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Ameisen sammeln, langfristig für Arten schädlich?

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#9 Re: Ameisen sammeln, langfristig für Arten schädlich?

Beitrag von Gast » 13. Februar 2016, 15:54

Es gibt den kommerziellen Ameisenhandel mittlerweile seit über 15 Jahren und wie viele Ameisenarten sind dadurch im Bestand gefährdet oder sogar ausgerottet worden? 0

Selbst bei Arten, bei denen gerne Kolonien ausgegraben werden (Myrmica sp. Formica fusca usw.) trat bis jetzt keine Gefährdung ein.

Ich denke, dass weder vom Sammeln von Gynen noch vom Ausgraben diverser Kolonien eine Gefahr fĂĽr den Bestand der Ameisenarten ausgeht.

In diversen Südamerikanischen Ländern werden Ameisen ja auch als Nahrungsquelle genutzt und Königinnen der Gattung Atta gefangen und geröstet:

http://infinitydentalweb.com/blog/wp-co ... 24x768.jpg

Obwohl das sicher viel mehr Königinnen sind als der Ameisenhandel jährlich fängt, sind die Arten auch nicht im Bestand gefährdet, im Gegenteil, sie gelten als Agrarschädling, weil sie so viel Grünzeug vertilgen.

Man kann ja auch Geschlechtstiere einheimischer Arten einfach in die Natur zurück entlassen, dann kann man überhaupt nicht mehr von einer negativen Beeinträchtigung sprechen.

Wichtig ist nur, dass man konsequent ist und weiß, wie die Kolonien, welche man hält, vermutlich gefangen wurden. Ich finde es immer wieder witzig, wenn sich manche Leute über das Ausgraben von Myrmica rubra aufregen, aber selber eine Kolonie von einem Shop gekauft habe. Sie wissen nicht, dass die Shops genauso die Myrmica rubra Kolonien ausgraben bzw. deren Sammler. Ähnlich schaut es bei vielen Pheidole Kolonien aus, die man aus Asien importiert, da werden auch oft Kolonien ausgegraben und dann evtl. sogar aufgeteilt (wenn es eine polygyne Art ist).



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Erne
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#10 Re: Ameisen sammeln, langfristig für Arten schädlich?

Beitrag von Erne » 17. Februar 2016, 19:52

Sicherlich wird es kurzfristig nicht feststellbar sein, ob Ameisenfänge Auswirkungen auf die Entnahme von Ameisen aus der Natur haben.
Möglicherweise habt Ihr damit Recht.

Mit bedauern muss ich feststellen, wie von kompetenter Seite, diese Fragestellung als alter Hut abgehackt wird.
http://ameisenportal.eu/viewtopic.php?f ... 033764911b
Gut ich als Praktiker habe nicht die Bildung, um aus wissenschaftlicher Sicht, an die Fragestellung dieses Themas heranzugehen.

Mich leiten Beobachtungen, die ich jedes Jahr von Neuen in der Natur machen muss.
Es gibt nicht mehr die Schwarmflüge zu beobachten, bei Lasius niger /Lasius flavus, wie vor 10 – 15 Jahren.
Jedes Jahr zu beobachten, jedenfalls für mich, die Anzahl der herumlaufenden Königinnen hat über die Jahre, deutlich abgenommen.

Sind Ameisen nicht die Wesen mit der größten Biomasse, wenn man sie zusammen nimmt?

Wie war das vor 10 – 15 Jahren und wie sieht das mit der Vielfalt der Arten aus, bei einzelnen Arten?

Ă„h, dir ist schon bewusst, dass "die Natur" keine denkende, fĂĽhlende und kalkulierende Wesenheit ist?

Ist mir, sie muss nur mit sich verändernden Bedingungen zurechtkommen, die von Menschen kurzfristig verursacht werden, schafft sie das?

Wenn die Ameisen also weiterhin so viele Geschlechtstiere Produzieren wie vor Erscheinen des Menschen, dann spiel die Entnahme durch einige Ameisenhalter keine Rolle.

Nicht mehr als eine Vermutung, lässt sich das belegen?
Für mich konnte die Natur vorab und auch heute nicht absehen, wie der menschliche Einfluss die Verbreitung/Überleben von Ameisenarten verändert.
Dazu zähle ich auch die Entnahme von Ameisensammlern.

Der Mensch ist nur ein weiterer dieser Prozesse, da kann jeder Denken was er mag, aber was sich nicht anpasst, hat schlicht Pech gehabt.

FĂĽr mich eine ĂĽberaus interessante Feststellung.
Ist daraus abzuleiten, in Bezug auf meine Fragestellung, dass Ameisen, wenn sie mit der Entnahme von uns Halter aus der Natur Pech haben, wenn sie sich daran nicht anpassen können, aussterben?

Lebensräume für Ameisen werden vernichtet, in unseren Gärten kommt Chemie zum Einsatz, um Ameisen zu vernichten.
Futterquellen versiegen, RĂĽckgang von Insekten, als Lebensbasis fĂĽr unsere Ameisen in der Natur.

Geht Ihr die Thematik „Ameisen sammeln, langfristig für Arten schädlich“ nicht zu oberflächlich an?
Reden wir uns unseres Hobby nicht nur schön, ohne Rücksicht auf die Natur?

GrĂĽĂźe Wolfgang
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#11 Re: Ameisen sammeln, langfristig für Arten schädlich?

Beitrag von Gast » 17. Februar 2016, 20:21

Erne hat geschrieben:Lebensräume für Ameisen werden vernichtet, in unseren Gärten kommt Chemie zum Einsatz, um Ameisen zu vernichten.
Futterquellen versiegen, RĂĽckgang von Insekten, als Lebensbasis fĂĽr unsere Ameisen in der Natur.

Geht Ihr die Thematik „Ameisen sammeln, langfristig für Arten schädlich“ nicht zu oberflächlich an?
Reden wir uns unseres Hobby nicht nur schön, ohne Rücksicht auf die Natur?


Du hast ja schon die wirklichen Gefahren für die Ameisen genannt. Das Absammeln spielt da so gut wie keine Rolle. Genauso gut könnte man sagen, dass man Grillen unterlassen sollte, weil ja die Holzkohle beim Grillen CO² abgibt und sich somit das ganze auf den Treibhauseffekt negativ auswirkt. Aber auch da ist natürlich der Beitrag so gering, dass es nicht ins Gewicht fällt.



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#12 Re: Ameisen sammeln, langfristig für Arten schädlich?

Beitrag von swagman » 17. Februar 2016, 22:25

Erne hat geschrieben:Mit bedauern muss ich feststellen, wie von kompetenter Seite, diese Fragestellung als alter Hut abgehackt wird.

Weil dies nunmal so ist. Die wenigen Allerweltsameisen um die es hier geht, sind nun wirklich kein Grund gleich hysterisch zu werden.



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#13 Re: Ameisen sammeln, langfristig für Arten schädlich?

Beitrag von trailandstreet » 18. Februar 2016, 11:44

Wie du schon erwähntest Erne, gibt es hier ein generelles und wesentlich größeres Problem. Den Rückgang der Insekten an sich. Die paar Ameisenhalter in Deutschland könnte rein theoretisch noch ein einzelnes Volk verkraften, aber der zunehmende Gifteinsatz und der Verlust der Lebensräume sind hier weit gravierender.


LG Franz



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