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Wie kontrolliert man die Koloniegröße

Wo braucht Ihr Hilfe, was an Fragen Eurer Ameisenhaltung möchtet Ihr diskutieren?
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Molf
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#1 Wie kontrolliert man die Koloniegröße

Beitrag von Molf » 27. Oktober 2007, 21:49

Hallo liebe Ameisenliebhaber,
nachdem ich mir nun ernsthaft überlege eine Ameisenkolonie für unseren Haushalt zuzulegen wollte ich für mich noch eine wichtige Fage klären.

Da ich bei meinen Haustieren immer darum bemüht bin sie ihr ganzes Leben lang gut zu versorgen (Unsere Degus [das sind Nager] haben ihren selbstgebauten Schrankkäfig^^), wollte ich fragen, wie man die Koloniegröße von z.B. Lasius niger "kontrollieren" kann.
Leider habe ich bei den Erfahrungsberichten nichts gefunden (vielleicht hab ich aber auch nur nicht gut genug gesehen).

Da ich in meiner 2-Zimmer Wohnung nicht genug Platz für 10.000 Ameisen habe, wollte ich vor der Anschaffung klären, wie das zu Handeln wäre.

Meine Frau meinte zwar, notfalls sollten wir uns noch einen Ameisenbären zulegen, aber das wäre auch wieder "suboptimal".

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.


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Connor
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#2 AW: Wie kontrolliert man die Koloniegröße

Beitrag von Connor » 27. Oktober 2007, 22:38

Mann kann nicht die Koloniegröße bestimmen(soweit ich weiß), bei Lasius niger braucht man mindestens (wenn es etwa mehr sind) zwei Becken und eine Farm.
Wenn du eine Kolonie suchst, die wenig Platz braucht, nimm doch eineTemnothorax nylanderi die sind sehr wenige Arbeiterinen und brauchen wenig Platz.
Aber dieses Jahr kannst du keine mehr halten, weil die Winterruhe derzeit beginnt.



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widar
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#3 AW: Wie kontrolliert man die Koloniegröße

Beitrag von widar » 28. Oktober 2007, 09:17

Gestern habe ich in einem anderen Thema genau diese Frage gestellt.
Meine These war, dass man den Wachstum einer Kolonie durch eine geminderte Futterzugabe (speziell Eiweiß) regeln könnte. Genauer gesagt, steigt der Eiweißbedarf mit steigender Koloniegröße. Friert man die Eiweißzugabe nun ein, wird die Reproduktionsrate gesenkt.

Sahal hat allerdings völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass eine zu starke und dauerhafte Einschränkung der Eiweißzugabe auch zum verhungern führen kann.

Man könnte also vielleicht sagen, dass es durchaus Möglichkeiten gibt, die Kolonie so schnell wie möglich zu vergrößern, oder diese Entwicklung eben ein wenig herauszuzögern. Ein völliges Gleichgewicht wirst du wahrscheinlich nicht erreichen.

Aber es dauert ja auch einige Zeit bis Lasius niger Kolonien so bombastisch groß werden. (Wenn du eine einheimische Art pflegst, kannst du eine Kolonie, die dir über den Kopf wächst, auch problemlos in die Freiheit entlassen.)

Gruß



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Molf
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#4 AW: Wie kontrolliert man die Koloniegröße

Beitrag von Molf » 28. Oktober 2007, 10:31

Danke für die ersten Einschätzungen und Ratschläge. Das hilft schon ein wenig weiter.
Dass man die einheimischen Arten aussetzt, habe ich auch schon in einem Haltungsbereicht gelesen.

Mich würde aber dennoch interessieren, wie die "alten" Halter mit exotischen Arten dann umgehen.
Was z.B. machen mit einer Atta-Kolonie? Werden diese dann an Tierparks verschenkt?


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harmpje
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#5 AW: Wie kontrolliert man die Koloniegröße

Beitrag von harmpje » 28. Oktober 2007, 11:05

Atta-Kolonien gibt es auch nicht so viel... Und Exoten darf man NIE NIE NIE UND NIE!!! aussetzen...(nur damit es deutlich ist...). Was man mit Exoten macht... Das ist eigentlich ganz einfach. Verkaufe oder verschenke die Kolonie an ein Foren Mitglied das Intresse hat... Das ist die beste Lösung meine ich. Aber... auch mit einheimische Arten würde ich nicht unbedingt sagen das man die direkt aussetzen kann... ein Lasius niger Kolonie aus Hamburg ist bestimmt anders als eine Kolonie aus Mannheim oder noch weiter im Süden... Die Koloniegrösse kann mein eigentlich nicht so ganz gut regeln... nur die Geschwindigkeit womit die Kolonie wächst ist ganz gut zu regeln. Einfach weniger füttern... Das kann man aber nicht machen bei einer grosse Kolonie... die wird bestimmt ausbrechen um Futter zu suchen...



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#6 AW: Wie kontrolliert man die Koloniegröße

Beitrag von chrizzy » 28. Oktober 2007, 11:19

Hallo,

Wenn du eine einheimische Art pflegst, kannst du eine Kolonie, die dir über den Kopf wächst, auch problemlos in die Freiheit entlassen.

Diese Aussage ist so nicht korrekt!!

Ein Stichwort zum Freilassen einheimischer Arten: Intraspezifische Homogenisierung (Klick). Als Grenze gelten 50-100km, man sollte also keine Kolonie 50-100km von ihrem Herkunftsort entfernt aussetzen!
Selbst wenn man diese Grenze nicht überschreitet, würde ich mir das Aussetzen gut überlegen. Für in die Kolonie eingeschleppte Parasiten ist das ein leichter Weg, sich zu verbreiten!

Nicht einheimische Arten sollten natürlich keinesfalls freigelassen werden.
Entweder verkauft/verschenkt man diese an erfahrene Halter mit genug Platz (ich würde mir bereits vor der Haltung jemanden suchen, der mir notfalls die Kolonie abnimmt), außerdem glaube ich mich zu erinnern das manche Shops die bei ihnen gekauften Arten wieder zurück nehmen.


Ich persönlich bin übrigens der Meinung, das man nur Ameisenarten halten sollte, mit deren Platzbedarf man vorraussichtlich keine Probleme hat. Im Fall des Falles sollte man sie abgeben an jemanden, der genug Platz und Erfahrung hat. Von Methoden ala Eiweißentzug bin ich nicht begeißtert, wenn man Tiere hält, sollte man sie optimal versorgen. Ist das nicht möglich, sollte man es mit der Haltung dieser Tiere sein lassen.

lg, chrizzy

PS: Harmpje war schneller

PS2: Hier Sahals Beitrag zum Thema "Reproduktions-Regelung": Klick



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Molf
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#7 AW: Wie kontrolliert man die Koloniegröße

Beitrag von Molf » 28. Oktober 2007, 12:31

Und schon wieder was gelernt.^^

Ich hatte geplant, eine von den Lasius niger Prinzessinnen nächstes Jahr zu "sammeln". Diese treiben sich in großer Anzahl vor dem Haus meiner Schwiegereltern (ca. 3 km Entfernung) im Sommer herum.

Ist das nicht möglich, sollte man es mit der Haltung dieser Tiere sein lassen.
Genau deswegen informier ich mich lieber jetzt, schließlich werden genug Tiere aus unbedachten Impulsen gekauft und dann ausgesetzt, etc.

Gehen wir also davon aus, dass es eine Lasius niger Kolonie wird. Diese (das entnehme ich zumindest den meisten Haltungsberichten) erreichen innerhalb von 2-3 Jahren eine Größe, die ein Nest + 2 Becken benötigt. Das wäre noch alles machbar. Aber wie geht es dann weiter? Wieviele Becken braucht man für eine "erwachsene" Kolonie? Ich vermute mal einen kompletten Garten.^^

Ich persönlich bin übrigens der Meinung, das man nur Ameisenarten halten sollte, mit deren Platzbedarf man vorraussichtlich keine Probleme hat.
Diese Meinung unterschreibe ich sofort. Ergo wäre also anzudenken eine "volksarme" Kolonie anzuschaffen. Doch was empfiehlt sich dort als Anfänger? Serviformica fusca?

Ich habe, wie gesagt, keine Angst Formicarien zu konzipieren, einzurichten, etc. Ich halte mich durchaus für handwerklich geschickt und baue gerne Tierställe, etc. (meine Frau kann ein Lied davon singen, immerhin haben unsere Degus mittlerweile ihren 3. Käfig), aber ich möchte mich jetzt, wo die Zeit ideal ist, bestmöglich informieren und anschließend großzügig planen.

Mehrere Bücher habe ich schon gelesen, u.a. Ameisen, Die Entdeckung einer faszinierenden Welt von Holdöbler, etc.
Das Forum lese ich auch fleißig. Allerdings sollte eine Artentscheidung am Anfang stehen, damit anschließend artgerecht geplant wird.^^

Also bin ich dankbar für jede Hilfe und find es super, dass hier einem schnell und freundlich gehoflen wird. ;-)


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Oberst Emsig
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#8 AW: Wie kontrolliert man die Koloniegröße

Beitrag von Oberst Emsig » 28. Oktober 2007, 12:50

Hallo und Willkommen,

sehr gute Ãœberlegungen stellst du da an, so soll es sein.
Serviformica fusca wäre doch wirklich eine tolle Art, die ich mir auch zulegen würde, hätte ich nicht schon eine Kolonie. Sie haben schon eine schöne Größe und die Gesamtpopulation soll nicht so groß werden. Ob es nun 2000 oder doch 4000 werden ist nicht so von belang. Denke, man kann auch noch ganz gut 4000 Ameisen händeln, allerdings fehlt mir in diesem Gebiet auch noch die Erfahrung.

Zur Koloniegröße und Haltungsdauer kann man noch diesen Thread hier lesen und fortsetzen: <<<LINK>>>

Ich zitiere mich mal selbst daraus:
Wirklich optimal wäre die Ameisenhaltung, wenn man sich noch ein anderes Tier hält (Frosch, Echse oder Fische?), denen man die Ameisen zum Fraß vorwerfen kann, um so für eine nicht mehr ansteigenede Koloniegröße zu sorgen.

Wie geschrieben: Ich selbst wandele auf dunkelem Pfade mit meiner Ameisenart.


Das Wachstum einer Kolonie kann man auch noch etwas über die Temperaturen steuern, indem man die Winterruhe voll ausreizt, oder die Art ebend nicht immer bei Maximaltemperaturen hält.



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