Natur und Nachbarrschaft) darstellen. Die beiden Arten haben 2 große Gemeinsamkeiten die für das "kein Ausbreitungsrisiko in DE" sprechen. Zum einen ist es, dass beide Arten bereits in Deutschland vorkommen und dies mit freiem Gang in Gewächshäusern, die rund um die Uhr gekippte Fenster haben, welche nicht weit weg von Parks sind und Wohnhäusern. In der Wilhelma in Stuttgart, gibt es mehrere gigantische Tetramorium bicarinatum Kolonien, die in der Nestnähe schwärmen aber nur in den feuchteren Gewächshäuser(tropisch) vorkommen und im Park des Zoos also direkt unter dem Fenster im Blumenbeet vor dem Gewächshaus absolut keine Aktivität oder Nester zeigen und schon vor 7 Jahren von mir aufgefunden wurden. Der 2. Grund ist beiden Arten gehen bei zu kalten Temperaturen (7 Grad oder kälter auf Dauer über mehrere Tage ein), solange es keine zu große Erderwärmung gibt kann keiner der beiden Arten nur annähernd draußen überleben, wobei Linepithema humile schon mit 5 Grad und drunter ohne Probleme für Wochen laut Berichten überleben kann und sich so schnell in Kanalisationen oder Wohnhäusern zurückziehen können und weniger Feuchtigkeit im Nest brauchen, als die 2 von mir genannten Arten um zu überleben. Zu Paratrechina longicornis gibt es noch wenige Informationen in diesem Bereich und das Risiko kann man nicht einschätzen, deshalb wäre ich bei denen auch mal etwas vorsichtig, ich weiß nur sie sind extrem Temperaturanfällig, da sie in einigen Ländern wie den Kanaren oder Taiwan kältere Regionen mit im Winter unter 10 Grad meiden.

Ich hoffe ich konnte einen Einblick zu der Ameisenzucht geben.


Gruß,

Marcel
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