hier kommt ein großes Update zu meinen Nicos. Und als kleiner Spoiler vorab: Sie haben ein neues Becken bekommen... Aber eins nach dem anderen.
Seit dem letzten Bericht vor 3 Monaten ist wirklich viel passiert. Damals war die Situation noch entspannt. Das erste Nest war relativ voll, das zweite nur halb und das dritte habe ich ihnen zu dem Zeitpunkt gerade erst angeboten. Doch die Erfahrungen damit waren wichtig für ihre weitere Zukunft. Denn meine Nicos lieben es offensichtlich, zu graben. Das neue Nest haben sie sich damals schnell nach ihren Bedürfnissen gestaltet und viel
Das hat sich dann aber relativ schnell geändert und die Bevölkerungszahl ist rasant angestiegen, bei stets großen Brutmengen. Mir war dann ziemlich schnell klar, dass ich bald handeln und ihnen mehr Platz bieten muss. Sie waren wieder schneller als ich dachte! Und da musste ich eine Entscheidung treffen. Entweder wieder anbauen und ihnen ein zusätzliches Nest und eine größere Arena geben oder ihnen gleich die erst für nächstes Jahr geplante große und hoffentlich letzte Heimat bauen. Ich habe mich dann schnell für Variante 2 entschieden. Das bedeutete aber viel Aufwand, angefangen natürlich beim neuen großen Becken, das ich habe bauen lassen müssen (auch mit Rahmen und Deckel nach dem Prinzip vom AntStore) und dem generellen Entwurf. Und dann waren so viele Entscheidungen zu treffen: Mit vorgebautem Nest, in das man von außen Einblick hat oder doch eher ein natürliches Setup? Welches Substrat und welche Pflanzen nehme ich? Woher bekomme ich die passenden Steine (das war tatsächlich mit das Schwierigste), usw.? Bis schließlich alles fertig war und sie einziehen konnten, war es dann Mitte September und damit eigentlich schon viel zu spät.
Auf den Bildern sieht man den Zustand von vor 2 Wochen, also kurz vor dem Umzug. Alle 3 Nester sind voll mit Ameisen und
Aber dann kam die Erlösung in Form eines neuen Schlauchs, der plötzlich ins bestehende System integriert wurde und sie neues Territorium erkunden ließ.
Das neue Becken ist 100 x 40 groß und 50 cm hoch und damit hoffentlich groß genug, für alles, was noch kommt. Nach meinen Hochrechnungen zur maximalen Population müsste es reichen: Der Großteil der Arbeiterinnen ist seit Februar geschlüpft, macht 3 – 4.000 in 8 Monaten. Bei einer Lebensdauer von 2 bis 3 Jahren dürften es nicht mehr als höchstens 20.000 werden. Das sind also höchstens 7 mal mehr als vor dem Umzug. Das zum Nisten zur Verfügung stehende Volumen ist demgegenüber jetzt bestimmt 10 bis 15 mal so groß. Sollte also reichen, aber sie haben mich diesbezüglich schon oft überrascht.
Auf den anderen Bildern sieht man den Zustand bevor sie eingezogen sind. Auf der rechten Seite habe ich mehr als 30 cm hoch Erde und im linken hinteren Bereich ca. 20 cm aufgeschüttet. Ich habe mir dafür eine Mischung aus Kokosfasern, normaler Blumenerde und Sand-Lehm gemacht. Außerdem habe ich Ihnen ein paar Nisthilfen eingegraben. Denn im anderen Becken habe ich gemerkt, dass größere Gänge oder Kammern auch mal einstürzen, weil ich es eher trocken halte. Deswegen habe ich mir überlegt, wie ich ihnen stabilere Brutkammern bieten kann und habe mich für ein paar unterschiedliche Varianten entschieden.Zum einen 2 morsche Äste und einen hohlen Plastikbaumstamm, den ich mal als Deko gekauft habe. Dann habe ich noch einen hohlen Korkstamm, der halb aus der Erde schaut. Außerdem habe ich mit Gewindestangen ein paar kleinere Holzplatten im Abstand von ein bis 2 cm in mehreren Lagen übereinander fixiert. Und als letztes habe ich eine große Digfix-Platte in 10 x 10 cm große Scheiben zerschnitten und die mit Zahnstochern zu einem kompakten Stück verbunden. Die Meisen stoßen also unterirdisch auf jede Menge Überraschungen. Im morschen Holz sind sie schon. Die Erde halte ich mit ein paar Steinen in Form. Durch die unterschiedlichen Niveaus im Becken entsteht der Eindruck, es wäre größer. Es sieht auch einfach schöner aus. Besser wäre ein noch tieferes Becken gewesen, aber dafür fehlte der Platz. Die Pflanzen sind echt und kommen alle mit wenig Wasser aus. Im vorderen linken Teil habe ich es flach wie eine Arena gehalten, aber auch da graben sie schon. Hinten und seitlich habe ich einen Heizschlauch angebracht. So sollten sie immer die passende Temperatur für ihre
Es hat dann auch nur ein paar Minuten gedauert, bis die erste mutige Arbeiterin die neue Umgebung erforscht hat. Und nach ein paar Stunden waren schon hunderte am Erkunden und Graben. Dann haben sie 3 Tage und Nächte lang in allen Bereichen des Beckens gegraben. Sie haben wirklich Unmengen an Erde und Totholz in der Arena verteilt. Das habe ich nach und nach mit einem Löffel raus geholt, sonst wäre sie jetzt 10 bis 20 cm höher. Seitdem graben sie fast kaum noch und sind innerhalb von 3 Nächten mit 90 % der Arbeiterinnen und
2 der alten 3 Nester sind bereits komplett verlassen worden. In dem anderen sind nur noch die großen königlichen
Ich habe kaum zu hoffen gewagt, dass das so gut und schnell funktioniert. Spätestens in ein paar Wochen kann ich die letzten alten Teile bestimmt ganz abklemmen. Das neue Becken scheint ihnen zu gefallen. Naja, und gefüttert wird natürlich auch nur noch da. Das hat bestimmt geholfen.
Im neuen Setup fällt jetzt doch viel deutlicher ihre Nachtaktivität auf. Wenn tagsüber nichts besonderes passiert, sind höchstens 50 Ameisen draußen zu sehen. Und der Umzug wurde immer erst am späteren Abend wieder aufgenommen. Ihre aktivste Zeit ist so zwischen 20 und 3 Uhr. Es ist übrigens ein echt cooler Anblick, wenn sie nach und nach mit
Hat da vielleicht jemand einen Tipp für mich? Eigentlich will ich ja auch mal ganz andere Ameisen haben, wie z.B. Pheidole mit den riesigen Soldaten, auf denen die anderen reiten oder Blattschneider, aber bei meinen Wunschkriterien lande ich ganz oft wieder bei anderen Camponotus-Arten. Sie sollten keine
Hat zufällig jemand Erfahrungen mit Aphaenogaster longiceps? Zu denen gibt es bzgl. der
Und noch eine Frage: zu welcher Tageszeit schwärmen die Nicos üblicherweise? Morgens?