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Wespengynen im Heizholz - Was tun?

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Boro
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#9 AW: Wespengynen im Heizholz - Was tun?

Beitrag von Boro » 22. Januar 2012, 20:12

1. Wespe (Abb. 4) und 3. Wespe zeigen dies typische Winterstarre mit unter die Beine geklemmten FlĂŒgeln. Die Bestimmungen der Gynen ist nicht einfach, weil sie oft eine etwas andere Kopfzeichnung aufweisen wie die arteigenen Arbeiterinnen; in diversen Bestimmungsseiten sind aber meist die Merkmale der Arbeiterinnen abgebildet.
Wenn du die Polistes-Gyne vor kurzem aufgenommen hast, muss es sich zwangslĂ€ufig um eine Jungkönigin handeln, weil es im Winter weder bei den Echten Wespen noch bei den Polistinae ĂŒberlebende Arbeiterinnen gibt.
WĂ€hrend aber bei den Echten Wespen Arbeiterinnen bei einem warmen Herbst mitunter bis in den Dezember ĂŒberleben können (siehe Meldungen im vorigen Winter), sterben die Arbeiterinnen bei Polistes spp. bereits spĂ€tenstens im Sept. ab. Deren MĂ€nnchen kann man manchmal noch bis in den Oktober hinein beobachten.
Die abgebildete Polistes-Gyne ist jedenfalls keine P. dominulus, sondern ein Tier aus der nahen Verwandtschaft (P. bischoffi, od. P. biglumis, P. nimpha).
Auch bei deinem Bild ist die Bestimmung schwierig, z. B. sollten die Antennen ab dem 3. Geißelglied oberseits durchgehend dunkler sein. Bei P. dominulus sind sie vollk. orange gefĂ€rbt.
Um der Bestimmung nĂ€her zu kommen, mĂŒsste man in diesen FĂ€llen relative Bestimmungsmerkmale heranziehen (Nestform u. -grĂ¶ĂŸe, Neststandort-Habitat, Farbe der Zelldeckel etc.).
L.G.Boro



Gilthanaz
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#10 AW: Wespengynen im Heizholz - Was tun?

Beitrag von Gilthanaz » 25. MĂ€rz 2012, 20:43

Von den inzwischen vier Gynen, wurden heute drei in die Freiheit entlassen, nachdem ich bei einem Spaziergang etliche Wespen- und Hummelgynen sehen konnte. Drei haben die Winterruhe ĂŒberlebt, eine war gestorben und bereits nur noch ein Klumpen Schimmel :( Na, immerhin welche gerettet.

Die Damen wurden im Halbschatten bei offenem RG sanft vom Wind gekitzelt. Innerhalb weniger Minuten pulsierten die Gaster immer schneller, schließlich wurde sich ruckartig bewegt, und danach erst mal in Ruhe die Antennen geputzt. Etwa 10 Minuten nach dem öffnen der RGs krabbelten die Tiere aus dem Halbschatten in die Sonne, fĂ€cherten die FlĂŒgel, putzten sich nochmal kurz, und hoben flink ab. Na dann - viel GlĂŒck bei der KoloniegrĂŒndung. NĂ€chstes Jahr werde ich wieder so viele wie möglich ĂŒber den Winter bringen, auch wenn ich seit "dem Zwischenfall" Angst vor den Tieren habe... das kommt aber wohl vor, wenn man mal in vollem Sprint vor einer Horde Erdwespen fliehen muss, da man aus Versehen in ihr Nest getreten ist ;)

Danke, Boro, fĂŒr all' die sehr guten Hinweise und Informationen! Das hat mir, und vor allem den Tieren, sehr geholfen.

lg,
- G



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Boro
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#11 AW: Wespengynen im Heizholz - Was tun?

Beitrag von Boro » 26. MĂ€rz 2012, 12:00

Das freut mich, von den Vespula-Arten hab ich noch keine gesehen, aber meine Polistes dominulus-Freunde sind erwacht und starten die ersten SuchflĂŒge nach Nistgelegenheiten. Treffen dort mehrere zusammen, kann es zu harten KĂ€mpfen mit Verletzungen und auch dem Tod des einen od. anderen Tieres geben.
L.G.Boro



Gilthanaz
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#12 AW: Wespengynen im Heizholz - Was tun?

Beitrag von Gilthanaz » 26. MĂ€rz 2012, 12:42

Und beim Spazieregehen habe ich - so nebenbei, da Du ja anscheinend großer Fan auch dieser HautflĂŒgler bist - eine ganze Lehmwand am Waldesrand entdeckt, ĂŒber und ĂŒber mit kleinen Löchern darin. Und andauernd flogen Bienen raus und rein, anscheinend EinzelgĂ€ngerinnen, also wohl SolitĂ€rbienen. Auf Wunsch kann ich das auch mal fotografieren, aber außer vieler Löcher wird kaum etwas zu sehen sein :) Jedenfalls trotzdem eindrucksvoll, so ein ganzer Haufen dieser Einzelnester auf wenigen Quadratmetern Lehmwand...

Ich weiß nicht wie es mit den Temperaturen bei euch aussieht, Boro, aber bei uns habe ich nun schon einige Vespula sp. gesehen; Wir hatten aber auch die letzten Tage sehr viel Sonne bei 18 - 25°C :)

lg,
- G



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