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Ameisenhaltungskritik

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Streaker87
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#9 AW: Ameisenhaltungskritik

Beitrag von Streaker87 » 20. Juli 2010, 16:27

nosferases hat geschrieben:Also wenn mir eine über den Kopf wachsen würde würde ich sie aussetzen wo sie am meisten Überlebenschancen hat. Ganz einfach.
Das Gleiche hier. Natürlich achte ich noch auf die intraspezifische Homogenisierung...

nosferases hat geschrieben:Wenn es zuviele Menschen gibt werden die doch auch nicht getötet !
Wer hat dir denn das erzählt? ;) Also Mutter Natur flüstert mir grad was anderes ins Ohr. Dass Menschen nicht ermodert werden, ehe sie an der Überbevölkerung zugrunde gehen, hängt doch nur am seidenen Faden... äh, an der "rational-sozialen" Art des Menschen (man nennt es auch "Gesetze"), der sich in dieser Hinsicht (Gott sei Dank?) vom Tier unterscheidet.




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Zeebra
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#10 AW: Ameisenhaltungskritik

Beitrag von Zeebra » 20. Juli 2010, 16:33

Hey, hey.

Ich sehe das ähnlich wie Cayal, dass nichts verwerfliches daran ist eine Kolonie abzugeben. Und auch Wiseman hat recht, wenn er sagt, dass man ohne schlechtes Gewssen eine Kolonie wieder an die Luft setzen kann, solange man sie eben in ihr natürliches Habitat zurück verfrachtet.
Was die Exotenproblematik angeht, so wird es unvernünftige Halter geben solange es auch die Ameisenhaltung gibt. Es gibt auch unvernünftige Hundehalter, die meinen einen extra grossen Staffordshire Terrier in ihrer Einraumwohnung halten zu müssen. Oder Katzenliebhaber, die denken: je mehr Katzen in der Wohnung, desto besser.
Ich denke es ist nicht die Mehrheit der Ameisenhalter, die sich eine extravagante exotische Art zulegt und diese dann nach einigen Wochen/Monaten überbrüht, weil sie überfordert sind. Und so lange eine Kolonie eben weitergegeben wird oder zurück ins natürliche Habitat kommt, ist m.M.n. kaum ein Grund zum empört sein vorhanden.
Was das unvernünftige Handeln betreffs der Exoten angeht, so bist du nicht der Einzige hier im Forum, der darüber erbost ist. Man kann jedoch einzig an den Verstand der einzelnen Halter appelieren.


Omnia tempus.

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Raimund
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#11 AW: Ameisenhaltungskritik

Beitrag von Raimund » 20. Juli 2010, 17:33

nosferases hat geschrieben:Mir ist aufgefallen, dass die Kolonien die zu groß werden einfach weiter gereicht oder getötet werden und das finde ich erschreckend.

Mach mal einen Gegenvorschlag!?

Die beiden Wege sind doch mit Abstand die vernünftigsten. Mal abgesehen von den Leuten, denen mehr als 100 Ameisen schon zu viele sind. Die sollten vielleicht sich vielleicht lieber einen Hamster holen.



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Antastisch
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#12 AW: Ameisenhaltungskritik

Beitrag von Antastisch » 20. Juli 2010, 18:51

Beachtet auch die intraspezifische Homogenisierung (Klick!). Selbst wenn ihr euch einheimische Arten (Lasius niger z.B.) aus dem Shop kauft, dürft ihr sie nicht vor der Haustür aussetzen (!). Das gleiche Prinzip wie bei den Exoten greift. Ameisen wieder aussetzen dürft ihr nur, wenn ihr sie wirklich - wie Wiseman schon sagte - selbst gesammelt habt oder wisst, dass sie aus unmittelbarer Umgebung stammen.
Mit unmittelbarer Umgebung ist nicht gemeint "Ameise aus Deutschland", sondern eher "Ameise aus des Nachbars Garten"!

Einige Ameisenkolonien können 20-30 Jahre alt werden. Soweit kann man nicht vorausplanen. Macht auch keinen Sinn. Zudem sind viele Ameisenhalter nunmal Kinder und Jugendliche, deren Interessen bzw. deren Lebensumstände schnell wechseln. Und auch von Erwachsenen kann ein neuer Job, ein Umzug, eine neue Liebe (die Ameisen hasst ;) ) oder eine schlimme Krankheit viel ändern.

Keiner weiß was in 2-3 Jahren sein wird, da hilft auch genug Platz nicht. Viele Halter - inkl. mir - sehen nur gerne bei der Entstehung und Gründung einer Kolonie zu und verlieren dann ab der 500. Arbeiterin das Interesse. Und was ist so schlimm daran, diese Kolonie dann abzugeben? Es ist nunmal eh so, dass viele Ameisenkolonien einem irgendwann über den Kopf wachsen. Kann dann auch ziemlich ins Geld gehen. Und es gibt wohl nur eine Handvoll Halter, die wirklich 10 Jahre lang bei einer Kolonie bleiben. Und selbst dann ist oft nur Halbzeit. Solch eine riesige Kolonie lässt sich kaum mehr abgeben. Entweder man dezimiert sie und gibt sie dann ab oder man brüht sie komplett ab. Schade, aber nötig! Da eine Arbeiterin eh nur 1-2 Jahre alt wird hast du zu diesem Zeitpunkt jedoch schon vielen Arbeiterinnen-Generationen ein - hofftl. angenehmes - Leben ermöglicht.

Wenn du damit so ein großes Problem hast, würde ich dir aber empfehlen evtl. keine Ameisen zu halten.



Cayal
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#13 AW: Ameisenhaltungskritik

Beitrag von Cayal » 20. Juli 2010, 19:39

Antastisch hat geschrieben:Beachtet auch die intraspezifische Homogenisierung (Klick!). Selbst wenn ihr euch einheimische Arten (Lasius niger z.B.) aus dem Shop kauft, dürft ihr sie nicht vor der Haustür aussetzen (!). Das gleiche Prinzip wie bei den Exoten greift. Ameisen wieder aussetzen dürft ihr nur, wenn ihr sie wirklich - wie Wiseman schon sagte - selbst gesammelt habt oder wisst, dass sie aus unmittelbarer Umgebung stammen.
Mit unmittelbarer Umgebung ist nicht gemeint "Ameise aus Deutschland", sondern eher "Ameise aus des Nachbars Garten"!


Wenn ich nach "intraspezifische Homogenisierung" suche, dann bekomme ich nur Ergebnisse geliefert, die den Artikel im Ameisenwiki zitieren, keine Ergebnisse, welche die Problematik bei anderen Tieren oder Pflanzen ansprechen. Der Begriff scheint also alles andere als geläufig und allgemein gültig zu sein.

Auch wird als Quelle lediglich eine Arbeit genannt, die feststellt, dass es bei einer Ameisenart bestimmte regionale Anpassungen gibt.

Es wird überhaupt nicht behandelt, wie wahrscheinlich der Fall ist, dass diese ihre regionalen Anpassungsmerkmale verlieren, weil sie sich mit Geschlechtstieren aus anderen Regionen paaren. (Letztlich sind diese Eigenschaften durch Selektion entstanden und jetzt soll also eine weniger angepasste Art den regionalen Arten diese Eigenschaften wegnehmen, das halte ich für sehr gewagt)

Und im Pflanzenbereich schert sich niemand darum, vermutlich nicht mal die Verfechter der These im Bezug auf Ameisen. Da werden Pflanzen aus allen Regionen der Erde in den Garten gepflanzt, hochgezüchtete Sorten einheimischer Arten eingesetzt und niemand schreit rum.

Ich kann ja den Leuten noch Zustimmen, dass man Arten, die hier nicht vorkommen, nicht aussetzen sollte, aber Arten, welche in Deutschland vorkommen, aber nicht aus der Region stammen, stellen für mich keine Gefahr für lokale Populationen da, da die Gefahr nicht ausreichend belegt wurde (und auch mehr als Unwahrscheinlich bei näherer Überlegung erscheint)

Auch sollte man bedenken, dass z. B. Lasius niger sehr weite Strecken fliegt und es daher eh fraglich ist, ob man wirklich eine unbegattete Gyne, welche direkt aus der Region stammt, erwischt.

Man kann alles übertreiben.



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jkiefer
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#14 AW: Ameisenhaltungskritik

Beitrag von jkiefer » 20. Juli 2010, 21:01

@Cictani... äh Barristan... äh Cayal:
Wenn man keine Ahnung hat sollte man die Klappe halten! Und das du keine Ahnung hast, hast du bereits mehr als oft und mehr als deutlich in unzähligen Diskussionen zu ähnlichen Themen unter Beweis gestellt!
Ich warte übrigens immer noch auf deine immer wieder von dir versprochenen Beweise für deine Äusserungen hier im Ameisenforum, im Ameisenwiki und auch im Antstore-Forum! Bis jetzt kamen statt Beweisen dann immer nur Beleidigungen, Diffamierungen usw., was dir ja auch im Ameisenwiki und Ameisenforum bereits jeweils eine Sperrung eingebracht hat.

Das es intraspezifische Homogenisierung, oder wie auch immer es in anderen Teildisziplinen der Bio-Wissenschaften sonst genannt wird, gibt, ist eine wissenschaftlich anerkannte und bewiesene Tatsache, ebenso das diese Homogenisierung zu einem Verlust an Biodiversität und zur Verarmung von Anpassungen führt, in einem Ausmaß das wir jetzt erst langsam verstehen lernen und das immer erschreckender wird (vor allem da wir mittlerweile durch bessere Technik die genetische Vielfalt besser einschätzen können)!

Also bring mir jetzt bitte endlich einen von anerkannten Wissenschaftlern erbrachten Beweis für deine Äusserungen, oder hör auf solche Halb- und Unwahrheiten zu verbreiten!

PS: Gerade bei Pflanzen und Saatgut laufen schon des längeren Arbeiten zu Gesetzesvorlagen, die allerdings vorallem von Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Gartenbesitzern und Leuten wie dir boykottiert und beschossen werden und aufgrund deren Lobby-Arbeit wohl auch nie zum Gesetz werden. Das hat rein mit wirtschaftlichen und eigennützigen Interessen zu tun, nicht damit, das diese Homogenisierung nicht wissenschaftlich anerkannt sei!
Und glaub mir, da schreien mehr als genug rum, aber was bringts solange es Leute wie dich gibt, die es nichtmal glauben würden wenn man ihnen tausende Publikationen zu diesem Thema zeigt die alle beweisen das du im Unrecht bist! Sowas nennt man übrigens Verschwörungstheoretiker (Glaubst du eigentlich immer noch daran, dass anerkannte Wissenschaftler gegen Exotenhaltung sind weil sie die ganzen tollen Exoten selbst halten wollen und diese den armen kleinen Privathaltern nicht gönnen?)


@All:
Sry musste mal wieder raus, mir platzt regelmäßig der Kragen wenn ich sowas lesen muss, gerade von jemandem der ständig Beweise verspricht und nie liefert!

Aber jetzt zum Thema, da kann ich Wiseman nur zustimmen.
Es gibt leider, ebenso wie bei jedweder anderen Tierhaltung, dunkle Seiten bei der Ameisenhaltung. Z.B. Exoten aussetzen wenn sie einem nichtmehr gefallen, Sammelwahn (Tiere sind KEINE Sammelkarten), Tierschmuggel, Handel mit geschützten Arten, "Je seltener und bedrohter, desto besser!" usw....
Ich für meinen Teil verurteile solche Vorgehensweisen aufs schärfste und sage das auch häufig genug. Das hat mir übrigens nicht selten Feinde gemacht!
Naja aber ich sträube mich auch dagegen als "Ameisenhalter" betitelt zu werden, denn dieser Titel hat für mich einen mittlerweile negativen Beigeschmack, eben wegen den von dir, nosferases, angesprochenen Dingen.
Meine Kolonien stammen übrigens mittlerweile alle aus meiner unmittelbaren Umgebung und es ist nichts dabei, was eine Gefährdung laut der Roten Liste genießt. Das wird auch so bleiben, dafür sind mir die kleinen Krabbler, und deren gesamtes Ökosystem in dem sie leben zu wichtig! Viel lieber geh ich raus und beobachte sie in der Natur, denn dort wird eine Kolonie nie langweilig!

...so und jetzt wieder auf Botanik, Standortkunde, Zoologie und Landschaftsplanung für die nächsten Prüfungen lernen...
Lg


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(Plinius der Ältere, 23 - 79 n. Chr.)


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Raimund
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#15 AW: Ameisenhaltungskritik

Beitrag von Raimund » 20. Juli 2010, 22:12

jkiefer hat geschrieben:Also bring mir jetzt bitte endlich einen von anerkannten Wissenschaftlern erbrachten Beweis für deine Äusserungen, oder hör auf solche Halb- und Unwahrheiten zu verbreiten!

Moment.

Ich finde an dieser Stelle muss man fair sein und meiner Ansicht nach verdrehst Du hier etwas:

Cayal war es doch, der sozusagen wissenschaftliche Informationen zu diesem Thema gefordert hat. Ich habe selbst mal etwas im Internet recherchiert und man findet zugegebenermaßen wenig zu dem Thema. Das meiste sind nur Verweise auf den Wiki-Artikel.
Daraufhin habe ich mal den Absatz der Quelle gelesen und auch dieser ist gespickt mit Wörtern wie "möglicherweise" & "anzunehmen".
Ich möchte keinesfalls sagen, das es das alles so nicht gibt und man sollte auf alle Fälle vorsichtig sein, was man wo aussetzt, jedoch sind die Informationen dazu doch mehr als spärlich.

@Cictani... äh Barristan... äh Cayal:
Auch hier finde ich, das man fair sein sollte. Falls das zutrifft, gibt es durchaus ein paar andere User, welche ebenfalls unter verschiedenen Synonymen unterwegs sind.
Wenn Neuanmeldungen schon geduldet werden, sollte man die gewünschte Anonymität des Benutzers auch akzeptieren.

Gruß Raimund



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Soulfire
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#16 AW: Ameisenhaltungskritik

Beitrag von Soulfire » 20. Juli 2010, 22:46

Bitte nicht streiten, sonst wird wieder eine eigentlich interessante Diskussion wegen rumgeflenne geschlossen! :)

Zum Thema:
Ja, ich gehöre zu den Anfängern, die dem Sammelwahn längst verfallen sind!
Ich habe vor gut einem Jahr angefangen mich für Ameisen zu interessieren, habe letztes Jahr meine erste Gyne eingesammelt und mittlerweile 4 kleine Kolonien und 6 gründende Gynen. :spin2:
Dabei sind 6 unterschiedliche Arten.
Die werden mal eine Menge Platz einnehmen, den ich theoretisch auch habe (120qm Wohnung mit 2 bisher ungenutzten Zimmern).
Trotzdem kann natürlich immer etwas unvorhergesehenes passieren und sollte es nötig sein, kann ich - bis auf meine Formica sanguinea - alle Kolonien wieder da aussetzen, wo ich sie eingesammelt habe.
Ich würde sie zwar vermissen und ihnen viele Tränen nachheulen, aber ein schlechtes Gewissen hätte ich nicht.

Die Tiere kommen aus der Natur, sind nicht domestiziert oder "an den Menschen gewöhnt" und sollten deshalb auch in der Natur wieder wunderbar klarkommen.
Klar gibt es beim Aussetzen immer auch Risiken, ob die Kolonie es schafft, aber dafür hat die Kolonie vorher einiges an Risiken gespart.

Ich finde nicht, dass man "Anfängern" deswegen ein schlechtes Gewissen einreden sollte, im Gegenteil.
Man sollte Anfängern genau diese Möglichkeit aufzeigen, als Vorteil von selbst gesammelten Gynen!
Lieber jedes Jahr eine neue einheimische Gyne sammeln, als mit Exoten zu experimentieren :)


Kleingeister brauchen Ordnung, Ein Genie beherrscht das Chaos!

Ich halte Formica sanguinea, Temnothorax cf. nylanderi, Lasius cf. flavus, Lasius cf. niger, Formica rufibarbis, Formica cunicularia, Tetramorium sp., Camponotus vagus

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