Wenn ein Sklavenhalter zum Rambo wird!

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Wolfi
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#1 Wenn ein Sklavenhalter zum Rambo wird!

Beitrag von Wolfi » 12. November 2010, 10:29

Sehr interessant, wie mutig die kleinen Ameisen sind.
Hier der Link:

http://www.br-online.de/wissen/umwelt/ameise-verhalten-natur-ID1289483493213.xml



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Wiseman
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#2 AW: Wenn ein Sklavenhalter zum Rambo wird!

Beitrag von Wiseman » 12. November 2010, 10:38

Sehr interessanter Artikel. Die Frage ist, wie es den Protomognathus americanus-Arbeiterinnen gelingt sich einer bis zu 20-fachen Übermacht zu stellen und zu siegen. Sie haben zwar äußerst kräftige Mandibeln mit stark ausgeprägtem 1. Zahn, aber wenn sie von nur acht Verteidigern an den Beinen und Fühlern gepackt und gestreckt werden, ist es schnell vorbei mit der Übeltäterei. :D



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eastgate
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#3 AW: Wenn ein Sklavenhalter zum Rambo wird!

Beitrag von eastgate » 12. November 2010, 10:44

Zeigt mal wieder, wie "schlau" Ameisenkolonien agieren.
Was sie machen, machen sie nicht grundlos.

Wiseman hat geschrieben:Sehr interessanter Artikel. Die Frage ist, wie es den Protomognathus americanus-Arbeiterinnen gelingt sich einer bis zu 20-fachen Übermacht zu stellen und zu siegen. Sie haben zwar äußerst kräftige Mandibeln mit stark ausgeprägtem 1. Zahn, aber wenn sie von nur acht Verteidigern an den Beinen und Fühlern gepackt und gestreckt werden, ist es schnell vorbei mit der Übeltäterei. :D

Naja, anscheinend sind sie gut genug, um sich mit der Übermacht anzulegen, sonst wäre sie ja schon längst von der Artenliste verschwunden.
Stellt sich weiterhin die Frage nach dem "wieso". Wieso sind sie so viel besser als die Verteidiger? Kann gut sein, dass sie einfach die Unruhe un Panik während eines Angriffes ausnutzen. Man muss halt immer nur einen Tick schneller sein als der Gegenüber :-)

Gruß



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Wolfi
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#4 AW: Wenn ein Sklavenhalter zum Rambo wird!

Beitrag von Wolfi » 12. November 2010, 10:47

Ich geh mal davon aus, dass auch die Größe eine Rolle spielt.
Bei nur 2-3 Millimeter, kann man sich schonmal vorbei schleichen.
Vielleicht suchen sie sich deswegen die größten Gegner aus. Wer weiß.



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Wiseman
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#5 AW: Wenn ein Sklavenhalter zum Rambo wird!

Beitrag von Wiseman » 12. November 2010, 10:53

eastgate hat geschrieben:Naja, anscheinend sind sie gut genug, um sich mit der Übermacht anzulegen, sonst wäre sie ja schon längst von der Artenliste verschwunden.


Das ist schon klar, ich fragte aber nach dem "Wie". Der Ablauf eines solchen Kampfes wäre interessant. Kommen u.U. auch chemische Mittel zum Einsatz, die die Verteidiger in die Flucht schlagen oder anderweitig hochwirksam sind?

@Wolfi
Dem Aussehen nach gehört Protomognathus americanus zur Gattung Temnothorax (zumindest nahe verwandt), d.h. die Wirtsameisen dürften derselben Gattung angehören und somit nicht viel größer sein.
Und sie greifen die größeren, besser verteidigten Nester an, nicht Nester von größeren Arten.



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Wolfi
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#6 AW: Wenn ein Sklavenhalter zum Rambo wird!

Beitrag von Wolfi » 12. November 2010, 10:59

Aber muss davon ausgehen, dass die Gattung Temnothorax, keine Sklaven halten, und weniger agressiv sind! Ich kann aber auch falsch liegen ;-)



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W33dwasher
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#7 AW: Wenn ein Sklavenhalter zum Rambo wird!

Beitrag von W33dwasher » 12. November 2010, 11:27

Kann das vielleicht auch mit der jeweiligen Nahrung und auch den Umweltbedingungen und insbesondere den klimatischen Gegebenheiten zu tun haben? Man kennt doch diverse Veränderungen, welche durch Fütterung allein schon im Phänotyp eines Tieres ausgelöst werden können, bspw. kann ein gelber Kanarienvogel durch Zufütterung von Chayennepfeffer *erröten*. Vor kurzem wurde doch auch ein Thread zum Thema Gelfütterung angeführt, wo während der alleinigen Fütterung mit Gel die unvorhergesehensten Verhaltensweisen eingetreten sind. In der BamS stand auch eine Kurzmeldung, natürlich ohne genaue Angaben, nach der Ameien der gleichen Gattung auf den britischen Inseln einer Königin die Treue bis zum natürlichen Tod hielten, während ihre Brüder in Spanien alle Jahre eine neue Königin auf den Thron hievten. Man merke also an, die verschiedensten Faktoren könen das Verhalten der Tiere grundsätzlich verändern. Und so würde ich mich über sklavenhaltende Temnothorax oder einer Kolonie nomadischer Lasius niger nicht über die Maßen wundern ;o)

LG,

W33dwasher


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Wiseman
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#8 AW: Wenn ein Sklavenhalter zum Rambo wird!

Beitrag von Wiseman » 12. November 2010, 12:32

Wolfi hat geschrieben:Aber muss davon ausgehen, dass die Gattung Temnothorax, keine Sklaven halten, und weniger agressiv sind! Ich kann aber auch falsch liegen ]


Ok, hab grad mal recherchiert. Die Wirtarten von [I]Protomognathus americanus
gehören der Gattung Leptothorax an (siehe hier).
Somit dürfte diese Art mit dieser Gattung sehr nahe verwandt sein.
Auf der verlinkten Seite ist übrigens ein Bild dabei, auf dem eine Protomognathus-Arbeiterin zwei Leptothorax-Sklaven anführt. Dabei ist deutlich zu sehen, dass die Protomognathus americanus etwas größer als diese ist.

Es gibt allerdings auch Sklavenhalter, die sich aus der Gattung Temnothorax abgespaltet haben, z.B. die auch bei uns heimische Myrmoxenus ravouxi (früher Epimyrma goesswaldi), deren Wirtsarten ausnahmslos aus eben dieser Gattung stammen.

Mir ist jedenfalls kein Beispiel bekannt, wo Sklavenhalter sich auf Wirtsarten spezialisiert haben, die nicht derselben oder einer nahe verwandten Gattung angehören, was auch logisch ist, denn die physische und chemische Kommunikation zwischen Wirtsameisen und Sklavenhaltern muss einander ähnlich sein, sonst wäre ein Zusammenleben völlig unmöglich.



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